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Ende einer Ära: Titelverteidiger Spanien schon raus! Chile und Holland im Achtelfinale

Vargas (rechts) erzielt im Fallen das 1:0 für Chile. Ramos und Casillas können nur fassungslos zusehen. Foto: epa

Die Riesensensation ist perfekt: Bei der WM in Brasilien ist Titelverteidiger Spanien schon nach dem zweiten Spiel ausgeschieden. Die Übermannschaft der letzten Jahre verlor am Mittwoch im Maracana-Stadion in Rio de Janeiro gegen Chile mit 0:2. Chile und Holland haben damit bereits das Achtelfinale erreicht.

Spanien stand nach der 1:5-Pleite gegen Holland mit dem Rücken zur Wand. Nur ein Sieg würde dem zweimaligen Europameister und WM-Titelverteidiger weiterhelfen. Trainer del Bosque nahm überraschend Xavi, seit Jahren der Dreh- und Angelpunkt im Spiel der Iberer, aus der Stammelf.

Chile startete wie die Feuerwehr und erspielte sich sogleich zwei gute Chancen. Die Südamerikaner gingen kampfbetont und laufstark zur Sache. In der 20. Minute gingen die Chilenen in Führung. Vargas ließ gekonnt Spaniens Torhüter Casillas aussteigen und erzielte im Fallen das 1:0.

Logo WM 2014 BrasilienIn der 23. Minute verhinderte Chiles Torhüter Bravo mit einem Reflex den Ausgleich.

Chile ließ nicht locker, störte die Spanier früh. Das war nicht das Spanien, das die Fußballwelt in den letzten Jahren immer wieder bewundern konnte.

Kurz vor dem Pausenpfiff kam es noch dicker für den Titelverteidiger, denn Aranguiz erhöhte auf 2:0 für Chile. Finstere Mienen in den Reihen der Spanier.

Chile mit elf Marathonläufern

Würde sich Spanien in der zweiten Halbzeit gegen die drohende Katastrophe wehren? In der 53. Minute hatte Busquets eine Riesenmöglichkeit, die Spanier zurück ins Spiel zu bringen, jedoch vergab der Spieler des FC Barcelona alleine vor dem chilenischen Torhüter diese tolle Möglichkeit.

Spaniens Torhüter Iker Casillas (Archivbild) kann einem schon leid tun. Foto: Shutterstock

Spaniens Torhüter Iker Casillas (Archivbild) kann einem schon leid tun. Foto: Shutterstock

Derweil ließen die Chilenen nicht locker. Die Mannschaft schien aus elf Marathonläufern zu bestehen. Die Spanier fanden kein Rezept gegen die Spielweise der Südamerikaner, die in der 68. Minute sogar dem 3:0 nahe waren.

Inzwischen war bei Spanien Torres ins Spiel gekommen, doch auch der Stürmer vom FC Chelsea vermochte keine Akzente zu setzen. In der 83. Minute machte Chiles Torhüter Bravo seinem Nachnamen alle Ehre, als er einen Distanzschuss von Iniesta bravourös parierte. Auch in der 88. Minute scheiterte der eingewechselte Cazorla am chilenischen Keeper.

Es blieb beim hochverdienten Sieg für Chile, das damit bereits fürs Achtelfinale qualifiziert ist, ebenso wie die Niederlande, die einige Stunden zuvor Australien mit 3:2 besiegt hatten (siehe Bericht an anderer Stelle).

Siehe auch Artikel „Holland gewinnt 3:2 gegen (freche) Australier – mit Mühe“

13 Antworten auf “Ende einer Ära: Titelverteidiger Spanien schon raus! Chile und Holland im Achtelfinale”

  1. Tikitaka

    Man hat schon beim FC Barcelona gesehen, dass sich das Tiki-Taka abgenutzt hat. So traurig bin ich nicht darüber. Man hat sich müde gesehen an dieser Art Fußball. Kompliment an Chile, super Mannschaft.

  2. Weltmeister

    Ich schaue gerade ARD. Delling zieht schon Vergleiche zwischen dem Sieg gegen Portugal und dem Sieg im ersten Spiel bei der WM 1990 in Italien. Die Botschaft lautet: Deutschland auf dem Weg zum 4. WM-Titel! Mal schauen, wann Deutschland auf Italien trifft……

  3. Glückwunsch Chile ein Bespiel wie man maximalen Gegendruck auf eine grosse Mannschaft ausübt.So einen Einsatz wünsche ich mir von den roten Teufeln in den nächsten Spielen.Vor dem Tor nicht lang fackeln auch mal die Picke in vielen Fällen ist das eine einfache aber wirksame Methode aber was beim Futsal gang und gebe ist,scheint bei den meisten Profis verpönt zu sein.Chile in der Form kann noch einigen großen Mannschaften einiges abverlangen.Rote Teufel schaut gut hin,das könnte uns bei den nächsten Spielen weiterhelfen

  4. delegierter

    Hier hat man wohl versäumt junge Spieler in die Mannschaft zu integrieren. Spanien muss jetzt mit jungem Trainer und jungen Spielern was neues aufbauen. Chance vertan.
    Aber dass dafür schon der König abdanken muss, geht doch wohl zu weit oder ? :)

  5. Man hat sich am spanischen Fußball müde gesehen. Die hohen Quoten beim Ballbesitz sagen nichts aus. Es gibt zu wenig Zug zum Tor. Die Freunde des Fußballs wollen nicht Tiki Taka sehen, sondern Torszenen.

  6. as-fan-kelmis

    adios tiki-taka.spanien scheitert zurecht an klasse pressende Chilenen.hoffentlich hat as-marquez nun auch gesehen das es andere spielsysteme gibt als das langweilige hin und hergeschiebe.allerdings sehr kraftraubende Spielweise und nicht zu erreichen mit psydotraining alla marquez

  7. Das Ausscheiden hat doch überhaupt nix mit dem System zu tuen… Die Spieler haben einfach alles erreicht, da setzt eben eine Zufriedenheit ein, das ist völlig menschlich… Xavi, Xabi Alonso, Casillas, Torres haben alle ihren Zenit erreicht oder sind schon drüber… Jede Ära geht dann irgendwann mal zu Ende, das bringt die Zeit mit sich und hat, meiner Meinung, wenig mit dem System an sich zu tuen…

    Die Spanier haben zudem einen bockstarken Nachwuchs…In sechs Jahren werden die ihr System wieder genauso spielen und vermutlich auch wieder Erfolg haben…

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