Gesellschaft

Das Wissen ist überall, man muss es nur finden: Leitfaden gibt Lehrern Orientierungshilfe

V.l.n.r.: Lorenz Paasch (links) und Oliver Paasch (2.v.r.) im Februar 2014 bei einer Pressekonferenz im St. Vither Triangel. Foto: OD

Ein schlauer Fuchs hat mal gesagt: „In der heutigen Zeit muss man nicht unbedingt viel wissen, man muss nur wissen, wie man sich Wissen aneignet.“ Ähnlich dachten wohl auch die Veranstalter des Tags der Informations- und Medienkompetenz, der am Mittwoch im St. Vither Triangel stattfand.

Rund 150 Schulleiter, Lehrer, Mediothekare und Vertreter von Elternvereinigungen waren der Einladung des Ministeriums der DG, Fachbereich Kommunikation, gefolgt.

Medienkompetenz ist heute gefragt, wobei der Begriff „Medien“ nicht nur das umfasst, was man gemeinhin darunter versteht: Printmedien, Hörfunk und Fernsehen sowie Internet. Medien ist inzwischen eigentlich (fast) alles.

Rund 150 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Foto: Serge Heinen

Rund 150 Personen nahmen an der Veranstaltung teil. Foto: Serge Heinen

„Selbst ein Physiklehrer sollte heute über Medienkompetenz verfügen“, sagte Lorenz Paasch, medienpädagogischer Berater des Ministeriums der DG, bei einer Pressekonferenz am Ende der Tagung.

Soll heißen: Ein Physiklehrer muss heute sein Wissen mit ganz anderen Methoden vermitteln als früher, zumal seine Schüler im Gegensatz zu früher nicht nur ihn als Informationsquelle haben, sondern zum Beispiel in den Mediotheken oder im Internet unzählige Quellen abrufen können.

Zwei Preise im Wert von jeweils 1000 Euro

So wurde im Triangel ein „Leitfaden zur Förderung von Informations- und Medienkompetenz“ vorgestellt. Er wurde in Zusammenarbeit mit der Autonomen Hochschule in der DG ausgearbeitet. Er soll den Lehrern als Orientierungshilfe dienen. Weitere Infos findet man unter www.bildungsserver.be.

Ein Infostand im Triangel. Foto: Serge Heinen

Ein Infostand im Triangel. Foto: Serge Heinen

„Die Informations- und Medienkompetenz war schon immer – und ist es in unserem heutigen Informationszeitalter erst recht – eine Schlüsselkompetenz für Problemlösungen und Entscheidungsfindungen in der Schule und im Beruf“, betonte Unterrichtsminister Oliver Paasch (ProDG) in St. Vith. Deshalb gehöre die Förderung dieser Kompetenz mit zu den Aufgaben der Schule.

Unterstützt wird die Initiative durch den Kiwanis-Club Eupen. Zum einen stellt die Vereinigung, die 2012 ihr 25-jähriges Bestehen feierte, allen Schulen in der DG alle Unterlagen der europäischen Initiative „Klicksafe“ in gedruckter Form zur Verfügung. Außerdem werden zwei Preise im Wert von je 1000 Euro gestiftet für besonders relevante Projekte im Bereich der Informations- und Medienkompetenz.

Lehrer können sich jederzeit einbringen

Foto: Serge Heinen

Foto: Serge Heinen

In St. Vith hatten die Organisatoren zwei Experten eingeladen: Michael Thessel, Leiter des Zentrums für Medien und Bildung in Düsseldorf, und Stephan Stengel, Referent für Medienpädagogik bei der Landeszentrale für Medien und Kommunikation in Ludwigshafen. Jens Giesdorf vom Fachbereich Pädagogik des Ministeriums der DG stellte die Online-Datenbank vor.

Der Leitfaden ist übrigens nichts, was ein für allemal feststeht. Jeder Lehrer kann sich über den Bildungsserver der DG selbst einbringen, die Datenbank vervollständigen oder Änderungen vorschlagen. So ist nun mal unsere Informations- und Medienwelt heute – ständig in Bewegung. (cre)

Weitere Informationen zum Leitfaden gibt es unter www.bildungsserver.be/medienkompetenz

Direktlink zur Datenbank unter http://www.bildungsserver.be/desktopdefault.aspx/tabid-2413/

 

27 Antworten auf “Das Wissen ist überall, man muss es nur finden: Leitfaden gibt Lehrern Orientierungshilfe”

  1. Kompetenzler

    Gute Initiative. Ob die Lehrer dieses Instrument viel nutzen werden, wird man sehen. Auf die Lehrer prasselt so viel herab, dass sie manchmal nicht mehr wissen, wo ihnen der Kopf steht. Man muss ja auch noch die Zeit finden, um sich in dem Leitfaden zurechtzufinden.

      • Flascheleer

        Beldog, stellen Sie sich mal eine Unterrichtsstunde vor eine Klasse, danach machen Sie vielleicht noch eine Elternversammelung, dann noch eine Lehrerversammlung, dann bereiten Sie Ihre nächste Unterrichtsstunde vor, und dann melden Sie sich hier wieder, um allen zu berichten, wie es war. Wir sind gespannt auf Ihre Reaktion. Ach ja, den Leitfaden vom Bildungsserver könnten Sie auch vorher noch durchforsten. See you later?

        • Altweltenaffe

          Vergessen Sie aber nicht noch schnell vorher Photokopien zu machen, gehen noch schnell das Register abholen um die Anwesenheiten zu kontrollieren, und dann ordnen Sie noch schnell nach jeder Stunde ihre Dokumente und bereiten die Tests für morgen vor und verbessern die von heute und gestern … und dann lesen Sie noch das dumme Geschreibsel von einem Beldog und kümmern sich um ihre Familie. Und nicht vergessen: immer schön cool bleiben, denn das wird vorrausgesetzt.

          • @ Eupenmobil, Flascheleer, Altweltenaffe : mag ja alles sein, aber glauben sie wirklich in der freien Wirtschaft wird es von Jahr zu Jahr einfacher? Schon mal einen Arbeitsvertrag gesehen wo gar kein Stundenplan mehr vorkommt? Arbeitswochen schnell mal 60-70 Std haben? Samstags und Sonntags zum Teil damit verbracht wird Berichte und andere Administrative Arbeiten zu verrichten u u u….Möchten Sie tauschen?

  2. Ältere Menschen meinen immer, es müsste für alles und jeden einen Leitfaden geben. Junge Menschen haben die Leitfäden im Kopf. Wenn die was brauchen, klicken die sich durch, bis sie das haben, was sie suchen.

  3. « Apprendre à apprendre, c’est le but de l’école…“ Das wusste mein Fachkundelehrer in Verviers schon vor 35 Jahren ! Leider ist es auch heute noch Usus in den Schulen einfach auswendig gelerntes abzufragen. Die jungen Leute erscheinen dann in der Berufswelt, und müssen erst mal mental für den Job fit gemacht werden. Etwas mehr Praxisnähe täte Schule und Schülern gut….

    • Beratervolk

      Die Frage, was ein medienpädagogischer Berater macht, habe ich mir auch gestellt. Wahrscheinlich laufen viele von diesen Beratern herum, von denen die Öffentlichkeit nichts oder nur wenig weiß.

  4. gerhards

    Und nicht vergessen den Schülern das gute französisch zu lehren. Kürzt mal schön den Lehrplan auf dich wichtigen Fächer wie Naturwissenschaften, deutsch, englisch, allgemeinbildung. Dann klappt es auch mit der Bildung. Arbeitslosenquote Eifel vs Arbeitslosenquote Nord-DG. Das sagt alles!

      • Mäkelt doch nicht so an der Rechtschreibung
        einiger Poster rum. Jeder versucht doch so gut es geht, seine Beiträge orthographisch wie grammatisch “ hinzukriegen“. Da soll man nicht den Oberlehrer spielen.

        • Eastwind

          PATRIOT, völlig richtig, was Sie schreiben. Man sollte zwar versuchen, die Rechtschreibung zu beachten, aber man sollte da nicht zu pingelig sein. Ich habe vor allem den Eindruck, dass einige erst dann an der Rechtschreibung herummäkeln, wenn ihnen keine andere Argumente mehr einfallen.

          • Zaungast

            Im Prinzip einverstanden, ausser wenn es um die Medien selbst geht. Die sollen sich gefälligts anstrengen, „geschlffenes Deutsch (Dr. Zehetmair) zu schreiben.

            Allerdings gibt es eine Schmerzgrenze, was die „räschtschraibung“ ;) der Poster betrifft. Die wird leider hier und anderswo oft eindeutig überschritten.

    • Die Belgische Eifel profitiert in hohem Maße vom Luxemburgischen Arbeitsmarkt. Wenn da, was absehbar ist, der Zusammenbruch kommt (70% des LX Bruttosozialproduktes wird mit Schwarzgeld von Europäischen Steuerhinterziehern erwirtschaftet…), dann sieht es in der Belgischen Eifel genau so düster aus wie in der Deutschen. Monschau: Prognose Bevölkerungsentwicklung bis 2030 : -12%!
      Da wird dann so manches an Betongold zur Investitionsruine….

  5. Réalité

    Hier im Kleingliedstaate,haben wir soviele Sorten an Berater- und Theaterstellen wie fast nirgendwo Weltweit!
    -Da fehlt uns eigentlich nur noch ein Beraterjob in Sachen:wie dezimieren wir die überflüssigen und all zu vielen Minister und Anhängsel.Kultur,Theater,Festigkeiten usw im Überfluss!Muss sowas wirklich sein für nur gute 70.000 Bürger!?Könnte das nicht schlanker,Personalreduzierter,daher effektiver und nachhaltiger organisiert werden!?

  6. Réalité

    @ Dax
    Sie sehen das richtig!O weh,wenn da mal kein Unheil ansteht,hoffentlich dauert es noch was!??Diese Situation ist zum Grossteil auch vom Belgischen Staate mit fabriziert worden!Durch viel zu hohen Auflagen und Steuern!Und nicht zuletzt durch unsere hiesigen Steuerämter,die auf biegen und brechen nicht zögerten noch locker liessen in ihren Kontrollen bei den kleinen- und Mittelständigen Unternehmern!Auch unsere Ministerriege in Eupen hat viel zu wenig unternommen um die Wirtschaft und Industrie in der DG zu (ver)stärken bzw.aus zu bauen!Trotz der vielen Auslandsreisen in aller Herren Länder,ist bis heute noch kein Ausländischer Investor angeworben worden,und damit neue Arbeitsstellen!
    Da sollten unsere Ministern sich beraten lassen!Und nicht in den geradezu massenhaft stattfindenden jedmöglicher Versammlungen mit Beratern und Coaches,so wie in letzter Zeit,unnütze und wertvolle Zeit und damit auch Geld vergeuden!
    -Der reinste Kultur-,Versammlungs-,Beratungsclub!

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