Gesellschaft

Ein Dorf vereint im Schmerz: Trauer und Fassungslosigkeit in Iveldingen

Die Ortschaft von Iveldingen in der Gemeinde Amel steht seit dem Wochenende unter Schock. Foto: OD

Am frühen Montagnachmittag waren in Iveldingen mehr Leute auf den Beinen als üblich. Sie hatten alle ein Ziel: die Totenkapelle. Dort ruhen die beiden jungen Frauen, die am Wochenende bei einem tragischen Verkehrsunfall ums Leben kamen.

Die Totenkapelle ist ein Relikt der früheren Pfarrkirche, die 1987 abgerissen wurde. In der 215-Seelen-Ortschaft in der Gemeinde Amel herrschen an diesem Tag Trauer und Fassungslosigkeit. Iveldingen steht unter Schock.

Immer wieder trifft man auf Menschen, die zur Totenkapelle gehen oder von dort zurückkommen. Viele halten sich nachher im Kreis von Verwandten oder Bekannten vor der Kapelle auf, um sich in diesem schweren Moment mit anderen Menschen austauschen zu können.

Anne Reuter, 17 Jahre, und Katia Louges, 19 Jahre, waren am Samstagabend gegen 22.30 Uhr zusammen mit zwei anderen Personen in einem Pkw auf der Straße zwischen Büllingen und Amel unterwegs.

Ein Auszug aus dem Bericht von Sudpresse.

Ein Auszug aus dem Bericht von Sudpresse am Sonntag.

Beide befanden sich auf den Rücksitzen, als bei Hepscheid ein anderes Auto auf ihr Fahrzeug auffuhr, das dadurch von der Straße abkam und mit großer Wucht gegen mehrere Bäume schleuderte.

Die beiden jungen Frauen aus Iveldingen wurden auf ihren Rücksitzen eingeklemmt. Eine war auf der Stelle tot, die andere wurde nach einer Notbehandlung vor Ort mit dem Rettungshubschrauber in ein Lütticher Krankenhaus geflogen, wo sie allerdings ihren schweren Verletzungen erlag. Fahrer und Beifahrer des Unfallwagens hatten hingegen Glück. Sie wurden angeblich nur leicht verletzt.

Am Donnerstag, dem 16. Juli, um 10 Uhr werden die beiden Frauen beerdigt. Man kann sicher sein, dass die direkt neben der Totenkapelle gelegene Kirche der Doppelortschaft Iveldingen-Montenau dann viel zu klein sein wird, denn die Bestürzung ist nicht nur dort, sondern in der gesamten Gemeinde, ja in ganz Ostbelgien groß.

Die Totenwache bzw. Abschiedsfeier wird am Dienstagabend (für Katia Louges) und am Mittwochabend (für Anne Reuter), jeweils um 19.15 Uhr, gehalten.

Den Menschen in Iveldingen und Umgebung ist durch diesen schrecklichen Unfall erneut bewusst geworden, dass das Leben oft nur an einem dünnen Faden hängt und dass sich mit einem Schlag – von einer Minute auf die andere – alles ändern kann. Der 11. Juli und der 12. Juli werden für sie die nächsten Jahre Trauertage bleiben. (cre)

Siehe auch Artikel „Tödlicher Unfall zwischen Büllingen und Amel: Klärung der Ursache braucht viel Zeit“

 

5 Antworten auf “Ein Dorf vereint im Schmerz: Trauer und Fassungslosigkeit in Iveldingen”

  1. Vielen Dank an OD für diesen sehr schönen Bericht, der die Stimmung in der Gemeinde Amel und darüber hinaus sehr gut wiedergibt. Danke schön auch, dass sich OD, vor allem was die Fotos angeht, aufs Nötigste beschränkt hat. Viel Mitgefühl, aber kein Senationsjournalismus. Danke.

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