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Eier-Skandal: Kritik aus NRW an Niederlanden und Belgien – „Die EU sollte jetzt mit Strafen drohen“

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Im Skandal um giftbelastete Eier hat die nordrhein-westfälische Agrarministerin Christina Schulze-Föcking (CDU) ein schärferes Eingreifen der EU gefordert. Brüssel soll den Niederländern, aber auch den Belgiern, mit Strafen drohen.

Es gebe ein funktionierendes System über die Schnellwarnmeldungen der EU, das allerdings von einzelnen EU-Mitgliedern unterschiedlich ausgelegt werde, sagte die CDU-Ministerin: „Dass das nicht zuverlässig funktioniert, sehen wir gerade an den Niederländern, aber auch an den Belgiern. Hier muss die EU-Kommission eingreifen und auch mit Strafen drohen.“

Schulze-Föcking kritisierte die Kommunikation der niederländischen Behörden: Es ist seit der ersten Meldung, dass NRW betroffen ist, eine ganze Woche vergangen, in der wir nicht sicher einschätzen konnten, wie stark wir betroffen sind“, sagte sie der Deutschen Presse-Agentur.

Die nordrhein-westfälische Landwirtschaftsministerin Christina Schulze-Föcking (CDU). Foto: dpa

Zwar seien nun die Stempelnummern bekannt, es fehlten aber noch die Lieferwege und die Untersuchungsergebnisse. „Die Kommunikation mit den Niederländern ist, diplomatisch ausgedrückt, sehr zäh“, sagte Schulze-Föcking.

Nach Einschätzung der Agrarministerin wird sich der Skandal noch ausweiten. „Stand heute müssen wir von sehr viel mehr belasteten Eiern ausgehen, da aus den Niederlanden täglich neue Meldungen auftauchen“, sagte sie der Rheinischen Post.

In den Niederlanden war in Legehennen-Betrieben der nicht dafür zugelassene Wirkstoff Fipronil eingesetzt worden, viele der dort produzierten Eier wurden nach Deutschland verkauft. Die giftige Substanz war nach derzeitigem Stand der Ermittlungen über das Reinigungsmittel „Dega-16“ in die Ställe gelangt, das eigentlich nur auf ätherischen Ölen wie Menthol und Eukalyptus beruht.

In Belgien Betriebe gesperrt

Vermutlich hatte ein belgischer Hersteller Fipronil beigemischt, ein Kontaktgift, das gegen Hautparasiten wie Läuse, Milben und Flöhe wirkt. Es wird zum Beispiel auch bei Hunden und Katzen verwendet. Die Anwendung bei lebensmittelliefernden Tieren ist nicht erlaubt. In hohen Dosen kann Fipronil auch für Menschen gefährlich sein. Wie genau es auf sie wirkt, ist allerdings nicht bekannt.

Im Skandal um giftbelastete Eier nehmen Aldi Süd und Aldi Nord deutschlandweit sämtliche Eier aus dem Verkauf. Foto: Shutterstock

In Belgien nahmen Aldi, Albert Heijn, Colruyt, Aldi und Delhaiz esämtliche Eier aus dem Verkauf. In die Regale sollen nur noch Eier genommen werden, die nachweislich kein Fipronil enthalten.

Unterdessen bleiben in unserem Land nach Angaben der Lebensmittel-Sicherheitsbehörde FASNK-AFSCA weiter Betriebe gesperrt. Zur Zahl wollten sich mit Verweis auf laufende Ermittlungen weder die Staatsanwaltschaft noch die Behörde äußern. Die Betriebe sollen erst wieder Eier ausliefern dürfen, wenn bei Prüfungen kein Fipronil in ihren Erzeugnissen feststellt wird.

Geschäfte sind gehalten, Eier aus den betroffenen Betrieben aus dem Verkehr zu ziehen. Belastete Eier werden zerstört.

Einen Aufruf an Verbraucher, bestimmte Chargen nicht zu nutzen, gibt es in Belgien bislang nicht. Der Fipronil-Gehalt in den beanstandeten Eiern liege «weit unter den auf europäischer Ebene vereinbarten Obergrenzen», teilte die FASNK-AFSCA am Donnerstagabend in Brüssel mit. (dpa/cre)

23 Antworten auf “Eier-Skandal: Kritik aus NRW an Niederlanden und Belgien – „Die EU sollte jetzt mit Strafen drohen“”

  1. Da werden jetzt massenhaft Eier vernichtet wegen einer möglichen oder tatsächlichen Grenzwertüberschreitung ohne jedes Gesundheitsrisiko. Das ist Öko-Dekadenz vom feinsten wenn man sich einmal vor Augen führt was es bedeutet nichts zu Essen zu haben! Die Afrikaner wissen das sicher zu schätzen dass wir aus Angst vor einem Grenzwert das vernichten was ihnen zum Leben fehlt – Lebensmittel. Ach, wir sind ja so gut, so öko, so VERLOGEN!

  2. Ostbelgien Direkt

    AKTUALISIERUNG – In Belgien nahmen Aldi, Albert Heijn, Colruyt und Delhaize sämtliche Eier aus dem Verkauf. In die Regale sollen nur noch Eier genommen werden, die nachweislich kein Fipronil enthalten.

  3. Vox Calaminae

    Das lenkt ein bisschen von Tihange ab… Wenn es nicht die Schrottreaktoren sind, die unsere so arg gebeutelten Nachbarn das Leben so schwer machen, dann sind es unsere Eier! Was folgt als nächstes?

      • @ Marsupilami

        Nein, ablenkung vom eigenen Versagen. Die holländische Firma die beauftragt wurde die Ställe zu reinigen hat ein Desinfektionsmittel benutzt das seit Jahren verboten ist. Woher haben die das? Wie kann es sein das es entweder falsch oder gar nicht deklariert an den Kontrollen vorbei zum Einsatz kommt?
        Diese Firma arbeitet als Marktführer in Deutschland, Belgien und den NIederlanden. Das war aber wahrscheinlich der Frau Minister nicht bekannt.

  4. delegierter

    wird da nicht übertrieben ? Gestern Abend im TV sprach ein Experte, dass die Werte zwar um ein Vielfaches überschritten seien, man aber erst ein Risiko habe bei einem Verzehr von 9 Eiern pro Tag.
    Soviel Eier und Kuchen und Nudeln …. kann keiner vertragen. Wissen wir denn genau definiert was wir sonst so essen ? Es muss doch immer billig sein.
    PS : 2 Eier tun der Mutter gut, wenn der Vater sie essen tut.
    Darauf schönes WE :)

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