In den Schulen der DG muss der personelle Rahmen den Ansprüchen des 21. Jahrhunderts angepasst werden. Das sagt Andreas Jerusalem, Abgeordneter von Ecolo im Parlament der DG. Ein wichtiger Baustein dorthin ist seiner Meinung nach die Größe der Klassen, die unbedingt reduziert werden müsse.
„Schule hat sich verändert“, so Jerusalem, „Schule bedeutet heute mehr denn je zu fördern, zu fordern, zu differenzieren, jeden Tag in die so wichtige Beziehungsarbeit mit den Schülern zu gehen und Unterrichte so anzupassen, dass Kompetenzen des 21. Jahrhunderts erlangt werden.“
Während sich das Anforderungsprofil an Schulen und Lehrpersonen maßgeblich verändert habe, würden die Rahmenbedingungen viel zu langsam nachziehen, bedauert Jerusalem: „Das beste Beispiel ist das Stellenkapital: Wenn Lehrpersonen den Anforderungen gerecht werden sollen, muss ihnen die Luft dafür gegeben werden. Bei den aktuellen Klassengrößen nützen die höchsten Ziele nichts: Es ist fast unmöglich, sie allein mit 25 und mehr Kindern zu erreichen. Das klappt nur, wenn man weit über die eigenen Grenzen geht.”
Die Ecolo-Fraktion erwartet daher, dass die Regierung handelt. „Um auf die großen Herausforderungen zu reagieren, wurden schon häufiger neue Stellen im Unterrichtswesen geschaffen. Eine der größten Herausforderungen hat man dabei aber bisher ausgespart, und zwar die Klassengröße. Hier muss etwas passieren!”
Dabei geht es den Grünen nicht ausschließlich darum, mehr Lehrpersonen einzustellen, sondern die Verteilung insgesamt zu überdenken. Das könne ganz unterschiedlich aussehen und müsse dann auch den Spielraum der Träger berücksichtigen. Eine gute Planung und Überarbeitung seien daher ohne Beteiligung des Sektors undenkbar.
„Dennoch ist eine Maßnahme in unseren Augen kurzfristig unumgänglich: die Angleichung des Stellenkapitals der Kindergärten an das der Primarschulen. Wir haben daher einen Abänderungsvorschlag für das diesjährige Maßnahmendekret vorgelegt, der genau das einfordert”, führt Jerusalem aus. Bislang stünden die Kindergärten „aus nicht nachvollziehbaren Gründen“ personell schlechter da als die Primarschulen. Diese Ungleichheit mache fast 20 Prozent mehr Kinder in einer Kindergartenklasse aus.
Für Andreas Jerusalem ist diese Anpassung ein erster kleiner Schritt, der eine bereits viel zu lange bestehende Ungerechtigkeit aus dem Weg räume. Im Anschluss daran sollte das Thema der Stellenkapitalberechnung insgesamt ganzheitlich angegangen werden, um einen personellen Rahmen zu schaffen, der den Schulen ermöglicht, ihren vielfältigen Aufgaben unter guten Bedingungen gerecht zu werden. (cre)
Es ist zwar lobenswert sowas zu fordern, aber falls es Herrn Jerusalem nicht aufgefallen ist, haben wir jetzt schon einen akuten Lehrer Mangel und den sollte man bitte nicht wie geplant mit irgendwelchen Quereinsteigern ohne echtes Studium auffangen und damit den Beruf massiv abwerten.
Wie wäre es, wenn mal an der Gehaltsschraube gedreht wird bis ein angemessenes Gehalt erreicht wird. Material endlich mal bei den Lehreren ankommt und nicht nur versprochen wird. (Wie kann es sein, das Lehrer in der Vergangenheit mit Privaten Rechnern und Material arbeiten mussten ? Das ist in fast allen anderen Branchen mittlerweile illegal.
Sicher sind kleine Klassen besser, aber wer soll das bezahlen?
Grüne Träumerei.
Vor allem im Norden der DG sind die Kindergartenklassen zu groß. Dafür leisten wir uns in manchen Gemeindeschulen im Süden recht kleine Klassen, so klein, dass man nicht mehr von „Klasse“ sprechen kann.
In den kostenintensiven Sekundarschulen sind die Gruppen für gewisse Fächer auch eher klein. Hier muss die Regierung Prioritäten setzen. Dazu gehört eine große Portion Mut.
Werdet ihr als Ecolo-Fraktion dem Dekret auch zustimmen, wenn euer Antrag nicht angekommen wird? Ich vermute, dass ihr es abnickt, obwohl das Dekret noch weitere haarsträubende Maßnahmen beinhaltet.
Ihr müsst euch ja auch für 2024 alle Optionen offenhalten.
@AHA bestens beschrieben ! Im Durchschnitt 14-15 Kindergartenkinder pro Klasse bedeutet in der DG 27 mit fünf Muttersprachen im Norden und 5 Kinder mit höchstens zwei Plattvarianten im Süden… aber dafür gibt’s dann tolle Kindergartenassistenten*innen, die ohne Qualifikation und (teils) ohne Eignung und Lust fast ein Lehrergehalt bekommen . Und es werden pädagogische Studientage organisiert, bei denen (natürlich deutsche) Spezialisten den Kindergärtnerinnen mit 27 Kindern erklären, dass man am besten Gruppen zu 6-7 Kinder zu zwei Erziehern animiere… regieren aus dem Elfenbeinturm nennt man das und solange man nicht an der einen Seite mal spart, bleibt auf der anderen Seite nur das Leben mit der « Ironie des Schicksals » des Nordens…
Sehr gut geschrieben , wie rechtfertigt das Ministerium diese krasse Benachteiligung des Nordens? Wann werden endlich die Mikroschulen im Süden dicht gemacht? Aber Paasch hält seine schützende Hand drauf.
@Pierre, ehe man eine Dorf « schule » oder wie so eine Eifler Großfamilie mit eigenem Lehrer heißt schließt, verschiebt man lieber mit besten Empfehlungen der Politik Kinder, Familien, Lehrlinge von links nach rechts und füllt die Statistik… dazu treffen sich mehr DG-Politiker in Eifler Dorfkneipenhinterzimmern als Kinder oder Schüler in den besagten Klassen sitzen… nach deren Maßstäben müsste es nicht nur in Lichtenbusch, sondern mindestens auch in Nispert, Merols, Neu-Moresnet, Stockem, auf Tülje und in Lontzen Busch eigene Schulen geben…
Und wieder neue grüne Träumerei
Ecolo ist out.
Immer am Thema vorbei.
Solange das ZFP nicht ein Go für die Integration von Schülern in Regelschulen sich bereit erklärt den selbstverständlichen Verpflichtungen nachzukommen, ist eine Reduzierung der Klassengrösse nicht das Thema.
Nicht die Größe der Klasse ist maßgeblich sondern die Strukturierung der Klasse.
Wer sich traut, der gewinnt.
Also los….
Écolo auf Wiedersehen oder auch nicht