Der Dollar ist zum Euro so schwach wie seit über drei Jahren nicht. Denn die chaotische Zollpolitik von Donald Trump lastet auf dem Dollar. Was heißt das für die Weltleitwährung und Verbraucher?
Seit der Amtseinführung von Donald Trump als US-Präsident im Januar kennt der Kurs des Dollar tendenziell nur eine Richtung: nach unten. In den ersten drei Monaten seiner Amtszeit hat die amerikanische Währung im Handel mit dem Euro etwa zehn Prozent an Wert verloren. Inzwischen ist der Dollar gegenüber dem Euro so schwach wie seit über drei Jahren nicht mehr.
Ein schwacher Dollar hat Vorteile für Verbraucher. Er macht Waren, die international in Dollar gehandelt werden, günstiger, was die Inflation in Europa insgesamt bremst. Auf der ,ale Finanzsystem grundlegend verändern. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
– Was sind die Gründe für den Dollar-Verfall?

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Ein wesentlicher Grund liegt in der chaotischen Zollpolitik von Trump, die viel Unsicherheit schürt und den Kurs des Dollar belastet. Hinzu kommt eine harsche Kritik an US-Notenbankchef Jerome Powell. Auf seiner Plattform „Truth Social“ bezeichnete Trump den Notenbankchef als „Loser“, dessen Entlassung nicht früh genug kommen könne.
Auch wenn Trump bei der Kritik zurückgerudert ist, bei Experten bleibt Skepsis. „Wir halten es für wahrscheinlich, dass die Unsicherheit über die Unabhängigkeit der US-Notenbank Fed noch länger anhält“, sagt Analyst Bernd Weidensteiner von der Commerzbank. Trump werde die US-Notenbank Fed immer wieder angreifen, sollte sie die Zinsen nicht bald senken. Die Verunsicherung der Märkte zeigt sich auch darin, dass sich nach wie vor viele Investoren gegen einen weiteren Absturz des Dollar absichern.
– Warum ist der Dollar die Weltleitwährung?
Der US-Dollar ist unangefochten die Weltleitwährung: Nur er erfüllt alle nötigen Bedingungen. So halten Notenbanken ihre Reserven größtenteils in Dollar. Wichtige Rohstoffe werden in der Regel in Dollar gehandelt und die meisten Devisentransaktionen laufen über die US-Währung. Zudem bieten die USA den größten Finanzmarkt der Welt, der allen Anlegern offen steht.

04.02.2025, USA, Washington: US-Präsident Donald Trump zeigt ein von ihm unterschriebenes Dokument im Oval Office des Weißen Hauses. Foto: Evan Vucci/AP/dpa
Wichtig ist vor allem der riesige Markt für US-Staatsanleihen, in dem nahezu unbe grenzt Mittel investiert werden können. Vor allem China und Japan haben in den vergangenen Jahren gewaltige Summen in amerikanische Anleihen gesteckt und zählen zu den größten Auslandsgläubigern der USA.
– Was bedeutet ein schwacher Dollar für Verbraucher?
Eine der größten Vorteile liegt bei den Energiekosten. Der Kursverfall des Dollar macht Rohstoffe, die in der US-Währung gehandelt werden, auf dem Weltmarkt tendenziell gühunstiger. Zuletzt hat EZB-Präsidentin Christin Lagarde die Einschätzung vertreten, dass die Folgen der US-Zollpolitik die Inflation in der Eurozone sogar eher dämpfen könnten.
Zudem hat ein Kursverfall des Dollar positive Auswirkungen auf die Urlaubskasse von Touristen in den USA. Die Preise für Hotels, Restaurantbesuche oder Mietwagen haben sich in den Staaten zwar nicht verändert. Aber die Urlauber aus der Eurozone bekommen mehr für ihr Geld. Jedoch zeigen jüngsten Daten, dass dieser Effekt wenig Einfluss auf die Auswahl des Urlaubsziels hat. Vielmehr scheint sich die Politik der US-Regierung auf den Tourismus auszuwirken.
– Seit Jahrzehnten wird der Dollar an den Börsen als sicherer Hafen geschätzt, ist dieser Status in Gefahr?

16.12.2019, Baden-Württemberg, Stuttgart: Eine Frau bedient eine App der Börse, mit der Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum, Litecoin und Ripple über ein Smartphone gekauft und verkauft werden können. Foto: Marijan Murat/dpa
Die Märkte reagierten reflexartig mit immer gleichem Muster auf internationale Krisen: Der Kurs des US-Dollar legte zu und die Renditen für US-Staatsanleihen gaben wegen einer höheren Nachfrage nach. Mit der chaotischen Zollpolitik der neuen US-Regierung wurden die eingespielten Abläufe aber außer Kraft gesetzt. Die aggressive Zollpolitik von Trump nährt Zweifel an der Sicherheit des US-Finanzmarktes. US-Anleihen gerieten plötzlich unter Druck und wurden nicht mehr als sicherer Hafen gesucht. Die USA dürften jedoch alles tun, den Status des Dollar als Weltleitwährung zu erhalten. Nur so können sich die Vereinigten Staaten zu günstigen Zinsen finanzieren.
– Gibt es Alternativen zum Dollar?
JuDer Euro ist bisher keine Alternative, auch wenn er zuletzt von der Dollar-Schwäche profitierte. Eine Umsetzung der geplanten Kapitalmarktunion in der EU könnte Fortschritte bringen. Von gemeinsamen Staatsanleihen ist die Eurozone aber noch weit entfernt. In einer ferneren Zukunft ist es laut Experten zwar denkbar, dass es mehrere Leitwährungen geben könnte. Dazu dürfte auch der chinesische Renminbi zählen, falls sich das Land weiter öffnet. Die Politik von Trump könnte diesen Prozess beschleunigen.mm
– Will Trump den Dollar gezielt schwächen, um die US-Exporte zu stärken?
Bereits in seiner ersten Amtszeit hat Donald Trump immer wieder beklagt, dass die USA im internationalen Handel „unfair“ behandelt werden. Während erfolgreiche Exportnationen wie Deutschland einen riesigen Überschuss in der Handelsbilanz ausweisen, verfügt die USA über ein chronisches Defizit. Durch einen Kursverfall der US-Währung werden amerikanische Waren im Ausland allerdings günstiger, was die Exporte ankurbeln könnte. Gleichzeitig werden die Importe in die USA durch die aggressive Zollpolitik gebremst. Auf diese Weise will Trump das Handelsdefizit abbauen. Eine Strategie, die viele Experten aber als wenig hilfreich einschätzen. (dpa)
Nicht Trump bringt den Dollar als Leitwährung in Gefahr, das macht der chinesische industrielle Erfolg selbst. Schwellenländer investieren immer mehr mit Hilfe Chinas statt mit der Hilfe der USA. Das ist die logische Konsequenz einer gelungenen Globalisierung. Für die USA natürlich problematisch, wenn jetzt zu viele Leute auf einmal ihr Geld abziehen und umschichten.
Das viel größere Problem für den sozialen Zusammenhalt in den westlichen Gesellschaften ist jedoch die gestiegene Ungleichheit der Vermögensverteilung. Man hat über Jahre den Finanzsektor und die globale Industrie mit billigem Geld aufgeblasen. Die Menschen, die ihm nahe stehen, sind enorm reich geworden. Alle anderen sind verhältnismäßig weniger reich geworden (Trump- und AFD-Wähler). Wenn da jetzt eine Verknappung der Güter kommen sollte durch eine oder mehrere Krisen (die Gaskrise hat einen ersten Einblick verschafft), werden sich die 10 % reicheren Leute alles noch ohne Weiteres leisten können, die anderen jedoch immer weniger. Das ist es, was wir überall in der westlichen Welt beobachten. In den USA am stärksten, weil da die Sozialsysteme weniger gut ausgebaut sind.
Das wird über kurz oder lang zu Verwerfungen führen.
Natürlich liegt das an Trump. Der Dollar war jahrzehntelang die Weltreservewährung, weil auf die USA Verlass war. Das ist jetzt nicht mehr der Fall.
Wie kommen Sie denn auf die Aussage, dass Trump u AfD Anhänger alle ärmer sind? Wieso stellen Sie diese beiden Gruppen auf eine Stufe?
Andere Kontinente,andere Länder andere Wähler, andere Währung….aber beide Wählergruppen sind arm?
Ich kann die Nazis von der AfD auch nicht ausstehen. Ich mag es aber auch nicht, wenn man sich die Argumente schnitzt, wie sie einem gerade passen. Mal sind die AfDler alles Arme und Arbeitslose, die den Anschluss verpasst haben, mal hartherzige Besitzstandsfahrer, die nicht teilen wollen. Logisch passt das nicht zusammen.
Es gibt arme Nazis und es gibt reiche Nazis in der AfD.
@Peter S
Es ist meiner Ansicht nach eine Schande, dass Sie alle und jeden in die Nazikategorie einordnen! Es zeugt davon, dass Sie null Respekt vor den Millionen Opfern der tatsächlichen Nazis haben, vor dem Leid und den Schrecken, den diese Menschen erlebt haben!
Keinen Respekt, keinen Anstand und keine Ahnung! Das ist Ihre Dreifaltigkeit