Politik

Belgien schaltet den Atomreaktor Doel 3 permanent ab

24.11.2020, Belgien, Beveren: Das Kernkraftwerk Doel. Foto: Dirk Waem/BELGA/dpa

Belgien hat im Zuge seines geplanten Atomausstiegs einen ersten Reaktor vom Netz genommen. Der Meiler Doel 3 nahe der Stadt Antwerpen wurde am Freitagabend heruntergefahren.

Das bestätigte eine Sprecherin des Betreibers Engie am Freitagabend. In dem Atomkraftwerk gibt es noch drei weitere Reaktoren. Außerdem betreibt das Land drei Reaktoren im Kernkraftwerk Tihange bei Lüttich.

Ursprünglich war geplant, alle belgischen Kernkraftwerke bis 2025 vom Netz zu nehmen. Vor dem Hintergrund des Ukraine-Kriegs und der gestiegenen Energiepreise will die Regierung nun aber die Reaktoren Tihange 3 und Doel 4 bis mindestens Ende 2035 weiterlaufen lassen, um die Energiesicherheit zu gewährleisten – dies ist aber formal noch nicht beschlossen. Im vergangenen Jahr kam rund die Hälfte der belgischen Stromproduktion aus Atomkraft.

23.04.2019, Belgien, Tihange: Das Atomkraftwerk Tihange am Ufer der Maas. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

In Deutschland gibt es seit langem Kritik an den belgischen Kraftwerken aus den 1970er und 1980er Jahren. So wurden bei den Reaktoren im Nachbarland mehrfach Mängel festgestellt, etwa marode Betonteile. Die Stadt Aachen und die deutsche Regierung haben deswegen in der Vergangenheit wiederholt gefordert, die AKWs stillzulegen.

Auch der jetzt abgeschaltete Druckwasserreaktor Doel 3 sorgte wiederholt mit Problemen für Schlagzeilen. Vor zehn Jahren fanden Prüfer Haarrisse im Reaktorbehälter, der Meiler wurde daraufhin zweimal für einen längeren Zeitraum abgeschaltet.

Die belgische Atomaufsicht bewertete den Meiler aber als sicher. Das Kraftwerk Doel liegt an der niederländischen Grenze an der Schelde. Reaktorblock 3 war 1982 ans Netz gegangen und hatte eine Leistung von 1006 Megawatt.

Nach dem Zeitplan des belgischen Atomausstiegs soll Anfang des kommenden Jahres der baugleiche Reaktor Tihange 2 vom Netz genommen werden, der ebenfalls von feinen Rissen im Druckbehälter betroffen war. Danach sind die nächsten Abschaltungen erst 2025 vorgesehen. (dpa)

32 Antworten auf “Belgien schaltet den Atomreaktor Doel 3 permanent ab”

  1. 9102Anoroc

    Nichts gegen die Abschaltung.

    Jetzt noch etwas klaren Verstand nutzen und die irrsinnige Idee den Autofahrer zu Elektrofahrzeugen zu zwingen auch abschalten, dann könnte auch beides harmonieren.

    Es gibt schon Fahrzeughersteller die bekannt gegeben haben beim Verbrenner bleiben zu wollen , und Elektrofahrzeuge zukünftig nicht mehr zu bauen.

          • 9102Anoroc

            @ – DR ALBERN 10:47

            Das läuft wohl in den meisten Fällen wirklich so ab .
            Man wählt aus einer von vielen Möglichkeiten aus und entscheidet sich für die Möglichkeit mit der höchsten Gewinnspanne , von der beide! Seiten profitieren können.
            Manchmal gibt es aber auch Widerstand, weil sogar Kinder sehen können, dass manche Entscheidungen aus reiner Profitgier getroffen werden und manche Rechnungen nicht aufgehen können.
            Jedenfalls sind Abschaltungen der Atomkraftwerke gut, aber nicht kompatibel mit der Förderung , Befürwortung oder sogar dem Zwang Elektrofahrzeuge fahren zu müssen.

          • Woher wissen Sie das???

            @ Dr. A

            Welches Insiderwissen haben Sie denn?! Verbreiten Sie nicht so-einen Stuss. Sie haben von diesem Thema überhaupt keine Ahnung. Sie glauben wahrscheinlich auch, dass in den Schubladen der Autoindustrie die Pläne der auf Wasser laufenden Motoren liegen, die man aber nicht in Serie bringt um Benzin und Diesel zu verkaufen.

            • 9102Anoroc

              @ – woher wissen sie das??? 13:59

              Was stört Sie daran das immer mehr Leute feststellen das bei manchen Themen , die Politik überhaupt keine Entscheidung treffen möchte , sondern lieber gegen Gefälligkeiten der Industrie Entscheidungen überlässt ?

              Ihre Märchengeschichte im Anschluss, die dem Zweck dient besonders intelligent zu wirken , kann aber auch nicht davon überzeugen , dass sie eine Ahnung von Thema haben.

              • Woher wissen Sie das???

                @ 9102 Anorac

                Was mich an der Aussage stört ist, dass sie einfach falsch ist. Nach Jahrzehnten in der Entwicklung in der Automobilindustrie weiß ich wovon ich rede. Die ständig neuen Auflagen der grünen Politik bezüglich Flottenverbrauch zwingen die Autoindustrie auch unsinnige E-Fahrzeuge zu bauen (weil die ja kein CO2 ausstoßen – fragt sich wovon diese Leute nchts tråumen?!) … um nur mal einen Punkt zu nennen.

                • 9102Anoroc

                  @ – woher wissen sie das ??? 15:09

                  Bei solchen Diskussionen muss man sich glaube ich eher die Frage stellen – wer hat wohl mehr macht-?
                  Politiker die heute kommen und morgen gehen ?
                  Oder Fahrzeughersteller die seit Jahrzehnten versuchen das idealste Produkt auf den Markt zu bringen mit der besten Gewinnspanne?

                  Wie dem auch sei.
                  Das Produkt Elektrofahrzeug passt nicht , wenn man mit weniger Atomkraftwerken auskommen möchte.
                  Ganz im Gegenteil , wenn jeder zum E-Fahrzeug gezwungen wird , darf man schon mit dem Bau neuer Atomkraftwerke beginnen.
                  Denn Lösungen diese enorme benötigte Strommenge ohne CO2 auszustoßen auf anderen Wegen zu produzieren wenn alle Verbrenner durch Elektromotoren ersetzt werden , sehe ich im Moment noch nicht.

                  Man sollte lieber weiter am günstigeren Verbrauch des Dieselmotors arbeiten, bei dem die Autoindustrie in den letzten Jahren enorme Fortschritte gemacht hatte, es aber dem Kunden nie geholfen hat, weil bei jedem besseren verbrauchsresultat der Dieselpreis absichtlich angehoben wurden.

                  Wer also auf ein Preis Wunder der allgemeinen Betriebskosten von seinem Fahrzeug hofft , der darf gerne weiter träumen .
                  Ich baue aber vorsichtshalber den Kommentar in seinem Traum ein , dass der Staat durch Steuern das Autofahren teurer machen wird als es zur Zeit ist.

        • Walter Keutgen

          Anorec9012, DR ALBERN, in Belgien dürfen ab 2026 nur noch Elektroautos als Gesellschaftswagen zugelassen werden bzw. nur solche werden für die Kostenrechnung gelten. Schon heute ist der Prozentsatz ausschließlich vom Normausstoß an CO2 per Kilometer abhängig. In Wallonien ist die Jahressteuer für ab 1.1. neu zugelassene Autos von CO2-Ausstoß und Gewicht abhängig.

          • 9102Anoroc

            @ – Walter Keutgen 13:55

            Wenn ab dem 01/01/2023 das Gewicht eine Rolle spielt , werden sich die Käufer von den schweren E-Fahrzeugen sicher auch freuen .-)
            Es kommt so wie ich es schon vor Monaten beschrieben hatte.
            Es werden Milliarden bei der Einnahme von der Spritsteuer fehlen.
            Auf dieses Geld wird man aber nicht verzichten .
            Das ist nur der Beginn einer Steuer, die am Ende um ein Vielfaches höher sein wird als auf Fahrzeuge mit Verbrennungsmotor.
            Diese Steuer auf Verbrennungsmotoren hebt man natürlich soweit an dass der Kunde sich für ein E-Fahrzeug entscheiden muss.
            Wer es sich nicht leisten kann, soll den Bus nehmen ?
            Es wird Zeit dass man mit Fahrzeugen den Ring um Brüssel und Antwerpen zu stellt bis man in der Politik merkt, dass es Leute gibt ,die ihre Luxus fahrzeuge nicht vom Wähler bezahlen bekommen und auch keinen Chauffeur für diese haben.
            Demnächst werden sicher noch viele Sorten Brot verboten, man darf dann nur noch eine Sorte essen ?
            Wenn der Kunde nicht mehr wählen darf aus mehreren Produkten , weil es für den Hersteller praktischer ist nur noch ein Produkt anzubieten ?
            Oder weil zu viele Leute aus der Wirtschaft mit Leuten aus der Politik unter einer Decke stecken ?
            Umwelttechnisch ist es überhaupt keine Frage ob man sich für ein E-Fahrzeug oder einen Verbrenner entscheiden soll .
            Ohne Atomkraftwerke ist eine Welt mit nur E-Fahrzeugen zur Zeit noch überhaupt nicht möglich.
            Also bleiben wir nach Möglichkeit vorläufig beim Verbrenner !
            Und schön dass Sie bemerken, dass es nur in der walonie so sein wird.
            Wo leben wir ?🙈
            Erich Honecker hätte das sicher auch alles so geplant .
            Primitiver geht es nicht!

            • Walter Keutgen

              9012Anoroc, in Flandern und Deutschland ist die Jahressteuer schon lange vom Schadstoffausstoß abhängig. Die Abhängigkeit vom Gewicht wurde von der Presse kolportiert, aber die Formel war eine Multiplikation. 1×0=0, 10×0=0, 1000×0=0. Genau wie Elio di Rupo und Helmuth Kohl hatte Erich Honnecker seine Planer.

              • 9102Anoroc

                @ – Walter Keutgen 14h00

                Das kann alles sein.
                Es bringt mich jedoch nicht von der Meinung ab, dass der jährliche zu zahlende Steuerbescheid für den E-Fahrzeug halter in Zukunft um ein Vielfaches höher sein wird , als die jetzige Steuer von Fahrzeughalter mit Verbrennungsmotor.
                Wie sonst , sollten die Milliarden Verluste ausgeglichen werden, die dem Staat durch die hohe Steuer auf dem Sprit fehlen werden, wenn alle ein Elektrofahrzeug fahren müssen !?

                Und klar hatten die Herrschaften alle Berater oder Planer.
                Nur wir müssen selber planen.-)

                  • 9102Anoroc

                    @ – 5/11 17:50

                    Eine Hälfte der Wahrheit haben sie uns jetzt korrekt mitgeteilt.
                    Die vollständige Wahrheit ist , das Elektrofahrzeuge mehr Straßenschäden verursachen, weil sie meistens durch die schweren Batterien ein höheres Gesamtgewicht haben.
                    Wenn sie vomVerbrenner auf ein E-Fahrrad 🚵‍♀️umsteigen ist es natürlich nicht so , aber man könnte nass werden , kalt bekommen und sein Ziel nicht zeitig erreichen .
                    Die Industrie sollte also eine beheizbarer Kabine um das Fahrrad bauen 😉 hilft dann wenigstens gegen Nässe und Kälte .
                    Ob es dann Spaß macht damit zu fahren, möchte ich nicht garantieren.-)

  2. OD, GE, BRF… und andere Medien beschäftigen sich viel zu viel mit Russland und der Ukraine, einem Krieg auf den wir genau Null Einfluss haben. Die eigenen Probleme, Inflation und Energie, werden irgendwie ab Seite 2 bis 5 behandelt. Man hat einfach Angst vor dem Thema, es zerbrechen zu viele Illusionen daran, man redet lieber über etwas anderes. Mit Todkranken redet man ja auch so als gäbe es den Tod nicht, aus Eigenschutz. Man freut sich über die militärischen Erfolge der Ukraine (jeder Journalist ist ja auch General), glauben dass Putin bald in Den Haag vor Gericht steht, die Sanktionen wirken (ja, bei uns) und die Gasspeicher sind doch voll, der nächste Winter wird schon nicht so schlimm werden… Wir sind der Todkranke der den nächsten Urlaub plant….

  3. Walter Keutgen

    Wieder dieGeschichte der Wasserstoffeinschlüsse. Die belgische Atomaufsicht hat ein US-amerikanisches Gutachten eingeholt, wofür die Amis ein Jahr gebraucht haben. Es gab zu der Zeit etwa zwei Dutzend solcher Reaktoren. Davon einen in Deutschland. Und wichtiger, gegenüber liegend an der Schelde ein niederländisches. Ist gegen diese etwas geschrieben worden?

  4. ….
    Wenn also bei den Verbrauchern nun nach und nach die Briefe der Versorger eintrudeln, in denen ein um das Drei- bis Fünffache steigender Gaspreis angekündigt wird (für manche wird es sogar noch teurer), wenn es keine Aussicht auf Besserung für die kommenden Jahre gibt, wenn dann in einigen Monaten die Strompreise sogar um einen Faktor zehn oder mehr zulegen, wenn dadurch fast alle Unternehmen und fast alle Privathaushalte in existenzielle Not geraten, dann liegt dies nicht an Putins Krieg. Sondern an 25 Jahren grüner Energiepolitik in Deutschland, die die Menschen bewusst in den Ruin treibt.
    …..
    https://www.tichyseinblick.de/kolumnen/lichtblicke-kolumnen/gruene-energiepolitik-kein-versehen/
    /////
    Sollte man nicht vergessen wenn die nächste Energierechnung kommt.

  5. https://www.achgut.com/artikel/der_sonntagsfahrer_25.09.2022_robert_kann_fliegen
    Maxwell Chikumbutso aus Simbabwe reist mit technischen Wundern durch die Medien. Etwa Fernseher, die Energie generieren, oder Elektroautos, die nicht geladen werden müssen. Gerade fiel die Tagesschau auf ihn herein. Die Superhelden der Branche sind aber Robert Habeck und die grüne Volksfront. Ein ganzes Land lässt sich seit Jahrzehnten von ihnen vorführen.
    /////
    Gegen die Grünen (Hier heissen sie „ECOLO“) ist der Mann aus Afrika aber nur ein kleiner Amateur, hier gelingt das Wunder ein ganzes Industrieland nur mit bewegter Luft und zeitweiligem Sonnenschein am Laufen zu halten. 🤦‍♂️🥳😵

    • 9102Anoroc

      @ – Dax 12:50

      Sie haben vergessen zu erwähnen das es noch nicht gelingt mit bewegter Luft und zeitweiligem Sonnenschein ein ganzes Industrieland am Laufen zu halten.
      Man ist aber auf dem besten Wege.
      Der Mensch ist erfinderisch und neue Erfindung wird es auch noch geben die das ganze irgendwann vollenden , auf Atomkraft verzichten zu müssen!

      Blender und Betrüger gibt es in jeder Branche .
      Wie jetzt die Tagesschau auf den Mann hereinfallen konnte , war mir schon ein Rätsel beim Lesen auf der ARD Seite vor ein paar Tagen und brachte zumindest die Energie meines Lächelns zum Vorschein .
      Bleiben wir seriös, das konnte überhaupt nicht funktionieren und war überhaupt keine Meldung wert.
      Ein Jung Reporter ohne Ahnung von Technik, der glaubte die Sensation entdeckt zu haben ?
      Da war wohl der Redakteur der Tagesschau in Urlaub.

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