Gesellschaft

Die Konzerne und Superreichen sind die Gewinner der Krisen – Oxfam warnt vor steigender Ungleichheit

Foto: Pixabay

Oxfam hat mit Nachdruck vor steigender Ungleichheit in der Welt. Erstmals seit 25 Jahren hätten extremer Reichtum und extreme Armut gleichzeitig zugenommen.

Durch den deutlichen Anstieg der Lebensmittel- und Energiepreise im vergangenen Jahr seien Milliardäre noch reicher geworden, so die Entwicklungsorganisation. „Während Millionen Menschen nicht wissen, wie sie Lebensmittel und Energie bezahlen sollen, bringen die Krisen unserer Zeit gigantische Vermögenszuwächse für Milliardäre“, sagte Oxfam-Referent Manuel Schmitt.

Wie aus dem Bericht der kapitalismuskritischen Organisation hervorgeht, haben 95 Lebensmittel- und Energiekonzerne weltweit ihre Gewinne im Jahr 2022 mehr als verdoppelt. Sie erzielten demnach 306 Milliarden US-Dollar an Zufallsgewinnen und schütteten 257 Milliarden US-Dollar (84 Prozent) davon an Aktionärinnen und Aktionäre aus.

Oxfam definiert hier Gewinne als Zufallsgewinne, wenn sie den Durchschnitt der Jahre 2018 bis 2021 um 10 Prozent oder mehr übersteigen.

Die Skyline von Panama City: In solchen Steuerparadiesen entziehen sich die Superreichen einer gerechten Besteuerung. Foto: Shutterstock

Unter dem Strich seien Konzerne und Superreiche die Gewinner von Corona-Pandemie und Energiekrise, hielt Oxfam fest. So habe das reichste Prozent der Weltbevölkerung seit Beginn der Corona-Pandemie rund zwei Drittel des weltweiten Vermögenszuwachses kassiert.

Das Gesamtvermögen aller Milliardäre sei seit 2020 im Durchschnitt täglich um 2,7 Milliarden US-Dollar gestiegen. Für jeden pro Kopf erzielten US-Dollar Vermögenszuwachs in den ärmeren 90 Prozent der Weltbevölkerung habe ein Milliardär im Schnitt 1,7 Millionen US-Dollar hinzugewonnen.

Zugleich leben laut Oxfam mindestens 1,7 Milliarden Arbeitnehmer in Ländern, in denen die Inflation größer ist als die Lohnentwicklung. Etwa jeder zehnte Mensch auf der Erde hungere.

Oxfam fordert als Weg aus der Krise dagegen vor allem höhere Steuern für Reiche. Jahrzehntelange Steuersenkungen für die Reichsten und für Unternehmen hätten die Ungleichheit zuletzt verschärft. In manchen Ländern hätten die Ärmsten höhere Steuersätze als Milliardäre. Weltweit stammen laut Oxfam nur noch vier Prozent der Steuereinnahmen aus Steuern auf Vermögen. Konzerne und ihre superreichen Haupteigentümer müssten endlich ihren fairen Beitrag zum Gemeinwohl leisten, forderte Schmitt. (dpa)

18 Antworten auf “Die Konzerne und Superreichen sind die Gewinner der Krisen – Oxfam warnt vor steigender Ungleichheit”

  1. Arbeiterbewegung

    Eine ständig steigende Weltbevölkerung ist das beste was dem Kapitalismus passieren kann, einerseits immer mehr mögliche Konsumenten meist für überflüssiges Zeug und andererseits ein Heer an Arbeitskräften die willig sind, damit ein kleiner Teil der Menschheit wie im Mittelalter in Saus und Braus leben kann.

    • Wieso zur kasse bitten? Wozu mit welchem Zweck ohne Sinn? in Foundation die gute Arbeit leisten machen die meisten von denen eh! Desto mehr desto besser und es kommt bei professionellen auch an!

  2. Es reicht nicht, dass das bestehende System gegen mehr als 90 % der Menschheit arbeitet und sie letztendlich ruiniert – Nein, man muss ihnen ihre Ohnmacht und Machtlosigkeit mit solchen Artikeln auch noch unter die Nase reiben. Das gibt noch mal einen Extra-Kick..

  3. ein Wähler

    wählt Grün, und alles wird teurer.
    wählt Grün, und die Reichen werden reicher.
    wählt Grün, und die Grünen sorgen für Autofreie Straßen, wo nur noch sie selber fahren werden.
    jetzt sind die Grünen mit in Regierungen, und sie machen uns arm.
    Genau so, wie sie es vor den Wahlen versprochen haben.

  4. Es ist immer ein Krieg „Reich“ gegen „Arm“. Und die Reichen wissen, dass sie diesen Krieg immerwieder gewinnen werden. Die Reichen sind ja nicht reich, weil sie so hart arbeiten müssen. Die Gründe sind bekannt. Und Ottonormalverdiener muss schuften, damit er und seine Familie so gerade über die Runden kommt. Und damit er das aushält, bietet man ihm „Brot und Spiele“, wie bei den alten Römern: Bundesliga, Verdummungsfernsehen à la RTL & Co, und Pornos.

  5. https://www.achgut.com/artikel/Klaus_Schwab_visioniert_weiter
    …..
    Außerdem sieht es Schwab als selbstverständlich an, dass der Parlamentarismus weiter ausgehöhlt wird, indem Regierungen mit Unternehmen und Stiftungen in sogenannten öffentlich-privaten Partnerschaften („Public-Private-Partnership“/PPP) kooperieren. Dass der dadurch entstehende „Stakeholder-Kapitalismus“, in dem angeblich die Interessen aller Beteiligten berücksichtigt würden, jedoch in Wahrheit nur einer kleinen globalen Elite dient, belegt beispielsweise Ernst Wolff anschaulich in seinem aktuellen Buch über das WEF (Achgut berichtete): Durch die Partnerschaft von Regierungen und global agierenden Großkonzernen wurde etwa im Rahmen des vom WEF initiierten „Afrikanischen Wasserprojekts“ die Wasserversorgung der einheimischen Bevölkerung keineswegs verbessert, sondern im Gegenteil deren Armut noch vergrößert. Insgesamt sei besonders der Mittelstand der Verlierer der vom WEF vertretenen Agenda, während vor allem IT-Konzerne und Vermögensverwaltungen Rekordeinnahmen verzeichneten.
    …..
    //////
    Die EU Vertreter sowie unsere Politiker tanzen aber nach dieser Musik! Politiker die sich mit Schwab einlassen sollten bei der nächsten Wahl abgewählt werden denn sie handeln nicht mehr im Interesse ihrer Bevölkerungen.

      • Die „Faktenfinder“ der Tagesschau sollten sich vielleicht auf die Suche nach dem toten Flüchtlingsmädchen Maria begeben, und anschliessend in einem Fernseher, der mehr Energie produziert als er verbraucht, darüber berichten, mon ami…. 😉

        • Dem Daxi sein Gegenpol

          Wie oben geschrieben. Komplexe Zusammenhänge sind nicht das deine, daher auch deine Allergie gegen alles was sich außerhalb deiner eigenen Wahrnehmunssphäre befindet. Hab ein schönes Restleben in deiner einsamen frustrierten Bubble. Außerhalb dieser gibt es ne Menge Menschen die verdammt glücklich sind. Da ist die Website deines Namensvetters glücklicherweise kein exaktes Spiegelbild der Gesellschaft. Hier bist du wahrlich unter Deinesgleichen 🤭

  6. 9102Anoroc

    Man warnt im Jahr 2023 vor steigender Ungleichheit.
    Wenn ich nicht wüsste welches Datum wir heute schreiben , bzw von wann dieser Artikel ist , würde ich mal behaupten es ist eine Warnung der anfang 1990er bis 1995 .
    Und wenn der Zug ohne anzuhalten den Bahnhof passiert hat , braucht man nicht zu versuchen noch auf zu springen ;
    oder besser geschrieben, wenn es zu spät ist, dann muss man nicht mehr warnen sondern handeln !!!!

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