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Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn endet vorzeitig

26.01.2024, Sachsen, Dresden: Claus Weselsky, Vorsitzender der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL), steht bei einer Kundgebung vor dem Hauptbahnhof. Foto: Robert Michael/dpa

AKTUALISIERT – Die Lokführergewerkschaft GDL beendet ihren Streik bei der Deutschen Bahn vorzeitig.

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur wird im Personenverkehr noch bis Montagmorgen, 2.00 Uhr, gestreikt. Ursprünglich sollte der Arbeitskampf sechs Tage dauern und erst am Montagabend enden. Damit dürften sich Fahrgäste am Montag wieder auf einen weitgehend normalen Betrieb einstellen können. Im Güterverkehr endet der Streik am Sonntagabend um 18.00 Uhr.

Weitere Streiks wird es vorerst nicht geben. Die Bahn und die GDL haben sich den Informationen zufolge auf eine Friedenspflicht bis zum 3. März geeinigt. Ab 5. Februar soll unter Ausschluss der Öffentlichkeit über die Tarife verhandelt werden. Ziel ist es den Angaben zufolge, bis Anfang März einen Tarifabschluss zu erzielen. Bereits am Samstagmorgen war bekanntgeworden, dass beide Seiten wieder in Gesprächen sind.

25.01.2024, Nordrhein-Westfalen, Hagen: Ein Signal zeigt am Güterbahnhof Hagen-Vorhalle „Rot“. Foto: Bernd Thissen/dpa

Der Streik war der vierte Ausstand seit Beginn des Tarifkonflikts. Er begann am Dienstagabend im Güterverkehr und am Mittwochmorgen im Personenverkehr. Im Fernverkehr bot die Bahn in den vergangenen Tagen mit einem Notfahrplan rund 20 Prozent des sonst üblichen Angebots an. Im Regionalverkehr waren die Auswirkungen des Streiks wie schon bei den vorherigen GDL-Arbeitskämpfen je nach Region unterschiedlich.

Mit der nun erzielten Vereinbarung kommt in dem verhärteten Konflikt zum ersten Mal seit Wochen wieder Hoffnung auf eine baldige Lösung auf. Die Tarifverhandlungen zwischen der DB und der GDL begannen Anfang November. Schon nach der ersten Runde rief GDL-Chef Weselsky zum Warnstreik auf, nach der zweiten Runde erklärte er die Gespräche für gescheitert und leitete eine Urabstimmung ein. Seitdem standen die Zeichen auf Eskalation statt Verhandlung.

Im Mittelpunkt der Debatte stand zuletzt die Wochenarbeitszeit für Schichtarbeiter: Die GDL fordert eine Senkung von 38 auf 35 Stunden bei gleichbleibendem Lohn. Die Bahn wies diese Forderung bislang zurück.

Vergangene Woche legte der Konzern ein Angebot vor, das 4,8 Prozent mehr Geld für die Beschäftigten ab August und weitere 5 Prozent mehr ab April 2025 beinhaltet. Ab Januar 2026 können Lokführer und Zugbegleiter diesem DB-Angebot zufolge dann zwischen einer weiteren Entgelterhöhung um 2,7 Prozent oder einer Stunde weniger Arbeit pro Woche entscheiden. Die GDL störte sich bei diesem Angebot aber vor allem an einer zusätzlichen Einschränkung: Die DB hatte die Wahloption zum 1. Januar 2026 unter den Vorbehalt gestellt, dass dann genügend Lokführer und Zugbegleiter im Konzern angestellt sind. (dpa)

21 Antworten auf “Streik der Lokführer bei der Deutschen Bahn endet vorzeitig”

  1. Ne finge Verein

    Ein berühmt-, berüchtigter Verein die Bahn, fast überrall! Ein Super Auffangbecken für nichtsnutze Politiker*innen, welche sich da auf Steuerzahlers Kosten die Taschen voll machen, und Bonis usw! Na ja! Keiner bremmst

    • Germano-Belgier

      Gute Frage!
      Er ließ sich gestern nicht einmal von einer Moderatorin in seinem Redeschwall unterbrechen. Das ganze klang eher nach einer Wutrede _gegen_ „Herr Seiler“ als nach Forderungen _für_ seine Mitglieder.
      Persönliche Animositäten haben bei solchen Verhandlungen nichts zu suchen!

    • @ – Egal

      Mir egal ist die Einstellung der dümmsten Steuerzahler;
      auch wenn wir hier über die Steuergelder unsere Nachbarn reden .
      Gäbe es keine Korruption zwischen Wirtschaft und Politik , dann brauchten die Leute auch nicht zu streiken, weil genug Geld übrig bleiben würde um die Leute anständig zu bezahlen.

      • „Anständig bezahlen“

        @ Anorac

        Was heißt „anständig bezahlen“? Ein deutscher Lockführer bekommt durchschnittlich € 42.100/a brutto. Wieviel wäre aus Ihrer Sicht „anständig“? Wovon soll denn etwas übrig bleiben, wenn der deutsche Staat schon jedes Jahr Millionen (Milliarden) in dieses Unternehmen hinein pumpt? Das sind Steuergelder, für die andere Menschen zur Kasse gebeten werden!

        • @ – Anständig bezahlen 14:10

          Stimmt , ohne Subventionen würde da nicht viel laufen; obwohl ich noch nicht mal sagen könnte , das Bahnreisen billig ist.
          Sie nehmen als Beispiel einen gut bezahlten Job bei der Bahn , Lokführer sind aber nur die wenigsten.
          Gut, vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt;
          aber bei jeder Preiserhöhung in den Geschäften , ist doch der Bahn Angestellte quasi gezwungen mit zu streiken.
          Denn Lohnerhöhungen finden paradoxerweise ja nur statt, wenn gestreikt wird , bzw die Löhne sind nicht dem Index angepasst .
          Ein selbstvernichtendes System , bei dem jedes Mal wenn gestreikt wird , die Bahn wieder tausende Kunden verliert .
          Also würde die Bahn sich besser selbst , für Index gebundene Löhne bei der Politik stark machen, als Politiker den roten Teppich auszurollen, in der Hoffnung Subventionen zu erhalten, die man durch Streiks bzw den Verlust von vielen Kunden wieder verliert.
          Aber gut, vielleicht ist an dem jetzigen System ja mehr verdient .
          Von einer Zuverlässigkeit der Bahn, kann dann aber keine Rede mehr sein .
          Es sieht eher nach kunden -verärgerungsprogrammen aus.

          • „Anständig bezahlen“

            @ Anorac

            „Indexgebundene Löhne“ sind Inflationstreiber. Waren werden teurer => Löhne steigen => Produktion wird teurer => Produkte/Waren werden teurer => Löhne/ Index steigen =>… Das ist ein Teufelskreis und ein Land, wie z.B. Belgien wird dadurch auf dem Weltmarkt immer konkurrenzunfähiger!

            • Anständig bezahlen 18:08

              Ein Fehler in ihrer Rechnung ?
              Waren werden genauso schnell teurer ohne das Löhne steigen.
              Und wenn Löhne nicht steigen, wird nur noch das Nötigste gekauft.
              Die Masse macht es aus .
              Nicht vereinzelte , die anstelle von einer Yacht , 3 besitzen möchten .

              Was es mit den hohen Abgaben auf sich hat, kann dies eigentlich nur noch schlimmer werden.
              Die Steuern auf Kraftstoffe war in unseren gut entwickelten Ländern , wohl einer der Haupteinnahmen für vieles, bei dem man durch das E-Fahrzeug in Zukunft Rätseln wird , wo diese fehlenden Einnahmen jetzt herkommen sollen.
              Europa schafft sich ab, wer schafft mit ?

              • „Anständig bezahlen?“

                @Anorac

                In diesen Kommentaren geht es um „Löhne“, daher mein Bezug auf den Anteil der Löhne an den Produktkosten.

                Natürlich befinden sich in den Produktkosten auch noch Material– und Energiekosten die zu einer Preissteigerung führen können – ich hatte vorausgesetzt, dass das Jeder weiß, was anscheinend aber nicht der Fall ist?! Sorry🙄

                • Anständig bezahlen ? 14:03

                  Morgen soll angeblich ein Wurm aus dem Boden kriechen, weil die Temperaturen überdurchschnittlich warm sind.
                  Sorry aber so empfinde ich Ihren Kommentar von 14:03 im Gegensatz zu dem , über das sie mit mir und vor meinem Kommentar noch mit Peter S diskutiert haben.
                  Aber weil sie ja auch Schwierigkeiten bei jedem von ihnen an mir gerichteten Kommentare haben , meine Nicknamen korrekt abzuschreiben , wundert mich das gar nicht.
                  Achten Sie auf den Wurm !

        • Peter S.

          Das sind nicht einmal 2350 Euro netto. Dafür hat man die Anfahrt zur Arbeitsstelle (weil Home Office nicht möglich ist), unregelmäßige Arbeitszeiten und viel Verantwortung.
          Dagegen ist jeder einfache Bürojob besser.

          • „Anständig bezahlen“

            @ Peter S.

            Was davon netto übrigt bleibt, liegt an den hohen Abgaben in Deutschland (auch in Belgien) und nicht am Arbeitgeber – der Steurzahler muss eben auch die Harz-Dynastien bewirten.
            Wer mit seinem Gehalt nicht zufrieden ist, kann sich in der heutigen Zeit des Fachkräftemangels ohne Weiteres auf einen andern besser besoldeten Job bewerben. Niemand ist „gezwungen“ bei der Bahn zu arbeiten.

  2. Eifel_er

    Frage mich bloss wie oft diese Faulpelze noch streiken wollen und mehr wollen fur den armseligen Kundendienst den sie bieten ?

    Das wird doch alle 3 Monate mind. 3 Tage bis zu einer woche gestreickt?

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