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Yves Derwahl (PFF): „Macht Vertretung Ostbelgiens in der Provinz Lüttich noch Sinn?“

Yves Derwahl zieht sich aus der Politik zurück. Foto: Gerd Comouth

Das Mitglied des Provinzialrats Yves Derwahl (PFF) übt scharfe Kritik am Umgang der Provinz Lüttich mit den Vertretern der DG.

Ein Dorn im Auge ist dem Liberalen die Art und Weise, wie der Provinzialrat das Thema Hilfeleistungszone 6 bei seiner Sitzung von Donnerstag, 16. Dezember, behandelt bzw. nicht behandelt habe.

Das für die Deutschsprachigen so wichtige Thema der Hilfeleistungszone, deren Finanzierung, Funktionsweise usw. sei einfach durchgewunken worden, ohne dass die Provinzialräte – insbesondere die vier deutschsprachigen – die Gelegenheit gehabt hätten, das Dokument vernünftig zur Kenntnis zu nehmen und dazu Fragen zu stellen, so Derwahl.

Der Provinzpalast in Lüttich. Foto: OD

„In meinen Augen ist das nicht nur höchst unseriös, sondern ein flagranter Mangel an Respekt uns deutschsprachigen Belgiern gegenüber“, beklagte Derwahl, der daran erinnerte, dass normalerweise jedes noch so unbedeutende Dokument im jeweiligen Ausschuss des Rates auf die Tagesordnung gesetzt und debattiert wird, wie dies in jedem Parlament der Fall sein sollte.

Dass man in einer Frage, in der es um die Sicherheit der ostbelgischen Bevölkerung geht, die Provinzialräte nicht ihren Job machen lässt, kann Derwahl beim besten Willen nicht nachvollziehen. Der Eupener Provinzialrat stellt sich deshalb die Frage, ob eine Vertretung Ostbelgiens in Lüttich überhaupt noch Sinn macht… (cre)

15 Antworten auf “Yves Derwahl (PFF): „Macht Vertretung Ostbelgiens in der Provinz Lüttich noch Sinn?“”

  1. Radiation

    Macht endlich die überschüssigen Läden dicht. Verbrauchen all unser teuer erarbeitetes Steuergeld, füllen sich die Taschen und Renten, aber kriegen im Tun nicht viel vernünftiges fertig! Beweise dafür gibt es in Hülle und Fülle. Der Oberste blieb in Urlaub wie die Flut gekommen war, schöne Vorbilder sowas.

  2. Es ist kein Geheimnis das ich von der Wallonie nichts halte aber konsequenter weise reicht es das man sich alle paar Monate trifft und wichtige Dinge, insofern es welche gibt bequatscht. Man hat uns 1920 ja unbedingt haben wollen, so muss man halt damit auch klar kommen das wir hier 100% Autonomie bekommen. Auch wenn nur für die paar zehntausend Einwohner.

  3. Betty Führsinngs

    Jedermann, jede Firma, jeder Betrieb würde sofort unnützes Personal, Maschinen, Hürden abbauen um seinen Laden rentabel zu machen, nur unsere Politik bekommt das nicht parat!
    Das alleine zeugt von totalem Versagen und Unsinn.
    Wer das bezahlen muss, das spüren wir alle viel zu sehr am eigenen Geldbeutel.
    Daher, muss endlich mal Aktivität und Bewegung in dem Reinemachen kommen, denn es ist dringend nötig.

      • Für die Herrschaften gibt es genügend Auffangnetze! aus diesem Grund sollte es noch nicht einmal aus finanzieller Sicht ein Problem sein. Es könnte ja so geregelt werden, das ältere sich von Posten auf andere zurückziehen und hiesige besetzen! Da gibt es genug unbesetztes und dann mit dem Renteneintrittsalter die Personaldecke schrumpfen lassen. Dann würde auch keiner etwas verlieren, wäre zwar alles andere als eine Hauruckaktion jedoch zumindest ein langsamer Bürokratieabbau…… Besser langsam als nie!

  4. Bud Spencer

    Wenn sich das wirklich so zugetragen hat, ist das ein handfester Skandal. Wie haben denn die anderen deutschsprachigen Provinzialräte reagiert? Vielleicht kann OD da mal nachforschen?

    • Pierre II

      @Bud Spencer
      „Vielleicht kann OD da mal nachforschen?“ Sie glauben doch nicht effektiv daran? Wann haben unsere Journalisten egal welche „Couleur“ mal hier in unsere Gegend etwas nachgeforscht?
      Investigativer-journalismus findet hier zu lande doch überhaupt nicht statt.

  5. Pensionierter Bauer

    Wenn sich jetzt schon ein liberaler Provinzialrat über den liberalen Provinzgouverneur und seine Deputation beschwert, dann kann man sich gut vorstellen, wie es generell um die politische Kaste in unserem Land bestellt ist.
    Ich finde es aber sehr gut, dass wenigstens ein deutschsprachiger Provinzialrat an die Öffentlichkeit geht und Klartext redet, ich vermute mal, dass die Anderen aus Parteiraison heraus nichts sagen dürfen.
    Sehr gut, Herr Derwahl, weiter so!

  6. Krisenmanagement

    Es läuft vieles verkehrt in unserem Land. Viele Strukturen sind unnötig und kompliziert. Aber gerade viele Liberale sind eigentlich nicht liberal. Wenn die deutschsprachigen Provinzialräte hier übergangen werden, dann muss auch wirklich Rabatz schlagen. Da helfen die Mitteilungen nicht auf Ostbelgien direkt und im Grenzecho. Ich habe Herrn Derwahl unterschätzt. Er scheut sich nicht etwas anzusprechen. Vielleicht ist es auch der Tatsache geschuldet, dass Derwahl nicht unbedingt auf ein Einkommen aus der Politik angewiesen ist. Aber wird sich etwas ändern?

  7. Provinzamputierter

    Herr Derwahl wagt es, Klartext zu reden und dies ohne Rücksicht auf sein Mandat, sondern gerade weil er dieses Mandat von den ostbelgischen Wählern erhalten hat. Seine Beispiele sind konkret und haarsträubend. Alle Achtung!

    Die Provinz ist nicht nur für uns Ostbelgier sinnlos und ohne Mehrwert, ihre Vertreter und Verantwortlichen scheinen auch in höchsten Maßen arrogant und undemokratisch zu „hantieren“ (von „agieren“ kann man bei diesen Schlafmützen im Provinzialrat wohl kaum sprechen…).

    Ich frage mich allerdings warum der so „autonome“ MP Paasch, die „liberale“ Parteikollegin und der sozialistisch „vernetzte“ Anton nicht längst die provinzfreie DG, die 100% Rückführung der Provinzsteuern in die DG oder eine politische Ächtung der Provinzvertretung durch die DG-Instanzen umgesetzt haben?

    Lieber werden „alle Jahre wieder“ sinn-, inhalts- und mittellose Zusammenarbeitsabkommen verhandelt und unterzeichnet, mit denen hiesige Beamte aus dem Ministrium ihre Zeit verplempern und bei denen „ein neuer Flyer für den Papierkorb“ in deutscher Sprache herauskommt und sonst nichts!

  8. Nein, macht keinen Sinn.
    Genauso wenig wie die Provinz oder 4 Minister + Anhang in Eupen.
    Wir brauchen Menschen die Fachkenntnisse haben und anpacken können, wir bekommen immer mehr Sesselpolierer die die Zeit totschlagen. Man schaue sich nur die im Dunste der Regierung ausgeschriebenen Stellen an

  9. Was sollen die Leutchen denn sonst machen ?
    Wenn die Politik-Laiendarsteller diesen Job nicht hätten, müssten viele bei Jeff Bezos Stricke bestellen. Das kann doch nun wirklich keiner wollen.

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