Der aus Ostbelgien stammende Althistoriker David Engels, Sohn des ehemaligen BRF-Direktors Hans Engels, schickt sich an, auch politisch Karriere zu machen, wie das Magazin Le Vif-L’Express in seiner aktuellen Ausgabe berichtet.
Nachdem David Engels, Professor für Römische Geschichte an der Freien Universität Brüssel (ULB), im vergangenen Jahr mit seinem Buch „Le Déclin“ für Aufsehen sorgte, in dem er Parallelen zwischen der aktuellen Krise der EU und dem Niedergang des Römischen Reichs zieht, stellt sich der 34-Jährige der Europäischen Föderalistischen Partei (EFP) als belgischer Spitzenkandidat für die Wahlen im Mai kommenden Jahres zur Verfügung.
Die EFP ist in ganz Europa tätig und strebt einen föderalistischen europäischen Staat an. Sie wurde vor zwei Jahren gegründet und ist inzwischen in dreizehn Ländern aktiv.
Siehe auch Artikel „David Engels“ von Februar 2013
Nun da kann er auch wenig schaden anrichten.
Eine Partei die sich zum Ziel gesetzt hat die länderspezifische Indentifikationsmerkmale der Bürger unter dem Tisch zu kehren ist auf dem richtigen Weg durch Dekadenz den Römern in die Versenkung zu folgen.
Kein Wunder wenn sich für solche Ideologien derzeit nur Träumer einbinden lassen
Also doch: Endlich wagt sich einmal ein junger Akademiker in den politischen Ring, anstatt sich mit dem bloßen Kommentieren des Niedergangs zu begnügen! Und wenn man seine Website sieht – http://www.sauvonsleurope.com –, wird deutlich, wie sehr Engels Junior auf dem Boden der Tatsachen steht. Preisfrage: Wer ist hier wohl der Träumer – wer immer noch glaubt, die europäische Kleinstaaterei mit ihrer kriselnden Wirtschaft und ihrer abnehmenden Bevölkerung könnte sich auch im 21. Jh. weiter gegen Milliardenmächte wie China behaupten, oder die, welche überzeugt sind, daß allein ein starker, denmokratischer und einiger Kontinent das Überleben seiner Bewohner sichern kann?
Auch Sie gehören zu den Träumer. In 50 Jahren kann man vielleicht mal darüber reden. Zum derzeitigen Zeitpunkt sind die Bürger aller Staaten einfach nicht reif für solch einen Schritt. Im Gegenteil – es kann gut sein das die rechten Kräfte im Mai Europa wieder spalten werden.
Und Chinas Probleme werden noch kommen. Der Demokratiewandel – wenn auch in einer anderen Form – wird nicht aufzuhalten sein. Damit verbunden wird auch dieses Reich und übrigens auch Russland irgendwann auseinanderfliegen. Aller diese unfreiwillig zusammengewürfelten Völker werden nach Unabhängigkeit nur so schreien. Kulturelles Zusammenwachsen lässt sich nicht verordnen!
Rußland soll also „auseinanderfliegen“, China auch, und die EU nun ebenfalls? Das sind ja allerhand Neuigkeiten… Für den normalen Bürger sollte das dann aber eher ein Grund mehr sein, sich diesen „rechten Kräften“ mit all unserer Kraft entgegenzustellen und sich stärker als je zu einem föderalistischen Europa zu bekennen – es sei denn natürlich, man sympathisiere etwa insgeheim mit der Idee des Zerfalls des Kontinents und dem Rückkehr kleinteiliger Regionalismen… Dann würde ich aber doch nicht diejenigen mit der „römischen Dekadenz“ in Verbindung bringen, die sich gerade für eine Verteidigung und Stärkung Europas einsetzen, sondern eher umgekehrt…
Wenn er voraussagt, dass Europa eh den Weg des römischen Imperiums gehen wird, dann ist mir schleierhaft, warum er dennoch in die Politik geht.
Vielleicht mit der Idee, als „Retter des Abendlandes“ die Götterdämmerung doch noch aufhalten zu können?