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Belgien am Tag 4 des „Corona-Ausnahmezustands“: Was geht und was geht nicht? – Häufig gestellte Fragen

14.03.2020, Belgien, Hasselt: Ein Hund sitzt hinter der Tür eines geschlossenen Restaurants. In Belgien sind drastische Beschränkungen des öffentlichen Lebens in Kraft, um die Ausbreitung des Coronavirus zu bremsen. Foto: Charlotte Gekiere/BELGA/dpa

AKTUALISIERT – Seit Samstag, dem 14. März, um 0 Uhr sind in Belgien zahlreiche Maßnahmen anwendbar. Ziel der am Donnerstagabend vom Nationalen Sicherheitsrat gefassten Beschlüsse ist die Verlangsamung der Verbreitung des Virus und der Schutz gefährdeter Personen in unserer Gesellschaft.

Auf der Webseite des Krisenzentrums (be-alert.be) heißt es dazu: „Besondere Aufmerksamkeit gilt dabei gefährdeten Personen, d.h. unter anderem Personen, die älter als 65 Jahre sind, Diabetikern, Personen mit Herz-, Lungen- oder Nierenkrankheiten sowie Personen mit geschwächtem Immunsystem.“

12.03.2020, Belgien, Mechelen: Eine Passagierin geht durch den Bahnhof Mechelen vorbei an Ticketautomaten. Foto: Charlotte Gekiere/BELGA/dpa

Und weiter: „Indem wir die notwendigen Maßnahmen ergreifen, können wir den Anstieg der Anzahl infizierter Personen in den kommenden Wochen möglichst einschränken. Diese Maßnahmen haben keine unmittelbaren Auswirkungen auf bereits erkrankte oder infizierte Personen, werden aber das Risiko der Übertragung des Virus auf andere erheblich verringern. Wir möchten vor allem eventuelle Übertragungen zwischen Personen vermeiden, die gewöhnlich keinen Kontakt zueinander haben.“

Nachfolgend ein Überblick der wichtigsten Maßnahmen und eine Reihe von häufig gestellten Fragen (Quelle: be-alert.be). Diese Maßnahmen gelten vom 14. März bis zum 3. April einschließlich.

Geschäfte und Freizeitaktivitäten (Sport, Kultur, Folklore usw.):

  • All diese Aktivitäten werden abgesagt, unabhängig von ihrer Größe oder ob es sich um öffentliche oder private Veranstaltungen handelt.
  • Unter anderem Diskotheken, Kneipen und Restaurants bleiben geschlossen.
  • Hotels bleiben – abgesehen von angrenzenden Restaurants – geöffnet.
  • Hauslieferungen und Drive-in sind erlaubt.
  • Geschäfte sind die ganze Woche geöffnet, außer am Wochenende.
  • Lebensmittelgeschäfte und Apotheken hingegen öffnen ganz normal (auch am Wochenende). Allerdings wird ihnen geraten, die Hygienemaßnahmen auf der Grundlage der bereits mitgeteilten Empfehlungen zu verschärfen.

Schulen:

  • In den Schulen wird der Unterricht ausgesetzt. Eine Betreuung wird zumindest für die Kinder des medizinischen Personals, des Pflegepersonals und der mit der Sicherheit beauftragten Behörden (öffentliche Sicherheit) organisiert. Für Kinder, deren Betreuung nur durch ältere Personen gewährleistet werden kann, können sich die Eltern ebenfalls an die Schulen wenden.
  • Krippen bleiben geöffnet.
  • Hochschulen und Universitäten wird geraten, Kursmodule online zu erteilen. Diese Schulen werden also nicht geschlossen, aber aufgefordert, Alternativen zu traditionellen Vorlesungen in Hörsälen oder geschlossenen Räumen anzubieten.

Arbeit:

  • Im Rahmen des Möglichen soll weiter gearbeitet werden, allerdings ist Telearbeit vorzuziehen und sollte verstärkt gefördert werden.

Öffentliche Verkehrsmittel:

  • Die öffentlichen Verkehrsmittel fahren normal, es wird aber darum gebeten, nur unerlässliche Fahrten zu unternehmen. Angepasste Arbeitszeiten sollten es ermöglichen, eine Überlastung der öffentlichen Verkehrsmittel zu verhindern.

Krankenhäuser:

  • Krankenhausbesuche sind verboten mit Ausnahme der folgenden Gruppen:
    – ein oder beide Elternteile (oder assimilierte Eltern) von Neugeborenen und Kindern unter 18 Jahren, die ins Krankenhaus eingeliefert werden;
    – unmittelbare Angehörige von Personen in kritischen oder letzten Lebensphasen;
    – Anleitung für notwendige Beratungen oder Untersuchungen durch maximal 1 (vertrauenswürdige) Person.

Wohn- und Pflegezentren (WPZS):

  • Besuchskontakte und Neueinzüge sind bis zum 31. März nicht mehr gestattet.
  • Das Angebot der Tagesbetreuung und der Tagespflege wird ausgesetzt.
  • Die Senioren dürfen die WPZS nur in begründeten Ausnahmefällen verlassen.

Unter nachstehendem Link finden Sie eine Übersicht über die am häufigsten gestellten Fragen: https://www.info-coronavirus.be/de/faqs/

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

58 Antworten auf “Belgien am Tag 4 des „Corona-Ausnahmezustands“: Was geht und was geht nicht? – Häufig gestellte Fragen”

  1. Belgofritz

    Die Chinesen haben die Gesetzmäßigkeit der Ausbreitung dieser Infektion erkannt und konsequent richtig gehandelt. Wir in Europa haben ja gerne Diskussionsbedarf und stellen jetzt nach Wochen fest, dass Mathematik nicht mit sich reden läßt.

    • Zu den Zeitungsgeschäfte die geöffnet sind wurde mir gesagt Informationsrecht,trotzdem Lustig 3 Leute kaufen eine Zeitung um Infos zu erhalten und 50 gehen hin um Lotto zu spielen.😂😂😂

      • meinemeinungdazu

        @Kurt
        „…. Alle anderen Geschäfte dürfen nur unter der Woche öffnen und bleiben am Wochenende dicht. Dazu gehören auch Zeitschriftenläden.“ So stehts im GE geschrieben. Was denn nun???? Haben die Zeitungsgeschäfte in Eupen vielleicht Beziehungen oder sogar Sonderrechte?

        • @ meinemeinungdazu,kenne jemand der ein Zeitschriftengeschäft in Eupen betreibt und die Peron wurde aufgefordert das Geschäft zu schließen, also bleiben auch diese Geschäfte am Wochenende geschlossen. Lg

      • Corona2019

        Zu meinemeinugdazu.
        Genau darum geht es , die Lotto Einnahmen dürfen dem Staat nicht fehlen . Deshalb sehen die Leute auch immer weniger von gewinnen . Ob die Quoten in den oberen Rängen wirklich jedes mahl ! ausgezahlt werden , lässt sich ja weder überprüfen noch beweisen .

        • Pensionierter Bauer

          Wenn jetzt dadurch noch mehr Menschen anfangen das Lotto online zu spielen, dann geht es mit dem Einzelhandel in den Ortszentren noch weiter bergab.
          Wollen wir das wirklich?
          Es ist doch immer ein schöner Augenblick, wenn man mit anderen Kunden im Geschäft einen kleinen Plausch halten kann und dabei oftmals alte Bekannte wiedersieht.
          Man kann vieles online machen, wie zB. auf OD posten, aber die Einkäufe, nein die mache ich immer noch gerne im Einzelhandel in Kelmis, Eupen, Aachen oder wo auch immer.

  2. Nach der Freitags-Panik heute wieder allen normal in den Supermärkten. Die Irren sitzen zu Hause vor einem Berg Lebensmittel von dem sie mindestens die Hälfte später weg werfen, der Rest der Bevölkerung geht heute entspannt einkaufen…..

  3. Ich hätte da mal eine Frage...

    Ich hätte da mal eine Frage: Warum wurden zuerst Veranstaltungen über 1000 Personen verboten? 900 oder 400 können sich doch auch anstecken und als Multiplikatoren fungieren…
    Was sollte das denn? Selbst Versammlungen von 2 Personen sind doch schon gefährlich, oder?
    Hat hier einer eine Erklärung für diese komische Regelung?

    • Ich hätte da mal eine Antwort

      „Selbst Versammlungen von 2 Personen sind doch schon gefährlich, oder?“

      A propos 2 Personen : beim Sex wäre dementsprechend dann auch( mindestens) 1 Meter Abstand einzuhalten………

  4. Die alten Leute sollten jetzt einige Wochen von den Supermärkten fern bleiben und ihre Einkäufe, wenn möglich, von den Kindern erledigen lassen. Sie sollten jedliche Ansteckungsgefahr aus dem Weg gehen. Jetzt müssen wir alle Verantwortung übernehmen.

  5. Pumpernickel

    Hatte kein Klopapier mehr. War einkaufen, kein Hamsterauf, nur eine Packung Klopapier. Die Blicke der Kunden an der Kasse waren vielsagend. Also Vorsicht: wer Klopapier kauft, macht sich verdächtig.

  6. Freddy Derwahl

    Wir fürchten den Virus, beklagen die Einschränkungen und meiden Kontakte.
    Vielleicht hat das alles auch eine positive Seite, gar eine Chance: Zurückfinden
    zu einem einfachen Leben. Mehr Zeit haben für wesentliche Dinge, die mit
    Konsum und Ablenkungen nichts zu tun haben. Die Einsamkeit nutzen für
    Spaziergänge im Freien,für Lesen, Besinnung oder um vergessene Briefe zu schreiben.
    Gottesdienste finden nicht mehr statt, doch bleiben die Kirchen offen, in ihrer Stille
    kann es ganz andere „Ansteckungen“ geben, es ist Fastenzeit. Vielleicht brauchen Betagte und Alleinstehende etwas Hilfe, ein gutes Wort, das den Virus nicht vertreibt, aber das Herz stärkt.

  7. STOPPT DEN UNSINN!

    Stoppt den Wahnsinn!
    Es geht absolut nicht wenn Einer ZEHN Brote kauft, oder 10 Kloopapierrollen etc!!
    Das sollte von OBEN runter VERBOTEN sein!
    EINER FÜR ALLE, ALLE FÜR EINEN! Heisst das Sprichwort!
    Und daran sollte man sich halten!
    BITTE HERR PAASCH, schreiten sie ein!

  8. Rampen Marc

    als ob Der virus sich nicht verbreiten kann in der Woche,oder habe ich das nicht richtig verstanden?Da alle Geschäfte ausser das horeca geöffnet sind.Also ist das ein Wochenende Virus!!!!!

    • Besorgte Mutter

      Da haben Sie vollkommen Recht Herr Rampen.
      Heute sind die Angsthasen wieder in Massen zu den Supermärkten geströmt um zu Hause Toilettenpapier Bunkern zu können und den Menschen die nicht soviel haben die Nahrungsmittel weg zu kaufen. Was für einen Sinn ergibt es, wenn die Supermärkte übervoll sind und man sich direkt nebenan nichts im Hobbymarkt Kaufen kann?
      Am Montag sind dann die Supermärkte leer und die anderen Geschäfte überlaufen, denn das Leben muss mit oder ohne Covit19 weitergehen.
      Ich denke dass man sich von den Chinesen einen Bären hat aufbinden lassen und einen Grippevirus auf den Thron gehievt hat.
      So, und jetzt muss ich zu einer größeren Geburtstagsfeier gehen!

      • Wenn dann die Spitäler wegen der Corona-Krise voll sind und man in der Notaufnahme überlastet ist, spätestens dann erinnern sich die Partylöwen und besorgten Mütter an die letzte Party oder Geburtagsfeier und bereuen dahin gegangen zu sein.
        Corona betrifft alle, auch die vermeidlich unbesorgte Bevölkerungsgruppe. Leider sind immer noch zu viele Leute zu dumm das zu verstehen.

        • Witzig ist es doch, dass ausgerechnet diejenigen, die in den letzteren Jahren die Krankenversorgung kaputt gespart haben, heute feststellen wie schlecht sie ist. Und unsere Grenzen zu Deutschland hat der fette Schlauch vorher nicht kennen wollen, jetzt sieht sie das es sie gibt. Spätestens nächstes Wochenende machen wieder alle was sie wollen denn auch die Polizei wurde so zusammen gespart, dass die der Bevölkerung auch nichts entgegen setzen können.

            • Ich bin konsequent,sonst werde ich wieder zensiert

              @Hotte
              Sie sollten es mal so langsam ernst nehmen, das ganze ist kein Spiel es geht hier um Menschenleben .
              Wenn ich solche Menschen wie sie lese wünsche ich mir fast das diese und ihre Familie es bekommen damit sie endlich aufhören sich darüber lustig zu machen .

              • Ich nehme das sehr ernst und Sie können tun was sie wollen: jeden Tag sterben Menschen! Jedes Jahr kommen Infektionskrankheiten, manchmal mehrfach! Die nächste Krankheit wird vielleicht noch schlimmer, wer weiß. Vielleicht doktorn wir auch noch am Covid wenn die nächste kommt. Ihr verlasst euch immer darauf, daß man alles mit Medikamenten heilen kann. In diesem Fall nicht! Wollen Sie mir dafür die Schuld geben? Kann ich gut mit leben! Wer global handelt und wandelt muss damit rechnen, daß Krankheiten gratis mit kommen. Lernt damit zu leben oder zieht die Konsequenzen! Und wie hieß es so schön: keine Sorge, wir sind vorbereitet. Geh mit deinem Frust zu diesen Leuten!

  9. die meisten schreiber sind so dumm aufgezogen worden, sie sehen einfach nicht die gefahr die da auf uns
    zukommt ,verharmlosen sind respektlos gegen die Mitmenschen die sich an die vorgebungen halten .
    Fahren sogar in massen nach Masstricht einkaufen ,man sollte denen kosten los eine reise schenken
    2 monate allinklusive nach China

  10. Viele Dummschwätzer haben noch immer nicht verstanden das die Dunkelziffer der Infizierten viel höher liegt als die paar bekannten Fälle.
    Viele Dummschwätzer haben noch immer nicht verstanden das unsere Politiker Schlafmützen viel zu spät gehandelt haben
    Viele Dummschwätzer inklusive der Politiker verstehen nicht das durch das zögerliche Handeln die Folgen verschlimmert werden, auch wirtschaftlich

    • Corona2019

      Zu Hoho richtig erkannt.
      Ich schätze die Dunkelziffer auf das 30 fache .
      Die so lustig von ihnen genanten Dummschwätzer , verstehen das aber erst demnächst wenn auf dem kontoauszug nur noch Nullen stehen . Aber nicht weil sie das Geld ausgegeben haben .. erste Dann merken die auch das es sich um eine Globale Katastrophe handelt .

  11. Corona2019

    Nachschlag.
    Um Missverständnisse auszuschließen füge ich noch hinzu , es ist natürlich erst durch die Entscheidung der EU Außenminister vom 25.02.2020 zu einer Globalen Katastrophe geworden . In China hat die EU nichts zu Melden . Aber innerhalb der EU ist es eine Fehlentscheidung gewesen die man mit einer anstiftung Zum Bürgerkrieg vergleichen kann . Jetzt wo es zu spät ist brüstet man sich in der Politik mit 1000 sogenanten Experten die alle eine andere Meinung haben . Waren diese Experten alle in Urlaub am 25-02-2020 ?. Vermute Ski fahren in Italien :)

  12. Ne Graphik wäre schöner

    Evolution du coronavirus en Belgique
    Chart
    -100
    0
    100
    200
    300
    400
    500
    600
    700
    800
    900
    1er mars 20…
    2 mars 2020
    3 mars 2020
    4 mars 2020
    5 mars 2020
    6 mars 2020
    7 mars 2020
    8 mars 2020
    9 mars 2020
    10 mars 2020
    11 mars 2020
    12 mars 2020
    13 mars 2020
    14 mars 2020
    15 mars 2020
    109
    169
    200
    239
    267
    314
    399
    559
    689
    886

  13. Gemein(d)e

    An die Menschen die es immer noch nicht geschnallt haben, diese Maßnahmen dienen dazu, dass es sich langsamer ausbreitet , wenn ihr meint es sei alles nur Quatsch , desto schneller haben wir einen totalen lockdown.

  14. Geld futsch ???

    Da wurden mal eben von unserer Maggi für 5 Millionen Euro Mundschutzmasken usw bei einem Schlawiener in der Terkei bestellt der aber scheinbar nie vor hatte das Zeug auch zu liefern..
    Ersparen wir uns hier nach dem wieso zu fragen passt ja eigentlich gut zu unserem – sorry – zum System à la belge.

  15. Ich ziehe meine Pflaster auch immer ganz langsam ab. Worauf warten? Auf Senioren die nicht mehr anfällig sind? Auf mehr Betten und Personal im Gesundheitswesen? Sagt den Leuten doch einmal wo wir dran sind! Wie viel Prozent der Bevölkerung ist infiziert? Das wissen die garnicht! Und wie lange sollten wir noch in Quarantäne leben? Wie lange keine Schule und keine Besuche für Senioren und Kranke? Auch das wissen die nicht! Die wissen nur, daß sie ganz schön dumm da stehen, weil all das eine Folge der gescheiterten Politik ist!

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