Gesellschaft

Das „Belle-Vue“ ist in Eupen angekommen

Das ehemalige Institut Belle-Vue am Eupener Eichenberg ist seit April 2010 ein Asylbewerberheim. Foto: OD

Seit April 2010 wird das ehemalige „Institut Belle-Vue“ am Eupener Eichenberg als Asylbewerberheim genutzt. Nachdem es anfangs vor allem in der Nachbarschaft viele Vorbehalte gab, scheint die Akzeptanz für die Einrichtung, die bisher bereits um die 330 Personen vorübergehend aufgenommen hat, gewachsen zu sein.

Im Gespräch mit „Ostbelgien Direkt“ zieht die stellvertretende Direktorin des Zentrums, Véronique Wetzelaer, eine Zwischenbilanz nach rund zweieinhalb Jahren. Diese lässt sich vielleicht wie folgt auf den Punkt bringen: Das „Belle-Vue“ ist in Eupen angekommen.

Belegung drei Mal komplett erneuert

OD: Frau Wetzelaer, welche Bilanz lässt sich aus Ihrer Sicht nach diesen zweieinhalb Jahren ziehen?

Wetzelaer: Eigentlich hat sich das Zentrum mit der Zeit gut etabliert. Die Befürchtungen, die es anfangs vermehrt gab, haben sich so nicht bewahrheitet. Dass in der näheren Umgebung die Grundstücke an Wert verlieren würden, ist ebenso wenig eingetreten wie der vorausgesagte Anstieg der Kriminalität, um nur zwei der seinerzeit geäußerten Vorbehalte zu nennen. Seit April 2010 sind hier insgesamt 330 Personen aufgenommen worden. Da das Zentrum 100 Personen gleichzeitig beherbergen kann, wurde die Belegung in dieser Zeitspanne also etwa drei Mal komplett erneuert.

OD: Werden eher Einzelpersonen oder Familien aufgenommen?

Wetzelaer: Wir empfangen verhältnismäßig viele Familien, also auch Mütter mit Kleinkindern. Wir haben immer so an die zehn Babys im Haus. Dann kommen noch etwa zehn Kinder hinzu.

OD: Welches sind die Herkunftsländer der Asylbewerber?

Wetzelaer: Ein Jahr hatten wir sehr viele Personen aus dem Irak. Wir haben immer relativ viele Asylbewerber aus dem Kongo und aus Guinea. Im Augenblick kommen viele aus Afghanistan. Es sind auch einige Syrer jetzt hier. Momentan haben wir 26 Nationalitäten.

belle vue - wetzlaer

Véronique Wetzelaer, stellvertretende Direktorin des Zentrums am Eichenberg. Foto: OD

OD: Und was ist die geläufigste Sprache?

Wetzelaer: Englisch und Französisch, weil viele aus Afrika kommen.

Nur eine disziplinarische Versetzung

OD: Wie ist die Verständigung unter den Heimbewohnern? Kommen die miteinander klar?

Wetzelaer: Ich bin eigentlich überrascht. Es gibt weniger Spannungen, als ich anfangs gedacht hatte. Ich weiß nicht, wie es um die Verständigung bestellt wäre, wenn man 100 Belgier in einem Haus hätte und es nur zwei Fernseher gäbe… Viel Privatleben haben die Menschen hier nicht. Sie teilen sich ein Zimmer mit Leuten, die sie nicht kennen. Intimität gibt es kaum. Man ist schon etwas eingeschränkt. Sicher kommt es ab und zu mal zu Streitigkeiten, aber das hält sich in Grenzen. 2011 ist niemand aus disziplinarischen Gründen versetzt worden, und dieses Jahr gab es nur einen Fall. Ich glaube nicht, dass es in den 18 anderen Zentren in Belgien so ruhig zugeht wie hier in Eupen.

OD: Diese Menschen sind natürlich nur vorübergehend hier.

Wetzelaer: Ja schon, aber einige bleiben trotzdem länger als ein Jahr.

OD: In Manderfeld gibt es fast doppelt so viele Asylbewerber wie in Eupen.

Wetzelaer: Ja, 100 in Eupen und 180 in Manderfeld. Das ist schon ein großer Unterschied. Hinzu kommt, dass das Zentrum hier in Eupen nahe an der Stadt liegt. Die Bewohner sind schnell am Eupener Bahnhof und können dort den Zug nach Brüssel nehmen, um die Formalitäten zu erledigen, die für ihren Asylantrag erforderlich sind. Es ist für sie nicht weit zum Wetzlerbad oder zum Hallenbad. Die Stadtnähe ist schon ein dickes Plus.

Einige Nachbarschaftsprojekte tragen ihre Früchte

belle vue - spielplatz

Eines der Nachbarschaftsprojekte ist dieser Spielplatz, auf dem Kinder aus der Nachbarschaft und des Zentrums miteinander in Kontakt kommen. Das Projekt wurde u.a. mit Geldern der Stiftung König Baudouin unterstützt. Foto: OD

OD: Außerhalb des „Belle Vue“ sind die Bewohner also schon sehr autonom.

Wetzelaer: Auf jeden Fall. Jeder Bewohner kann maximal 10 Nächte pro Monat außer Haus verbringen, sofern er in Belgien bleibt. Der Staat geht davon aus, dass jemand, der mehr als 10 Nächte dem Asylbewerberheim fernbleiben kann, auch keine Hilfe braucht.

OD: Wie hat sich das Verhältnis zu den Nachbarn entwickelt? Bei denen gab es anfangs ja die meisten Vorbehalte. Lassen wir die Schüsse eines prominenten Nachbarn mal weg…

Wetzelaer: Teils teils… Einerseits haben wir sehr gute Erfahrungen gemacht mit Familien, die kleine Kinder haben. Da haben sich doch mehrere Aktivitäten entwickelt. Wir nennen das „Nachbarschaftsprojekte“. Eines dieser Projekte ist der wunderschöne Spielplatz. Letzte Woche gab es einen „Halloween-Tag“ mit verschiedenen Ateliers, an denen Kinder aus der Nachbarschaft und aus dem Zentrum teilgenommen haben. Andererseits gibt es schon noch Probleme mit einigen Nachbarn, die sich über den Geräuschpegel beschweren. Die Klagen beziehen sich vor allem auf den Spielplatz, wenn sich dort Kinder etwas ausgelassen austoben.

OD: Wie viele Personalmitglieder gibt es?

Wetzelaer: Es gibt 16 Vollzeitstellen. Das Zentrum ist rund um die Uhr besetzt. Es gibt 4 Nachtmitarbeiter. Wenn man das vergleicht mit dem Personalbestand in Asylbewerberheimen in Deutschland, dann sind die Zentren in Belgien schon gut besetzt.

Für Kinder 4 und für Erwachsene 7,10 Euro Taschengeld pro Woche

Bellevue - Promis

Prominenter Besuch bei der Vorstellung des Spielplatzes. Rechts im Bild Achim Meyer, Direktor des Zentrums. Foto: OD

OD: Was wird noch unternommen, damit sich auch die erwachsenen Bewohner besser integrieren?

Wetzelaer: Der Sprachunterricht hat jetzt angefangen. 33 Personen sind für die Abendkurse im RSI eingeschrieben und lernen Französisch oder Englisch. Einige lernen auch Deutsch, aber diese Kurse finden nicht im RSI statt. Die Erlernung einer Sprache wird schon intensiv gefördert. Man muss natürlich bedenken, dass die Bewohner nur vorübergehend, für die Dauer der Prozedur, hier sind. Vom Roten Kreuz wird auch ein Kursus „Belgique – mode d’emploi“ angeboten, der die Antragsteller mit dem Land Belgien vertraut machen soll.

OD: Taschengeld gibt es auch?

Wetzelaer: 7,10 Euro bekommt jeder Erwachsene pro Woche. Für die Kinder gibt es 4 Euro pro Woche. (cre)

 

52 Antworten auf “Das „Belle-Vue“ ist in Eupen angekommen”

  1. Mir ist unverständlich, dass Leute sich aufregen, wenn auf einem Spielplatz in der Nachbarschaft Kinder spielen und etwas laut sind, was bei Kindern nun mal so ist. Der Spielplatz im Belle-Vue ist eine tolle Initiative.

    • R.A. Punzel

      @Ossibel, Wo leben Sie denn? In einer Gemeinschaft, deren Lebensmotto darin besteht: Was mein ist, ist auch dein (Joh. 17:10). Ich glaube (also weiß ich es nicht so genauso), dass Bürgerbewegungen wie Pro-Köln (google mal), schon seit langem in den Hirnen mancher inkompetenter, hierzulande ansässiger Politiker (Pro-DG?) endlich mal wieder aktiviert werden soll(t)en.

      • Was soll denn diese Anspielung oder -besser gesagt- unter der Gürtellinie, liebe/r anonyme/r R.A.Punzel ?
        Wer ProDG mit rechtsextremen, undemokratischen Rotten (Pro-Köln) über einen Kamm schert, macht sich schwerer Verleumdung und Ehrabschneidung schuldig.
        Wer das überdcies anonym tut, handelt doppelt feige und hinterhältig.

        Und wer so etwas freischaltet und sich nichts dabei denkt, der macht sich zum Komplizen.

        In diesem Zusammenhang verweise ich auf die in diesem Blog geführte Debatte um „Anonymität ist auch ein Stück Freiheit“, mit der solche anonyme Poster Narrenfreiheit zugesichert bekommen haben.
        Wir sagen: Anonyme sind nicht frei, sondern unfrei, weil sie nicht hinter dem stehen können, was sie sagen oder schreiben – aus welchen Gründen auch immer.

        Wer sich für die Grundsätze von Freiheit, Unabhängikeit und Subsidiarität interessiert, den verweise ich gerne auf die 10 Leitlinien unseres politischen Handelns: http://www.prodg.be/de/ziele/unsere-10-leitlinien

        Mit freundlichen Grüßen an den/die anonyme/n Schreiber/in und an den, der den Kommentar freigeschaltet hat.

        Alfons Velz
        Fraktionsvorsitzender von ProDG
        im PDG

        • Herr Velz. Wir, unser…sind Sie wirklich davon überzeugt, dass bei ProDG jeder denkt wie Sie? Denken Sie, dass Ihr aggressiver Umgangston jedem in „Ihren ProDG Gemäuern“ mundet? Sie sind vielleicht Fraktionsvorsitzender (wie Sie immer gerne hervorheben um Ihrem Wort mehr Gewicht zu verleihen), aber das diplomatische „nach außen“ kommunizieren, sollten Sie vielleicht anderen überlassen (ich kenne diplomatischere-gemäßigtere Menschen in Ihrem Umfeld).

          Ich respektiere Ihre persönliche Meinung, aber äußern Sie sich für sich, als Alfons Velz, und nicht im Namen der gesamten ProDG-Fraktion…

          Und noch eins: Bleiben Sie einfach gaaaaanz ruhig…wenn auf dieser Welt jeder Kieselsteinwurf mit einem nuklearen Gegenschlag vergolten würde, säh es zappenduster aus. Werden Sie zum „Velz in der Brandung“ und legen Sie nicht jedes Wort auf die Goldwaage.

          Da ich aber anonym schreibe, ist für meine Meinung in Ihrer „1-Klassen-Ideologie“ leider kein Platz. In diesem Sinne wünsche ich Ihnen weiterhin viel Erfolg bei Ihrer mit Mistgabel und Fackel geführten Hexenjagd auf anonyme Schreiberlinge.

          Abgerechnet wird 2014 (bei anonymen Wahlen)

      • senfgeber

        Ich schreibe und sage hier nicht: Politische Gutmenschen, die Ansinnen um Transparenz hinter verschlossenen Türen abblocken und sich der Offenlegung über die jährliche Verwendung von Steuergeldern durch Politkader im Zusammenhang mit Repräsentationskosten und sogenannten Dienstreisen aus sicher sehr guten Gründen zu verschließen glauben müssen, hier aber dumme Sprüche zu Postings kloppen und nebenbei auch noch einen Link zu einer parteipolitischen Propagandaseite einstellen, wären sicher sehr gut beraten, erst einmal vor ihrer eigenen Tür zu kehren anstatt hier ihrer Gereiztheit freien Lauf zu lassen. Da ist das Pro doch glatt zum Contra geworden. Tsssssss.

  2. Edgar Schumacher

    Ich bin von Natur aus kein Rassist, aber die Umstände die sich mitlerweile überall vortun, siehe überbesiedlung von Imigraten und die damit verbunden Probleme der Unterkundt, sowie die schlechte Konjunktur (Staatsverschuldung, und die damit verbunden Kürzungen in sozialgebunden Fragen wobei belgische Staatsangehörige vor allem auch drunter leiden müssen = Brennpunkte: zb. Pension.., aber das ist ein ganz anderes Thema ) finde ich dass der Standort in einem Residenzgelegenen Stadtteil für solche Projekte nicht gerne gesehen werden, vor allem von den Burgern die in dieser Gegend wohnen. Es ist eine Devaluierung‘ der Immobilien in einer solch schönen Wohngegend. Abgesehen davon finde ich es wohl auch sehr gut und schön dass Kinder auf Spielplätzen, gleich wo gelegen, gemeinsam mit den hierlebenden‘ Kindern mit teilnehmen können.

  3. Ich kann nur eins dazu sagen und zwar sieht mann wieder das die Tatsache wieder ins licht der Betreiber gerückt wird! Und vor allem die Politiker stehen weiter hinter diesen Projekten! Leute habt ihr noch immer nicht verstaden was die BEVÖLKERUNG will ! Warum meint ihr das die CSP in Kelmis und Eupen Hochhaus verloren haben, weil die PFF auf die Bürger gehört hat und erkannt hat das wir eine gute überbefölkerung von „Asylanten“ haben! Nichts gegen leute die sich integrieren aber 80% wollen keine Integration! Also ich möchte nicht in dieser gegend wohnen vor allem nicht wenn ich von anderen Leute höre wie oft docht die Ambulanz hinfährt ! Ach und zu erwähnen oben in der aussage von Fr. Wetzelaer ist ein kleiner schreibfehler, das könnte in moment sehr gut Falsch verstanden werden , Thema „Welches sind die Herkunftsländer der Asylbewerber?“ unter den namen von Fr. Wetzelaer fehlt bei Asylbewerber das L ;-)

    • Ja, da kann ich Herrn Schumacher, und Peter nur zustimmen. Ich möchte auch nicht in dieser Gegend wohnen. Von Insidern und anliegenden Nachbarn hat man ja genügend zu hören bekommen. Nichts desto trotz finde ich persönlich, Ausländer, bzw. Asylbewerber, welche sich integrieren möchten, unsere Sprache lernen möchten und UNSERE Kultur akzeptieren, sind doch hier willkommen, oder etwa nicht? ;-) Ja, und leider ist das so, die meisten von ihnen möchten nur unser Sozialsystem ausnutzen. Das wiederum ist aber der belgische Staat Schuld, und nicht wirklich die Asylbewerber, denn würden wir nicht das gleiche tun, wenn wir in Marokko, Tunesien, Albanien, Afrika, oder in der Türkei, ein solches Sozialsystem angeboten bekommen würden? Ich möchte die Asylbewerber, oder Ausländer bestimmt nicht in Schutz nehmen, ganz und gar nicht, ich finde dieses System ja auch alles andere als fair!

      • R.A. Punzel

        @Gina: „Ich möchte auch nicht in dieser Gegend wohnen“ Da kann Ihnen geholfen werden, falls Sie auswandern möchten: Syrien, Afghanistan, Iran, Irak. Nur um einige Zufluchtsorte zu erwähnen. Allerdings sollten Sie dann auch DEREN Kultur akzeptieren.

    • R.A. Punzel

      @Peter, nun bleib mal auf dem Teppich, auch wenn dieser aus teppichknüpfenden Ländern stammt. Viele dieser Asyl suchenden Menschen werden politisch verfolgt. Die kleine Minderheit, die unser soziales System ausnutzen möchte, wird inzwischen von dem funktionierenden Überwachungsstaat (das einzige System, was anscheinend in Belgien funktioniert) ausgesiebt. Und in deren Heimat abgeschoben. P.S. Bevor Sie bei Frau Wetzelaer Bericht das fehlende „L“ kritisieren, sollten Sie vielleicht mal Ihre eigene „Schrechtreibung“ zu Gemüte führen und „annalüsüren“.

    • stampede

      @Peter
      Ich bin erstaunt, dass Sie Schreibfehler woanders entdeckt haben als in Ihrem Beitrag. Es geht ja aber nicht um Scheibfehler sondern um Inhalte, aber auch da können Sie nicht punkten.

    • Pascal Collubry

      Wieso? Ich kann mir nicht vorstellen, dass 100 Belgier mit zwei Fernsehern zufrieden wären und dazu imstande wären, diese friedlich zu teilen. Vielleicht, wenn gleichzeitig noch unzählige PC’s und Smartphones zur Verfügung ständen…

        • Pascal Collubry

          Oh doch, Belgier bin ich. Und genau deswegen kann ich die Aussage auch treffen. Seien wir mal ehrlich: Wir (nicht nur die Belgier, sondern die meisten West-Europäer) sind nunmal so verwöhnt durch die Medien und die neuen Technologien, dass wir dran gewöhnt sind, uns unser eigenes Programm zu machen, sei es per Pc, Laptop, Smartphone, Radio oder eben auf mit dem Fernseher. Sprich die Tatsache, dass sich 100 Belgier auf nur 2 Sachen einigen können, die sie gucken wollen, kann ich mir schwer vorstellen. Bei dem Vergleich schließe ich mich übrigens selbstverständlich mit ein.

          Wobei: Ein Programm, auf dass sich 100 Belgier einigen könnten, kann ich mir vorstellen: Ein Belgien-Spiel, wenn unsere Roten Teufel weiterhin so unglaublich gut spielen!

          • Lieber Pascal, daran sehen wir das du noch Jung bist, denn damals war in Belgien noch pflicht zur Armee zu gehen und was meinst du wie die denn zusammen lebten ? Diese mußten sich ein Fernseher für ungefähr 500 Mann teilen und mann siehe es klapt docht auch noch heute ;-)
            @Stampete mein Gott ich weis selber das ich Rechtschreibefehler habe Nobodi ist Perfect ! Ich habe auch nicht nach dieser gesucht, ich sah nur diesen einen und den fand ich lustig ! Oder hast du das nicht verstanden was es bedeutet wenn da das „L“ fehlt !
            @NiN, ich teile deine meinung vollkommen, die lieben Politiker sollten UNS bestimmt nicht belehren! Denn Sie sind nie Ehrlich gegenüber dem Folke ! Und das braucht mann nicht abzustreiten, das ist überall bekannt ;-) Denn wir erfahren ja nur das was DIESE für nötig halten.

  4. Christophe Heuschen

    Ich muss Gina da schon recht geben, zuerst bekommen Asylanten das Arbeiten verboten und kommen dadurch erst auf den Geschmack für nichts tun auch Geld zu bekommen. Das Problem liegt doch einfach nur daran, dass genügend Politiker oder Menschen mit hohen Einflüssen selbst von den Asylanten profitieren. Letztendlich wird alles auf Immigranten abgeschoben, dabei sitzen unter uns die schwarzen Schafe. Schließlich haben wir die Gesetze erschaffen. Nur darf man dieses Thema öffentlich nicht ansprechen, da man befürchten muss als Rassist beschimpft zu werden. Es sollten folgende Punkte verbessert werden: – Nur ein gewisser Prozentsatz der Bevölkerung, darf pro Jahr rein gelassen werden. – Das erlernen einer belgischen Sprache ist absolute Pflicht. – Benimmt sich ein Asylant oder bereits integrierte Person heftigst daneben (siehe dem letzen Vorfall aus Antwerpen), muss er in seine Heimat zurück gewiesen werden. – Belgien hat mit Marokko nach meinem Wissenstand eine Abmachung, das Marokkanische Straftäter in deren Gefängniszellen Ihre Strafe abbüßen dürfen. – Die Mieten welche vom ÖSHZ bezahlt werden, müssen öffentlich gemacht werden. So kann sich jeder Bürger selbst eine Idee darüber machen, ob der Mietpreis gerechtfertigt ist. Und eventuell eine neue Einschätzung durch das ÖSHZ beantragen. Im Umkehrschluss, müssen die Personen welche in Belgien integriert werden möchten, auch mehr Unterstützung von den Bürgern erhalten. Ich unterhalte mich durch aus gerne mit meinen Nachbarn und bin oft erstaunt wie viele Gemeinsamkeiten wir doch haben. Andere Kulturen sind durch aus hilfreich und können viel positives bewirken. Nur führen die derzeitigen Gesetzeslagen immer mehr zu einem Hass gegenüber das Ausnutzen des Systems. Leiden tun darunter unsere Finanziellen Mitteln und die Menschen welche wir vielleicht leichtfertig oder auch teilweise gerechtfertigt verurteilen. Ps: es gibt auch unheimliche viele Schmarotzer welche bereits als Belgier geboren wurden. Somit hat das ausnutzen des Systems nichts mit seiner Nationalität zu tun, viel mehr mit der sozialen Ebene.

  5. Jetzt machen sie sich wieder breit, die Pharisäer mit den wohlgenährten Bäuchen, die ihre Schäflein im Trockenen haben: Das eigene Häuschen, ein Gärtchen, einen Job. Den Urlaub nicht zu vergessen, das Auto, den Flachbildfernseher und die Markenklamotten. Ach uns geht es ja soooo schlecht! Und dann kommen auch noch die Horden böser Ausländern in unser Land, die sich nicht anpassen, die von unserem Wohlstand profitieren, die uns was wegnehmen könnten von unserem sauer verdienten Lebensstandard! Ja, feste festhalten! Nur nichts abgeben! Damit es uns nicht NOCH schlechter geht! Lieber ein paar Ausländer verrecken lassen, damit wir unsere Bäuche weiter pflegen können und unsre Grundstücke ihren Wert behalten. Das ist unerträglich!

    • Gehen Sie mal abends in die Innenstadt, ganz zu schweigen von Verviers, Dison, Stembert, Cheratte,… Da würden Sie aber ganz schnell Ihren Kommentar zurückziehen!! Man kann auch die Scheuklappen aufziehen und nichts sehen wollen, aber so kann es nicht weitergehen. Wieso bekommen Menschen, die über 40 Jahre im Land gearbeitet haben so wenig Rente, damit diese noch nicht mal den Unterhalt finanzieren können und die Einwanderer bekommen Miete, Fernseher, Waschmaschine,… vom Staat bezahlt. Finden Sie das gerecht?? Falls ja, habe ich im Leben was falsch verstanden!! Wenn wir so weiter machen, sind unsere Kinder bzw. Enkelkinder bald die Ausländer in unserem Land!!

      • Lieber W.H., ich habe „eingewanderte“ Freunde, die haben nichts vom Staat bekommen: Keine Waschmaschine, keinen Fernseher und keine Miete. Da haben Eupener mit Spenden und Geschenken geholfen. Den Rest hat sich die FAmilie (4 Kinder) selbst erarbeitet. Sie ist nach Belgien gekommen, weil sie in höchster Not war, weil sie verfolgt wurde und in ihrer Heimat ihres Lebens nicht mehr sicher war. Woher kommen diese „Wahrheiten“, dass man Zugewanderten das Geld in den Rachen schmeisst? Haben Sie das gründlich recherchiert? HAben Sie die zuständigen Instanzen – KOmmunen, ÖSHZ, Ministerien usw.- befragt? Haben Sie verlässliche Zahlen und Informationen? Oder plappern Sie einfach nur das nach, was alle nachplappern, die sich in Internetforen gegen Ausländer austoben? Geht es uns denn wirklich so schlecht? Wenn wir nicht alle bereit sind, von unserem dicken Kuchen etwas abzugeben, wird es weiter Hunger, Leid und vor allem Ungerechtigkeit in der Welt geben. Steht es uns so schlecht zu Gesicht, unseren verhältnissmäßig satten Reichtum zu teilen und unsre Gesellschaft damit durch eine multikulturelle Vielfaltzu bereichern, von der wir so viel lernen können?!

    • Surrealist

      Unerträglich sind Ihre Kommentare zu diesem Thema. Wenn man sich Jahre abgearbeitet hat, um sich ein Haus zu finanzieren, ist man kein Pharisäer. Im Gegenteil, dann hat man nämlich auch einen Großteil seines Einkommens in die soziale Sicherheit und in die Rentenkassen gezahlt.
      Kommentare wie diese bringen mich, Entschuldigung für die Ausdrucksweise, zum Kotzen.
      Anstatt nach den wirklichen Profiteuren zu suchen, wird pauschal jeder Hausbesitzer an den Pranger gestellt. Sollen diese eventuell auch noch Platz machen, um neue Asylanten in ihre eigenen vier Wänden aufzunehmen? Soll man noch mehr von seinem Gehalt zur Verfügung stellen? So bleibt schon nicht mehr viel am Ende des Monats, und geschenkt bekommt man als belgischer Staatsbürger leider nichts.
      Wieso bekommen z.B. bedürftige Belgier kaum noch Wohnungen bei Nosbau? Haben die vorher etwa nicht für die soziale Sicherheit gezahlt?
      Wieso versuchen Sie fleissigen Mitbürger ein schlechtes Gewissen einzureden? Versuchen Sie das lieber bei den Politikern, Bankern und Aktionären, denn das sind die wirklichen Profiteure von dem korrupten System namens Europa! Die machen sich die Taschen voll, auch auf Kosten der Ausländer!
      Anstatt noch mehr Ausländer ins Land zu holen, sollte man versuchen, die Lebensqualität in deren Heimat zu verbessern. Die meisten Ausländern kommen nicht freiwillig, und wir brauchen uns nicht mit den notorisch nicht integrationsfähigen Gesellen rumzuschlagen.

      • Clooth Patrick

        Genau so unerträglich sind Sätze wie…“Wieso bekommen z.B. bedürftige Belgier kaum noch Wohnungen bei Nosbau? „… Wäre vielleicht interessant wenn hier manchmal Behauptungen nachgeprüft würden. Populismus bringt mich übrigens auch zum…erbrechen.

        • Surrealist

          Wer sagt denn das ich das nicht getan habe?
          Vielleicht habe ich selber dort gewohnt und kenne die Situation aus erster Hand?
          Ich frage mich wer hier Behauptungen aufstellt.
          Schade dass man immer ins rechte Spektrum gerückt wird, wenn man die momentane Situation anspricht. Aber das hat ja Methode…

  6. Was letzteres betrifft, gebe ich Ihnen Recht – aber es ist ein Fass ohne Boden. Jeder, der kein „Surrealist“ ist der weiss, dass es wahrscheinlich JAhrhunderte dauern würde, die Lebensbedinungen der „gebeutelten“ Länder zu verbessern – wenn überhaupt. Man darf ja auch bezweifeln, dass der politische Wille überhaupt vorhanden ist – da haben Sie durchaus ebenfalls Recht. Also müssen Zwischenlösungen her – und Menschlichkeit. Wo geht es den Menschen so gut wie uns, in Mittelereuropa? Dass die Schere nicht noch weiter auseinanderdriften kann müsste doch wohl jedem von uns klar sein. Die Seiten müssen sich mit der Zeit annähern, und da ist es klar, dass sie einen etwas bekommen, und die anderen etwas abgeben müssen. Das hat nichts mit nicht intergrationsfähigen Gesellen zu tun – das Problem ist weit komplexer! Ich will beileibe nicht an Ihr Häuschen. Ich habe auch eins, und möchte das behalten. Aber wenn jeder von uns – nennen wir sie mal satte Europäer – sich um einen Zugezogenen bzw eine Familie kümmern würde – und sei es nur eine moralische Unterstützung – dann sähe es mit der Ausländerproblematik sicher schon ganz anders aus – und das Thema Nicht-Integration wäre wahrscheinlich kein Thema mehr! Versuchen Sie es! Es macht Spaß – für mich ist es eine der bedeutendsten Bereicherungen in meinem Leben.

  7. Ostbelgien Direkt

    Liebe Leser von „Ostbelgien Direkt“! Anlass des Artikels über das Asylbewerberheim „Belle-Vue“ war die kürzlich erfolgte Vorstellung des neuen Spielplatzes. „Ostbelgien Direkt“ war vor Ort und hat damals bei den Verantwortlichen des Zentrums ein Interview angefragt, das dann Mitte letzter Woche gemacht und am vergangenen Montag freigeschaltet wurde. Wir wissen, dass die Thematik komplex ist und kontrovers diskutiert wird. Trotzdem möchten wir Sie bitten, sachlich und konstruktiv zu bleiben und möglichst artikelbezogene und themenrelevante Kommentare einzureichen.

    • Frank Bosch

      Das war allerdings zu erwarten, Herr Cremer. Der BRF hat damals seinen Kommentar-Thread zum gleichen Thema schließen müssen… Ein ganz schwieriges Thema, das immer sehr emotional und teils mit grenzwertigenm Argumenten geführt wird. Wohlwollen und die Angst vor Überforderung liegen aber bei vielen Menschen, auch bei den Gemäßigten, ganz nah beieinander. So auch bei mir. Ab wann ist „genug“?

  8. Aie Aie Aie

    Achja, in deren Herkunftländer herrschte ja Krieg und Armut. Es war nicht lebenskonform genug. Die Kriege in den meisten Länder sind vorbei, ihre Länder liegen in Schutt und Asche und sie helfen kein Stück es wieder mit aufzubauen. Hier stolz auf ihr Heimatland sein und es in höchster Not verlassen. Das haben wir gerne. Wenn man doch so stolz auf Bosnien, Tschetschenien, Libanon usw ist, wieso ist man nach dem Krieg nicht zurückgekehrt und hat beim Aufbau geholfen?? Müssen das wirklich die von uns bezahlten Armeen machen??
    Ich persönlich wäre ab dem moment nicht mehr Stolz darauf, ihr Heimatland in höchster Not verlassen zu haben. Es ist wirklich eine Schande sich in anderen Ländern einnisten zu kommen und mit ihrer Herkunft zu protzen. Hätten doch damals mal die deutschen TRÜMMERFRAUEN so gehandelt, dann….

    An alle Anderen, die sich anpassen, ihr seid Willkommen!

    • Die Deutschen wurden damals von Europa und den USA unterstützt, ihre Schulden sogar erlassen. Der Wiederaufbau hat Milliarden gekostet und auch wenn es dargestellt wird als hätten die Deutschen alles aus eigener Kraft wieder aufgebaut, so ist das falsch.

      Die Milliarden, die unsere Industrienationen auf dem Rücken der Entwicklungsländer erwirtschaftet haben und auch heute noch erwirtschaften spielen hier keine Rolle? Was geben wir ihnen zurück aus ein paar Peanuts?

      • Aie Aie Aie

        Natürlich hilft die USA und co jetzt nicht mehr im Aufbau anderer Länder, wo Krieg geherrscht hat.
        Ich nehme jetzt ein nur Beispiel: Der Yougoslawien-Krieg.
        Da sind noch immer USA und co, die beim Aufbau helfen. Aber nein, das seht ihr alle nicht. Ihr seht einfach nur Armut und och herm. Wie viele Leute bleiben nicht in ihren Ländern und bauen dieses wieder auf?? Es hätten dann bestimmt viele „das Recht“ einfach alles liegen zu lassen und ein besseres Leben in der westlichen Welt zu suchen. Aber dann wohl dann im Urlaub in die Heimat fahren und die Familie besuchen gehen. Diejenigen die da bleiben und ihr Land wieder mit aufbauen, die haben meinen vollen Respekt verdient.
        Geld ist nicht alles, was zählt auf der Welt. Was wären denn die Fabrikenbesitzer ohne Arbeiter????
        Genauso ist das damals der Fall in Deutschland gewesen, alle hätten abhauen können. Sind sie aber nicht.
        In der Sache der Kolonalisation gebe ich dir Recht. Das ist die Quelle des ganzen Diskutierten hier.

  9. Gerard Cremer

    Also nochmal: Am 19. Oktober ist die Presse eingeladen, an der Vorstellung des neuen Spielplatzes im Asylbewerberheim “Belle-Vue” teilzunehmen. Anwesend sind u.a. Vertreter der Stiftung König Baudouin, des Roten Kreuzes, DG-Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz und Serge Brammertz, Mitglied des Verwaltungsrates der Stiftung König Baudouin. “Ostbelgien Direkt” bittet den Direktor des Zentrums, Achim Meyer, um ein Interview. Da Meyer aber sehr beschäftigt ist, wird vereinbart, das Interview zu einem späteren Zeitpunkt zu machen. So kommt es zu dem Interview am 31. Oktober. In Abwesenheit von Herrn Meyer beantwortet dessen Stellvertreterin Véronique Wetzelaer die Fragen. Das Interview enthält keine provokative Fragen, Frau Wetzelaer liefert sachliche Informationen.

  10. Dieter Schulz

    Meiner Meinung nach ist das „Belle-Vue“ NICHT in Eupen angekommen,sondern wird eher zähneknirschend von der Mehrheit der Bürger „geduldet“…man sollte mit der tollen Lage eh besser eine Art Seniorenheim oder ähnliches schaffen….aber nicht sowas….

  11. Schade, dass Herr Cremer hier in seinem eigen errichteten Forum so an den „Pranger“ gestellt wird! :-(
    Er gibt uns hier lediglich die Möglichkeit fair und respektvoll seine Meinung zu bekunden. Sicher, es gibt die unterschiedlichsten Meinungen, zu den unterschiedlichsten Themen.
    Ich selbst, bin auch nicht immer mit jeder Meinung einverstanden, aber man sollte so fair sein und versuchen jede Meinung zu respektieren, auch wenn es sehr, sehr schwer ist.
    Aber bitte, schieben Sie nicht Herrn Cremer den „Schwarzen Peter“ zu, ansonsten muss man hier eben nicht die Kommentare lesen. :-)
    LG

  12. Herrn Cremer schiebt man keinen Schwarzen Peter zu. Mit seinem Artikel hat er aber voll ins Schwarze getroffen. Die erwartete Besucher-Flaute nach den Wahlen dürfte mit so einem Thema überwindbar sein. Dabei spielt es keine Rolle, was er schreibt. Dessen ist er sich bewusst. Es reicht, dass er darüber schreibt und jeder Dritte hier seinen braunen Senf geben kann.

  13. Wenn man das Ganze mit etwas Abstand betrachtet, kommt man zu dem Schluss, dass die Wurzel allen Übels beim Geld liegt. Würde es den Asylbewerbern in ihrer Heimat gut gehn, gäbe es keine Kriege und würden nicht zu uns kommen. In vielen Fällen benötigen sie keine Kriege, denn die Länder haben selbst kein Geld mehr um Krieg zu führen. Dazu kommt dann noch, dass wir momentan in der westlichen Welt eine schwere Finanzkrise haben, die dazu führt, das ein Angstklima entstanden ist. Angst um den Job, Angst um seinen Luxus, Angst um die Familie, Angst vor dem Islam. Dazu kommen dann nun auch noch die zahlreichen Diebstähle und andere Straftaten die wir bis vor einigen Jahren so nicht gesehen hatten. Die Täter haben leider oft einen Migrationshintergrund oder verschwinden nach ihrer Tat direkt über die Grenze. Dies trägt sicherlich auch nicht zu einem fremdenfreundlichen Klima bei. Zu verlieren haben diese Leute nichts! Diebstahl wird nicht hart bestraft. Gefängnisse sind überflutet, dann hofft man lieber, dass sie irgendwann von alleine verschwinden. Den Glauben an unsere Politiker habe ich schon lange verloren. Sie sind nur Marionetten der Finanzwelt! Was will man von einem Dirupo erwarten der selber im Verwaltungsrat der Dexia vertreten war? Sollen solche Menschen im Sinne der Bevölkerung handeln? Wenn man aber dieses System wählt muss man auch mit seinen Konsequenzen leben. Es wird Zeit dass die Menschen die Augen öffnen! Die fetten Jahre sind vorbei….

  14. Alberto Malich

    Wenn man den Diskussionsverlauf liest, sollte man das durchaus annehmen. Die fetten Jahre sind in der Tat vorbei. In erster Linie die der verlässlichen Recherche, die der Überlegtheit … vor allem aber die der deutschen Rechtschreibung.

    Ich würde vorschlagen, wir bauen den Spielplatz wieder ab. Sollen die Kinder doch in Teheran oder Damaskus schaukeln gehen. Und in Kabul gibts auch Rutschen. In der Zwischenzeit entlade ich meine unfassbare Wut an meinem in Südostasien in 14-Stunden-Schichten zusammengeschraubten Laptop, mach eben noch ein Foto mit meinem bei Foxconn produzierten iPhone von meinem neuen H&M-Pullover (der, den jeder hat) und wasche meine aus Angst vor all der Kriminalität völlig zittrigen Hände in geheuchelter Unschuld. Mehrfach. Sicher ist sicher.

    Den abgebauten Spielplatz könnte man dann übrigens an die Landesgrenze schaffen und zu einem Schutzwall auftürmen. Nicht, dass wir noch überrannt werden …

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