Notizen

Brügger 1:6-Pleite in Gent – Auch Ostende verliert – AS trotz 1:2-Niederlage gegen Seraing immerhin Zweiter

Bild links - Stürmer Laurent Depoitre von AA Gent in Aktion. Bild rechts - Seraings Paul Morgan Poaty (l) im Duell mit Eupens Andreas Beck (r). Fotos: Jasper Jacobs/BELGA/dpa - Belga

AKTUALISIERT – Die AS Eupen hat am Samstag gegen den RFC Seraing ihre erste Niederlage kassiert. Die Schwarz-Weißen unterlagen im Kehrweg-Stadion überraschend dem Aufsteiger 1:2.

Wegen der 0:4-Pleite von Standard Lüttich bei Union St. Gilloise, der 1:6-Blamage von Meister FC Brügge in der „Schlacht von Flandern“ in Gent und der 0:2-Heimpleite des KV Ostende gegen Zulte Waregem ist Eupen immerhin noch Zweiter in der Tabelle der Jupiler Pro League – punktgleich mit Brügge, aber mit der besseren Tordifferenz.

Alexander Blessin, Trainer des KV Ostende. Foto: Belga

Die Scouts der Champions-League-Gegner Paris Saint-Germain, Manchester City und RB Leipzig, die am Sonntag in Gent den FC Brügge beobachtet haben, werden ihren eigenen Augen nicht getraut haben. Nach einer desolaten Vorstellung ging der Titelverteidiger in der Ghelamco Arena sang- und klanglos unter.

Zur Pause stand es bereits 3:0 für AA Gent durch Tore von Tissoudali (9.), De Sart 15./Elfmeter) und Nurio (38.). Im zweiten Durchgang erhöhte der für den verletzten Kapitän Odjidja eingewechselte Bezus (61.) auf 4:0, bevor Vanaken (65.) der einzige Treffer für „Blauw en Zwart“ gelang. Trotzdem gelangen den „Buffalos“ noch zwei weitere Tore durch Depoitre (66.) und Mignolet (79./Eigentor) zum 6:1-Endstand.

Spitzenreiter ist jetzt wieder Aufsteiger Union St. Gilloise mit 12 Punkten vor der AS Eupen und dem FC Brügge mit jeweils 11 Punkten. Mit einem Sieg am Sonntagabend gegen Zulte Waregem hätte der KV Ostende nach Punkten zu Tabellenführer Union aufschließen können, jedoch verloren die „Kust Boys“ gegen Zulte Waregem 0:2.

Aufsteiger Union St. Gilloise ist die Sensation dieser Anfangsphase der Meisterschaft. Am Samstag besiegte die Mannschaft von Trainer Felice Mazzu Standard Lüttich 4:0.

Dämpfer für Eupen nach erster Saisonniederlage

Im Fall eines Sieges gegen Seraing wäre die AS Eupen sogar alleiniger Spitzenreiter geworden. Die Schwarz-Weißen unterlagen aber dem Aufsteiger 1:2.

Die Eupener Startelf: Nurudeen – Heris, Agbadou, Amat – Beck, Lambert, Peeters, Kayembe, N‘Dri – Prevljak, Ngoy.

Bei Seraing saß Jordi Condom auf der Trainerbank, der in Eupen als Coach wie auch als Sportdirektor tätig war.

AS-Abwehrspieler Jonathan Heris. Foto: Belga

In den ersten zehn Minuten tat sich gar nichts. Bei der AS kamen im Mittelfeld Kayembe und Peeters nicht zum Zuge. Seraing hatte die meisten Ballkontakte und war kombinationssicherer als Eupen und kam in der 11. Minute zu einer ersten Torchance durch Maziz.

Erst nach etwa 25 Minuten konnte die AS dem Spiel ihren Stempel aufdrücken. In der 30. Minute hatten die Schwarz-Weißen ihre erste echte Chance durch Ngoy, der aber nach einem Lupfer von Peeters über die Abwehr der Gäste das Tor verfehlte. In der 33. Minute wäre Prevljak fast ein sehenswerter Treffer mit der Hacke gelungen, was Seraings Torhüter Dietsch verhindern konnte.

In der 36. Minute waren die Gäste noch einmal gefährlich, als sich Sambu in den Eupener Strafraum tankte, doch Heris verhinderte Schlimmeres.

Paukenschlag gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit

Die AS gab in der dritten Viertelstunde der ersten Halbzeit eindeutig den Ton an. Es blieb aber beim 0:0 bis zur Pause. Nach einigen Anfangsschwierigkeiten gegen die schnellen Aktionen der Gäste hatten die Eupener doch deutlich mehr vom Spiel und durch Ngoy die größte Chance, in Führung zu gehen.

Wer geglaubt hatte, die AS Eupen werde nach dem Seitenwechsel ihre Überlegenheit in Tore ummünzen, wurde nach dem Wiederanpfiff eines Besseren belehrt, denn innerhalb von nur wenigen Minuten schlug Seraing gleich zweimal zu, beide Male nach sehenswerten Kombinationen.

AS-Angreifer Julien Ngoy. Foto: Belga

In der 48. Minute beendete Maziz einen schnellen Gegenangriff mit dem Treffer zum 0:1, und nur drei Minuten später erhöhte Sambu auf 0:2. Ein Paukenschlag!

Eupen reagierte mit einer Chance für Prevljak in der 56. Minute, doch der Ball wurde von einem Spieler von Seraing zur Ecke abgefälscht. Auch AS-Trainer Stefan Krämer handelte, denn nach knapp einer Stunde brachte er Nuhu für Beck und Déom für den diesmal enttäuschenden N‘Dri.

Der AS Eupen blieb eine halbe Stunde, um das Spiel noch zu drehen. In der 64. Minute verfehlte Déom mit einem Distanzschuss nur knapp das Ziel. In der 69. Minute kam Prevljak einen Tick zu spät nach einer Vorlage von Déom, der aber im Abseits gewesen sein soll. In der 74. Minute verfehlte Kayembe mit einem weiteren Schuss aus der zweiten Reihe das Ziel.

Den Schwarz-Weißen lief jetzt die Zeit davon. In der 81. Minute kam bei der AS Gnaka für Lambert. Eupen brauchte jetzt ein kleines Wunder, um wenigstens noch ein Unentschieden zu erreichen. Die Gäste verstanden es aber, die Räume eng zu machen.

In der Nachspielzeit konnte die AS zwar noch durch ein Eigentor von Seraings Schlussmann Dietsch auf 1:2 verkürzen, aber da war es schon zu spät.

Am Ende strahlte Seraings Coach Condom an alter Wirkungsstätte, während die Eupener Spieler enttäuscht den Platz verließen. Rehabilitieren können sie sich erst in zwei Wochen nach der Länderspielpause, wenn der RFC Antwerp am 11. September um 16.15 Uhr im Kehrweg-Stadion zu Gast ist. (cre)

36 Antworten auf “Brügger 1:6-Pleite in Gent – Auch Ostende verliert – AS trotz 1:2-Niederlage gegen Seraing immerhin Zweiter”

  1. Man muss ehrlich und direkt sein im positiven wie negativen. Heute war von A bis Z eine 0 Leistung. Alle weit unter Niveau. Der einzige, der mir heute erträglich erschien, ist Deom, der spät erst kam und wenigstens was versuchte.
    Das sagt alles. Keine Flanke kam an. Gefühlt 1000 Fehlpässe vor allem von heute extrem schwachen Peeters. Beide Stürmer verhalten sich andauernd. Die erste Hälfte war schon schwach. Aber der Start in die zweite eine Katastrophe. Eupen wirkte schläfrig, abwesend und total bieder.

    Das musste mal kommen. Schade dass es daheim gegen einen schwachen Aufsteiger war. Das nimmt den Elan vielleicht komplett raus. Aber wer nur gefühlt 70% gibt muss abgestraft werden. Heute liess Eupen leider alles vermissen

  2. Leider einen schlechten Tag erwischt und dazu einen guten Gegner. Seraing hat paar fähige Leute, das muss man leider anerkennen. Jedes Spiel bleibt ein schweres Spiel. Abhaken, Pause nutzen und dann geht’s weiter.

  3. So ist Fußball. Eupen hat Probleme, gegen eine kompakte Mannschaft, die zudem schnell und sicher kombiniert, das Spiel zu machen. Ich fürchte, dass wir gegen Antwerp in zwei Wochen ein ähnliches Spiel erleben werden. Auswärts kann die AS ihre Fähigkeiten eher ausspielen.

  4. Man muss die Leistung der AS nicht verteufeln. Seraing hat gut verteidigt, zwei schöne Tore geschossen und verdient gewonnen. Die AS hatte auch gute Torchancen, doch eben nicht gut genug. N´dri und Ngoy hatten heute keinen so guten Tag. Prevljak wurde sehr gut gedeckt und kam so auch kaum zur Geltung. Vielleicht hatte diese Niederlage sogar etwas Gutes, denn weder Peeters noch Kayembe und auch keine anderen, die vielleicht von der Konkurrenz beobachtet wurden, konnten sich heute für einen Wechsel in einen anderen Verein empfehlen.

  5. Die AS und vor allem Stefan Krämer wurden von einer sprudelnden, willensstarke und hochmotivierte junge Mannschaft in die Schranken verwiesen. Bei jeder Flake war ein Fuß, ein Kopf dazwischen. Gegen einer solch motivierten Equipe muss man aus der 2. Reihe schiessen oder wie leider viel zu spät versuchen gemeinsam durchzubrechen. Das nächste Mal wird bestimmt besser.

    • Aus der zweiten Reihe schießen muss die AS noch üben. Nach zwei kläglichen Versuchen ließ Kayembe es lieber sein, und auch Peeters schoss bei seinem Versuch weit daneben. Nur Déom, den ich mal von Anfang spielen ließ, knallte knapp vorbei.

  6. AS-FAN-KELMIS

    Schwache Leistung unserer AS. Aber so ist Fussball, einmal flutscht jeder Ball ins Tor und beim nâchsten Spiel ist die Bude wie vernagelt. Chancen waren genug da.Was hat Nurudeen halten müssen?? Praktisch nichts. Schwamm drûber und weiter so, hoffentlich mit dem kompletten ,gesammten Kader…….oder Herr Henkel ???

  7. Ein ganz schlechtes Spiel von AS Eupen gegen einen gut eingestellten, hellwachen und leichtfüßigen Gegner, der die Räume geschickt eng machte ,früh störte und kaum eine Chance zuließ. Eupen wirkte pomadig und überheblich. Unzählige Fehlpässe (Peeters) und kaum herausgespielte Chancen. Eine hochverdiente Niederlage aus der man lernen muß.

    • Richtig. Wir sind sicher alle noch super zufrieden mit dem Saison Start und Blick auf die Tabelle. Eine Niederlage musste auch mal kommen. Nur sehr ärgerlich dass es daheim gegen einen Aufsteiger war und das letzte Spiel vor der Pause und dem Ende der Transfer Periode. Bei einem Sieg war Eupen weiter ganz oben und hätte die Situation mit Abgängen usw ewas beruhigt. Denke auch bei Normalform hätten wir zumindest gepunktet.

      Ärgern tat mich lediglich, dass die AS nicht gefühlt mit den Gedanken beim Spiel war. Einige Akteure wirkten abwesend. Alles andere als Spiel und Einsatzfreudig. Alle riefen keine 100% ab und es hinterlässt ein negatives Gefühl. Als ich das Gespräch mit Henkel auf dem BRF hörte, war das genau die selbe Einschätzung des Trainers und Henkels nach dem Spiel. 70% reichen eben nicht. Das ist sehr schade. Bei manchen dachte man beim zuschauen gestern echt, dass sie mehr mit Wechsel beschäftigt sind oder eben nicht fokussiert aufs Spiel wirkten. Anders kann ich mir solch einen krassen Leistungsabfall kaum erklären. Ansonsten spricht man sonst von einem kollektiven Off Day. Aber gestern spürte man dass es woanders hakte. Eupen wurde erst wach und willensstark nach dem 0-2 aber da war es zu spät.
      Ngoy Peeters oder Ndri wirkten völlig von der Rolle und lamentierten viel und ließen die Köpfe schnell hängen. Sehr seltsam für einen Tabellenführer, bei dem eigentlich alles super läuft bzw lief bis jetzt. Vielleicht war es auch das letzte Spiel im AS Dress von einigen. Wir alle hoffen natürlich nicht. Kopf frei kriegen dann treten wir auch wieder anders auf

  8. Ich der Bundesliga sagt man gerne, wenn die Bayern mal verlieren, dass alle anderen für die Bayern gespielt haben und auch verloren. BayernGlück! Bei der deutschen Nationalmannschaft war das früher auch so.
    Mmmmm??? Hat der neue Trainer das in den vergangenen Jahren fehlende (deutsche) Glück mitgebracht?
    War ne gute Idee von ihm

  9. Dass der FC Brügge und Standard solche Schlappen beziehen, zeigt in welchem bedenklichen Zustand der belgische Fußball ist. International sind wir im Klubfußball schon seit Jahren große Nullen.

    • Peter Müller

      Daran sieht man aber auch ,dass man sich nur noch an den wenigen Leuten wie Messi ,Ronaldo Mbappé oder Haaland orientiert. 90 % die Fussball spielen sind mehr oder weniger talentiert.

  10. Öüpener Jong

    Man liest immer wieder, die AS Eupen sei zurzeit im Sturm nicht gut genug besetzt.Was ist eigentlich aus Koné geworden, der doch mal vor 2 Jahren eine ganz passable Saison gespielt und mehrere Tore erzielt hat? Anscheinend spielt er in den Überlegungen des Trainers keine Rolle mehr. Gibt’s für ihn keine Angebote?

    • Koné ist nicht die Lösung. Er hat letzte Saison 672 Minuten gespielt und kein Tor erzielt. In dieser Saison hat er 4 Minuten gespielt und spielt beim Trainer offenbar keine Rolle mehr. Mit Prevljak, N´dri und Ngoy hat die AS ja drei unbestreitbar gute Offensivspieler. Nuhu finde ich auch nicht schlecht, wenn er rein kommt. Déom ebenfalls. Der hat Biss und ist für mich besser als Lambert, dessen Leistung ich aber auch nicht schlecht reden will. Er muss halt noch Erfahrung sammeln, die Déom in Maastricht schon gesammelt hat. Zu Peeters teile ich die Meinung von @Ach As. Peeters ist ein herausragender Fußballer und spielt geniale Pässe. Natürlich kommt nicht jeder an. Sonst würde er anstelle von Toni Kroos in Madrid spielen.

  11. Man hat sich letztes Jahr auch nicht gegen die vermeindlich besseren Manschaft schwer getan. Eine Mannschaft die mitspielt, gibt auch Räume frei und die wurden auch dieses Jahr schon genutzt. Gegen kompakte Gegener muss man die Dose selber öffnen, das hat man nicht geschafft, gehört zum Lernprozess. Natürlich fehlt ein Cools und Haris sieht man auch nicht oft vorne, beide sind auch mal gut für ein Tor. Kayembe für mich bester Man auf dem Platz. Ndri ist noch jung, da kann man keine 34 guten Spiele erwarten, abgehakt. Ich sah Peeters garnicht so schlecht. Ist nachwievor viel gelaufen, hatt ab der 80′ schon Krämpfe. Wenn die Mitspieler nicht frei stehen, muss er komplizierte Pässe spielen, die kommen dann oft nicht an. Ich sehe eher, wie oben einer schrieb, das Kollektiv hat nicht gepasst und die Lösungen fehlten. Mund abwischen und weiter gehts.

    • Dummer Kommentar, habe hier keinen Bericht gelesen der ihre Aussage deckt. Vielleicht einige ironische Bemerkungen… Spielt die AS mal nicht gut, kommen die Nörgler aus ihren Löchern gekrochen. Gegen berechtigte Kritik habe ich nichts, nicht falsch verstehen.

  12. Standard hat offenbar ein Angebot für Peeters abgegeben und auch Anderlecht ist interessiert an dem Spieler. Das wäre natürlich fatal für uns wenn der Spielmacher weg wäre. Ersetzen kann man ihn dann nicht mehr. Musona ist a auch weg, der diese Rolle einnehmen konnte.
    Zudem wäre die Waffe der starken Standards weg. Mal sehen was passiert

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