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Kindergeld: CSP will Nachteil für kinderreiche Familien nicht hinnehmen

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Momentan wird im DG-Parlament die ab 2019 greifende neue Kindergeld-Regelung diskutiert. Die CSP-Fraktion sieht dringenden Bedarf zur Nachbesserung und will insbesondere Nachteile für kinderreiche und Patchwork-Familien nicht hinnehmen.

„Wir wollen dringend notwendige Nachbesserungen für dieses Dekret erreichen, damit ungerechte Entwicklungen für ostbelgische Familien und Kinder vermieden werden“, erklärte Colin Kraft, CSP-Spitzenkandidat bei der PDG-Wahl 2019, zum Hintergrund eines entsprechenden CSP-Abänderungsvorschlags.

Durch den Abänderungsvorschlag zum neuen Kindergelddekret möchte die CSP-Fraktion nach eigenen Angaben vier grundsätzliche Nachbesserungen erreichen.

Der Spitzenkandidat der CSP bei der PDG-Wahl 2019, Colin Kraft. Foto: OD

1. Die von der DG-Regierung geplante Streichung des Zuschlags für Halbwaise ist für die CSP – genauso wie für den Rat für Familienhilfe – völlig inakzeptabel. Die CSP fordert die Beibehaltung des bestehenden Halbwaisenzuschlags, um der besonderen Situation von Halbwaisen in unserer Gesellschaft weiterhin Rechnung tragen zu können.

2. Ein weiteres wesentliches Merkmal des neuen Dekrets ist, dass künftige kinderreiche Familien, die sich nach 2019 gründen, weniger Kindergeld über die gesamte Laufzeit erhalten, als dies für Familien in gleicher Situation heute der Fall sei.

Beispielsweise erhalte eine Familie mit drei Kindern künftig rund 8.000 Euro weniger Gesamtförderung als Familien im aktuellen System. Bei Familien mit vier Kindern betrage der Unterschied über 10.000 Euro.

Kinderreiche Familien werden bestraft

„Das möchte die CSP nicht hinnehmen und fordert mehr Geld für Familien mit drei und mehr Kindern“, so Patricia Creutz und Robert Nelles, CSP-Mitglieder im Sozialausschuss des DG-Parlaments und Unterzeichner des Abänderungsvorschlags. „Viele Kinder zu haben, darf langfristig nicht bestraft werden“, so die Christlich-Sozialen.

3. Ein dritter Punkt ist der, dass Kinder von kinderreichen Stief- oder Patchworkfamilien nicht die gleichen Rechte haben wie die, die in klassischen Familien leben.

Robert Nelles und Patricia Creutz, CSP-Mitglieder im Sozialausschuss des PDG. Foto: OD

„Wenn ein Paar mit zwei Kindern aus einer ersten Ehe noch ein eigenes Kind bekommt, dann erhält dieses keinen kinderreichen Zuschlag. Diese Regelung trägt also keineswegs dem realen Leben vieler Familien Rechnung und muss korrigiert werden. Vor allem, um dem Grundsatz treu zu bleiben, dass ein Kind ein Kind ist“, erklärte Colin Kraft.

4. Schließlich fordert die CSP eine bessere Unterstützung älterer Kinder, die sich im Studium oder in einer Ausbildung befinden. Ausrechnungen belegen, dass gerade diese Jugendliche einen bedeutenden Kostenfaktor darstellen und daher auch stärker finanziell zu unterstützen sind.

„Wir wollen durch die Reform des Kindergelds die Weichen für eine bessere Familienpolitik in der DG stellen. Darum müssen wir auf jeden Fall vermeiden, dass kinderreiche Familien, Patchwork-Familien oder Halbwaise nach der Reform schlechter dastehen als aktuell. Wir werden daher vehement dafür kämpfen, dass unsere konstruktiven Vorschläge angenommen werden“, so Kraft abschließend. (cre)

22 Antworten auf “Kindergeld: CSP will Nachteil für kinderreiche Familien nicht hinnehmen”

  1. Wenn die Zahlen der CSP stimmen zeigt sich eines ganz klar: Die neuen Zuständigkeiten der DG bringen a) mehr Referentenstellen und b) weniger Leistungen für die Bürger. Aber ich bin trotzdem weiterhin stolz auf unsere Autonomie – auch wenn ich mir nichts davon kaufen kann…..

    • @Dax: Das „wenn“ in Ihrer Bemerkung ist berechtigt. Genau das ist es nämlich. Die CSP operiert seit der letzten PDG-Wahl bewusst NUR noch mit falschen Zahlen ! „Alternative Fakten“ nennen Trumps Handlanger sowas

  2. Marc Van Houtte

    Wenn die Kinder am teuersten sind (Studium) gibt es mit der Regelung bedeutend weniger.
    Einen Halbweisen mit einem Kind einer alleinerziehendem gleich zu setzen zeigt die Regierung hat vieles nicht verstanden.
    Ein Kind was ein Elternteil durch den Tod verloren hat ist nicht in der selben Situation wie ein Kind das den Vater als Beispiel jedes 2 te Wochenende sieht.
    Ihr wist es wollt aber am falschen Ende sparen.
    Nicht gerade Sozi Politik oder?

  3. Die üblichen Fakenews, Verzögerungstaktik, Nebelkerzen, Halb- und Unwahrheiten der CSP. Das Kindergeld wird in der DG besser, höher sein als im ganzen Rest Belgiens. Die DG wird fast 2 Mio € mehr pro Jahr für die Familienbeihilfen der DG ausgeben als vorher vom Föderalstaat dafür ausgegeben wurden. Rechnet doch mal 1 und 1 zusammen, liebe Journalisten und Kritiker !

    • Marc Van Houtte

      Rechnen war wohl nicht ihre Stärke.
      Die Familien mit 3 Kindern im Studieralter beziehen eindeutig weniger als Heute.
      Halbweisen gehen völlig leer aus.
      Oder wollen sie dies auch wiedersprechen und als Fake der CSP bezeichnen?

      • Ich bin verheiratet. Mein mann arbeitet volltags, ich halbtags. Wir haben drei Kinder (acht, fünf und drrei) Im Moment bekommen wir 543,58€ Kindergeld. Wäre das Dekret der DG jetzt schon in Kraft, bekämen wir 606 Euro monatlich. (157€ mal drei plus 135€ Zuschlag für das dritte Kind).
        Was verspricht sich die CSP vom ständigen Verbreiten von Unwahrheiten ? Und was versprechen Sie sich als ihr Parteisoldat vom ständigen unkritischen Verbreiten dieser Unwahrheiten im Grenzecho und hier ?

        • Marc Van Houtte

          @neenee
          Um ein wenig zu präzisieren, der Unterschied von 8.000 oder von 10.000 bezieht sich auf die gesamte Kindergeldkarriere.
          Das alte System mit den vielen Zuschlägen war halt für diese Alters Kategorie (Also da wo Kinder studieren und somit am teuersten sind) um vieles ( 10.000 €) besser.
          Dies als CSP Fake News dar zu stellen bedeutet das sie von dem Parlamentsdiensten zu Verfügung gestellten Ausrechnungen nicht trauen, und somit diskreditieren sie Parlamentsdokumente als Fake News.

  4. TRUCKER bill

    Leider kann die CSP sivh wohl nicht mit dem Platz in der Opposition abfinden.
    Ständig mit Zahlen umherwerfen , befürchte nicht dass sie im Falle der stärksten Partei es besser machen könnten.
    Egal wie es gibt immer Gewinner und Verlierer

  5. Wer kann mit helfen beim Rechnen. Ich habe 3 Kinder, alle 3 über 18 Jahre und am Studieren.
    So wie ich das verstehe, würde ich 3*157+135 (Zuschlag kinderreiche Familie) =606 Euro erhalten.
    Momentan bekomme ich 93.93+173.8+259.49+28.27+63.4+63.5=682.4 Euro
    (Kann man auch hier http://www.kids.partena.be/Content/Default.asp?PageID=39 nachsehen).
    Das wären immerhin 76.39 Euro weniger jeden Monat.
    Wo ist der Fehler, wenn keiner weniger bekommen soll?

    • Réalité

      Hallo u frohe Ostern, Herr Bosch!
      Wir alle wissen ja wie die „Rechenkünste“ der Möchtegerne-Politiker“ bebastelt werden, dies bereits seit Jahrzehnten!
      Siehe Beispiel unser „Senator“! Der stört sich nen Dreck an die Bürger, und deren Missmut über seinen fetten Lohn, für „Nicht-Präsenz“!
      Der MP kennt dann alle „Buchungstricks“ um den Haushalt, und posaunt auch noch Oberschlau solches Stolz heraus!?
      Jedenfalls sollte diese Elite sich mal selber in Frage stellen?
      All die vielen Überzähligen und Nichtstuer auszählen!
      Jeder kleine und grosse Betrieb macht sowas sofort und schnell, um aus seinen roten Zahlen raus zu kommen!?
      Die Politik allerdings nicht!
      Die steuert uns im Gegenteil noch immer tiefer hinein!
      Trotz seit längstem erkannten: viel zu viele Regierungen, und Vielsagende Ministerposten, gerade in Eupen das Musterbeispiel dazu, Leute die ganz jung ernannt werden, ohne jedwede Erfahrung usw, Posten auf Posten werden kreiert und erfunfen, Räte und Kommissionen am laufenden Band ernannt, Referenten und Sachbearbeiter in Massen gesucht und eingestellt, sich nebenbei noch Nebenjobs und gut bezahlte dazu ein zu heimsen, usw usw.
      All dies, obwohl immer von „gut gearbeitet, nur wir können das, wir sind die besten, das waren die vorigen, diese andere Partei, usw.“
      Hauptsache! Der dicke Lohn spriesst, und danach hier und da noch eine Prämie, und zum Schluss eine ganz dicke Rente, teils eine ganz normale mal 5; und noch mehr!? Und Baquelaine will jetzt den Hobel dran setzen an dieselbe der Bürger, soll mal zu erst bei der von ihm anfangen!?
      Ungerechte Verteilung, unnütze Politik, seit Jahrzehnten, und alles läuft weiter, wie geschmiert!?
      ABSCHAFFEN!
      Die Fakten beweisen es!
      Trotz Überzahl, an Akteuren und Möchtegernen, noch mehr Überzahl an Resultaten und Wahrheiten!

      • ein Mürringer

        Ich gehe davon aus, dass der Wähler die populistische Politik von CSP und VIVANT unterschiedlich honorieren wird. Während die CSP mindestens zwei Sitze verlieren wird und hart um den fünften Sitz kämpfen muss, dürfte VIVANT drei Sitze bekommen. Augenscheinlich bringt Balter seinen Blödsinn besser rüber oder hat folgsamere Jünger……..

  6. Leuchtturm

    @ein Mürringer.
    Ihre Rechnungen gehen niemals auf denn die CSP bleibt stärkste Fraktion und legt noch einen drauf und die Blauen erhalten so gerade Fraktionsstatus damit noch einer satt wird.

    • ein Mürringer

      Grosser Wahlsieger wird die ProdG mit acht Sitzen. Wer in Gottes Namen soll die CSP denn noch wählen? Dieses überlebte wehleidige Konstrukt wird -wie die CdH übrigens- mittelfristig den Mondschein sehen….Es herrscht bereits Götterdämmerung.

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