Nachrichten

CSP empört über Lambertz wegen Kritik an Französisch-Lehrern

Patricia Creutz. Foto: OD

Die CSP-Fraktion im PDG wirft Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz (SP) vor, sich bei einer Podiumsdiskussion in Eupen unfair gegenüber den Französisch-Lehrern verhalten zu haben. „Herr Lambertz prügelt in bewährter Manier auf die ein, die sich nicht wehren können – ein Hinterfragen seiner eigenen Politik ist dabei freilich ausgeschlossen“, so Patricia Creutz.

Während eines vom Arbeitgeberverband organisierten Diskussionsabends über die Chancen und Risiken des Autonomieausbaus der DG wurde unter anderem die offenbar unbefriedigende Beherrschung der französischen Sprache insbesondere im Bereich der beruflichen Ausbildung thematisiert. In den Augen von Ministerpräsident Lambertz liegt die Ursache dieser schon länger offen liegenden Situation bei den Französisch-Lehrern, die, so Lambertz, manchmal selber die Sprache nicht richtig beherrschten.

Unüberlegter Schnellschuss des Ministerpräsidenten

fremdsprachen

Französisch-Unterricht in einer Grundschule.

Die CSP-Fraktion zeigte sich in einem Kommuniqué „empört über diese kurz greifende Schuldzuweisung, die sich gegen den Lehrkörper richtet, aber auf das intensive Hinterfragen der eigenen Politik verzichtet“.

„Es ist unfair, diejenigen zur Rechenschaft zu ziehen, die nicht zuletzt regelmäßig durch die Schulinspektion beurteilt werden und die Rahmenpläne ihres Faches mit sehr viel Engagement erfüllen“, bewertet Patricia Creutz, bildungspolitische Sprecherin der CSP-Fraktion, den ihrer Meinung nach „unüberlegten Schnellschuss des Ministerpräsidenten gegen die Französischlehrer“.

Creutz erinnert in diesem Zusammenhang daran, dass die Christlich-Sozialen seit fast zehn Jahren darauf hinweisen, dass drei Wochenstunden Französisch in den technischen und beruflichen Abteilungen der hiesigen Sekundarschulen zu wenig sind und dass insgesamt mehr Fachunterricht in Französisch unterrichtet werden müsse. Die Mehrsprachigkeit sei schließlich ein entscheidender Vorteil für den Wirtschaftsstandort Ostbelgien.

„Hier liegt es in der Verantwortung der Regierung und des Parlaments, die richtigen Weichen zu stellen. Hierzu besteht aber offensichtlich keine Bereitschaft, und die Verantwortung wird einfach auf andere geschoben“, verdeutlicht Creutz.

28 Antworten auf “CSP empört über Lambertz wegen Kritik an Französisch-Lehrern”

  1. Diese Bemerkung seitens des Ministerpräsidenten ist eine Frechheit. Wer wollte denn, das in den hiesiegen Sekundarschulen die Anzahl Französischstunden in den verschieden Fächern der Oberstufe gesenkt wurden. Es waren doch nur unsere Parteien und an vorderster Front die Partei des Unterrichtsministers. Das sagt doch wohl alles.

  2. Unternehmer

    Natürlich hat der Ministerpräsident Recht, wenn er behauptet, dass die Kompetenz eines manchen Französischlehrers im Bereich der beruflichen Ausbildung zu wünschen übrig lässt. Ich war bei der Veranstaltung dabei und Herr Lambertz hat auch nicht mehr und nicht weniger gesagt. Ich kenne übrigens viele Auszubildende und wohl kaum einer wird der Aussage des MP widersprechen.

    Klar ist natürlich auch, dass die CSP sechs Monate vor den Wahlen irgendwie versucht jedes halbe Komma politisch auszuschlachten. Hier „liegt der Hase im Pfeffer“ und hier bewahrheitet sich auch bereits eine Grundregel der Politik: „Wahlkämpfe dienen der Profilierung, nicht der Wahrheitsfindung.“ Hier ein gutes Beispiel von Frau Creutz.

  3. Generell bin ich gegen Fachunterricht auf Französisch. Ein Mathematiklehrer soll Mathematik lehren und nicht Französisch, ein Geschichtelehrer soll Geschichte lehren und nicht Französisch…

    Aber wenn’s denn wirklich sein muss. Warum arbeiten wir dann nicht an unserer gesamten Mehrsprachigkeit. Fächer in NL und E müssten dann auch ein Thema sein.

    • Dies. Falls nämlich ein Schüler durch irgendwelche Konditionen der Mehrsprachigkeit nicht mächtig wird, der fällt dann noch weiter zurück, da dieser die Fachunterrichte nicht mehr vollständig folgen kann.

    • Dieser Aussage kann ich nur entschieden widersprechen. Man kann eine Sprache nur korrekt lernen, wenn man sie auch konkret anwendet. Der Französich-Unterricht alleine reicht da bei weitem nicht. Ich selbst habe die bilinguale Abteilung (DE-FR) am KAE belegt und studiere momentan im 4. Jahr in Lüttich. Das war v.a. zu Beginn des ersten Jahres eine sehr wertvolle Hilfe.

      Ohne Sie persönlich angreifen zu wollen, aber Ihre Aussage zeugt von einer gewissen Borniertheit, die viele (zu viele) in unserer Gegend an den Tag legen. Das sieht man in vielen Situationen…

      • Leuten Borniertheit vorzuwerfen… Wer im Glashaus sitzt, usw.

        Kinder sind nicht uniform und haben Stärken in unterschiedlichen Fächern und Kompetenzen. Nicht jeder ist ein Sprachengenie, genauso wie nicht jeder ein Mathegenie ist. Französischsprachige Fachunterrichte zu erzwingen wird einen Teil der Schüler benachteiligen. Wenn, dann sollte so etwas allerhöchstens optional sein.

        • Mehrsprachigheit ist ein Vorteil im späteren Berufsleben, egal ob man Manager oder Handwerker wird. Deshalb sollte Mehrsprachigkeit auch gefördert werden. Ich verstehe diese ganzen Diskussionen nicht. Dass man in Ostbelgien oft drei Sprachen beherrscht ist ein Vorteil dieses Wirtschaftsstandortes. Wieso sollte man das aufgeben.
          Klar sind Kinder nicht uniform und haben verschiedene Stärken. Trotzdem verstehe ich nicht weshalb man sich heutzutage immer an den Schwächeren orientiert. Sollen die „stärkeren Schüler“ etwa nach unten assimiliert werden?
          Vielleicht sollte man sich mal auf der Suche nach qualifizierten Fachkräften umsehen, die die Kinder so einstufen, dass sie in die Schulen kommen, wo ihre Stärken am besten zur Geltung kommen, statt irgendwelche Inspektoren für Religionsunterricht zu suchen.
          Es muss nicht jedes Kind unbedingt in die Topschule, weil die Eltern das so wollen. Dadurch werden Kinder demotiviert und tragen Schäden davon, die bis in ihr späteres Berufsleben Auswirkungen haben.
          Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen. Und eine Schule ist dafür da, diese zu Erkennen und zu fördern. Nur so haben alle Kinder gleiche Chancen. Das sollten unsere Politiker sich mal zu Herzen nehmen. Dann braucht man, wie in Deutschland, auch keine Fachkräfte aus dem Ausland zu engagieren. Denn das Potential ist da, wird aber oft nicht gefördert.

      • Diese Borniertheit, bestand schon zur Zeit meiner Studien in den 70er Jahren, wo verschiedene Politiker aus CSP und PDB, den französisch-Unterricht am liebsten aus dem Lehrprogramm der Ostbelgischen Schulen verbannt hätten.

        • Schön das Sie das Ansprechen.

          Heute wird das so dargestellt als wäre auch dies dem derzeitigen Ministerpräsidenten anzukreiden.

          Genau wie Sie es geschrieben haben.
          Zur damaligen Zeit müssten sogar seid Jahren hier tätige Lehrpersonen eine Deutschprüfung ablegen.

          Auch damals ging es hauptsächlich darum Parteikollegen aus der CSP und der PDB „Plätze frei zu machen“ für Inspektorposten, Lehrkräfte usw. aus der hiesigen Gegend.
          Man hat sich selbst praktisch vermittelt.

          Das bis dahin zweisprachige Schulsystem hat dem Durchschnitt nicht geschadet.

          Es ist aber richtig anzumerken das es eben auch Schüler gibt mit ausgezeichneten technischen Fähigkeiten aber dafür den Sprachen nicht zugänglich sind.

          Zu ende gedacht benötigten wir keine „französischsprachige Schule mit Deutschunterricht“ sondern eine Deutschsprachige Schule und alles andere so lassen wie es früher mal war.

          Somit zurück zu den wurzeln.

  4. Wahlkampfgetöse. Die CSP sucht krampfhaft nach Themen, jetzt wo die CSP/Vivant-Seifenblase „Protz-Sanatorium“ geplatzt und der Coup für sie so in die Hose gegangen ist und die Leute die ständigen Lügen durchschaut haben.

  5. KHL hätte auch sagen können, dass die Deutschkenntnisse zu wünschen übrig lassen. Die Ostbelgier mögen stolz auf ihre Zweisprachigkeit sein, aber sie beherrschen weder ihre Mutter- noch ihre Zweitsprache. Auch dies ist das Resultat eines zwanghaften bilingualen Unterrichtes.

    • Marc Van Houtte

      Dass Problem ist ja der nicht Bilingualer Unterricht.
      Wenn das Verhältnis bei annähernd 50% ist beherrschen Schüler beide Sprachen da sie auch genutzt werden und auch zwangsweise in deren denkt. Hier ist es mehr eine Alibi Zweisprachigkeit.
      Was spricht denn gegen frankophone Lehrer?

      • Da spricht gegen das leider nicht alle sie verstehen. Die nicht gerade ein Sprachtalent sind und das wiederum das Niveau des Unterrichts Stoffs senkt… Mag sein das es klappt, kann aber auch nauch hinten los gehen.

        • karlh1berens

          Wenn beide Seiten, sowohl der Lehrer wie der Schüler, sprechen, könnte das was werden – sowohl die Sache mit dem „Sprache lernen“ wie auch der Fachunterricht. Wenn der Lehrer nur seinen Monolog hält wird’s mit beidem nichts.

    • Selbst meine NICHT perfekte Zweisprachigkeit, war im Laufe meines beruflichen Werdegangs nur von Vorteil. Wie viele Ostbelgier würden das Deutsche ohne Dialektspuren beherrschen Ohne „zwanghaften“ bilingualen Unterricht ?

  6. Rote Manitou

    Gut, dass es noch Leute gibt, die es wagen dem grossen Manitou zu widersprechen.

    Der Mann ist fast 30 Jahre Minister. Wenn die angeblich so schlechten Französischlehrer am schlechten Französisch schuld sind, warum hat er dann in der langen Zeit nichts dagegen gemacht?

  7. Réalité

    Typisch,wieder mal,unser MP „Lambi-Putin“!
    Orden en masse für Minister Cleverle,aber seinen Laden nicht im Griff,wenigstens was die Sprachen betrifft!Und was den MP betrifft,soll dafür sorgen,dass das Ungleichgewicht bei den Steuern behoben wird!Es ist allerhöchste Zeit da an den richtigen Stellen zu intervenieren,denn wir in unserer Grenzregion leiden am meisten darunter!Unsere Wirtschaftsbosse wissen nur zu gut wo es hapert….unsere Politiker auch…..aber nichts passiert!Bereits vor vielen Jahren,wo ein gewisses Steueramt „so eifrig und agil war“,hätte schon einiges in Bewegung kommen müssen,jedoch jetzt ist es zu spät!
    Föderale Materie,rauf oder runter,die Leute wollen Fakten sehen,ehe es auch da zu spät ist!

    • Es reicht!

      Solange die Politiker sich keine Schuld eingestehen und die Schuld bei anderen Parteien suchen wird sich für den kleinen Bürger nichts ändern. Bestes Beispiel ist Natura 2000. Wo anscheinend keine Partei am Fiasko Schuld ist jedoch alle Parteien an der Ausarbeitung der Bewirtschaftungsverbote gearbeitet haben obwohl der Erhaltungszustand ausgereicht hätte. Ausgleichszahlungen gibt es nicht für die Eigentümer (nur wenn Sie auch Bewirtschafter sind) obwohl Ihnen ja das Land gehört! Solange das Pachtgesetz nicht angepasst wird, wird die Politikverdrossenheit zunehmen.
      So versteht keiner wieso die Fernsehsteuer noch immer nicht abgeschafft wurde. Wieso gibt es so große Unterschiede zwischen den Regionen in der Erbschaftssteuer. Diese Liste kann beliebig erweitert werden.
      Die Resolution betreffend der tickenden Atomanlagen in Tihange reicht nicht. Die Regierungen in Namur und Brüssel müssten mit Resolutionen zu den o.e. Themen zugebuttert werden. Dann würden die Bürger auch sehen, dass unsere Politiker sich nicht alles gefallen lassen würden. Der offene Brief von unserem Senator ist ein guter Anfang.

  8. Ich habe in einer technischen Schule Abi gemacht und hatte 4 Jahre so gut wie kein Französisch weil die Lehrer einfach nur auf Grundschulniveau unterrichteten. Aber sie konnten nicht anders weil sie sich am Leistungsniveau der Klasse orientieren mussten. Lediglich in meinem Abijahr hatte ich endlich mal eine gute Französisch Lehrerin die uns wirklich mal etwas neues beigebracht hat. Persönlich habe ich aber über meine zwölf Jahre Französisch Unterricht die Freude an der Sprache verloren, weil immer nur schriftliche Kenntnisse gefordert werden und man sich im Endeffekt nicht mal richtig auf Französisch unterhalten kann… Ich finde das ganze sollte lockerer aufgebaut werden wie in den Sprachkursen in der Abendschule! Nicht zwanghaft eher spielerisch. Aber nicht jeder Lehrer schafft das so rüber zu bringen.
    Ich finde es kann einiges verbessert werden an unserem Schulsystem, beispielsweise in Mathematik sollte man wenigstens Ableitungen durch nehmen um eine Basis zu haben…

  9. 1. Ich habe Frau Creutz dort nicht gesehen.
    2. Der MP hat darauf hingewiesen das der Fr Untericht teils von Menschen gegeben wurde die dieser Sprache selber nicht zu 100 % mächtig waren bzw sind.
    3. Der MP hat generell von einem mäßigen Niveau in allen Sprachunterichten gesprochen.
    4.Er hat als Ziel eine bessere Ausbildung der Lehrer ausgegeben.
    5. Er hat nicht ganz unrecht.
    6. Wir können in unserer Gegend bis zu 4 -5 Sprachen sprechen. Wer das kann, darf diese auch gerne nur zu 75-80% beherrschen.

  10. Zur Unterfutterung des REK waren in den letzen Jahren durch die DG aber viele deutsche „Experten“ eingefahren worden, die dann auch gut genährt wieder zurückkamen und weiterverdienten, denn es musste ja ein „Konzept“ für alles her. Französisch scheint da nicht mehr so gefragt, in einer Bald-4te-Région die sich einen Vertreter in Berlin leistet. Andererseits hat KHL mit seiner in den Medien ausgebauschten Aussage Recht. Bei der CSP wundere ich mich: il est de bonne guerre dass sie die Zeitung studieren und heute über dies und morgen über das ein bisschen Wahlkampf machen. Aber die Patricia war doch mal die Spitzenkandidatin. Der jetzige sass doch bei der Podiumsdiskussion der Arbeitgeber in seiner Arbeitsamt-Funktion dabei und konnte direkt dem KHL was flüstern. Aber das wäre dann auch komisch gewesen. So ist das, in unserer Bald-4te-Région, man zieht sein Teufelchen-Kostüm an, aber hat das Engelchen-Kostüm in der Aktentasche.

  11. Réalité

    @Tzztzz
    Sie haben dem Namen her sicher ne Zahnlücke!??Und Ihrem Text nach,geht’s so langsam aber sicher der Fastnacht entgegen!Natürlich hat MP Lambi recht,er hat das „Recht‘ gepachtet!Nur er hat recht,alle anderen sind Nichtskönner und – tuer!Ob der Robert Nelles was gesagt hat auf dieser Konferenz,oder nicht,ich war nicht eingeladen.Auf jeden Fall,und das ist Fakt,der MP sollte mal zuerst vor seiner Haustüre kehren,da liegt genügend Staub und Unrat,auch noch und immer noch von Ihm,denn er ist ja schon selbst Jahrelang dabei,und mit am rudern….oder etwa nicht!??Anstatt ins Ausland zu kutschieren,soll er mal hier den Laden an’s laufen bringen!Da,wo der Bürger und Wähler zu Hause ist!Da,wo der Familienvater in Zukunft seine Familie ernähren möchte,hier in unserer D G!Das allerwichtigste für unser aller Zukunft sind Arbeitsplätze in einer gut florierenden Wirtschaft,das Fundament des „Seins“ für die Zukunft unserer Kinder!Das „muss“ Priorität sein!Die Warnungen unserer Wirtschaftschefs vor paar Tagen sagen aus das es 5 vor 12 ist!
    Das ist viel wichtiger wie Konferenzen,Ausstellungen,Kulturgelder erhöhen (da ist schon Wahlkampf imgange,gut versteckter,und auch noch auf unser aller Kosten!!),Netzwerke häkeln,Stipvisiten und und und…..

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern