Politik

Eupener CSP: „Evers hat Wahlniederlage in 2000 immer noch nicht verdaut“

Die Eupener CSP blies am Dienstag zum Gegenangriff (v.l.n.r.): Maria Bellin-Moeris, Patricia Creutz-Vilvoye, Elmar Keutgen und Martin Orban. Foto: OD

Wie nicht anders zu erwarten, ist die Eupener CSP „not amused“ darüber, dass die neue Mehrheit im Eupener Rathaus sie für den angeblich katastrophalen Zustand der städtischen Finanzen verantwortlich macht. Am Dienstag reagierten die Christlich-Sozialen bei einer Pressekonferenz und sparten nicht mit Kritik an PFF, Ecolo und SPplus.

„PFF, Ecolo und SPplus haben den Wählern im Wahlkampf versprochen, dass 2013 die Steuern nicht erhöht würden, und weil sie jetzt sehen, dass es ohne Steuererhöhungen nicht geht, haben sie die alte Mehrheit als Sündenbock ausgemacht“, so der Tenor.

Der Unmut der Eupener CSP richtet sich nicht zuletzt gegen den ehemaligen Eupener Bürgermeister und heutigen Finanzschöffen Fred Evers (PFF), der letzte Woche behauptet hatte: „Wir müssen die finanziellen Auswirkungen der Entscheidungen der alten Mehrheit schultern (…) Ich komme nicht um die Feststellung herum, dass man den Bogen überspannt hat.“

Von großem Wechsel nicht viel zu spüren

Der ehemalige Eupener Finanzschöffe Martin Orban (Bildmitte). Foto: OD

Der ehemalige Eupener Finanzschöffe Martin Orban (Bildmitte). Foto: OD

Elmar Keutgen, Evers‘ Nachfolger als Bürgermeister, inzwischen aber auch ein Ex-Bürgermeister, hat den Eindruck, als habe Evers immer noch nicht seine Ablösung als Bürgermeister im Jahre 2000 verdaut und sinne auf Revanche für seine damalige Niederlage. „Ich kann mir nicht anders erklären, weshalb Fred Evers derart auf die CSP einschlägt“, so Keutgen.

„Von dem großen Wechsel, den die neue Mehrheit angekündigt hatte, ist nicht viel zu spüren“, meinte Keutgen: „Die Bevölkerung merkt immer mehr, dass sich nicht viel tut.“

Vier Dinge habe die Mehrheit den Bürgern versprochen, meinte Keutgen: „Sie versprach, dass es keine Steuererhöhungen geben werde, eine saubere Stadt, mehr Bürgernähe und mehr Professionalität: An Steuererhöhungen kommt sie trotz anderslautender Versprechungen nicht vorbei, die Stadt ist auch nicht sauberer geworden, mehr Bürgernähe ist nicht erkennbar, und die anvisierte Professionalität ist ebenfalls nur Wunschdenken“, so Keutgen: „Regelmäßig werden Sitzungen verschoben, ist das professionell? Die neue Mehrheit ist in Erklärungsnot geraten. Sie braucht einen Schuldigen, um von der eigenen Ratlosigkeit abzulenken.“

Patricia Creutz-Vilvoye warf PFF, Ecolo und SPplus vor, den Wähler belogen zu haben, indem sie versprochen hätten, die Steuern nicht zu erhöhen, dieses Verprechen jetzt aber nicht mehr einhalten könnten.

Alles muss der neuen Mehrheit bekannt sein

Martin Orban (links) beim Interview mit Radio Contact. Foto: OD

Martin Orban (links) beim Interview mit Radio Contact. Foto: OD

Der frühere Eupener Finanzschöffe Martin Orban gab sich ebenfalls angriffslustig. Er sei über die Kritik der neuen Mehrheit an den städtischen Finanzen doch sehr überrascht, sagte Orban. Wer sich die Mühe mache, alle Haushaltspläne und Rechnungsberichte von 2006 bis 2012 nachzulesen, der müsse feststellen, dass es da nichts gebe, was der heutigen Mehrheit nicht bekannt gewesen sei. Im Übrigen seien alle Rechnungsablagen von der Verwaltung erstellt und kontrolliert worden, genauso wie von der übergeordneten Behörde.

Laut Orban hat es die neue Mehrheit versäumt, den vorgegebenen Finanzrahmen einzuhalten. Beispiel Kombibad. Orban: „Wir haben seinerzeit die Kosten von 12 auf 9 Millionen Euro gedrückt, indem wir auf gewisse Investitionen verzichtet haben. Doch was macht die neue Mehrheit? Sie erweitert das Projekt wieder, wodurch es sich zwangsläufig verteuert. Ähnlich verhält es sich mit dem neuen Verwaltungsgebäude.“

Derweil mutmaßte Gerd Völl, dass Fred Evers demnächst aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten werde.

Siehe dazu auch Artikel „Stadt Eupen sitzt auf leeren Kassen: Neue Mehrheit beschuldigt alte Mehrheit“

 

30 Antworten auf “Eupener CSP: „Evers hat Wahlniederlage in 2000 immer noch nicht verdaut“”

  1. Da sich kein Schwein für die CSP Eupen interessiert, dachte ich ich mache den Anfang.

    Der lange Fred mag nicht mehr ganz der hellste und frischeste sein, aber er und seine Kumpanen liegen richtig. Die CSP hat Eupen heruntergewirtschaftet und Augenwischerei betrieben.

    Wie kann man Gebäude bauen und die Inneneinrichtung nicht berücksichtigen? So doof wird bei der CSP niemand gewesen sein. Natürlich wussten sie, dass die Infrastrukturen eingerichtet werden müssen, aber man konnte nicht einerseits das Sanatorium als zu teuer kritisieren und andererseits bei den eigenen Gebäuden noch mehr Geld ausgeben.

  2. Forcemajeur

    Warum regt sich die CSP eigentlich auf? Wenn´s nicht stimmt was die neue Mehrheit behauptet dann braucht man sich auch nicht aufregen und Pressekonferenzen abzuhalten….Oder sollte da jemand den Nagel auf den Kopf getroffen haben?

      • Forcemajeur

        @Logik : sich über jeden Krümel aufregen? Bringt dass was? Ausser sich in ein nervenaufreibendes Gemetzel zu begeben? Insofern die CSP jeden Morgen sorgenfrei im Spiegel schauen kann, braucht man sich über Angriffe der neuen Mehrheit nicht aufregen und kann gelassen den Dingen entgegen sehen? Aber scheinbar ist dass nicht der Fall…jetzt heist es : hätte man wissen können, sollen…

        • RuhigBlut

          Tatsache ist doch,dass nur der die Nase über Wasser behällt, der sich auch wehrt. Was bringt es der CSP, wenn sie jeden Morgen sorgenfrei in den Spiegel schaut und sich über Angriffe der neuen Mehrheit nicht aufregt und gelassen den Dingen entgegen sehen kann?
          Auf der anderen Seite aber wird sie von der jetzigen Mehrheit beschimpft, attackiert und in den Dreck gezogen.
          Hört das Volk nur eine Meinung und die andere Seite meldet sich nicht zu Wort, dann heisst es doch „scheint ja zu stimmen, was die sagen, sonst würden die anderen sich doch wehren“.
          Meldet sich die andere Seite aber wohl, dann kommen Sprüche wie die Ihren, sehr geehrte/r Forcemajeur :“ …Oder sollte da jemand den Nagel auf den Kopf getroffen haben?“
          Was spricht dagegen, dass wir das Volk über alles informiert werden.

  3. gerhards

    Die CSP hat einfach das Geld verjubelt und die neue Mehrheit hat zuviel versprochen. Jaaanz einfach! Es wird Zeit das sich die Menschen bei uns zusammenschließen,die weder das eine noch das andere tun!

    • RuhigBlut

      Und da sind wir wieder bei der Poitik. Nur wer mehr verspricht als der andere, hat Chancen an die „Macht“ zu kommen. Ob dann im Anschluss auch alles Versprochene gehalten werden kann ist äusserst fraglich.
      Wenn Sie dieser Mensch sind der weder das eine noch das andere tut, oder wenn Sie so einen Menschen kennen, dann nur her mit dem. Spätestens in ein paar Jahren ist dieser Mensch Premierminister.

  4. Ob Evers die Wahlniederlage 2000 nicht verdaut hat kann ich nicht beurteilen. Frau Patricia Creutz hingegen zeigt sich noch immer als frustrierte schlechte Wahlverliererin. Von konstruktiver Oppositionspolitik ganz zu schweigen. .

  5. @Obsolet:
    In einem Punkt haben sie Recht:Der jetzige MP K-H.Lambertz wird seine Niederlage 2014 wohl niemals verdauen(Recht so!)

    Aber bitte,wer ist die CSP?Ist das nicht,der Wahlverlierer,der nun in der Opposition sitzt,und gegen alles stänkert,was sie (CSP)über jahre selbst verschuldet hat.
    MfG:Nur so

    • Zaungucker

      Wenn Sie da nur nicht zu optimistisch sind, was die kommende Wahlniederlage von MP Lambertz betrifft.
      Und selbst bei einer Niederlage wäre er noch nicht unbedingt weg, da man auf seinen Draht nach Namür nicht verzichten wird.

    • Es reicht!

      Ich habe Mal versucht nachzudenken und bin zu der Schlussfolgerung gekommen dass ihre Behauptung dass Herr LAMBERTZ die Wahl 2014 leider nicht stimmen wird. Oder sind Sie schlauer als andere und können Wahlergebnisse hervorsagen. Dann müssten sie jedoch ihr Pseudonym von Nur so zu Wahrsager umfunktionnieren.
      Wenn sie die CSP hier runter machen so wird die jetzige Mehrheit der DG und somit auch Herr LAMBERTZ gestärkt oder stimmt dies nicht?

    • RuhigBlut

      Die CSP ist nicht der Wahlverlierer im eigentlichen Sinne, sondern nur im Sinne der politischen Rechtslage.

      Ich hoffe immer noch, dass die Stimme des Volkes eines Tages wieder erhört wird.
      Sollte es nicht ein Gesetz geben, welches festlegt, dass die Partei, die die meisten Stimmen bei einer Wahl erhält (also somit auch von der Mehrheit des Volkes bestätigt wurde) auch die Partei ist, die unbedingt zur regierenden Mehrheit gehören sollte?
      Welche Führung hat den unsere Stadt, unsere DG, unser Land?
      Eine Führung zusammengesetzt nach dem Willen der mindergewählten Parteien. So ist es ein Leichtes gleich welche Partei auszunocken. Vorgeplante Koalitionen zwischen 2-3 und mehr Parteien und jede dieser Parteien bräuchte zum Beispiel nur 17% der Stimmen (bei 3 Parteien) und eine 4. Partei mit zum Beispiel 49% der Stimmen wäre aus dem Rennen.
      IST DAS DER WILLE DES VOLKES?
      Nein, so ist und bleibt die Politik ein Geschäft von machtbesessenen Menschen, denen der Wille des Volkes, einmal die Wahlen vorbei, gleichgültig ist.

      • Jim Knopf

        Und wenn man nicht mehr weiter weiß, dann kommt dieses blöde Argument wieder an die Oberfläche. Ja in einer Demokratie darf man eine Koalition bilden. Jetzt stellen Sie Rechenkünstler sich mal vor, in Eupen hätte von 4 Parteien die Rechtsradikale 28% und die drei Andere je 24.Und da wolle Sie uns jetzt allen ernstes erklären, dass Sie dafür sind, dass die automatisch in der Mehrheit sitzen. Geht´s noch?

        Wer, was, wann gewusst hat ist die eine Sache. Fakt ist, dass die Finanzen im Keller sind. Die Schuld kann logischer weise nur einen treffen. So what.

        • RuhigBlut

          Wenn wir so weit wären, dann haben alle Politiker in den vorherigen Mehrheiten versagt, und die Wähler stimmen aus Verdruss, Verzweiflung und aus Zorn für die Rechtsradikalen.
          Ist es denn nicht so, dass in verschiedenen Städten unseres Landes diese Partei derart an Stimmen gewonnen hat, dass ert dann die anderen Parteien erschrocken ihre Augen öffneten und „Stop“ riefen?
          Ich hoffe, dass es nie dazu kommt, aber wenn unsere Politk so weiter macht, würde es mich nicht wundern

        • Jim Knopf

          Oh man. Wie sind sie denn drauf. Die bilden dann eine Mehrheit mit 28%. Wie soll das denn gehen. Schließlich sind ja 72% dagegen. Oder wollen sie dann der arithmetischen Minderheit einen Koalitionspartner aufdrängen, oder wie meinen sie denn dass Stadtsratsbeschlüsse mit 28% der Stimmen erfolgen sollten. Ich meine, sind Sie blöd oder so. Dass kann doch nicht Ihr Ernst sein. Das rüttelt ja an sämtlichen Säulen der Demokratie. allerdings, wenn Sie CSP Wähler sind erklärt das einiges. Aber dann kann ich mir die Mühe sparen. Denn Ihr Argument funktioniert nicht mehr lange. Aber da haben Sie noch nicht drüber nachgedacht. Wenn die csp so weiter machen, erübrigt sich ihr Argument. Finden Sie es nicht auch komisch, dass keiner eine Koalition eingehen möchte.

  6. Harry Hirsch

    Es dürft ja wohl jedem klar sein, dass man Versager wie Weykmans und den selbstverliebten Lambertz nur mit der CSP und Vivant raus kriegt. Ecolo scheint ja schon prima mit den jetzigen Mehrheitsparteien anzubändeln. Also entweder wählt man CSP oder Vivant oder alles bleibt wie es ist.

  7. Wie man auf den Bildern sieht haben die CSP
    Giganten wohl zuviel in der Sonne gelegen und
    haben dadurch mit Erinnerungslücken im Bezug
    auf ihre miserable Regierungszeit zu kämpfen.
    Oder ist es einfach nur die Schamesröte, das man nicht zugeben kann, das die heutige finanzielle Situation auf ihren Mist gebaut wurde.
    Erbärmlich.

  8. Sprispri

    Korrigieren Sie mich, falls ich mich irre, aber saß die neue Mehrheit nicht noch bis zum vergangenen Jahr im Stadtrat und lenkte besonnen die Geschicke der Stadt und segnete die Beschlüsse der CSP Riege ab? Wie konnten Sie denn das vermeintliche Desaster als „Bon père de Famille“ denn überhaupt erst zulassen? Sich jetzt aus der Verantwortung zu ziehen und den schwarzen Peter der CSP in die Schuhe zu schieben, ist meines Erachtens ein Armutszeugnis.

    • RuhigBlut

      @Sprispri : So ist es. So viel ich von der Politik zu verstehen glaube, wird doch von jeder Stadtratsitzung und von allen anderen Versammlungen ein Sitzungs- bzw Versammlungsprotokoll erstellt. In diesen Protokollen stehen doch ganz bestimmt auch die Ergebnisse der Abstimmungen.
      Liebe CSP, liebe jetzige Mehrheit, seid doch bitte so fair und veröffentlicht die Protokolle aller Abstimmungen, die bis vor der letzten Wahl innerhalb der Versammlungen gemacht wurden.
      Dann werden wir sehen, wer hier die Wahrheit spricht. Wehe dem der gelogen hat, der braucht sich bei der nächsten Wahl erst gar nicht mehr zu präsentieren.
      Aber haben unsere Politiker den Schneid sich der Wahrheit unverblümt zu stellen???
      Ich glaube nicht.

      Mich ärgert nur, welches Theater um die Sache gemacht wurde und bestimmt auch noch gemacht wird. Dabei ist es doch so einfach als „bon père de famille“ zu handeln und zu seinen Taten zu stehen.
      PFF,ECOLO,SP,CSP,VIVANT,…..wer von Ihnen hat den Mut zur ECHTEN WAHRHEIT

  9. Jim Knopf

    Frau Creutz posaunte im PDG. „Herr Paasch, wir werde Ihnen zeigen was sparen heißt. Das Schwimmbad wird nicht teurer als 7mio€.“ Und was ist passiert, es sollten zwei Jahre später dann doch 9 werden. Wenn man bedenkt, dass alleine die Sanierung des Schwimmbades Monschau 7,5Mio€ kostet, wie will die alte Mehrheit denn für 9 ein neues Kombibad bauen?

    Keine Ahnung hat Frau Creutz, aber davon eine ganze Menge. Der Wechsel hat stattgefunden. Und das ist gut so.

    • Qualität

      An dem Bad wird dann sicher wieder an der Qualität der Baumaterialien und Ausstattung gespart. Und nach ein paar Jahren fragt man sich dann, warum denn schon erste Sanierungsmaßnahmen fällig sind …

  10. Jim Knopf

    Genau. Nachdem man noch mal verdeutlicht hat dass man von Finanzen keine Ahnung hat. Wer ist noch mal der Bauexperte der alten Mehrheit. Bartolemy war jedenfalls nie da.
    Das Folgekosten wichtiger als Baukosten sind wussten die auch nicht. Aus Kostengründen haben die als erstes das Blockheizkraftwerk beim Schwimmbad gestrichenen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern