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Coronavirus in Ostbelgien: Impfkampagne läuft nach Plan – Was passiert ab Phase 1b? [Fragen & Antworten]

02.02.2021, Belgien, Brüssel: Eine Dosis des Moderna-Impfstoffs am Eröffnungstag der ersten Impfstelle in der Region von Brüssel. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Seit genau einem Monat kann man sich in Ostbelgien gegen das Coronavirus impfen lassen. Die Phase 1a mit den empfindlichsten Zielgruppen schreitet nach Angaben des Ministeriums der DG gut voran. Nun naht die Phase 1b.

In der Bevölkerung kommen jetzt viele Fragen auf: Bin ich bei der Phase 1b dabei? Wann und wo kann ich geimpft werden? Erhalte ich eine Einladung?

Neugier und Ungeduld in Bezug auf die Corona-Impfung sind im Grunde gute Zeichen. Schließlich ist eine Impfquote von etwa 70 Prozent erforderlich, um eine Herdenimmunität zu erreichen.

19.01.2021, Belgien, Brüssel: Einem Mitarbeiter des Universitätskrankenhauses Brüssel wird eine Impfdosis des Pharma-Unternehmens Biontech und seines US-Partners Pfizer verabreicht. Foto: Hatim Kaghat/BELGA/dpa

Allerdings können die Bürger von sich aus vorerst nichts unternehmen, um einen Impftermin zu erhalten oder „ihre“ Impfdosis zu reservieren. Vielmehr werden sie zu gegebener Zeit persönlich dazu eingeladen, einen Impftermin zu vereinbaren.

Wie überall in Belgien ist auch in Ostbelgien die Impfkampagne in drei Phasen aufgeteilt:

– Phase 1a: Bewohner und Personal der Wohn- und Pflegezentren, Krankenhauspersonal, Gesundheitsdienstleister, Familien- und Seniorenhelfer sowie Betreuer

– Phase 1b: Senioren über 65 Jahre, Risikopatienten ab 18 Jahre und einzelne spezielle Berufsgruppen

– Phase 2: breite Bevölkerung ab 18 Jahre

Wie ist der Stand der Impfungen?

Phase 1a ist in der DG bereits weit fortgeschritten. Insgesamt wurden bisher 2.670 Personen mindestens einmal, teilweise bereits zweimal geimpft. Die gesamte Phase 1a einschließlich der notwendigen Zweitimpfungen wird nach jetziger Planung Mitte März abgeschlossen sein.

Den Anfang machten die Bewohner und das Personal der Wohn- und Pflegezentren für Senioren, der Behindertenwohnheime und des Psychiatrischen Pflegewohnheims in St. Vith. In diesen Einrichtungen haben bisher bereits 1.260 Personen ihre Erstimpfung erhalten.

07.01.2021, Belgien, Vielsalm: Ein Fläschchen mit dem Impfstoff von Biontech/Pfizer steht im Seniorenheim La Bouvière. Foto: Eric Lalmand/BELGA/dpa

Die Impfquote bei den Bewohnern liegt bei 95 Prozent; die beim Personal beträgt bisher 57 Prozent, wobei noch verschiedene Nachimpftermine bevorstehen.

Auch beim Krankenhauspersonal mit Patientenkontakt sowie den Gesundheitsdienstleistern der ersten Linie ist eine sehr hohe Impfbereitschaft festzustellen. Für diese Gruppen wurden bereits 1.410 Erstimpfungen durchgeführt.

Unabhängig von den vielfach noch ausstehenden Zweitimpfungen steht für einzelne weitere empfindliche Gruppen der Impfstart noch bevor. Dies sind beispielsweise Ehrenamtliche in Wohn- und Pflegezentren, Betreuende in Tagestätten mit beeinträchtigten Personen sowie Betreuende von Stundenblume oder Rotes Kreuz mit Patientenkontakt.

Hier werden in den nächsten Wochen rund 500 zusätzliche Personen geimpft werden – teilweise in den Einrichtungen, teilweise in den Krankenhäusern.

Die bisher nahezu reibungslose Impfabwicklung beruht nicht zuletzt auf der außerordentlichen Unterstützung und sehr guten Zusammenarbeit mit den beteiligten Krankenhäusern und Wohn- und Pflegezentren. Zudem konnten viele Ärzte mobilisiert werden, die bei der Impfkampagne zusätzlich unterstützt haben.

Wie wird die Phase 1b organisiert?

Die Phase 1b startet voraussichtlich im März. Ein genaues Datum kann noch nicht festgelegt werden, da die konkrete Planung maßgeblich von der Verfügbarkeit der Impfstoffe abhängt.

In dieser Phase kommen folgende vier Personengruppen an die Reihe:

1. Alle noch nicht geimpften Personen über 65 Jahre

2. Menschen zwischen 18 und 64 Jahren mit folgenden Risikofaktoren (lt. Gesundheitsministerkonferenz, auf Empfehlung des Hohen Rates für Gesundheit):

– Hämatologische Krebsarten
– Chronisches Nierenleiden
– Chronische Niereninsuffizienz – Dialysepatienten
– Chronische Lebererkrankung
– Down-Syndrom
– Patienten, die auf eine Organtransplantation warten
– Immungeschwächte Patienten (nicht HIV)
– Immunschwächesyndrom (AIDS-HIV)
– Seltene Krankheiten

18.01.2021, Belgien, Gent: Eine Mitarbeiterin des Universitätsklinikums Gent bereitet den Corona-Impfstoff von Biontech/Pfizer für eine Impfung des Krankenhauspersonals vor. Foto: James Arthur Gekiere/BELGA/dpa

3. Menschen zwischen 45 und 64 Jahren zudem bei Vorliegen folgender Risikofaktoren (ebenfalls lt. Gesundheitsministerkonferenz, auf Empfehlung des Hohen Rates für Gesundheit):

– Chronische Atemwegserkrankung
– Chronische Herz-Kreislauf-Erkrankungen
– Obesitas (krankhaft)
– Diabetes Mellitus Typ 1 & 2
– Chronische neurologische Erkrankungen / Demenz
– Bösartiges Neoplasma
– Bluthochdruck

4. Einzelne spezifische Berufsgruppen

Es werden zwei Impfzentren auf dem Gebiet der DG eingerichtet: eins in Eupen und eins in St. Vith. Die Personen, die zu einer Impfung berechtigt sind, werden aufgrund ihres Wohnorts einem der beiden Impfzentren zugewiesen.

Für nicht mobile Menschen sollen spezielle Lösungen, beispielsweise mobile Impfungen angeboten werden. Die diesbezüglichen Möglichkeiten werden zurzeit noch überprüft.

Ministerium lädt per Brief ein

Alle in der Phase 1b impfberechtigten Personen werden in einer landesweiten Datenbank erfasst. Diese Datenbank wird gefüllt aus dem Bevölkerungsregister sowie aus den Registern der Krankenkassen.

18.01.2021, Belgien, Binche: Eine Medizinische Mitarbeiterin wird in der Poliklinik CHU Tivoli mit dem Corona-Impfstoff Moderna zum Schutz geimpft. Foto: Benoit Doppagne/BELGA/dpa

Bei den Krankenkassen liegen insbesondere die Angaben zu chronisch Kranken und Risikopatienten vor. Eine Software sortiert und priorisiert die Personen in dieser Datenbank nach Alter und anderen medizinischen Kriterien. Dann werden die Personen der Reihe nach eingeladen, einen Impftermin auszumachen.

Alle, die in Phase 1b geimpft werden können, erhalten in der vorgegebenen Reihenfolge und abhängig von der Verfügbarkeit der Impfstoffe ein Informations- und Einladungsschreiben vom Ministerium der Deutschsprachigen Gemeinschaft.

Die Einladung enthält einen Code, mit dem man sich im Internet für einen Impftermin und die Nachimpfung eintragen kann. Es gibt zudem die Möglichkeit, telefonisch einen Termin auszumachen.

Wer seine E-Mail-Adresse und/oder Handynummer bei seiner Krankenkasse angegeben hat, wird zusätzlich elektronisch eingeladen. Auch diese elektronische Einladung ist ausreichend, um einen Impftermin auszumachen. Eine Doppelanmeldung ist nicht erforderlich.

Phase 2 für alle anderen Bürger

Wann Phase 2 der Impfkampagne startet, ist noch nicht abzusehen. Das hängt maßgeblich davon ab, wie schnell Impfstoffe in ausreichenden Mengen zur Verfügung stehen.
Sobald der Beginn der Phase 2 abzusehen ist, werden alle nötigen Informationen dazu veröffentlicht werden.

Fest steht, dass auch in Phase 2 jeder Bürger, der impfberechtigt ist, eine Einladung erhalten wird und dass die Impfungen ebenfalls in den beiden Impfzentren in Eupen und St. Vith verabreicht werden.

Bei Fragen: Auf der Webseite www.ichlassemichimpfen.be befindet sich eine ganze Reihe von Fragen rund um das Thema Impfen mit kurzen und verständlichen Antworten. Darunter auch die vollständige Liste der anerkannten Risikofaktoren. Auch die Hotline des Ministeriums ist weiterhin erreichbar: 080023032.

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

32 Antworten auf “Coronavirus in Ostbelgien: Impfkampagne läuft nach Plan – Was passiert ab Phase 1b? [Fragen & Antworten]”

  1. Corona2019

    Ich gehe davon aus das es bei uns ähnlich verlaufen wird wie in Deutschland.

    Die Virologin Melanie Brinkmann meinte heute zu Welt –
    -Dieser Wettlauf ist längst verloren .
    -Alles andere entspringt Wunschdenken .

  2. Keutgen Leo

    Ich weiss nicht ob ich lachen oder weinen soll … Es ist einfach erbärmlich was unsere Regierung leistet. Noch keine 5% geimpft und Israel ist theoretisch mit fast 70% mit dem Impfen schon durch. Bei jeder privaten Firma mit den Leistungen unserer Regierung würde das Management vor die Türe gesetzt und Insolvenz angemeldet.
    !!!SCHÄMT EUCH!!!

  3. Dr. Pfosten

    Wer schnell und kostengünstig aus dem Leben scheiden will, sollte sich unbedingt impfen lassen.

    Die zukünftigen Folgeschäden werden schon dafür sorgen.

    Der Mensch ist einfach nur eine Fehlkonstruktion.

  4. Bei Formulierungen wie“Startet voraussichtlich…Möglichkeiten werden geprüft…Abhängig von der Verfügbarkeit…Ist noch nicht abzusehen“ kann man ja wohl kaum behaupten „Impfung verläuft nach Plan“

  5. Nullachtfünfzehn

    Moin, da wir ja jetzt in Europa die im Höchsten maase Intelligenteste und Fachlich am kompetenteste Frau an der Spitze haben, Frau Ursula wird das schon alles super werden, diese Dame hat schon in Deutschland unter beweis gestellt das Sie zu allem fähig ist, wir können in Europa froh sein das Frau Merkel und Co uns diese begabte Frau an die spitze gesetzt hat, Gott bewahre uns vor weiteren Personen von Merkels Gnaden die zuerst sich beraten lassen müssen von welche Berater Firma man sich beraten lässt und sich dann an externe Berater wendet um sich zu beraten ob die Berater auch gut sind um sich zu beraten zu lassen, die deutsche Bundeswehr lässt grüßen, denn dort hat sie auch nur chaos hinterlassen, ach war das schön als wir noch Rotwein Junker in Europa an der spitze hatten !!! mit diesem ganzen chaos das uns der deutsche ratz Vorsitz in der EU eingebracht hat inklusive von Merkels Gnaden Personen wird das nichts mehr mit dem impfen in 2021, der deutsche sparfuchs und knausere hat zugeschlagen, man spart 50 Milliarden am Impfstoff und gibt aber dafür 850 Milliarden an Hilfen die auf schwarzen Konten landen irgendwo in der Walachei, wieso muss Europa immer nach der Deutschen Merkelpfeiffe tanzen….

  6. Walter Keutgen

    Heute in den Nachrichten von Radio Sunshine mehrmals mit Quellenangabe Sciensano gehört: 20% (geschätzt) der belgischen Bevölkerung trägt Covid-19-Antikörper in sich, die von einer früheren Infektion herstammen. Macht es da nicht Sinn, besonders, weil der Impfstoff knapp ist, vorher auf Antikörper zu testen und möglicherweise die Impfung zu sparen?

    • schlechtmensch

      „Es ist davon auszugehen, dass Personen, die von einer SARS-CoV-2-Infektion oder COVID-19 genesen sind zumindest vorübergehend über einen gewissen Schutz vor einer Erkrankung verfügen. Aufgrund dieser anzunehmenden Immunität nach durchgemachter Infektion, zur Vermeidung überschießender Nebenwirkungen und in Anbetracht des bestehenden Impfstoffmangels sollten ehemals an COVID-19 erkrankte Personen nach Ansicht der STIKO unter Berücksichtigung der Priorisierung im Regelfall etwa 6 Monate nach Genesung geimpft werden. “ Quelle: http://www.rki.de. Da ich nun knapp 3 Monate nach Corona-Infektion noch voll mit Antikörpern bin werde ich mich noch nicht impfen lassen. In 3 Monaten erst erneuter Antikörper Test. Ob und womit ich mich dann impfen lasse entscheide ich dann später. Interessant zu wissen von den Leuten die hier die Probleme nach Impfungen veröffentlichen wäre immer der verwendete Impfstoff. Ich vermute Biontec. Momentan tendiere ich zu Sputnik V falls er dann erhältlich ist und ich es aussuchen kann.

    • Friedrich Meier

      Nein, vorher auf Antikörper zu testen und möglicherweise die Impfung zu sparen, bringt nichts.
      Bei der Impfung werden mehr Antikörper entstehen.
      Während ein ehemalig Infizierter z B nach 5 Monaten noch Zahl von 30 hat, kann er nach dem zweiten Dosis 300 entwickeln.

      • Walter Keutgen

        Friedrich Meier, schlechtmensch zitiert einen ähnlichen Gedankengang des Robert-Koch-Instituts. Dass die Antikörper 5 Monate nach Infektion quasi verschwunden sind, wusste ich schon vorher. Wie ist es dann mit der Impfung? Die Antwort findet man in Wikipedia: „Nach Eindringen des Impfstoffs in den Körper werden seine Eiweiße (Proteine) und/oder Zuckermoleküle durch im Blut zirkulierende und/oder gewebsständige immunkompetente weiße Blutkörperchen als körperfremde Antigene erkannt. Es folgt die primäre Immunantwort durch erregerspezifische Prägung immunkompetenter Lymphozyten in Form langlebiger Gedächtniszellen. … dass sich einerseits Lymphozyten zu kurzlebigen Plasmazellen differenzieren, die Antikörper produzieren, andererseits zu T-Lymphozyten und NK-Zellen, welche die zelluläre Abwehr darstellen.“ Grundsätzlich ist die Reaktion auf eine Impfung die gleiche wie die auf eine Infektion. Beim Impfstoff passt man aber auf, dass er den Patienten nicht umhaut. Antikörper werden von den Lymphozyten, die das Gedächtnis des Angriffs bewahren, produziert. Da manchmal Leute Covid19 gehabt haben und es garnicht gemerkt wurde, wäre es schon interessant auf Antikörper zu testen.

        • schlechtmensch

          Ich werde versuchen mich in den nächsten Wochen auch auf die T-Zellen testen zu lassen. Wenn man in der allseits beliebten Suchmaschine „Corona T-Zellen“ eingibt erhält man interessante Seiten die in den Medien sonst nicht zu finden sind. Zum Beispiel : https://healthcare-in-europe.com/de/news/t-zell-immunantworten-bei-100-prozent-der-covid-19-infizierten.html . Es scheint dass man trotz abnehmenden Antikörpern weiterhin immunisiert sein kann da diese T-Zellen (irgendwo habe ich auch von B-Zellen gelesen) die Antikörper jederzeit bei Bedarf wieder herstellen können. Ich habe grundsätzlich kein Problem mich impfen zu lassen aber bisher konnte mir kein Arzt sagen ob das Sinn macht bzw. gefährlich sein kann. Deswegen warte ich ein paar Monate ab.

  7. Es ist wohl sehr logisch das nicht alle Diabetiker geimpft werden, ob ein 25 Jähriger Diabetes hat oder ein 47 jähriger Diabetes ist Diabetes, es ist nicht normal, das man nun warten muss bis die breite Bevölkerung geimpft wird, und dann auch noch es nach der Altersreihe geht, also kommt ein zb 18 jähriger Diabetiker welcher zb Diabetes seit 15 Jahren hat ja quasi ganz zum Schluss dran auch wenn er sich gerne impfen lassen würde,und ich bin mir sicher das dieser ins KH müsste, da schon eine normale Erkältung alles durcheinander…suche die Logik….
    Finde da müsste es eine Änderung geben.

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