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Radsport-Welt streitet über den Tour-Ausschluss für Sagan – Greipel: „Zu hart“ – Boonen: „Richtig“

Der chaotische Sprint von Vittel: Der Brite Mark Cavendish (links) stürzt beim Zielsprint nach einem Ellenbogencheck von Weltmeister Peter Sagan (2.v.l). Foto: dpa

Nach dem Ellenbogen-Schlag von Peter Sagan beim Schlussspurt der 5. Etappe der Tour de France diskutiert die Radsport-Welt über den Ausschluss des Weltmeisters. Der Deutsche André Greipel findet die Entscheidung „zu hart“. Hingegen sagt der belgische Ex-Weltmeister Tom Boonen, der Ausschluss sei „richtig“ gewesen.

Greipel hatte noch unmittelbar nach dem chaotischen Sprint Peter Sagan kritisiert: „Nur weil er das Weltmeister-Trikot anhat, kann er sich nicht alles erlauben.“ Später dann änderte der Sprinter vom Team Lotto-Soudal aber seine Meinung, nachdem er den Film des Endspurts gesehen hatte. „Manchmal sollte ich mir die Bilder anschauen, bevor ich etwas sage“, so Greipel.

Weltmeister Peter Sagan. Foto: Shutterstock

„Ich denke, die Entscheidung der Jury ist zu hart“, twitterte der Rostocker vor der fünften Etappe der Frankreich-Rundfahrt, die am heutigen Mittwoch von Vittel in die Vogesen führt.

Sagan war am Dienstag nach der vierten Etappe disqualifiziert worden, weil er im Schlussspurt seinen Kontrahenten Mark Cavendish mit einem Ellbogenschlag zu Fall gebracht hatte. Cavendish brach sich das Schulterblatt und musste die Tour aufgeben.

Belgiens Ex-Radprofi Tom Boonen verteidigte hingegen die Entscheidung der Rennkommissare.

„Sagan ist ein Kumpel von mir, aber bei diesem Sprint kann ich ihn nicht verteidigen“, sagte Boonen der Zeitung „Het Laatste Nieuws“: „Er macht einen Fehler. Der Ausschluss war die einzig mögliche Entscheidung. Diese wäre auch nicht anders ausgefallen, wenn ich, Démare oder Bouhanni so gehandelt hätten wie Sagan. Die Zeit, wo große Namen bevorzugt wurden, sind vorbei.“ (cre/dpa/sudinfo.be)

Nachfolgender Tweet zeigt ein VIDEO vom chaotischen Spurt und dem Ellenbogencheck von Peter Sagan:

15 Antworten auf “Radsport-Welt streitet über den Tour-Ausschluss für Sagan – Greipel: „Zu hart“ – Boonen: „Richtig“”

    • Réalité

      Bman! Wenn Sie der Empfänger gewesen wären….hätten Sie wahrscheinlich GAR NIX geschrieben! Respect und Fair, bitte! Beim Fussball bekommt man für sowas auch eine rote Karte! Ausser beim Spiel D gegen Chile, der Mann gab nur Gelb!

      • Réalité, wie im Fußball gibt’s im Radsport Regeln.
        Gut, das mit dem Ellenbogen geht nicht. Aber kein Ausschluss. Eine fatale Entscheidung..
        Cavendish hat, meiner Meinung, den Hauptfehler gemacht.
        Mir scheint, sie sind wie beim Fußball die Weltmeisterschaftzuschauer die Elfmeter rufen und die Abseitsregel nicht wiedergeben können..

  1. Es reicht!

    Der Ellbogencheck grenzte an eine Körperverletzung. Würde mich nicht wundern wenn hier Strafanzeige gestellt wird. Für dieses unsportliche Verhalten gehört SAGAN der Weltmeisttitel aberkannt. Durch den Ausschluss ist er ja weniger bestraft als der Geschädigte?
    Eine sehr traurige Stunde für den Radsport. FAIRPLAY sieht anders aus.

  2. Wer was von Radsport versteht sieht dies anders. Cavendish hätte links im Rad von Kristoff spurten können und nicht versuchen durchs Nadelöhr an der Absperrung durch zu spurten. Selber Schuld aber wenn kennen ja Cavendish im Rennen nichts leisten und dann Siegen , wie vor 5 Jahren in Kopenhagen als er Cancellara im Spürt behinderte.

    • Ganz richtig, Opi!
      Cav hat sich selber zu Fall gebracht. Was die Hubschrauberaufnahmen nicht zeigen machen die Bilder von vorne deutlich; er fährt Sagan von hinten in die Spur. Wahrscheinlich war er sogar schon am stürzen als Sagan den Ellenbogen hob.
      Was den Ellenbogenchek betrifft wäre eine leichtere Strafe angebracht gewesen.

  3. Pensionierter Bauer

    Nach mehrmaligem Ansehen, glaube ich dass der Ausschluß eine Nummer zu hart ist. Ich bezweifle dass es ein bewusster Ellenbogenchec war. Bei der Liveübertragung war ich anderer Meinung.

    • Harie's Kommentar

      Also, da zeigen die laufenden Bilder etwas ganz Anderes, sowohl von der Standkamera wie auch aus dem Heli. Mann kann jetzt darüber reden, weshalb Cavendish unbedingt rechts an den Absperrgitter vorbei kommen wollte. Aber da war eine Lücke. Er hat das Recht dazu. Demarre hat auch seine Linie im Spurt geändert. Nun haben die Kommissare eine Entscheidung getroffen. Dafür sind sie da und das ist auch gut so. Das Urteil kann man, muss man aber nicht akzeptieren. Das steht Jedem frei. Ob die Strafe zu hart ist oder nicht. Der Ellenbogenschlag ist eindeutig zu sehen. Sagan drückt seinen Arm raus und behindert so einen Mitstreiter um den Etappensieg. Und so sind dann die Regeln. Diese muss ich auch als Weltmeister kennen. Wenn Sagan die Entscheidung trifft, muss er an die Konsequenzen denken und in Kauf nehmen, die daraus resultieren. Dies gilt auch für einen Weltmeister. Heute ist eine andere Etappe. Und was interessiert mich das Geschwätz von gestern.

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