Gesellschaft

Bürger laufen Sturm gegen geplanten Windpark in der Nähe von Raeren

Über die Notwendigkeit einer weiteren Förderung von Windenergie scheiden sich in der Wallonie die Geister. Foto: Shutterstock

Der Aachener ​Stadtrat plant im Münsterwald, zu beiden Seiten der Himmelsleiter, also ganz in der Nähe von Raeren, den Bau von bis zu zehn Windkraftanlagen der neuesten Generation. Gegen das Vorhaben laufen Bürger aus Aachen und Roetgen Sturm. Nur auf belgischer Seite regte sich bisher nichts. Das soll sich jetzt ändern.

Am Mittwoch, dem 9. Januar, um 19 Uhr findet im Bergscheider Hof in Raeren eine Informationsveranstaltung für die Raerener Bürger statt. Veranstalter ist die erst vor kurzem gegründete Piratenpartei Ostbelgien. Das Motto lautet: „Windkraft ja, aber nicht auf Kosten von Natur und Anwohnern!“

Optische und akustische Belästigung

Große Teile des Münsterwalds werden nach Angaben der Bürgerinitiativen für den Bau von 10 riesigen Windkraftwerken in Mitleidenschaft gezogen.

Große Teile des Münsterwalds werden nach Angaben der Bürgerinitiativen für den Bau von 10 riesigen Windkraftwerken in Mitleidenschaft gezogen.

„Die optische sowie akustische Belästigung für die Raerener ​Anwohner, vor allen Dingen für die des Ortsteils Petergensfeld, wird massiv sein, da die Nutzfläche zum Teil in nur 900 m Luftlinie zur nächsten Wohnsiedlung liegen“, sagt Linda Nix von der Piratenpartei Ostbelgien: „Obschon der Raerener Gemeinderat die Möglichkeit besaß, Bedenken zu dem geplanten Projekt zu äußern, hat er diese nicht genutzt. Auch wurde die Bevölkerung nicht annähernd ausreichend informiert.“

Die ostbelgischen Piraten unterstützen die beiden „Bürgerinitiativen zum Erhalt des Aachener Münsterwaldes an der Himmelsleiter“ aus Aachen und Roetgen. Deren Argumentation ist folgende: „Es kann keinen Zweifel geben – wir brauchen die Umstellung auf erneuerbare Energiegewinnung. Es kann aber nicht angehen, dass jede Gemeinde nach Eigendünken und in erster Linie gewinnorientiert Riesen-Industrieanlagen (WKA) in die Landschaft stellt, ohne berechtigte Bürgerbelange zu berücksichtigen und vor allem ohne jegliche Rücksicht auf vorhandene Naturreservate.“

Bedenken per Gefälligkeitsgutachten wegdiskutiert

Die Bürgerinitiative vergleicht das Windpark-Projekt im Münsterwald mit dem in Waldalgesheim (Rheinland-Pfalz).

Die Bürgerinitiative vergleicht das Windpark-Projekt im Münsterwald mit dem in Waldalgesheim (Rheinland-Pfalz).

Mindestens 7 bis ca. 200 m hohe Riesenwindkraftanlagen sollen nach Angaben der Bürgerinitiative im Münsterwald errichtet werden: „Ohne Rücksicht auf die gewachsene und funktionierende Fauna und Flora. Als Bürger der Stadt werden Ihre Gefühle von Naturbelassenheit, Erholung und Heimat für dieses Waldgebiet völlig ignoriert. Unter Artenschutz stehende Tierarten werden per Gefälligkeitsgutachten wegdiskutiert. Bisher immer laut für den Naturschutz auftretende politische Parteien sind in Aachen mitverantwortlich oder schweigen. Alle Naturschutzverbände widersprechen.“

Weitere Infos unter www.kein-windpark-himmelsleiter.de

 

43 Antworten auf “Bürger laufen Sturm gegen geplanten Windpark in der Nähe von Raeren”

    • Leider falsch vermutet, mein lieber Verfasser.
      Beide Bürgerinitiativen haben in kurzer zeit (ca. 2 Wochen) über 4.000 Unterstützer-Unterschriften gegen den Bau der Windkraftzone erhalten. Man spricht sich auch nicht generell gegen Windkraft aus. Weitere Infos stehen auch im Internet: http://www.kein-windpark-himmelsleiter.de oder Rettet-den-Münsterwald.de.
      Wie man allerdings mit der belgischen Bevölkerung umgegangen ist, ist doch sehr bedenklich. Während die niederländischen Nachbarn Simpel-veld und Gulpen schriftliche Einwände erhoben haben und massiv mit Klage drohen, wird der belgische Bürger unwissend gehalten.
      Hinzu kommt auch noch, dass die Aachener die vorhandenen Windkrafträder im Norden nicht repowern wollen. Stattdessen geht man jetzt hin und zerstört einen intakten Wald.
      Das und noch vieles mehr werden wir heute im „Bergscheider Hof“ (Raeren), um 19:00 Uhr, erfahren. Dort würde ich mich gerne mit Ihnen, mein lieber Eastwind,und anderen Gegnern gegen diese Aufklärungskampagne weiter in sachlicher Form unterhalten.

      Mt freundlichen Grüßen
      Ihr

      F.-J. Zwingmann

      U www/ hier aber ist es so, dss die Stdt Aachen gesmmelt

  1. Wenn man sich die Webseite http://www.kein-windpark-himmelsleiter.de anschaut kann man schon erstaunt sein mit welchen Argumenten da manche Naturschützer versuchen den Bau der Windkarftanlagen zu verhindern. Teilweise sind die Argumente wahrscheinlich berechtigt, teilweise aber auch sehr Fantasievoll. Auf alle Fälle fehlen dort weitere Angaben zu wissenschaftlichen Studien die diese Ausagen bestätigen oder entkräften. Somit muss/kann jeder glauben was dort steht oder auch nicht.
    Was mich mehr stört ist die Tatsache dass es in Deutschland und Belgien keine Koordination gibt was die Baugenehmigung an Windrädern betrifft. Das Resultat ist ein Wildwuchs an Anlagen. Dies ist z.B. sehr gut sichtbar wenn man über Losheimergraben in die deutsche Eifel fährt und überall kleinere und mittelgroße Anlagen sieht die nach Lust und Laune der Kommunen und Betreiber in der Zeit der Jahrtausendwende dort aufgestellt wurden. Diese Spargel in der deutschen Eifel sind wirklich kein Pluspunkt was die Landschaftspflege betrifft. Wenn ich mir allerdings den geplanten Windpark im Münsterwald betrachte habe ich schon den Eindruck das man hier Nägel mit Köpfen macht. Einige wenige große Windkraftanlagen und mehr nicht. Dann sollte aber auch in weiterer Umgebung kein anderes Windrad mehr zu sehen sein.

  2. Linda Nix

    ZumKommentar von Herrn/Frau Toll:

    Hier auf der Seite ( http://www.kein-windpark-himmelsleiter.de/aktuell.html ) weiter unten finden Sie sehr gut argumentiert, alle Kritik an den vorliegenden Gutachten, und zwar sehr gut dargelegt. Der Herr Ständer, der dies formuliert hat, ist von Beruf Anwalt und kennt sich zusätzlich speziell mit der Thematik Windkrakftanlagen sehr gut aus, weiß also wovon er spricht. Ich selber verfüge inzwischen schon über einen ganzen Ordner schriftliches Material, das zu genüge Anlass gibt, das gesamte Vorhaben und die Vorgehensweise der Stadt Aachen insbesondere, abzulehnen.
    Wir möchten Jeden, der sich selbst ein objektives Bild von der Angelegenheit machen möchte, herzlich einladen, der Veranstaltung am Mittwoch beizuwohnen.
    Es werden ausreichend Fakten dargestellt, um alle Umstände voll und ganz erfassen zu können. Selbstverständlich alles glaubwürdig mit seriösen Belegen und Quellengaben.

    Eastwind: Es geht sich hier nicht nur „um die eigenen Haustüre“, sondern um überflüssige Zerstörung wertvoller natürlicher Ressourcen. Man kann nicht von nachhaltiger Energiegewinnung sprechen, wenn dazu andere Umweltziele vernachlässigt werden, in diesem Falle unsere „grüne Lunge“. Nicht nur der Regenwald ist schützenswert, sondern auch die Wälder vor „unserer eigenen Haustüre“. Zumal es sich hier um ein sehr wertvolles Stück Natur handelt, mit einem ausgewiesenen Naturschutzgebiet in unmittelbarer Nähe.

    • Ist ja schön wenn der Herr Ständer ein Rechtsanwalt ist und seine Argumente hier vorbringt. Wäre der Herr Ständer jetzt Ingenieur oder Wissenschaftler würde ich ihm eventuell glauben schenken aber ob er als Jurist genügend objektive wissenschaftliche Kompetenz hat ist eine berechtigte Frage.

  3. Pit Demmer

    Energie ist DAS Lebenselexier unserer Gesellschaft schlechthin. Wo sich nachhaltige Energie gewinnen lässt soll diese bitte hergestellt werden! LANGE bevor die Endlagerung des Atommülls geklärt sein wird – werden diese Windräder schon wieder Vergangenheit sein. Solange der Flügelschatten kein bebautes Gebiet trifft – zählt nur eines: Der Gewinn an sauberer Energie!
    Die „paar Bäume“ die wir hier verlieren sparen wir anderorts zigfach ein!
    Wenn die Piraten fordern würden solch ein Projekt dürfe nur als Euroregionales, quasi staatliches, Projekt durchgeführt werden um den Gewinn auch den Komunen zukommen zu lassen, deren Blickfeld beeinträchtigt wird, würde hier vernünftige Politik betrieben.
    Sich aber in unmittelbarer Nähe von Kern- und Kohlekraftwerken gegen hocheffiziente Windkraft zu stellen – da fehlen mir die Worte.

  4. Christian Zeyen Pirat

    Hiermit möchte ich richtigstellen, dass wir in keinster Weise gegen alternative Energien sind.

    Wenn Sie sich einmal die Windpotentialkarte, in der PDF auf Seite 12 in folgendem Link, (http://www.kein-windpark-himmelsleiter.de/mediapool/100/1003829/data/Rat_Aachen_02-03-12.pdf) anschauen möchten, werden Sie auf erkennen, dass der Standort dieser Windräder mehr als ungünstig gewählt wurde.

    Nicht nur wegen der „paar Bäume“, sondern, weil dort eine sehr Windarme Region ist. Ich bin kein Experte auf dem Gebiet der Windpotentialkarten, um ehrlich zu sein, habe ich den Begriff zum ersten Mal gehört, als ich mich mit dieser Thematik befasst habe. Jedoch kann jeder auf dieser Karte erkennen, dass es deutlich bessere Standorte für diesen Windpark gibt. Je dunkler das Blau in dieser Karte, desto mehr Energie kann mit einem Windrad gewonnen werden. Das Gebiet in dem dieser Windpark entstehen soll ist auf der Karte weiß. Nichtmal hellblau…

    Ein weitere Punkt wäre, dass umliegendes Bauland unnötig an Wert verlieren würde, da ein Windpark vor der Tür nicht unbedingt wertsteigernd ist.

    Jetzt könnte der Eindruck entstehen, dass die Verantwortlichen in Aachen genau das dachten, was Eastwind im ersten Kommentar geschrieben hat: „alternative Energien ja, aber bitte nicht vor der eigenen Haustür!“

  5. Saubere Energie wollen alle haben!
    Aber wenn es dann konkret wird und das Windrad in Sichtweite der eigenen Haustüre kommen soll, dann werden alle nur denkbaren Argumente angeführt warum es gerade hier nicht sein darf. So bleibt die Energiewende auf der Strecke und die Atomlobby braucht nicht mal selbst aktiv werden.
    Wir haben letzten Sommer Urlaub auf einem Ferienhof gemacht. Dort standen einige Windräder in der Nähe, keine 500m entfernt. Schlimm war das nun wirklich nicht. Billiger war die Ferienwohnung deshalb auch nicht.

  6. Christophe Heuschen

    Einen Windpark zu bauen ist wirklich keine einfache Sache. Entweder hat man die Politiker im Nacken sitzen, welche einem Steine in den Weg legen und einen hohen Aufwand an Bürokratie abverlangen oder man hat den Bürger dagegen, der sich plötzlich für (siehe Lontzen, Fledermäuse einsetzt). Ich bin mir sicher, dass die Mitglieder der Piratenpartei dies nach Ihren besten Möglichkeiten versuchen nach zu vollziehen.
    Jedoch habe ich folgende Frage:
    – Auf der Karte des Windpotentials der Stadt Aachen, wurde eher nach dem Zentrum Aachen geschaut. Es sollte vielleicht vermerkt sein bis wohin Windmessungen ausgeführt wurden.
    – Ja es ist negativ wenn Bäume, Fauna und Flora oder Näster in Massen abgerodet würden. Zum ersten, führt dies zu einem Streit zwischen den Grünen selber und vor allem zu einem positivem zu Gewinn der Kernenergie. Jedoch gibt es keine Energie ohne irgendeinen Verlust. Welchen Verlust möchten wir also eingehen?
    Verluste:
    Habt ihr schon einmal recherchiert, wie viele Wälder durch radioaktive Verseuchung vernichtet werden oder wurden, wie viele Tiere umkommen. Wie viele Menschen verstümmelt zu Welt kommen. Die Krebsrate steigt in den letzten Jahren rasant an, kommt dies nur von ungefähr? Auf alle diese Fragen, kann Ihnen keiner eine Antwort geben, jedoch jeder weiß dass der Schaden besteht und weiterhin bestehen wird.

    Eine Windkraftanlage gibt Vibrationen in den Boden ab, welche die Tiere enorm beeinträchtigt. Der Mensch selber nimmt eine Windkraftanlage weniger war als einen Industriepark. Und sollte einmal ein Industriepark in ihrer Nähe gesetzt werden, so ist Hopfen und Malz verloren, sich dagegen zu stellen. Jeder Mensch würde den Krach gegen neue Arbeitsplätze gerne eintauschen. Also sollten wir hier dasselbe machen. Jede Gemeinde wird verantwortlich für den Strombedarf und muss ihn durch Eigenmittel herstellen. Dann würden wir schnell einen guten und richtigen Platz finden und genügend Befürworter eines Parks.
    Es ist schade, dass ein Windpark nur im Abseits gebaut werden darf. Somit sollten die Piraten Ihre Kritik vielleicht deutlicher bekunden. Sie möchten einen Windpark! Aber näher an den Bürger und nicht nur weit weg damit sich keiner daran stört.
    Vielleicht sollten die Windstudien öffentlich zugänglich gemacht werden, um hier deutlich zu zeigen was wirklich Sache ist.
    Den Schmutz der Atomindustrie nehmt ihr allesamt täglich auf, ohne einmal darüber nach zu denken.

    • Pascal Collubry

      Totaler Schwachsinn! Dann hätten wir demnächst hunderte Windparks, Kohlenkraftwerke und Atommeiler, weil jede Gemeinde sich frei aussuchen darf, wie sie ihre Energie erzeugen… Hallo Mittelalter

  7. Rainer Ständer

    Windkraftanlagen belasten enorm das Landschaftsbild und die nachts blinkenden Warnleuchten verändern den Nachthimmel. Die Geräusche, insbesondere bei mittleren Windgeschwindigkeiten, und der impulshaltige Lärm sind störend. Auch die B 258 macht Lärm, aber keine 100 m entfernt ist davon nichts mehr zu hören. Anders der Lärm von Windkraftanlagen, denn der kann sich aus einer Höhe von 200 m ungestört ausbreiten. Die drehenden Rotoren (Geschwindigkeit an den Rotortspitzen locker über 200 km/h) erzeugen einen Unterdruck und können Vögel auch dann töten, wenn sie nicht getroffen werden. Dies gilt insbesondere für Vögel, die gegenüber den Windrädern kein Meideverhalten zeigen, wie z. B. der geschützte Schwarzstorch und der Rotmilan. Die Windkraftanlagen stehen mind. 20 Jahre in der Landschaft, um dann gegen größere und noch mehr störende Anlagen ausgetauscht zu werden.
    Dies ist im Aachener Rathaus bekannt, und deshalb werden diese Giganten auch nicht im Stadtwald gebaut, denn sonst würden die Ratsvertreter und maßgebende Mitarbeiter der Verwaltung diese ja selbst sehen und hören.

  8. Mich ärgert die gezielte Desinformation, die die Bürgerinitiative seit Monaten betreibt und die von manchen Medien -u.a. Grenzecho oder auch hier unkritisch verbreitet wird. Dass die Ostbelgischen Piraten sich vor den Karren spannen lassen, vielleicht weil sie endlich glauben, ein populistisches Thema für sich gefunden zu haben, empfinde ich als peinlich. Von über 800 ha Münsterwald werden weniger als 10 ha in Anspruch genommen, davon nur die Hälfte dauerhaft. Es handelt sich zu ca 70 % um Fichtenbestände, zu ca 30 % um Laubholz, vorwiegend Jungbuche mit nur sehr begrenztem Biotopwert (status quo). Hier von der Zerstörung des gesamten Münstwaldes zu sprechen, empfinde ich als bösartig. Die Abstandsflächen zur Gemeinde Raeren sind großzügig bemessen, so dass Beeinträchtigungen – mit Ausnahme der Veränderung des Landschaftsbildes- aus belgischer Sicht nicht zu befürchen sind. Die artenschutzrechtlichen Belange sind umfänglich untersucht, in Teilen mehrfach nachuntersucht worden, die Ergebnisse haben zuden Forderungen des Umweltberichtes geführt. Der Abstand zum natura2000 Gebiet auf belgischer Seite ist unter Berücksichtigung des dortigen Schutzzweckes bemessen worden. Das alles kann öffentlich nachgelesen werden – übrigens in dem von Piraten so geliebten Internet. Allerdings muss man mehr Text lesen, als einem in Twitter und Blogs gewöhnlich zugemutet wird – vielleicht ist das das Dilemma. Saubere Energie? ja, aber nicht vor meiner Haustür. Die Bürgerinitiative inkl. Herrn Ständer (war der bei der Kreisverwaltung nicht auch an Genehmigungen für WKA (nicht vor seiner Haustür!) beteiligt?) stellt sich für mich wie die eingeschworene Glaubensgemeinshaft des Heiligen Florians dar. Wir in Raeren sollten uns da nicht instrumentalisieren lassen. Ich werde die Anlagen wohl auch sehen ok- aber die Eingriffe in das Landschaftsbild in Fukuschima schienen mir gravierender

    • Christophe Heuschen

      Gravierender ist das Stichwort. Was wir auch immer bauen werden, es wird immer Spuren hinterlassen. Selbst wenn wir ohne Strom leben würden, verbrauchen wir z.b. Holz.

      Solange Atomkraftwerke betrieben werden, sollte man mit allen Mitteln versuchen, das kleinere Übel zu nutzen um von der Atomkraft weg zu kommen. Was würde passieren, wenn in Tihange ein Gau entsteht? Dann wäre mehr als nur der Münsterland vernichtet. Es wäre natürlich schöner, wenn alle Bürger sich an einem Tisch setzen würden und zusammen entscheiden, welche Orte geeignet sind. Das wird jedoch nie passieren, da es einen Interessen Konflikt gibt.

  9. Möchte mich nicht in Ihre Diskussion betreffend den geplanten Windpark an der deutsch-belgischen Grenze einmischen, da ich in der Eifel wohne und keine Kenntnis über den in frage kommenden Standort habe.
    Aber allgemein dazu:Was mir zu denken gibt ist folgendes. Wie Sie wahrscheinlich wissen, gibt es schon einige dieser Windräder bei uns in der Eifel.(Was dementsprechend in den nördlichen Gemeinden existiert, weiss ich leider nicht)
    Bei uns befinden sich diese auf Parzellen, welche den Gemeinden Büllingen, Bütgenbach, Amel und St.Vith selbst gehören. Die Nachbargemeinde Weismes hat auch einen, der aber, soviel ich weiss, von Privatinvestoren betrieben wird. Proteste aus der Bevölkerung zu den verschiedenen Standorten hat es,
    meines Wissens nach, kaum bzw.gar nicht gegeben.
    Wahrscheinlich auch deswegen nicht, da diese Windparks
    weit aus den Ortschaften heraus angelegt wurden; zumindest aber nicht in deren Nähe.Die einzelnen Parks beinhalten auch nur bis zu 6 solcher Windräder, sodass sie auch nicht so auffallen, wie beispielsweise in der deutschen Eifel (um Losheim, Prüm…) Da kann man, wegen der Vielzahl auf wenigen Parzellen, je nach Sichtweise,(im wahrsten Sinne des Wortes) schon von einer „Verspargelung“ der Landschaft sprechen.
    Meine Frage ist nun : Was bringen diese,bei uns relativ kleinen Windparks in Bezug auf die Produktion von „grünem“Strom?Vor allem aus dem Gesichtspunkt, dass der Strombetreiber Electrabel selbst sagt, dass die vorhanden Leitungsnetze nicht den Anforderungen entsprechen und ausgebaut werden müssen. Was meines Wissens nach aber noch nicht in Angriff genommen wurde. Dieses Problem der Netzerweiterung besteht übrigens auch bzgl.der Photovoltaik-Anlagen.
    Dem Vernehmen nach soll Electrabel diese Windräder sogar manchmal abschalten, eben wegen dieser Probleme.
    Diesen, zumindest optischen Eindruck kann man ja haben, wenn man sieht, dass selbst bei guten Windverhältnissen, dass eine oder andere Windrad still steht…
    Wer kontrolliert eigentlich, ob der Strommonopolist dies „nur“ aus technischen Gründen handhabt oder tut er dies aus anderen,eventuell willkürlichen Erwägungen?Hat er eventuell ein Interesse daran, doch nicht soviel wie möglich „grünen“ Strom zu produzieren?
    Wie gesagt, dass sind nur Überlegungen , die ich mir mache, ohne jetzt die Existenz oder Schaffung von Windparkanlagen in Frage zu stellen…

  10. iloveeupen

    Man kann sich auch fragen wer davon profitiert. Erstmal der Eigentümer zumeist Landwirt der das Grundstück zur Verfügung stellt, dann natürlich der Windrathersteller , danach der Eigentümer der Anlage.
    Wenn diese Grenze zwischen Raeren und dem Rest der Eifel nicht wäre dann würden wir das ganze auch besser verstehen und nachvollziehen können.
    Deutschland ist Motor Europas und hat die Möglichkeiten die Interessen ihrer Industrie durchzusetzen. Wir proffotieren auch durch reichlich Beschäftigte Ostbelgier jenseits der Grenze.
    Fast 98% der Kommentare die ich hier Lese befassen sich mit irgendwelchen Detailfragen, Anmerkungen, Befindlichkeiten unserer kleinen Region aber die Eigentliche Frage wird immer nur unter verdeckter Hand ausgesprochen. Warum ist auch klar, Arbeitnehmer die vom Staat bezahlt werden insbesondere Politiker in der DG sind alles andere als unabhängig für Sie ist es wichtig das wir Belgier bleiben damit Sie auch weiterhin ihr Geld bekommen. Deshalb wird alles was damit zu tun hat totgeschwiegen. Welche Frage ich meine? Ich kann nur sagen, in einer Demokratie kann und muss es möglich sein darüber öffentlich zu diskutiern ohne seinem Gegenüber mit Vorurteilen zu überschütten.1.Möglichkeit einen Beitritt zur Bundesrepublik 2.Möglichkeit einen Beitritt zu Luxemburg. Unabdingbares muss eine Eigenständige DG!

  11. Es ist schlicht eine Unverschämtheit die Landschaft mit diesen Dingern zu verschandeln, damit sich ein paar Profiteure auf Kosten der Stromkunden bereichern können.
    Der größte Witz ist dabei, dass kein einziges normales Kraftwerk eigespart wird, weil es ständig bereit gehalten werden muss, falls gerade kein Wind- oder Sonnenstrom anfällt. Es wird nicht einmal Energie eingespart, weil das witterungsbedingte Hoch- und Runterfahren des normalen Kraftwerkparks dessen Wirkungsgrad senkt.
    Man kann in Deutschland beobachten, wie aus Angst vor Gespenstern (Klimakatastrophe, Atomtod) im Namen des Umweltschutzes die Umwelt in weiten Teilen zerstört wurde.

    • Pardon nnm, das Argument mit den konventionellen Kraftwerken hat inzwischen einen Zopf. Erstens wird die Spitzenlast im Europäischen UCPTE Stromnetz heute weitgehend über GUD also Gas und Dampfkraftwerke geregelt. Die lassen sich verlustarm schnell rauf und runterfahren – ganz nach Bedarf. Diese Kraftwerke muss es sowieso geben, denn der Stromverbrauch schwankt ja über den Tag und eine Kernzentrale kann nur konstant die gleiche Leistung Tag und Nacht. Zweitens wird ein stündlich aktueller Strompreis in Zukunft auch die Stromnachfrage in Europa beeinflussen. Der Preis bei begrenztem Angebot reduziert die Nachfrage. Drittens werden neue Energiespeichtechniken wie Wasserstoff die ausgleichende Arbeit bestehender Pumpspeicherkraftwerke wie Coo und Vianden unterstützen. Auch Elektroautos werden bei Überangebot geladen. Die Windräder werden schon drehen und nützlichen Strom erzeugen.

      • So viele GUD gibt es noch gar nicht, die müssen erst noch gebaut werden.
        Ich kann auch keinen Vorteil in stündlichen Preisschwankungen erkennen, bedeutet das doch nichts anderes, als dass sich die Produktion nach den Launen des Wetters zu richten hat.
        Und überschüssigen Strom zur Wasserstoffgewinnung zu nutzen um bei Bedarf den Wasserstoff rückzuverstromen, bedeutet einen Energieverlust von 80 Prozent in Kauf zu nehmen. Selbst wenn der gespeicherte Strom gratis wäre, wäre die Speicherung immer noch teurer als die Gewinnung neuen Stroms auf konventionelle Weise.
        Elektroautos gehört die Zukunft, Elektroautos gehörte schon vor über hundert Jahren die Zukunft und auch in Zukunft wird ihnen die Zukunft gehören. Es wird aber wohl nie eine Gegenwart geben, die ihnen gehört.
        Aber selbst wenn alles funktionieren würde und wirtschaftlich wäre (was es nie sein wird), diese Dinger verschandeln die Landschaft. Wie ideologisch verbohrt muss man sein, um jegliches Empfinden für Schönheit und Natur in sich abgetötet zu haben?

        • Natürlich sind die Windräder optisch eine Veränderung der Landschaft. Autos und Strassen aber weit mehr. Auf konventionelle Kraftwerke – also auch Atom setzt Du. Aber schau dir mal die gigantischen Erdbewegungen zur Urangewinnung an. Da werden wirklich ganze Landstriche umgeschichtet und verwüstet. Und radioaktiver Abraum wird bei der Urangewinnung in Massen zu Tage gefördert und auf Halden gekippt. Und wenn uns Tihange mal hochgeht, dann ist die Schönheit unserer Landschaft perfekt weil wir dann alle hier weg müssen. Arbeit weg, Haus weg, Heimat weg, alles passe. In Recht hätten wir hier ja auch beinahe den hiesigen Atommüll in den Schiefer bekommen. Na da sind mir aber die Windräder lieber…

  12. Borussia

    Ganz gleich wie, die Alternative für unsere DG muss sein, raus aus Belgien! Eine Hiobsbotschaft von Entlassungswellen nach der anderen. Wir sollen wieder dahin zurück wo wir eigentlich hingehören und wir wirtschaftlich stark sind mit einem Staat der sich durchsetzt.Gebt uns deutsche Pässe und wir sind was wir sind, Rheinländer!
    Bitte erspart mir den Vergleich mit 2.Weltkrieg und so, ich bin 25Jahre Eupener und stehe politisch eher links, danke.

    • Jawohl, früher war Deutschland ein Staat, der sich durchsetzt, bis die Allierten für Ruhe sorgten.
      Für sowas hätte sich sogar der seelige Michel Daerden geschämt: http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/flughafen-berlin-brandenburg-das-naechste-desaster-steht-bevor-12020184.html
      Deutschland könnte belgische Kolonie werden, die Zustände sind schon wie in Belgisch-Kongo.
      PS: Mir persönlich ist es egal zu welchem Staat ich gehöre, da der Staat eh ein überlebtes Konzept ist, nur gut für Beamte, Politiker und Leute, die gerne andere Leute totschießen.

      • iloveeupen

        Lieber nmn, ich wollte zwar nichts mehr kommentieren tue es aber doch nochmal.
        Ihren letzten Satz kann ich nur zu 100% unterstützen, möchte aber bitten diese ewigen Vergangenheitsvergleiche zu unterlassen.
        Man kann doch nicht ernsthaft das heutige Deutschland mit damals gleich setzten.
        Für mich ist halt Belgien keine option für unsere gemeinsame Heimat, ich bin gerne bereit dies zu diskutiern aber bitte Toleranz für alle.
        Am liebsten wäre mir auch man würde unser Ländchen in Ruhe lassen aber die Wirklichkeit und vor allem die zukunft sehe ich im Beitritt zur Bundesrepublik, für unseren Süden gerne auch Luxemburg.

      • Christophe Heuschen

        Das habe ich mich auch gefragt.
        @ Borussia: Wie wäre es wenn Sie ihren belgischen Pass gegen einen Deutschen eintauschen. Wenn die Politik und das Land Ihnen mehr zusagt. Sollte administrativ kein großes Problem darstellen.

      • Borussia

        Sehr geehrte Herren,

        RB 76 anders wird ein Schu daraus, ich bleibe wo ich bin und das mit freude weil ich unser Städtchen liebe und wechsele rot-weiss in schwarz-weisse Nummernschilder :-) also Belgien liegt dann halt etwas weiter westlicher.

        Gerd es hat nur sehr indirekt damit zu tun, ich wollte nur einfach aufzeigen wie man sich wirtschaftlich mit dem Staate Belgien im Vergleich zu Deutschland steht.

        Lieber Christophe wie schon erklärt, ich fühle mich hier sehr wohl, bin in der 4.Generation Eupener und weiss das die Frage des Passes sich hier sehr schnell ändern kann ohne nach Oche ziehen zu müssen :-)

        eupener ich bin hier sehr glücklich, ich werde nie umziehen ich bin Lokalpatriot.

        Liebe Leute, ich bitte euch mich nicht „nur“ weil ich eine unbequeme Frage stelle mich aus Eupen rauszuwerfen, ich würde jeden der lieber Belgier bleiben will nicht zu etwas anderen überreden den Eupener bleibt Eupener ob mit deutschem oder belgischem Pass.

        • le Belge

          Borussia,wenn Sie denn demnächst auswanderen aus unserem schönen Belgien wo es sich ja bekanntlich gut leben lässt, vergessen Sie bitte nicht iloveeupen mitzunehmen,
          Gruss, ein 3sprachiger Belgier, der mehr von Belgien kennt als nur die DG

          • Borussia

            Anscheinend immer noch nicht so ganz verstanden :-) Wenn sie so viel mehr von Belgien kennen dann gute Reise in die Wallonie zu der Eupen nie gehören wird. In diesem Sinne Freiheit für die DG !
            PS : nur eine Vermutung meiner Seits, beziehen sie ihr Gehalt vom Staat? Wenn ja kann ich ihre Einstellung voll und ganz verstehen.
            Ansonsten habe ich weder etwas gegen sie noch gegen andere Menschen die hier leben wollen , hatte ich ja schon bereits geschrieben, wenn sie bleiben, ich auch! Lieben Gruss und vive la belgique ;-)

            • iloveeupen

              Die 4 Minister werden dann wohl Richtung Lüttich ziehen müssen wenn sie ihre tollen Gehälter weiterhin beziehen möchten, wahrscheinlich genau so wie le belge.
              So einen ganzen administartiven Zauber hätten wir nicht wenn wir Belgien endlich los wären. Freiheit für die DG!

              • hauseter

                Einfach gesagt, Sie haben Recht! In Hauset hat eh schon jeder zweite einen deutschen Pass dann können die meinen belgischen direkt umtauschen. Belgien gleich Arbeitslosigkeit, Deutschland gleich Beschäftigung!

              • le Belge

                an die drei zukünftigen auswanderer und besserwisser!!:da in deutschland ja anscheinend alles besser ist,keine arbeitslosen,nur reichtum,keine armut….frage ich euch, wieso kommen die deutschen hier wohnen!!!

              • iloveeupen

                Ähh ich und Auswandern? Lieber le belge , ich bin hier geboren und akzeptiere ihre Meinung, bitten sie mich nicht von hier zu verschwinden ich tue es auch nicht.
                Etwas Toleranz würde ihnen gut tun! Weiteres werde ich jetzt nicht mehr komentieren, wenn sie mögen können wir uns gern auf ein Bier treffen. Sie werden feststellen das es auch symphatische Eupener gibt die die Zukunft unserer Heimatstadt nicht in Belgien sehen und ihr Geld hart in der Industrie verdienen müssen anstatt vom Statt bezahlt zu werden.
                In diesem Sinne, Prost! Sie finden mich am Wochenende im Stadion bei unseren Jungs von der AS.

    • iloveeupen

      Auf die Investoren könnte ich auch dankend verzichten und wenn die AS in der Bezirksliga kicken würde wäre mir das auch egal.
      Ich mag den Verein ob in der 2.Divison oder in der Bundesliga :-) übrigens gibt es Ostbelgische Vereine die in deutschen Liegen spielen, ich finde das mehr als ok. Jeder so wie er glücklich ist.
      Ich würde mir wünschen dies würden andere auch verstehen, Schalom.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern