Gesellschaft

„Brigitte Macron ist ein Mann“: Zwei Frauen wegen Verbreitung von Falschmeldungen verurteilt

03.06.2019, Frankreich, Paris: Die Ehefrau des französischen Präsidenten, Brigitte Macron, bei der 6. Preisverleihung von „Nein zu Mobbing“. Foto: Shutterstock

Zwei Frauen, die im Internet das Gerücht verbreitet hatten, Frankreichs First Lady Brigitte Macron sei eine Transgender-Frau, sind am Donnerstag vom Pariser Strafgericht wegen Verleumdung verurteilt worden.

Beide Frauen wurden wegen der Verbreitung von Falschmeldungen über die Gattin des französischen Staatspräsidenten Emmanuel Macron verurteilt. Sie erhielten eine Geldstrafe von 500 Euro auf Bewährung und müssen zudem insgesamt 8.000 Euro Schadenersatz an Brigitte Macron sowie 5.000 Euro an ihren Bruder, Jean-Michel Trogneux, zahlen.

Die Klage betrifft ein Gerücht, das schon seit dem Beginn der Präsidentschaft von Emmanuel Macron im Jahr 2017 regelmäßig in den sozialen Medien auftauchte. Demnach soll die Ehefrau des französischen Präsidenten, Brigitte Macron, geborene Trogneux, nie existiert haben. Ihr Bruder, Jean-Michel Trogneux, soll nach einer Geschlechtsumwandlung ihre Identität angenommen haben.

10.05.2018, Aachen: Der französische Staatspräsident Emmanuel Macron und seine Frau Brigitte stehen nach der Verleihung des Karlspreises auf einer Tribüne hinter dem Rathaus. Foto: Ina Fassbender/dpa

Die verurteilten Frauen, Amandine Roy und Natacha Rey, spielten eine wichtige Rolle bei der Verbreitung dieser Theorie. In einem vierstündigen Interview auf YouTube zeigten die beiden Fotos von Brigitte Macron und ihrer Familie, nannten die chirurgischen Eingriffe, denen sie sich angeblich unterzogen hat, behaupteten auch, dass Brigitte Macron nicht die Mutter ihrer drei Kinder sei, und gaben persönliche Informationen über ihren Bruder.

Dieses Video führte dazu, dass sich das Gerücht international verbreitete und sogar in den Vereinigten Staaten viral ging. Die Ehefrau des Präsidenten erhob am 31. Januar 2022 Zivilklage und reichte eine Anzeige wegen öffentlicher Verleumdung ein, die dazu führte, dass die beiden Frauen vor ein Strafgericht gestellt wurden.

Jetzt wurden die beiden Angeklagten, die am 18. Juni vor dem Pariser Strafgericht erschienen waren, wegen Beihilfe zur öffentlichen Verleumdung für schuldig befunden und zu einer Geldstrafe von 500 Euro auf Bewährung verurteilt. Außerdem müssen sie Brigitte Macron 8.000 Euro und ihrem Bruder Jean-Michel Trogneux 5.000 Euro Schadenersatz zahlen.

Weltweit sind bereits mehrere Politikerinnen und Prominente Opfer von transphobischen Gerüchten geworden. Unter anderem wurde von der ehemaligen US-First Lady Michelle Obama behauptet, als Mann geboren zu sein. (cre)

21 Antworten auf “„Brigitte Macron ist ein Mann“: Zwei Frauen wegen Verbreitung von Falschmeldungen verurteilt”

  1. Alfons van Compernolle

    B.M. war immer eine Frau, bleibt immer eine Frau , dass gleiche gilt fuer M.Obama.
    Eine andere Frage ist , ob es jemals der Oeffentlichkeit zutraeglich ist , zu Wissen , wer, wann , wo von Frau zum Mann umgedoktert wurde?? Es ist Privatsache und hat die Oeffentlichkeit nicht zu interessieren. Den beiden verurteilten Damen , haette man ruhig noch ein paar EURO mehr Geldstrafe und Schadensersatz aufbrummen sollen.

  2. Der dekadente Westen…. Wer eine Frau als Mann bezeichnet die kein Mann sein will wird verurteilt, genau so wie jemand der einen Mann nicht als Frau anspricht wenn dieser Mann sich als Frau definiert, obschon er einen, sie wissen schon was, hat. Wir sind verloren….

  3. Kevin Giebels

    „Zwei Frauen wegen der Verbreitung von Falschmeldungen verurteilt“

    Sagt adé zum freien Westen. Auch wen die ganze Geschichte etwas albern ist sollte es in einem freien Land jedem gestattet sein solchen Unsinn zu glauben, bzw. auszusprechen. Das „Ministerium Wahrheit“ aus 1984 ist sonst näher als man denkt…

    • Man behaupte einfach, Kevin Giebels sei ein unartiger Nachbar, der immer für Ärger sorgt. Deine Nachbarn schauen dich blöd an, meiden dich und auf einmal bekommst du Drohbriefe (das ist ein Beispiel).

      Irgendwann kommt heraus, dass jemand Lügen über dich in die Welt setzt und deine Ehre verletzen möchte. Du bist sicherlich tapfer genug, deine Ehre für deine eigene, freie Welt fallen zu lassen, damit das „Ministerium der Wahrheit“ (wie du ein französisches Gericht genannt hast) keine Chance hat?

      Das ist schon eine komische Auffassung von Recht und Ordnung. Aber oh weh, man wäre mal selbst betroffen.

      • Kevin Giebels

        „… meiden dich und auf einmal bekommst du Drohbriefe.“

        Die Behauptung falscher Tatsachen hat in einem freien Land erlaubt zu sein, Drohungen natürlich nicht.

        „… deine Ehre verletzen möchte.“

        Ehre verdient man sich und hat eben kein moralisches Recht darauf, nicht auf die Füße getreten zu bekommen.

        • Das Ehre des Menschen ist unantastbar. Die muss man sich nicht verdienen. Offensichtlich sah es das französische Gericht auch so.

          Ich erahne schon, du hast es nicht so mit Gesetzen. Ziel verfehlt.

  4. delegierter

    Sie, Brigitte ( 71 ), ist doch Emmanuel´s ( 46 ) Mutter. Jedenfalls bin ich immer davon ausgegangen.
    Jetzt erst merke ich, sie hat wohl ihren Pfleger geheiratet ;)
    Werde das Ganze aber jetzt mal googeln.

  5. Krisenmanagement

    Gerichtsurteile sagen zum Teil nichts aus. Es ist existieren durchaus Fotos, die ich nicht als sogenannte Fakenews deklariere, die wahrscheinlich beweisen, dass Madame Macron eine „Fakewoman“ sein soll. Macron soll homosexuell sein. Also ist die Mann-Frau Story sowie so nicht glaubhaft. Genauso verhält es sich bei Michelle Obama. Michael O. hat nie eigene Kinder bekommen. Die Kinder wurden eventuell adoptiert. …… Wer weiss schon, was wirklich ist?https://www.youtube.com/shorts/iiioOTRip4w Es gibt verschiedene Medien, die sich damit befassen. Natürlich sind das dann „Complotiste“ wenn so was behauptet wird.

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