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8. März: Brauchen wir noch einen Weltfrauentag?

Frauen demonstrieren in Berlin am 8. März 2012 mit einem Transparent zum Weltfrauentag. Foto: dpa

Jedes Jahr am 8. März ist es wieder soweit, dann findet der internationale Weltfrauentag statt. Führende Vertreterinnen des sogenannten schwachen Geschlechts stimmen an diesem Tag das Klagelied von der Ungleichbehandlung von Frauen und deren schlechteren Bezahlung an.

In Deutschland gehören Feministinnen wie Alice Schwarzer und die derzeitige Bundesministerin für Familie, Frauen, Senioren und Jugend, Manuela Schwesig (SPD), zu den Wortführerinnen jener Frauen, die davon überzeugt sind, dass selbst hier bei uns von Gleichberechtigung noch immer keine Rede sein kann.

Diese Meinung wird inzwischen aber nicht unbedingt von allen geteilt. Man kann dies mitunter auch daran erkennen, dass der Weltfrauentag am 8. März zumindest in unseren Breitengraden mit der Zeit an Bedeutung verloren hat.

Thematisiert wird der Weltfrauentag in den Medien übrigens fast ausschließlich von Frauen. Derweil ist die Einführung von Frauenquoten umstritten.

Ins Leben gerufen hat den Weltfrauentag die deutsche Sozialistin Clara Zetkin. 1910 forderte sie auf dem II. Kongress der Sozialistischen Internationale in Kopenhagen mehr Gleichberechtigung für Frauen: „keine Sonderrechte, sondern Menschenrechte“.

Clara-Zetkin-Büste in Dresden. Foto: Wikipedia

Ein Jahr später gingen erstmals Frauen in verschiedenen Ländern zum Frauentag auf die Straße. Ihre zentrale Forderung: Einführung des Frauenwahlrechts und Teilhabe an der politischen Macht. Außer in Finnland durften zu diesem Zeitpunkt in keinem europäischen Land Frauen wählen. In Belgien wurde das Wahlrecht den Frauen erst 1948 anlässlich der Parlamentswahlen zuerkannt.

Zahlreiche Legenden ranken sich um die Frage, warum der Internationale Frauentag ausgerechnet am 8. März stattfindet. Eine dieser Legenden besagt, dass im Jahr 1857 erstmals New Yorker Textilarbeiterinnen für ihre Rechte in einen Streik traten. Tatsache ist, dass Clara Zetkin während der zweiten kommunistischen Frauenkonferenz im Jahr 1921 den 8. März als weltweites Datum durchgesetzt hat.

Die Historikerin Kerstin Wolff vom Archiv der deutschen Frauenbewegung geht davon aus, dass Clara Zetkin sich auf eine Frauendemonstration vom 8. März 1917 in Russland berufen habe. Diese war der Auslöser für eine Streikwelle in dem krisengeschüttelten Land, welche wiederum den Sturz des Zarismus einleitete. 60 Jahre später führte die UN-Vollversammlung den 8. März als „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“ ein.

19 Antworten auf “8. März: Brauchen wir noch einen Weltfrauentag?”

  1. Der 7. Sinn

    Denke mal hier im Forum wollen sicher einige, das Frauen nur noch wie früher am Herd stehen, garnicht mehr zur Wahl gehn und ja…..die klassische Frage, was sie anzieht, was sie kocht, das wäre Ihre eigentlich Aufgabe und natürlich Kinder kriegen.

  2. Viele Frauen wollen gar nicht in Führungspositionen. Den Stress und die Verantwortung, die mit solchen Posten verbunden sind, wollen sie gar nicht. Umgekehrt erleben wir momentan eine Verweiblichung des Mannes. Das einzige, was manche Männer heute noch von den Frauen unterscheidet, ist, dass Männer keine Kinder kriegen können und einen Penis haben.

    • Akif P. hat’s gut beschrieben! „Die große Verschwulung. Wenn aus Männern Frauen werden und aus Frauen keine Männer“ . Oh, ein Türke! Ist das nicht der Beweis, daß ich kein Rassist bin?

    • „Umgekehrt erleben wir momentan eine Verweiblichung des Mannes. Das einzige, was manche Männer heute noch von den Frauen unterscheidet, ist, dass Männer keine Kinder kriegen können und einen Penis haben.“
      Richtig! Für diese Luschen muss man sich als Mann schämen! Vielleicht sollte man auch noch den „Weltluschentag“ einführen!?

  3. Lebenserwartung

    Falls ihr, liebe Frauen, euch Sorgen macht ungleich behandelt zu werden so seid euch bewusst das ihr im Schnitt vier Jahre länger lebt als Männer. Demnach müssten Frauen auch 5 Jahre später die Rente bekommen, was den Gehaltsverlust ausgleichen würde!

  4. Mischutka

    Ja. Weshalb auch nicht. Die Männer haben ja auch ihre „Tage“ :
    Der Weltmännertag ist am 03.11.2017
    Der Internationale Männertag am 19.11.2017
    Also noch einen Tag mehr als die Frauen……
    MfG.

  5. Treesche

    Leider brauchen wir den Weltfrauentag immer noch. Besonders auf dem Arbeitsmarkt besonders in technischen Berufen, werden Frauen immer noch nicht wirklich ernst genommen. Frauen und Technik geht bei vielen immer noch nicht. In der Kommunalpolitik haben wir Frauen immer noch Nachholbedarf. Es stellen sich oft noch genug Frauen zur Wahl, aber sie werden oft nocht nicht genug gewählt. Bei der Vergabe der Bürgermeister(in) oder Schöff(inn)en-Posten werden die Frauen oft übergangen. Vielleicht sind wir Frauen noch zu nachgiebig?

    • Wie soll ich Ihren Beitrag verstehen?? Frauen interessieren sich nicht für technische Berufe, beklagen sich aber hier „nicht ernst genommen zu werden“? Wer ernst genommen werden will, muss zuerst zeigen dass er es kann – eine Quotenfrau wird niemals ernst genommen werden können, die kann es nämlich nicht, sonst brauchte sie ja nicht die Quote….

      • Treesche

        @ Dax . Nein im Gegenteil. Frauen mit technischen Qualifikationen, werden nicht eingestellt. So ist es mir passiert. so passiert es jeden Tag. Ich kann IT. Zum beweisen kommt man garnicht. Z. B. IT-Techniker gesucht. (Ich bin aber eine IT-Technikerin.

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