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FIFA: Berichte über Blaue Karte im Fußball „falsch und verfrüht“

Wird im Fußball neben der Gelben und Roten eine neue Blaue Karte eingeführt? Foto: Jens Wolf/dpa

Wird im Fußball neben der Gelben und Roten eine neue Blaue Karte eingeführt? Ein entsprechender Bericht sorgt für Wirbel. Nun meldet sich der Weltverband zu Wort.

Der Weltverband FIFA hat einen Medienbericht über die beschlossene Einführung einer Blauen Karte im Spitzenfußball als „falsch und verfrüht“ bezeichnet. „Sollten derartige Versuche durchgeführt werden, sollten sie sich auf verantwortungsvolle Tests auf niedrigeren Ebenen beschränken“, teilte die FIFA am Donnerstagabend mit.

Zuvor hatte die britische Zeitung „The Telegraph“ berichtet, die Regelhüter des International Football Association Board (Ifab) hätten die Einführung der neuen Blauen Karte genehmigt.

Die Einführung von Gelben und Roten Karten erfolgte bei der Weltmeisterschaft 1970. Foto: Shutterstock

Damit soll gegen Spieler eine zehnminütige Zeitstrafe verhängt werden, wenn sie zum Beispiel durch ein minder schweres Foul eine klare Torchance verhindert haben oder Offizielle verbal attackieren. Wie das Blatt unter Berufung auf das Ifab weiter schreibt, sollen zwei Blaue Karten ebenso zu einer Roten führen wie eine Blaue und eine Gelbe.

Das Ifab hatte bereits Ende November angekündigt, die Einführung von Zeitstrafen testen zu wollen. Diese werden im Jugendfußball schon angewendet. Erste Tests könnten nun von Sommer an durchgeführt werden, allerdings nicht in den Top-Ligen. Der englische Fußballverband erwäge, den FA Cup und den Pokal-Wettbewerb der Frauen auf freiwilliger Basis dafür zur Verfügung zu stellen. Sollte die Blaue Karte ins Fußball-Regelwerk aufgenommen werden, wäre es die erste neue Karte seit Einführung von Gelb und Rot bei der Weltmeisterschaft 1970.

Im Handball gibt es seit 2016 eine Blaue Karte. Diese wird gezeigt, um allen Beteiligten nach einer Roten Karte sofort ersichtlich zu machen, ob ein Zusatzbericht folgt, der dann eine Entscheidung der Disziplinarkommission nach sich zieht.

31.01.2024, Großbritannien, Liverpool: Jürgen Klopp, Trainer vom FC Liverpool, wird von TNT Sports interviewt. Foto: Peter Byrne/PA Wire/dpa

Jürgen Klopp und einige seiner internationalen Trainer-Kollegen von Top-Clubs der Premier League lehnen eine Einführung einer Blauen Karte als Zeitstrafe im Fußball ab. „Es hört sich im ersten Moment nicht wie eine fantastische Idee an. Es wird die Diskussionen geben: War es eine Blaue Karte? Sollte es eine Gelbe Karte sein? Jetzt ist es eine zehnminütige Herausstellung. In den guten alten Zeiten wäre es eine Rote Karte gewesen“, sagte der deutsche Coach von Premier-League-Spitzenreiter FC Liverpool.

Nach Ansicht von Angelos Postecoglou von Tottenham Hotspur würde eine Blaue Karte mit einer zehnminütigen Zeitstrafe für einen Spieler den Charakter eines Spiels verändern. „Wenn eine Mannschaft für zehn Minuten in Unterzahl ist, wissen Sie was, was das mit einem unserem Spiel macht? Es wird es zerstören“, sagte der Australier. Ein Team würde dann zehn Minuten lang Zeit schinden, bis jemand wieder zurückkommt. „Jedes andere Spiel versucht, schneller zu werden und Ordnung zu schaffen, wir versuchen aus irgendeinem bizarren Grund in die andere Richtung zu gehen“, sagte Postecoglou.

„Ich bin ehrlich gesagt kein großer Fan davon“, erklärte Eddie Howe vom Tabellenneunten Newcastle United. Die Einführung einer Blauen Karte würde für mehr Verwirrung sorgen, begründete er seine Ansicht. Außerdem wäre es ein Problem für die herausgestellten Spieler, nach zehn Minuten Pause wieder den Rhythmus eines Premier-League-Spiels aufzunehmen. „Es ist keine gute Idee“, befand auch der Argentinier Mauricio Pochettino vom FC Chelsea. Und der Spanier Mikel Arteta vom FC Arsenal meinte: „Ich weiß nicht, ob wir dafür bereit sind.“ (dpa)

Eine Antwort auf “FIFA: Berichte über Blaue Karte im Fußball „falsch und verfrüht“”

  1. Ich würde es positiv sehen , wenn man die blaue Karte
    der roten und der gelben hinzufügen würde.
    Beim zeigen der blauen Karte durch den Schiedsrichter, wissen dann auch wenigstens die Zuschauer im Stadion und die Fans vor den TV-Geräten, dass der Spieler betrunken ist.

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