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„Bester Tag aller Zeiten“: Milliardär Bezos, Gründer von Amazon, ins Weltall geflogen

05.04.2017, USA, Colorado Springs: Der Milliardär Jeff Bezos steht vor einer Weltraumkapsel auf dem Space Symposium in Colorado Springs. Foto: Chuck Bigger/Space Symposium via ZUMA Wire/dpa

Nur wenige Tage nach Richard Branson hat ein weiterer Milliardär sein eigenes Raumschiff erprobt: Amazon-Gründer Jeff Bezos unternahm mit seiner „New Shepard“ einen Kurz-Trip ins All – dabei war das Raumschiff noch nie zuvor bemannt getestet worden.

Mit Cowboy-Hut und Daumen hoch stieg Jeff Bezos in der Morgensonne der westtexanischen Wüste als Erster aus der gerade gelandeten Raumkapsel – und umarmte erstmal seine Eltern. Dann feierte der Amazon-Gründer und reichste Mensch der Welt am Dienstag den ersten bemannten All-Ausflug des Raumschiffs „New Shepard“ seiner Firma Blue Origin mit einer Champagner-Dusche.

19.07.2021, USA, -: Das Foto zeigt Mark Bezos (l-r), Bruder von Jeff Bezos, Milliardär Jeff Bezos, Gründer von Amazon und des Weltraumtourismus-Unternehmens Blue Origin, Oliver Daemen, aus den Niederlanden und Wally Funk, Luftfahrtpionier aus Texas. Foto: Blue Origin/Blue Origin via ZUMA Press Wire/dpa

Gemeinsam mit dem 57-Jährigen waren sein Bruder Mark sowie eine 82 Jahre alte frühere US-Pilotin und ein 18-jähriger Niederländer Passagiere auf dem rund zehnminütigen All-Ausflug dabei.

Die 82-jährige Wally Funk ist damit nun der älteste Mensch, der je ins All geflogen ist – der 18-jährige Oliver Daemen, dessen Vater ihm den Flug geschenkt hatte, der jüngste. Daemen umarmte nach der Landung als erstes seinen Vater, einen niederländischen Investment-Banker. Funk riss beim Ausstieg aus der Kapsel die Hände in die Höhe. „Oh mein Gott! Das war so gut!“

Christina Bezos, Schwester von Jeff und Mark, hatte ihre Brüder vor dem Flug in einer Ansprache darin erinnert, wie sie schon als Kinder immer „Raumschiff Enterprise“ gespielt hatten.

Der vollautomatische Flug war am Dienstagmorgen nahe der westtexanischen Stadt Van Horn von einem firmeneigenen Weltraumbahnhof gestartet. Nach dem Start beschleunigte das Raumschiff innerhalb von zwei Minuten auf rund 3.500 Kilometer pro Stunde.

Kurz danach trennte sich die Kapsel, in der die vier Menschen waren, von der wiederverwendbaren Rakete. Die Schwerelosigkeit setzte ein, die vier Passagiere durften kurzzeitig ihre Sitze verlassen und Lachen und Jubel war zu hören.

An ihrem höchsten Punkt erreichte die Kapsel mehr als 100 Kilometer über der Erde, bevor sie abgebremst von großen Fallschirmen in der westtexanischen Wüste landete. „Bester Tag aller Zeiten“, war nach der Landung aus der Kapsel zu hören. Auch die ebenfalls wiederverwendbare Raketenstufe landete vertikal wieder auf der Erde. Die „New Shepard“ hatte bereits rund 15 Testflüge absolviert, war aber noch nie bemannt ins All geflogen.

20.07.2021, USA, Van Horn: Die „New-Shepard“-Rakete von Amazon-Gründer Jeff Bezos‘ Firma Blue Origin startet vom US-Bundesstaat Texas aus ihren Kurz-Ausflug ins Weltall. Foto: Tony Gutierrez/AP/dpa

Bezos hatte den Flug schon vor einigen Wochen angekündigt – auch in der Erwartung, damit der erste Milliardär zu werden, der sein eigenes Raumschiff testet. Dann hatte sich allerdings der Brite Richard Branson vorgedrängelt. Dessen „VSS Unity“ von seiner Firma Virgin Galactic war bereits am 11. Juli im US-Bundesstaat New Mexico auf eine Höhe von etwa 86 Kilometern aufgestiegen.

Unter Experten ist es damit strittig, ob Branson tatsächlich im Weltraum war: Der Internationale Luftfahrtverband (FAI) und viele andere Experten sehen zwar 100 Kilometer über der Erde als Grenze zum Weltraum an, es gibt jedoch keine verbindliche internationale Regelung.

Bezos hatte Branson zum All-Ausflug gratuliert – und nun gab Branson die Glückwünsche zurück. „Gut gemacht“, schrieb der Milliardär am Dienstag via Kurznachrichtendienst Twitter. „Eindrucksvoll!“

Die Milliardäre erhoffen sich neben der Erfüllung eigener Träume auch einen Einstieg in das Geschäft mit dem Weltraumtourismus. Noch für dieses Jahr hat Blue Origin bereits zwei weitere Flüge angekündigt – und warb während der Live-Übertragung des All-Ausflugs von Bezos immer wieder für den Ticket-Verkauf. Kritiker werfen den Milliardären vor, ohne Rücksicht auf das Klima und weitgehend ohne wissenschaftliche Forschungsinteressen sehr viel Geld zu verschwenden. (dpa)

18 Antworten auf “„Bester Tag aller Zeiten“: Milliardär Bezos, Gründer von Amazon, ins Weltall geflogen”

  1. Ich bin auch kein Fan dieser Eskapaden, aber es gab auch den 1. Fahrrad- oder Autofahrer. Die Entwicklung der Technik wird auch viele Leute beschäftigt haben. Falls Bezos das alles selbst finanziert hat, hat man zumindest keine Steuergelder verbraten…

    • Es ist noch gane anders Bezo usw. arbeiten stärker an Lösungen der Probleme auf der Erde als alle Politiker zusammen! Nur muss jemand Technik und Wirtschaft verstehen um dies zu erkennen! Jedoch sollte jemand von etwas nichts verstehen kann durchaus eine Meinung geässert werden aber Hetze ohne Wissen ist halt normal.. und das seit Menschendedenken!

  2. Amazon-Aktionär

    Man kann ganz gut Menschen daran erkennen, wie sie auf die erfolgreichen Missionen von Branson und Jeff Bezos reagieren: Mit Respekt und Anerkennung oder mit irgendwelchen abfälligen Kommentaren. Was glaubt ihr, welche Menschen erfolgreicher sind im Leben? Die, die sich für die beiden freuen und begeistert sind oder die mit den abfälligen Kommentaren?
    Die abfälligen Kommentare sind ein Spiegelbild der Gesellschaft, abgrundtiefer Neid und zum Teil schon gefährlicher Hass auf diejenigen, die es zu etwas gebracht haben.

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