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Papst Franziskus sagt wegen „leichter Grippe“ alle Termine ab – Sind Besuche in Luxemburg und in Belgien gefährdet?

18.09.2024, Vatikan, Vatikanstadt: Papst Franziskus winkt, als er zu seiner wöchentlichen Generalaudienz auf dem Petersplatz im Vatikan ankommt. Foto: Andrew Medichini/AP/dpa

Am Donnerstag soll Franziskus nach Luxemburg und Belgien kommen. Nach Angaben des Vatikans will er sich deshalb schonen.

Papst Franziskus hat wegen einer Erkrankung für diesen Montag alle Termine abgesagt. Begründet wurde dies vom Vatikan damit, dass der 87 Jahre alte Pontifex an einer „leichten Grippe“ leide. Außerdem wolle sich das Oberhaupt von weltweit etwa 1,4 Milliarden Katholiken vor einer mehrtägigen Auslandsreise schonen, die ihn am Donnerstag zunächst nach Luxemburg und dann nach Belgien führt.

Franziskus hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Termine wegen seines Gesundheitszustands absagen müssen. Eine zwölftägige Asien- und Pazifik-Reise in der ersten September-Hälfte bewältigte er jedoch gut. Wegen Knieschmerzen und eines Hüftleidens sitzt der gebürtige Argentinier inzwischen bei öffentlichen Auftritten meist im Rollstuhl. Im Dezember wird Franziskus 88. Er ist der älteste Papst seit mehr als einem Jahrhundert.

Mit dem Papamobil soll Papst Franziskus durch das Zentrum von Luxemburg-Stadt gefahren werden. Foto: Gregorio Borgia/AP/dpa

Bevor Franziskus nach Belgien kommt, wird er sich an diesem Donnerstag (26. September) im Großherzogtum Luxemburg aufhalten. Es ist ein hoher Besuch in einem kleinen Land. Damit folgt der Papst einer Einladung des Luxemburger Großherzogs Henri.

Bereits im Vorfeld des Tagesbesuchs zeichnet sich ein großer Andrang ab. Ein Höhepunkt wird gegen Mittag die Fahrt des Papstes mit dem Papamobil durch das Zentrum von Luxemburg-Stadt sein.

Nach seiner Ankunft wird der Papst zunächst Großherzog Henri und Großherzogin Maria Teresa im großherzoglichen Palast treffen. Zudem stehen ein Austausch mit Luxemburgs Premierminister Luc Frieden, Vertretern nationaler Behörden, der Bürgergesellschaft sowie eine Begegnung mit Katholiken in der Kathedrale Notre-Dame auf dem Programm.

Für 650 verfügbare Plätze in dem Gotteshaus hatten sich rund 10.200 Menschen angemeldet, sodass ausgelost wurde, wer kommen darf, wie ein Sprecher des Erzbistums Luxemburg sagte.

Papst Franziskus ist nach Johannes Paul II. im Jahr 1985 der zweite Papst, der Luxemburg besucht. „Wir freuen uns darauf“, sagte der Luxemburger Erzbischof, Kardinal Jean-Claude Hollerich, zum Papstbesuch. „Das ist eine fantastische Chance für uns als Kirche. Das könnte für uns ein Moment von Erneuerung sein.“

Die Kathedrale Notre-Dame, Luxemburg, Foto: Shutterstock

Der Luxemburger Hollerich gilt als Vertrauter von Papst Franziskus. Im März 2023 wurde Hollerich vom Pontifex in dessen wichtigstes Beratungsgremium, den Kardinalsrat, berufen. Bei der Weltsynode in Rom, die im Oktober in die finale Runde geht, ist der Luxemburger Kardinal „Generalrelator“, eine Art Moderator im synodalen Prozess.

Auch die katholische Kirche in Luxemburg kämpft mit Mitgliederschwund. Vor rund 50 Jahren war das Großherzogtum noch ein Land mit mehr als 90 Prozent Katholiken. Heute seien es noch etwas mehr als 40 Prozent, teilte das Erzbistum mit. Luxemburg ist das zweitkleinste Land der EU und zählt rund 650.000 Einwohner.

Zum Papstbesuch gibt es in der Stadt auch Public Viewings. In der Kathedrale können insgesamt inklusive kirchlicher Mitarbeiter rund 1.250 Besucher den Papst live erleben. Auch Bischöfe aus anderen Ländern kommen, etwa der Trierer Bischof Stephan Ackermann.

Gut acht Stunden wird das Oberhaupt der katholischen Kirche in Luxemburg sein, bevor es am Abend weiter nach Belgien geht. Dort wird der 87-Jährige bis zum 29. September bleiben und sich in den Städten Brüssel, Löwen und Neu-Löwen aufhalten (siehe dazu Bericht unten). (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

6 Antworten auf “Papst Franziskus sagt wegen „leichter Grippe“ alle Termine ab – Sind Besuche in Luxemburg und in Belgien gefährdet?”

  1. Wenn der Papst nach Luxemburg kommt , sollte er sich an Jean-Claude Juncker wenden .
    Die beiden trinken dann zusammen ein Bier und ein Schnaps , danach ist die Grippe so oder so vergessen.-)
    Gute Besserung , wünsche ich -beiden- .-)

  2. delegierter

    Aha, es ist noch nicht lange her, dann nannte man das “ Corona “ und man mußte vermummt rumlaufen bzw. durfte das Haus nicht verlassen. Heute ist alles erlaubt, Finde den Fehler.
    Ach ja, so eine richtige Männergrippe, die haut einen eben um.

  3. Das Ding

    Erzbischof Terlinden macht sich vor Freude fast ins hochwürdige Höschen. Seine Aussage, dass der Papstbesuch in Belgien zu einem „ besseren gesellschaftlichen Miteinander“ beitragen würde, halte ich doch für sehr gewagt.
    Mir ist es ehrlich gesagt völlig Wurscht, ob der alte Herr hier ist oder nicht. Was mich interessiert ist, was das den Steuerzahler kosten wird.
    Viele Freunde gerade in Flandern sehen das genauso. Eine Erneuerung der kath.Kirche sehe ich da auch nicht, denn die Ansichten sind genauso vertrocknet wie eh und je

  4. Ephraim Kishon

    Was das den Steuerzahler kosten wird, ist nicht die einzige Frage.
    Wieso ist in einem Fußballstadium die Sicherheit leichter zu bewerkstelligen ist für einen alten Mann aus Italien, als für 11 Fußballspieler aus Israel?

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