Gesellschaft

Belgier arbeiten weniger als Griechen und Italiener, aber mehr als Deutsche und Franzosen

Foto: Shutterstock

Laut einer aktuellen Statistik der OECD arbeitet der Belgier im Schnitt 1574 Stunden pro Jahr. Dies ist weniger als der Mittelwert aller Mitgliedsstaaten der Organisation (1765 Stunden jährlich). Interessanterweise „schuften“ die Belgier weniger als die Griechen oder Italiener, aber mehr als beispielsweise die Franzosen und die Deutschen.

Am fleißigsten sind laut Statistik der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung die Mexikaner, die es pro Jahr und pro Staatsbürger auf 2226 Stunden bringen – 652 Stunden mehr als die Belgier, die in der Rangliste den 27. Platz einnehmen.

Besser als die Belgier schneiden die Griechen (2034), die Ungarn (1888) oder auch die Italiener (1752) ab. Auf der anderen Seite liegen die Belgier in dieser Statistik vor den Dänen (1546), den Franzosen (1479), den Norwegern (1420) und vor allem vor den Deutschen (1397).

Ein Lehrling bei seiner beruflichen Ausbildung. Foto: Shutterstock

Ein Lehrling bei seiner beruflichen Ausbildung. Foto: Shutterstock

Gleichwohl ist anzumerken, dass es in dieser Statistik nur um die Zahl der pro Jahr geleisteten Stunden geht, nicht aber um die Produktivität, die für die Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Landes von großer Bedeutung ist. So hat sich nach Angaben der Wirtschaftszeitung „El Economista“ in Mexiko die Produktivität seit 1979 (!) nicht mehr erhöht. In den USA würde bei gleichem Kapitaleinsatz dreimal mehr produziert als in Mexiko, hieß es.

Was die Arbeitslosigkeit betrifft, so rechnet die OECD auch im kommenden Jahr mit einer hohen Arbeitslosigkeit. Betroffen sind in den 34 Mitgliedsländern vor allem Jugendliche und gering qualifizierte Menschen. Ende 2014 soll die Arbeitslosenquote bei 7,8% liegen, für Mai 2013 errechnete die OECD 8%. Damit wären 48 Millionen Menschen in den OECD-Ländern ohne Job. (cre)

Infos zur OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung)

 

10 Antworten auf “Belgier arbeiten weniger als Griechen und Italiener, aber mehr als Deutsche und Franzosen”

  1. Mischutka

    Und wieder mal ein sehr guter Artikel hier auf OBdirekt ! Besonders gut ist der Satz „dass es nur um die ZAHL der GELEISTETEN Stunden geht, und NICHT um die Produktivität“ ! :
    Ich bin vor einigen Wochen ein paarmal über die Autobahnbrücke zwischen Eupen und Welkenraedt gefahren. Da war man dabei, die Fahrbahn zu erneuern. Das ist ja nichts besonders…ABER : ich habe mir mal „zum Spass“ mal eine knappe Stunde die „Arbeiten/Arbeiter“ angesehen. Und das war sehr sehr „lustig“ ! Da waren die ganze Zeit über genau 12 (!) Männer ….fleissig. Bitte glaubt mir : genau 2 (in Worten ZWEI) bewegten sich (in Zeitlupe allerdings), 2 Gruppen à 3 Mann haben sich scheinbar nur Witze erzählt (nur lautes Gelächter), 3 „Herren“ standen (rauchend) herum und mussten das Geländer anhalten (damit es scheinbar nicht umkippte) und EINER stand alleine da herum und bewunderte die Gegend – oder musste aufpassen, dass kein „Chef“ erschien….! Fazit : 12 „geleistete“ Stunden – höchstens 1 Stunde Produktivität (von den beiden die darauf achteten, sich nicht zu übermüden…
    (Man sieht hier WIEDER mal, wie genau OBdirekt die Artikel schreibt…!) MfG an ALLE. Und einen schönen Tag !

    • Es geht auch anders.

      Vor einigen Monaten, befuhr ich an einem Sonntagnachmittag die Autobahn zwischen Grenze AC und Heerlen.

      Kein Gegenverkehr !!!

      Ein schwerer Unfall?

      Nein, nach einem Kilometer kam mir eine Batterie Fräsemaschinen, 10-15 LKW mit Asphalt, gefolgt von 3 nebeneinanderer fahrenden Aspaltiermaschinen, dahinter ein halbes Dutzend Dampfwalzen entgegen.

      2 Km weiter wiederum das Gleiche Bild.

      So wurden an einem einzigen Sonnatagnachmittag 4-5 Km Autobahnoberfläche vollständig erneuert, fast ohne den Verkehr zu beeinträchtigen.

      Ach ja, ich fand den Belag vor der Erneuerung, im Vergleich zu belgischen Autobahnen garnichtmal so schlecht……

  2. „Gleichwohl ist anzumerken, dass es in dieser Statistik nur um die Zahl der pro Jahr geleisteten Stunden geht, nicht aber um die Produktivität, die für die Bewertung der Leistungsfähigkeit eines Landes von großer Bedeutung ist.

    Donnerwetter, was für eine aussagekräftige Statistik.
    Die entsprechenden Zahlen betreffen also die“ geleisteten“ Stunden, die womöglich (zum Teil) ohne „Leistung“ abgeleistet wurden und nichts Wirkliches über die Leistungsfähigkeit aussagen. Was für eine Leistung!

    Mal wieder so eine Statistik die in die (Müll) -Tonne gehört.

  3. Eastwind

    Natürlich muss man eine solche Statistik relativieren, wie das in dem Artikel angeführte Beispiel von Mexiko zeigt. Dass aber der Italiener viel fleißiger ist als sein Ruf und Franzosen und Deutschen entweder wegen der Arbeitszeitverkürzung bzw. wegen einer Vielzahl von Urlaubstagen nicht gerade „Arbeitstiere“ sind, ist Fakt und wird hier ebenfalls bestätigt.

  4. @Mischutk:
    Na mein Freund,da haste aber gut „aufgepasst“.Ich fahre,auch jeden Tag dort vorbei und kann nur bejahen:RICHTIG BEOBACHTET!!
    Ja,ja (Nur)so ,sind wir Belgier nun mal.
    Ich wünsche dir,noch einen sonnigen Tag.
    MfG:Dein Freund“ Nur so“.

    • Mischutka

      @ Nur so :
      ….und diese sonnige-Tag-Wünsche kommen von mir an dich natürlich -zigfach zurück !
      (und wir wünschen den selbstverständlich auch diesen “fleissigen“ Arbeitern, damit die gut erholt aus dem Urlaub zurückkommen und das Geländer wieder fest anhalten können ehe es umkippt). Bis bald !

  5. Anonymous

    Um das festzustellen, braucht man sich nur die Gastronomieszene im Norden der DG anzuschauen. Ab 23 Uhr kriegt man nur noch dort etwas zu essen, wo Leute aus dem Mittelmeerraum arbeiten. Die fleißigen „Belgier“ haben dann schon längst Feierabend.

    • Mischutka

      @ Arbeiter :
      Bitte nicht böse sein : aber man kann doch die Kommentare hier, aus eigener Erfahrung, doch nicht mit einer deutschen Boulevardzeitung (da wo soviele „Bilder“ drin sind) vergleichen …. Das wäre so, als wenn jemand die AS Eupen mit Bayern München vergleichen würde – oder den Papst mit Onkel Silvio Berlusconi…..
      Besonders interessant ist die Bemerkung „wie i m m e r“ – d.h.: so kann man nur schreiben, wenn man IMMER die Kommentare genau studiert ! Das ist ein grosses PLUS für OBdirekt ! MfG.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern