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Belgischer Kunde gewinnt gegen Tesla: Autohersteller muss ihm laut Gerichtsurteil über 150.000 Euro zahlen

Ein Tesla an einer Ladestation. Foto: Pixabay

Der Autohersteller Tesla muss einem belgischen Kunden sein Elektroauto Model S P100D im Wert von 158.600 Euro erstatten.

Der Mann befand sich seit vier Jahren in einem Rechtsstreit mit dem US-amerikanischen Unternehmen, da sein Auto vermehrt Probleme verursachte.

Das Berufungsgericht in Antwerpen gab dem Kläger Recht und bestätigte, dass es schwere Mängel beim Fahrkomfort und bei der Sicherheit gab, berichtete die Zeitung „Het Laatste Nieuws“ am Samstag.

13.08.2021, Brandenburg, Grünheide: Elon Musk, Tesla-Chef, steht bei einem Pressetermin auf dem Gelände der Tesla Gigafactory. Foto: Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

In der Zeitung zählte der Kunde eine ganze Reihe von Problemen auf, die sein Auto seit dem ersten Tag aufwies: mangelhafte Sensoren, ungewollte Bremsmanöver, ein defektes Display… All diese Probleme wurden durch eine Untersuchung von Experten bestätigt.

In seinem Urteil kritisiert das Berufungsgericht außerdem die mangelnde Zusammenarbeit von Tesla, das dem Sachverständigen u.a. keine Fahrzeugdaten zur Verfügung gestellt haben soll.

Der Autohersteller, der gezwungen ist, das beanstandete Fahrzeug zurückzunehmen und seinem belgischen Kunden 156.800 Euro zu erstatten, hat beschlossen, in die Kassation zu gehen.

36 Antworten auf “Belgischer Kunde gewinnt gegen Tesla: Autohersteller muss ihm laut Gerichtsurteil über 150.000 Euro zahlen”

  1. 9102Anoroc

    Technik ist schön, sie muss aber funktionieren.

    Wenn man ein Fahrzeug kauft ,bei dem es immer mehr Technik gibt , ist die Wahrscheinlichkeit auch größer ,dass man mehr Werkstattbesuche in Kauf nehmen muss.
    Diese Wahrscheinlichkeitsrechnung ist keine Hexerei.
    Ein Glück für den Kunden , das der Richter selber Tesla fährt und sich auch oft aufgeregt hat😉.

  2. Zuhörer

    Amerikanische Autos sind nicht so verarbeitet wie wir es gewohnt sind. Da knirscht und klappert schon Mal was. Für soviel Geld könnten die auch was besseres bauen, aber die wissen nicht anders.
    Ich hatte von einem Tesla Fahrer gehört dass die Akkus in knapp Drei Jahren hin waren. Für neue Akkus musste er soviel zahlen, wie eine A-Klasse hätte gekostet. Dies alles wird in der Kostenbilanz nie mitgerechnet, auch in der Umweltbilanz.

    • Havanna Effekt

      Die gut gepflegten amerikanischen Autos auf Cuba laufen seit den 1950ziger Jahren ohne Probleme. In der Regel sind es ja 8 Zylinder Motoren und die sind unverwüstlich. Laufleistungen von mehr als 3 Millionen Kilometern sind keine Seltenheit, nachhaltigere Autos gibt es nicht.

  3. Belgofritz

    Teurer, aber guter Akku, recht anfällige Mechanik, und billiges Interieur mit Zentraldisplay = Tesla.

    Sagt mal… wurde eigentlich beim Verbrenner analog zum E-Auto auch hauptsächlich über die Tankgröße geredet? Ich sehe ihn vor mir, den klassischen Neuwagenkäufer der 2000er im Autohaus:
    „Hören Sie, das Wichtigste ist für mich die Tankgröße! Wie sieht das eigentlich so nach 100.000 km aus? Komme ich dann mit dem Tank noch so weit wie beim Neuwagen? Wie groß ist der Wertverlust, wenn der Tank sich nur noch zu 90% füllen läßt? Was kostet ein neuer Tank, kann man den wechseln? Gibt es auf den Tank eine Garantie? Kann ich den Tank leasen? Wie lange dauert so ein Tankvorgang? Passen die Zapfhähne bei Shell, Esso, Q8 usw. alle in den Tank? Kann ich die Abgase sammeln und anderswo rauslassen und gelte dann als emissionsfrei?“

    • @Belgofritz

      Sie sind ja ein echter Experte in der Materie!

      Den Tank eines Verbrenners füllt man an jeder Ecke innerhalb von 2 Minuten und hat dann eine Reichweite von mindestens 800 km.

      Die Batterie eines E–Autos „füllt“ man in einer halben Stunde auf 80% – wenn man eine Ladesäule findet die frei ist und mit 150 kW laden kann (beides sehr unwahrscheinlich) und dann haben sie eine Reichweite von 300 km (unter günstigen Bedingungen – keine Klimaanlage, keine Heizung, …)!

      Dämmert es langsam? Was das für eine Urlaubsfahrt von 1500 km bedeutet, können Sie leicht hochrechnen.

  4. Anonymos

    Da verkauft Tesla schon diesen Schrott, liefert defekte Ware aus, will diese nicht in Stand setzen und nicht dafür zahlen / aufkommen !

    Da sollte man sich 1000mal überlegen ob man sich so einen Müll erst kauft ! Aber ok, es muss auch Spinner geben die meinen die könnten mit einem e-Suto die Welt retten.

    Ich kenne da eine einfachere Lösung sein Geld loszuwerden ! Fenster auf und rauswerfen !

  5. Genau wie die Chinesen hat Tesla verstanden, dass E-Autos Handys bzw. Computer mit leistungsstarken Batterien auf Rädern sind und nicht umgetüftelte Verbrenner, wie viele europäische Autobauer noch denken, deren historischen Wurzeln im Blechverarbeiten und Motoren schmieden liegen …
    Doch « amerikanische » (miese) Qualität und die Arroganz, ohne korrektes Händler- bzw. Werkstatt -Netz auskommen zu wollen, kommt den Kunden im Problemfall teuer zu stehen.
    Ein sehr gutes Urteil das europaweit Schule machen sollte um so Monopolisten und Allmachtsfantasten zu bremsen.

    • Walter Keutgen

      Peter Müller, eigentlich hat ein Elektromotor vom Start an die volle Kraft und braucht deshalb nicht so viele PS. Fies für Fußgänger, die dann auch das Beschleunigungsvermögen einkalkulieren müssen, wenn sie überqueren.

  6. @ Dr.E
    Die Qualität ist top, der Kostenpunkt Reparatur und Unterhalt ( ohne Reifen ) bei 180.000 Km beträgt 1200 € . Welche Automarke kommt hier nach ? Hier kommentieren viele Nichtswisser…

    • Ich bin kein Tesla-Fan und fahre einen Verbrenner. Aber wenn man jedes entsprechende Gerichtsurteil (Verbrenner betreffend!) genauso aufgeblasen hätte wie diesen Tesla-Fall, wären die Zeitungen voll davon, mal ganz abgesehen von den massenhaft bei den Gerichten anhängigen Abgas-Betrugs-Schadenersatzklagen gegen VW&Co., wo sich ziemliche Ähnlichkeiten zur organisierten Kriminalität aufdrängen.
      Aber all die Montagsauto-Fälle und peinlichen Weigerungen der Hersteller, die Fahrzeuge zurückzunehmen oder in Ordnung zu bringen, zu denen es entsprechende Urteile in großer Zahl gibt, es ist gerichtliches Alltagsgeschäft, hätten in diesem Forum nur Schweigen der üblichen Spezialspezialisten zur Folge gehabt.

  7. Der Steife

    Es wird immer ein Gedöns um den ach so tollen Tesla gemacht… Bin neulich bei einem mitgefahren und war mehr als ernüchtert. Ich kann gar nicht verstehen, warum um diese Karre so ein Hype gemacht wird. Sieht weder von innen, noch von außen besonders extravagant aus. Einfache Durchschnittskiste, das bekommen andere besser hin. Aber beim Preis ist er schon ganz vorn mit dabei… Und die Meldungen von den Pannen, die man so von Tesla hört, wirken auch nicht gerade überzeugend. Ganz zu schweigen von Mister Protz Musk mit seiner Dauergrinserei, zum Kotzen, der Typ. Nee, Tesla würde ich mir nicht mal kaufen, wenn’s keine andere Autos mehr gäbe.

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