Früher ruhte zwischen Mai und September der Fußball. Das gibt es heute nicht mehr. Selbst in den Jahren ohne WM und EM rollt der Ball weiter. In diesem Jahr wird in den Monaten Juni und Juli das Interesse der Fußballfans auf die Frauen-WM, die bereits begonnen hat, die Copa America in Brasilien, den Afrika-Cup in Ägypten und die Europameisterschaft der U21 in Italien und San Marino gelenkt.
Erstmals seit der U21-EM 2007 in den Niederlanden, bei der Belgien mit Spielern wie Marouane Fellaini, Jan Vertonghen, Kevin Mirallas und anderen späteren A-Nationalspielern das Halbfinale und damit automatisch die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2008 in Peking erreichte, wo sie Vierter wurden, haben sich die „Diablotins“ („Teufelchen“) wieder für die U21-Endrunde qualifizieren können.
Die Belgier starten an diesem Sonntag um 18.30 Uhr in Reggio Emilia gegen Polen. Der zweite Gruppengegner ist am Mittwoch, dem 19. Juni, ebenfalls um 18.30 Uhr in Reggio Emilia, Spanien.
Das wohl schwerste Spiel erwartet die Nachwuchsformation der Roten Teufel, die vom früheren Nationalspieler Johan Walem trainiert wird, am Samstag, dem 22. Juni, um 21 Uhr in Reggio Emilia gegen Gastgeber Italien.
Insgesamt zwölf Mannschaften spielen vom 16. bis zum 30. Juni den neuen U21-Europameister aus. Deutschland ist Titelverteidiger. Nur die Sieger der drei Gruppen sowie der beste Gruppenzweite ziehen ins Halbfinale ein. Die Semifinalisten lösen auch das Ticket für die Olympischen Spiele 2020 in Tokio.
Die deutsche Auswahl zählt als Titelverteidiger zu den Mitfavoriten, auch wenn nur noch vier Europameister von 2017 dieses Mal im Kader stehen. Aber auch Gastgeber und U21-Rekordsieger Italien, Spanien und die im Nachwuchsfußball zuletzt dominierenden Engländer sind stark einzuschätzen. Dazu kommt Frankreich, das zahlreiche Bundesliga-Profis wie Ibrahima Konaté oder Jean-Philippe Mateta dabei hat. Außenseiterchancen dürfte auch Serbien mit dem von Eintracht Frankfurt zu Real Madrid wechselnden Luka Jovic haben.
Von Belgien wird im Allgemeinen nicht viel erwartet, zumal die „Diablotins“ in einer Gruppe mit Italien und Spanien sind. Trotzdem könnte das Team von Walem für eine Überraschung sorgen.
Ein belgischer Spieler könnte sogar zu den Stars der U21-EM gehören: Dodi Lukebakio. Für Fortuna Düsseldorf erzielte der 21-jährige Belgier mit kongolesischen Wurzeln in der vergangenen Saison zehn Bundesliga-Treffer. Bei der EM könnte er sich für einen neuen Club empfehlen, da seine Leihe nach Düsseldorf endet.
Auch den erst 17-jährigen Yari Verschaeren, in dem beim RSC Anderlecht viele Fans schon einen neuen Vincent Kompany sehen, werden Scouts großer Clubs ins Visier nehmen. Im belgischen Aufgebot findet man auch den Abwehrspieler der AS Eupen, Rocky Bushiri, der zum KV Ostende zurückkehrt.
Die Spiele der belgischen U21 werden live vom RTBF-Fernsehen übertragen, die der deutschen Mannschaft sind auf ARD oder ZDF zu sehen. (cre)
Nachfolgend ein Tweet mit der belgischen U21 von 2007, die beim Turnier in den Niederlanden das Halbfinale erreichte u.a. mit Kevin Mirallas (9),:Marouane Fellaini (17) und Jan Vertonghen (10):
Il y a douze ans, les Diablotins brillaient à l’Euro Espoirs 2007: que sont-ils devenus? (vidéo) https://t.co/FEZK1Vhqkt pic.twitter.com/1RQYcfZKEe
— LesoirSports (@LesoirSports) June 14, 2019
RTBF2 („La Deux“) und VRT2 („Canvas“) übertragen die Spiele der belgischen U21, angefangen mit Belgien-Polen (heute, 18.30 Uhr). Gruß