AKTUALISIERT – Bis vor 60 Jahren war der Kongo eine Kolonie Belgiens. Der Jahrestag trifft auf die weltweite Rassismus-Debatte nach dem Tod von George Floyd. In einem historischen Brief wendet sich Belgiens König an den kongolesischen Präsidenten.
Zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit des Kongos von Belgien hat König Philippe in einem historischen Schritt die belgische Schuld eingestanden. In einem am Dienstag veröffentlichen Schreiben an den kongolesischen Präsidenten Félix Tshisekedi bedauerte der Monarch Gewalt, Grausamkeiten und Erniedrigungen während der belgischen Kolonialherrschaft.
“In der Zeit des Freistaats Kongo wurden Akte der Gewalt und der Grausamkeit begangen, die heute immer noch auf unserer kollektiven Erinnerung lasten“, schrieb Philippe.
Premierministerin Sophie Wilmès (MR) erklärte, dass für Belgien die Stunde gekommen sei, um sich auf „eine Reise der Forschung, Wahrheit und Erinnerung“ zu begeben. Das Leid anderer müsse anerkannt werden und diese Anerkennung habe Philippe in seinem Brief an Tshisekedi zum Ausdruck gebracht. Eine Kommission des Parlaments will sich in den kommenden Monaten mit der kolonialen Vergangenheit des Landes auseinandersetzen.
„Es ist Balsam für die Seele des kongolesischen Volkes“, sagte Kongos Außenministerin Marie Tumba Nzeza zum Brief aus Belgien. Es sei eine wichtige Grundlage, die „schrittweise unsere Einstellung zu uns selbst verändern wird“. Zudem sei dies ein Durchbruch bei den Beziehungen zwischen dem Kongo und Belgien.
Belgien war unter Leopold II. Kolonialmacht im Kongo. Der König verwaltete das Land von 1885 bis 1908 als Privatbesitz und regierte mit brutalsten Methoden. Millionen Kongolesen sollen nach Schätzungen von Historikern unter seiner Herrschaft ums Leben gekommen und die Bevölkerung um die Hälfte auf etwa 10 Millionen geschrumpft sein. Noch bis zum 30. Juni 1960 gehörte das Land zum belgischen Kolonialreich.
Der Jahrestag fällt in eine Zeit, in der weltweit über Rassismus debattiert wird. Auch in Belgien hatte unter anderem der gewaltsame Tod des Schwarzen George Floyd durch die Polizei in den USA Proteste ausgelöst.
Der Kampf gegen Rassismus ist nach Einschätzung des aus dem Kongo stammenden ersten schwarzen Bürgermeisters Belgiens, Pierre Kompany, eine Frage von Erziehung und Bildung. „Wir müssen einen Weg finden, um die Geisteshaltung der Menschen zu verändern“, sagte Kompany zum 60. Jahrestag der Unabhängigkeit des Kongo von Belgien am Dienstag (30. Juni) der Deutschen Presse-Agentur. Dies geschehe durch Bildung und deshalb müsse sie sich ändern, erklärte der 72-jährige Bürgermeister der Brüsseler Gemeinde Ganshoren.
Kompany war 1975 als Flüchtling aus dem Kongo nach Belgien gekommen. Als erster Schwarzer wurde der Vater des belgischen Fußball-Nationalspielers Vincent Kompany (früher Manchester City, jetzt RSC Anderlecht) zum Bürgermeister der Gemeinde Ganshoren in der Region Brüssel-Hauptstadt gewählt. (dpa)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Auch 60 Jahre nach der Unabhängigkeit des Kongos ringt Belgien mit seiner kolonialen Vergangenheit. #Belgien #Kolonien #Kongo #Rassismus https://t.co/4TmGAJ4Nmz pic.twitter.com/w7QKPiXz7D
— Ostbelgien Direkt (@OstbelDirekt) June 29, 2020
2020, eine Schande.
dies hätte auch schon vor 20 jahren offiziell geregelt werden können.
https://www.deutschlandfunk.de/adam-hochschild-schatten-ueber-dem-kongo-die-geschichte.730.de.html?dram:article_id=101703
So war es nicht gemeint, im Gegenteil.
Naja, besser spät als nie.
Haste fein gemacht, flipp (ohne Ironie)
Jetzt werden wir in Deutschen Medien wird durch den Kakau gezogen als hätte man „drüben“ selbst nicht genug Leichen im Keller. Der berühmte deutsche Zeigefinger
https://www.dw.com/de/v%C3%B6lkermord-namibia-wartet-weiter-auf-deutsche-entschuldigung/a-50402887
AKTUALISIERT – König Philippe bedauert die Grausamkeiten während der belgischen Kolonialherrschaft. https://ostbelgiendirekt.be/bedauern-ueber-kolonialzeit-254261
Wieso entschuldigen? Baudouin hat es schonmal gemacht. Anscheinend hören und sehen manche schlecht.
Haben Sie für diese Behauptung Belege? Oder haben Sie das heute Nacht geträumt?
Was Philippe geschrieben hat, ehrt ihn.
Bleibt abzuwarten wann Tshisekedi fragt ob den Worten auch noch Asche folgt.
Geld wird im Kongo dringend gebraucht, zB um dem Präsidenten einen angemessenenFuhrpark zu kaufen oder ein paar Knarren um das Gemeine Volk vom Reichtum der Oberklasse abzuhalten.
Bin gespannt, ob Ruanda sich auch für die Greuel in näherer Vergangenheit entschuldiget und anschließend Deutschland für Ihre Konolialzeit früher.
„… Eine Kommission des Parlaments will sich in den kommenden Monaten mit der kolonialen Vergangenheit des Landes auseinandersetzen. …“
Die sollen gefälligst ihre Arbeit machen und eine Regierung zustande bringen … und gucken, dass das Land endlich mal die Staatsschulden abbaut UND die Steuern senkt!
Ganz genau ! Es ist ja wichtiger unsere Geschichte neuschreiben zu „müssen“ als sich um die wahren Probleme der Leute zu kümmern… soweit sind wir schon mit dieser Linksideologie in der Wallonie. Kein Wunder dass die Flamen die Sch… voll haben und Vlaams Belang wählen.
Zur Perfektion von den alten Römern gebracht; Schaut! Da hinten brennt’s! Während die Flammen (nicht die Flamen) bereits unter den Füßen tanzen… Es ist ein Meisterwerk, was mit uns gemacht wird, leisten sie sich doch gleich eine „Neue Welt“. Ohhh, Aquarius…
Ich staune nur noch und bewundere, ohne es gut zu heißen, wie dieser Plan umgesetzt wird.
Es wird nicht gut ausgehen.
ein Meisterwerk, zu Ihrem Vergleich: Die Einnahme Konstantinopels durch die Türken. Das ging ja bekanntlich nicht über den Seeweg, den die Griechen hervorragend schützten, sondern über Land mittels einer eigens für Schiffe gebauten Rutschbahn. Als die Schiffe oben bereit standen, diskutierten die Byzantiner in ihrem Parlament noch über Prozedurstanden.
„Prozedurfragen“ statt „Prozedurstanden“.
Ich weiß, ich habe vor kurzem noch das Buch THE ELITE von Fiennes gelesen…
Aber, was wollen Sie eigentlich sagen? Wieso immer diese Besserwisserei zu allen Themen? Ich meine, daß sich die Universalisten gerade die WELT leisten! Sie versuchen es, zumindest. In Asien, in Russland und anderen vernünftigen Teilen der Welt haben sie jedoch keine Schnitte (mehr).