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Karneval in Schwarz-Gelb in Aachen: Stadt feiert Aufstieg und Pokalsieg der Alemannia

So war es beim Aufstieg in die Bundesliga im Jahr 2006: Erik Meijer (M), Stürmer von Alemannia Aachen, feiert am 15.05.2006 zusammen mit den Fans auf dem Aachener Markt. Foto: picture alliance / dpa

AKTUALISIERT – Nach dem Meistertitel in der Regionalliga West hat Alemannia Aachen auch den Mittelrhein-Pokal gewonnen.

Aachen hat damit das Double perfekt gemacht: Der Regionalliga-Meister gewann am Samstag auch das Landespokal-Finale und steht damit in der ersten DFB-Pokal-Hauptrunde. Aachen setzte sich im Mittelrhein-Pokal-Endspiel mit 4:2 (2:1) gegen den klassentieferen Bonner SC durch.

Dustin Willms mit zwei Toren (54./65. Minute), Anton Heinz vom Elfmeterpunkt (28.) und Sasa Strujic (90.+1) sicherten dem künftigen Drittligisten nach der Meisterschaft auch den Pokaltriumph. Allerdings hatte Aachen einige Mühe gegen die Bonner, die durch Serhat Korkur (14.) früh in Führung gingen und für die Michael Okoroafor das zwischenzeitliche 2:2 erzielte. Am Ende jedoch setzte sich der Favorit durch.

Es darf jetzt gefeiert werden. Es wird nicht so sein wie im Jahr 2006 beim Aufstieg in die Fußball-Bundesliga, als die Alemannia vor dem Aachener Rathaus von rund 15.000 Fans empfangen und bejubelt wurde. Es wird aber auch nicht so sein, wie ursprünglich geplant war, nämlich mit einer Feier nicht in der Aachener Innenstadt, sondern ausschließlich auf dem Vorplatz des Tivoli-Stadions an der Krefelder Straße.

Am vergangenen Mittwoch haben sich Stadt und Verein auf ein neues Konzept verständigt. Zuvor hatte der Aachener Bundestagsabgeordnete Armin Laschet (CDU) scharf kritisiert, dass die Aufstiegsfeier nicht in der Innenstadt stattfinden sollte.

Anlässlich des letzten Spiels der Alemannia gegen Velbert, das mit einem 2:0-Sieg der Schwarz-Gelben endete, wurde der Meister der Regionalliga West geehrt. Das war aber erst der Anfang. Foto: Colin Kraft

Laschet ging es bei seiner Kritik vor allem um „das Aachen-Gefühl“, das die Verantwortlichen der Stadt sträflich vernachlässigen würden. Das „Aachen-Gefühl“ empfinde man „zwischen Dom und Rathaus“. „Hier schlagen Herz und Seele unserer Stadt, hier ist Heimat, die Zusammenhalt stiftet“, sagte der 63-Jährige gegenüber der Aachener Zeitung.

Nach neuerlichen Absprachen zwischen Stadt und Alemannia wurden neue Details zur geplanten Meisterfeier an diesem Wochenende vom 25. und 26. Mai verkündet. Die Veranstaltung am Tivoli begann bereits am Samstag um 12.30 Uhr und nicht wie ursprünglich angekündigt erst um 17 Uhr.

Alle, die sich kein Ticket für das Finale in Köln sichern konnten, waren eingeladen, das Spiel am Tivoli in Public-Viewing-Atmosphäre auf zwei großen Leinwänden zu verfolgen. Für das leibliche Wohl ist mit Essen, Trinken und Sitzmöglichkeiten gesorgt. Nach Abpfiff der Partie ist bis zum Eintreffen der Mannschaft der Alemannia am Tivoli-Stadion ein Programm vorgesehen, garniert mit musikalischen Live-Auftritten.

Die APAG bietet am Samstag als Geschenk an die Fans zum Aufstieg ab 12 Uhr kostenfreies Parken im Parkhaus am Tivoli an. Die Zufahrt erfolgt ausschließlich über die Süd-Einfahrt am HIT-Supermarkt entlang. Die ASEAG bietet von 17:30 – 23 Uhr Shuttle-Busse im 15-Minuten-Takt vom Hauptbahnhof über Bushof zum Tivoli und zurück an. Ebenso steuert die Linie 51 das Stadion an. Am Tivoli stehen Toiletten im Umlauf der INFORM-Tribüne (Osttribüne) zur Verfügung. Barrierefreie Toiletten befinden sich auf dem Vorplatz des Tivoli sowie im Klömpchensklub.

Die Alemannia wird nach dem Pokalendspiel mit dem Mannschaftsbus von Köln zurück nach Aachen fahren. Das Team wird dort gegen 18-18.30 Uhr erwartet.

Angekommen in Aachen, wird die Mannschaft das Gefährt wechseln und in der Jakobstraße, Ecke Klappergasse, eine Parade im Karnevalswagen starten. Dieser wird von der Prinzengarde Aachen zur Verfügung gestellt. Über die Jakobstraße geht es zum Markt, wo das Team den dort anwesenden Fans kurz die Meisterschale auf der Rathaustreppe präsentieren wird.

Das Tivoli-Stadion an der Krefelder Straße in Aachen. Foto: Shutterstock

Der Zugang zum Markt ist vorerst von allen Seiten offen, sagte Ordnungsdezernentin Annekathrin Grehling gegenüber der Aachener Zeitung: Sollte der Andrang in Richtung 4.000 Besucher gehen, werde die Veranstaltung abgesperrt; je nach Lage auch schon ab 3.500 Menschen. Ob Fans Alkohol, Flaschen, Gläser oder sogar Pyro-Artikel mit sich führen, werde nicht gesondert kontrolliert – aber beobachtet.

Anschließend geht die Parade noch über die Großkölnstraße bis zur Ecke Seilgraben. Dort endet sie. Dann geht es auf schnellstem Wege zum Tivoli.

„Die Idee ist wie schon gesagt, die Veranstaltung zu entzerren und eine überfüllte Innenstadt zu verhindern“, bekräftigte Alemannias Geschäftsführer Sascha Eller. Ab 22 Uhr wird die Veranstaltung langsam ausklingen. Die Mannschaft wird sich anschließend nach einer Runde durch die Stadt zur Afterparty ins Nox begeben.

Am Sonntag, dem 26. Mai, findet um 12 Uhr der offizielle Empfang der Mannschaft im Aachener Rathaus durch Oberbürgermeisterin Sibylle Keupen statt. Nach dem nicht-öffentlichen Teil im Rathaus folgt ein weiterer Auftritt der Mannschaft auf der Rathaustreppe.

Alemannia und Stadt Aachen verstehen den Sonntag ausdrücklich als familienfreundliches Zusammenkommen. Ein kleines Rahmenprogramm mit Redebeiträgen und Musik rundet den öffentlichen Teil auf der Rathaustreppe ab.

Geschäftsführer Eller: „Die Party ist bewusst an zwei Tagen ausgerichtet, weil wir wirklich mit allen feiern wollen. Eine Feier ausschließlich auf dem Markt hätte den Sicherheitsrahmen wegen des hohen Andrangs schlicht und einfach gesprengt.“ (cre)

27 Antworten auf “Karneval in Schwarz-Gelb in Aachen: Stadt feiert Aufstieg und Pokalsieg der Alemannia”

  1. Wer hätte das gedacht , als Fan der KASE ist man neidisch und erfreut zugleich , grandios das Stadion , die vielen Zuschauer , ohne Hauptsponsor ,die Arbeit der Stadt Aachen , die Anstrengungen der Verantwortlichen , der Verein war vor drei Jahren fast bankrott , mit Spieler aus der Region, , das ist erstaunlich , das spielerische Niveau höher als das der KASE , jeder Aachener hat mitgeholfen ,bemerkenswert.

  2. Osteuropa

    Ich war heute auf dem Tivoli – Zuschauer 29.500 – super – Spiel gegen Absteiger Velbert grottenschlecht…. kann vorkommen -es geht um NICHTS – die Alemania Spieler aus der Region……… –
    Blödsinn …. bitte die offiziellen Alemannia Homepage ansehen – das spielerische Niveau höher als das der KASE !!!!!!!!! Witzbold…. habe ich heute gesehen….. Sie bestimmt auch… oder ?? dann von mir alles Gute für kommendes Jahr in der 3ten Liga – ein KAS ( +/- Alemania ) Fan

  3. Peter Müller

    Ich habe mal recherchiert Osteuropa. Ich muss ihnen wiedersprechen. Schon alleine heute standen im Kader 6 Spieler, die aus der Jugend von Aachen kommen, oder schon mal da gespielt haben. Alle sind deutsche Spieler,( ausser einer) die in Deutschland spielen. Was heisst Region ? In Deutschland ist das Köln , Essen, Oberhausen, Koblenz. Die Jugendarbeit ist schon sehr gut in Aachen, wenn man sieht wer da so alles gespielt hat, und es zu etwas gebracht hat.
    Mit den Zuschauern haben sie Recht.
    Mit der Spielstârke auch, bis heute. Ich glaube das zwischen der 3. Liga in Deutschland und der Belgischen 2. Liga keinen Unterschied gibt.
    Auch von mir alles gute für die zwei Mannschaften.

  4. Damals der Aufstieg in die 1.Liga,das war noch echt ein Ding.Abendspiel,Aufstieg,die Fans legten die Krefelderstrasse lahm,die Mannschaft erschien auf der Fussgängerüberführung,anschliessend Fanzug unter Führung der Ultras in die Altstadt und Feier bis am Morgen mitten in der Woche.Wenn ich denn schon höre,“Zu teuer“ ,“Aus Sicherheitsgründen nicht machbar“.Für jeden anderen Mist ist Geld da.

      • Ja . sicher , sicher .
        Und der Fußballplatz ist auch Grün ;
        In welcher Farbe hättet ihr diesen denn gerne ?
        Nur Bescheid sagen , ich werde das regeln .
        Rufe morgen bei der Stadt an , die lackieren euch das Spielfeld in eurer Wunschfarbe .

  5. Willi Müller

    Laschet konnte schon so manches nicht verstehen: zum Beispiel, dass zuviele Ausländer nicht so gut für die Sicherheit der Bevölkerung sind ( Messer, Vergewaltigung und so weiter) oder dass man angesichts von Überschwemmung und Todesopfern nicht rum albern und dümmlich grinsen sollte.

  6. der erste Punkt ist, dies ist ein asoziales Verhalten der Stadt Aachen an der Spitze unsere Oberbürgermeisterin. Der zweite Punkt dass unsere Alemannia bzw die Verantwortlichen der Alemannia dieses auch noch mitspielen und dies uns als großen Erfolg und als Event verkauft, dies ist einfach unfassbar. der dritte Punkt Gastronomie leidet auch darunter. eine Woche vorher, wird alles komplett abgesagt es findet keine von ihm wichtige Kommunikation mit der Öffentlichkeit statt und es wird alles so entschieden dies ist eine Unverschämtheit

  7. Ostbelgien Direkt

    Aufstiegsfeier Alemannia: Kurzfristige Sperrungen möglich

    Die Mannschaft der Alemannia Aachen zieht am Samstag, 25. Mai, nach dem Pokalfinale in einem offenen Wagen durch die Innenstadt – inklusive Stopp vor dem Rathaus. Daher kann es auf der Strecke zu kurzfristigen Sperrungen kommen. Der Start der Parade liegt zwischen 18 Uhr und 20 Uhr. Der Weg führt durch die Jakobstraße zum Markt und über die Großkölnstraße Richtung Tivoli.

    Die Stadt Aachen bittet alle Aachener um Verständnis für eventuell entstehende Behinderungen.

  8. Das ein ostbelgisches Forum auch in unserem Nachbarland gelesen wird erstaunt nur Eifeler.
    Allein in Aachen leben mehr Menschen als in Ostbelgien und es ist nicht verwunderlich wenn sie sich zu Aachens Aufstieg äussern

  9. delegierter

    Ich habe an anderer Stelle gelesen, daß Aachener “ Fans“ Mallorca unsicher machen und randalieren.
    Schon Opa sagte “ Gott schütze uns vor Sturm und Wind und Deutschen die im Ausland sind „.
    Traurig, diese Sauftouristen, zum 🤮

  10. Ich habe mal eine Gruppe von Alemannia-Fans im Zug erlebt. Einige von ihnen machten sich nicht die Mühe, zum Pinkeln das WC aufzusuchen. Dass Fußball angesagt ist, merkt man problemlos auch am Radau und an den Polizei-Hundertschaften an Bahnhöfen auf Steuerzahlers Kosten.
    Es wundert mich nicht, dass diese Art von Fans sich auch am Ballermann daneben benehmen und selbst polizeiliche Anordnungen missachten. Gut fand ich die robuste Reaktion der spanischen Polizei.
    Aus diesen Gründen habe ich auch nichts dagegen, die Aufstiegs-Feierlichkeiten aus der Innenstadt zu verbannen.

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