Politik

Atomenergie-Gipfel in Brüssel: Schnellerer Ausbau von Nuklearstrom geplant [Fragen & Antworten]

21.03.2024, Belgien, Brüssel: Staats- und Regierungschefs stehen für ein Gruppenfoto vor dem Atomium während eines Kernenergie-Gipfels auf der Expo in Brüssel . Staats- und Regierungschefs von Ländern, die an der Kernenergie festhalten, wollen bei einem Gipfeltreffen in Brüssel die globale Rolle der Atomkraft hervorheben. Die Konferenz wird von der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) und der derzeitigen EU-Ratspräsidentschaft Belgien organisiert. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

AKTUALISIERT – In Deutschland sind keine Meiler mehr am Netz. In Brüssel arbeiteten Staats- und Regierungschefs hingegen an der atomaren Renaissance. Die Klimakrise und der Ukraine-Krieg dienten dabei als Argumente.

Bei der Frage zur Zukunft der Kernkraft geht ein Riss durch Europa. Während in Deutschland im April 2023 der einst von CDU und CSU (mit)beschlossene Atomausstieg mit leichter Verzögerung umgesetzt wurde, gehen andere Staaten in der Europäischen Union und in anderen Regionen einen anderen Weg.

Beim ersten internationalen Atomenergie-Gipfel kündigten rund 30 Staaten am Donnerstag in Brüssel einen schnelleren Ausbau von Nuklearstrom an und argumentierten dabei unter anderem, dass nur so CO₂-Emissionen im Kampf gegen die Klimakrise ausreichend gesenkt werden könnten. Wichtige Fragen und Antworten zu dieser Konferenz:

21.03.2024, Belgien, Brüssel: Als Märchenfiguren verkleidete Klima-Aktivisten bei einer Protest-Aktion am Rande des Kernenergiegipfels. Foto: Eric Lalmand/Belga/dpa

– Was ist das Resultat dieses Gipfeltreffens?

In ihrer gemeinsamen Erklärung sprachen sich die teilnehmenden Staaten nicht nur für den Bau neuer AKW aus, sondern auch für die Verlängerung der Lebenszeit von bestehenden Anlagen, sowie für den Einsatz neuartiger Reaktortypen. „Wir verpflichten uns dazu, das Potenzial der Nuklearenergie voll auszuschöpfen“, hieß es.

Die Staats- und Regierungschefs forderten von internationalen Finanzinstitutionen wie der Weltbank, Atomprojekte verstärkt zu unterstützen. Teilnehmer betonten nicht nur, dass Atomenergie bei der Vermeidung von CO₂ eine wichtige Rolle spielen sollte. Sie argumentierten auch, dass AKW in Krisenzeiten für Unabhängigkeit von ausländischen Energiequellen sorgen. „Ein wichtiger Auslöser für das Comeback der Nuklearenergie war Putins Invasion in die Ukraine“, sagte Fatih Birol, Chef der Internationalen Energieagentur (IEA), in Brüssel.

– Wer unterstützt diese Initiative der Atombefürworter?

21.03.2024, Belgien, Brüssel: Mette Frederiksen (l-r), Ministerpräsidentin von Dänemark, Olaf Scholz, Bundeskanzler von Deutschland, Viktor Orban, Ministerpräsident von Ungarn, Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, und Donald Tusk, Ministerpräsident
von Polen, stehen zusammen während eines runden Tisches auf einem EU-Gipfel, einem Treffen der Staats- und Regierungschefs der EU-Staaten. Foto: Geert Vanden Wijngaert/AP/dpa

Deutschland saß nicht mit am Tisch der Konferenz, die von Belgien und der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA) organisiert wurde. Anwesend waren neben dem belgischen Premierminister Alexander De Croo unter anderem Frankreichs Präsident Emmanuel Macron, Mark Rutte aus den Niederlanden, Donald Tusk aus Polen und aus Ungarn Viktor Orban. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen sowie EU-Ratspräsident Charles Michel nahmen teil sowie hochrangige Vertreter aus den USA, China, Indien oder Japan.

– Wie wird das Gipfeltreffen in Deutschland eingeschätzt?

Das Bundesumweltministerium gibt sich betont gelassen: „Dass es unter den EU-Mitgliedstaaten bezüglich der Atomkraftnutzung unterschiedliche Sichtweisen gibt, ist bekannt und wird gegenseitig respektiert“, sagte ein Sprecher. Deutschland habe mit seinem Ausstieg den Kreis der atomkritischen EU-Mitgliedstaaten gestärkt. Im nationalen wie im internationalen Diskurs zur Zukunft der Atomkraft zeige sich, dass wirtschaftliche und sicherheitstechnische Fragen „unterbelichtet“ seien, sagte der Chef des Bundesamtes für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE), Christian Kühn, am Donnerstag. Eine Studie im Auftrag des Bundesamtes kommt zum Schluss, dass neuartige Atomreaktoren der vierten Generation noch auf Jahrzehnte nicht marktreif nutzbar sein werden.

– Wie wird in Europa die Kernkraft genutzt?

Aktuell werden in 12 der 27 Mitgliedstaaten Atommeiler betrieben, in der Slowakei und in Frankreich befinden sich gar zwei neue Kernkraftwerke in Bau. Als Reaktion auf die geänderten Rahmenbedingungen infolge des Ukraine-Kriegs hat Belgien den beschlossenen Ausstieg auf 2035 verschoben, Spanien hält am Ausstieg fest. Die mit Abstand meisten Meiler gibt es in Frankreich. Auch Polen beabsichtigt ein Kernenergieprogramm neu zu starten, Tschechien plant ebenfalls den Neubau von Meilern.

– Warum hat Frankreich in Europa eine Sonderrolle?

21.03.2024, Belgien, Brüssel: Der Generalsekretär der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEO), Rafael Mariano Grossi (r), spricht mit dem belgischen Premierminister Alexander De Croo (l) bei der Ankunft zu einem Kernenergie-Gipfel auf der Expo . Foto: Virginia Mayo/AP

56 der 100 Atomkraftwerke in Europa sind in Frankreich. Grundsätzlich wird der Bau von 14 oder mehr neuer Anlagen in Erwägung gezogen. Außerdem soll die Laufzeit bestehender Kraftwerke verlängert werden, wenn die Sicherheit dies zulässt. Jedoch zeigt sich auch, wie schwierig der Neubau ist: Mitte 2024 soll in Flamanville in der Normandie ein neuer Meiler ans Netz gehen – mehr als 16 Jahre nach Baubeginn und mit geschätzten Kosten von 13,2 Milliarden Euro viermal so teuer wie vorgesehen.

Als Atommacht setzt Frankreich aber auch aus anderen Gründen auf Kernkraft: Frankreichs Verteidigungsministerium hat angekündigt, im AKW Civaux Material, das Lithium enthält, anreichern zu wollen. Daraus soll das Gas Tritium für Abschreckungswaffen gewonnen werden.

– Wie ist die Lage weltweit?

Derzeit sind laut IAEA weltweit 415 Atomreaktoren in Betrieb. Die USA sind nach Angaben der Lobbyorganisation WNA der weltweit größte Produzent von Kernenergie, gefolgt von China und Frankreich. In der amerikanischen Bevölkerung ist die Unterstützung für Atomstrom gewachsen, wohl auch wegen steigender Öl- und Gaspreise. Laut Umfragen spricht sich eine Mehrheit für die Nutzung von Kernenergie aus. Derzeit sind landesweit 94 Reaktoren im Einsatz. China und Indien treiben derzeit den Ausbau von Kernkraftwerken am aktivsten voran.

– Wie ist die Situation in Deutschland?

21.03.2024, Belgien, Brüssel: Ungarns Ministerpräsident Viktor Orban, (M-r), spricht mit Polens Ministerpräsident Donald Tusk, (M-l), nachdem er für ein Gruppenfoto vor dem Atomium während eines Kernenergie-Gipfels auf der Expo in Brüssel posiert hat. Foto: Virginia Mayo/AP/dpa

Trotz des vollzogenen Atomausstiegs gibt es Rufe nach einem Wiedereinstieg. CDU und CSU machen sich dafür ebenso stark wie FDP und AfD. Dagegen betonen SPD und Grüne, dass die Atomkraft keine Zukunft hat und der Ausbau der erneuerbaren Energien auch aus Kostengründen vorangetrieben werden müsse. Kanzler Olaf Scholz (SPD) erklärte im vergangenen Jahr, wer neue Atomkraftwerke fordere, verkenne die langen Bauzeiten sowie hohen Bau- und Stromkosten. „Der Atomausstieg macht unser Land sicherer, die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar“, betonte das Umweltministerium.

– Welche Erwartungen verbinden die Befürworter mit der Atomkraft?

Bei der Weltklimakonferenz Ende 2023 hatten rund 20 Staaten angekündigt, zum Wohle des Klimas die Energieerzeugung aus Atomkraft hochschrauben zu wollen. Bis zum Jahr 2050 sollten die Kapazitäten verdreifacht werden, hieß es in einer Erklärung, die unter anderem von Frankreich und den USA unterzeichnet wurde. Dafür müsste die aktuelle Kapazität von gut 370 Gigawatt um etwa 740 GW ausgebaut werden. Die IEA hat jedoch darauf hingewiesen, dass die Gesamtleistung aller im Bau befindlichen und geplanten Reaktoren dazu bei Weitem nicht ausreicht.

– Warum ist Atomkraft umstritten?

Umweltorganisationen wie Greenpeace fordern, Regierungen sollten ihre Energieziele mithilfe erneuerbarer Energien erreichen. Greenpeace-Aktivisten machten am Konferenzort in Brüssel mit einer Abseil-Aktion auf sich aufmerksam. Umstritten sind AKW vor allem wegen der hohen Risiken, wie die Reaktorkatastrophen in Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben. Experten sagen zudem, dass ohne staatliche Subventionen die Kosten niemals wirtschaftlich seien.

Da die Uranvorkommen auch endlich sind, erwarten Fachleute auch hier stark steigende Preise und wegen der langen Bauzeiten der Meiler sei die Technologie nicht geeignet, im Kampf gegen die Klimakrise etwas zu bewirken. Hinzu kommt die nicht gelöste Frage der Endlagerung des radioaktiven Abfalls. (dpa)

55 Antworten auf “Atomenergie-Gipfel in Brüssel: Schnellerer Ausbau von Nuklearstrom geplant [Fragen & Antworten]”

  1. …..
    Aus dem Wirtschaftsministerium hieß es zudem, dass der Atomausstieg keine negativen Auswirkungen auf die Versorgungssicherheit in Deutschland hatte. Das Umweltministerium betonte: „Der Atomausstieg macht unser Land sicherer, die Risiken der Atomkraft sind letztlich unbeherrschbar.“
    ……
    //////
    Diese Lügen wiederholen die Grünen noch wenn das Licht ausgeht, die Wahrheit sieht wie folgt aus: weder ist die Kernkraft unbeherrschbar noch ist die Netzsituation in Deutschland sicher. Wenigstens scheint der Rest Europas das erkannt zu haben und schwenken um, von grünen Träumen wieder auf reale Physik. Das macht Hoffnung….

    • @ – Dax 12:19
      Mal sehen ob sie das noch als Lüge bezeichnen , wenn das in Europa eintrifft was nicht eintreffen soll , wie in Fukushima oder Tschernobyl .
      Abgesehen davon ist es Wahnsinn , in so unsicheren Zeiten , sich quasi die Atombomben selber zu bauen , die der Feind mit einer kleinen Bombe zünden könnte !
      Außerdem :
      Sonst seid ihr doch auch Ungläubige des Klimawandels, aber jetzt kommt er euch natürlich wie gerufen.
      Merkt ihr eigentlich nichts?
      Es geht sich in erster Linie darum , die E-Fahrzeuge mit Strom zu versorgen , den wir sonst nicht nötig hätten.
      Sie behaupten zwar immer dass E- Fahrzeug wäre nicht ideal, in Wirklichkeit kommt es ihnen aber gelegen.
      Sonst rechnen , tun und machen Sie hier einen auf schlau , aber wenn der Anteil an benötigten Strom auszurechnen ist , an dem Tag wo alle Verbrenner durch E-Fahrzeuge ersetzt werden sollen , kommt von ihnen natürlich nichts.
      Und selbst wenn , hätten sie in dem Moment wahrscheinlich auch noch einen schöner Kommentar bereit , -dass man so viele Atomkraftwerke benötigt auch wenn der Verbrenner weiterhin erlaubt wäre.-
      Das wäre dann eher etwas, was man als Lüge bezeichnen könnte.
      Aber ihnen geht es ja doch, aus welchem Grund auch immer , nur um die Werbung für Atomkraft
      und das sabotieren der Ideen , für erneuerbare Energien, weil es nicht mit Ihrer Werbung zusammenpasst.

      • Karli Dall

        @ANOROC
        …“wenn das in Europa eintrifft was nicht eintreffen soll , wie in Fukushima oder Tschernobyl .“

        In Fukushima handelte es sich um ein Seebeben mit anschließendem Tsunami – kann Europa nur bedrohen, wenn Sie, ANOROC, alle Backen die Sie haben voll aufblasen
        und
        in Tschernobyl handelte es sich um ein veraltetes AKW und die Bedienungs-Mannschaft hatte zu viel vom schlechten Wodka getrunken – in Europa sind die AKWs viel sicherer und schlechter Wodka wurde von der EU verboten.

    • ANOROC
      Dax + seine Kollegen haben Angst vor vom Dach fallende Panele oder abfallende Windmühlenflügel
      getroffen zu werden. Das tut ganz lange ganz weh . . .
      Aber wenn ein Atomkraftwerk explodiert ist es nicht so schlimm, das tut nicht lange aua . . .
      DAS ist doch wohl logisch, oder ????
      jetzt schon mit diesen verstrahlten Köpfen zu diskutieren, hat absolut keinen Sinn.

    • Alfons van Compernolle

      Nun Dax, dann erklaer einem pensionierten dipl.Ing. Physik & Maschinenbau doch Bitte endlich einmal
      wie sicher unsere Deutschen und/oder Belgischen Kernreaktoren doch sind UND ganz wichtig , wo wir den strahlungsaktiven Restmùll fuer die kommenden 2 Millionen Jahre sicher endlagern koennen.

      • Karli Dall

        #Alfons van Compernolle

        …“Restmùll fuer die kommenden 2 Millionen Jahre sicher endlagern koennen.“

        2 Millionen Jahre?

        Die Franzosen wollen den Restmüll 100.000 Jahre, die Deutschen 1.000.000 Jahre, Sie jetzt 2.000.0000 Jahre lagern.

        Ich würde da sagen, da machen Sie mal…
        denken Sie vielleicht noch an einen Sicherheitspuffer… ganz wichtig.

          • Haben Sie die Antwort? Oder wird das erst nach den Wahlen enthüllt? Wenn der Müll da vergraben wird einer produziert würde, dann macht was ihr wollt. Leider will man ihn aber lieber irgendwo in den Ardennen vergraben. Warum eigentlich? Wenn das doch so sicher ist! Und kommen Die mir nicht mit „das Gestein….“. Die haben das in Mol getestet, in exakt dem gleichen Gestein! Also, worauf wartet ihr noch?

          • Alfons van Compernolle

            Doch bei den hier eingetellten Kommentaren , kann und dar auch ein dreifacher alter dipl. Ing derartige Fragen stellen. Nur Antworten gibt es keine, weil keiner auch die Wissenschaft nicht , eine Antwort geben kann. Es bestehen keine sicheren Endlager oder andere wie auch immer gelagerte Endlagermoeglichkeiten.
            Und nun mal weiter mit Euren so sagenhaften Kommentaren.

    • Grüner Wahnsinn

      So ist es, Dax. Und wenn man sich im übrigen das Bild oben im Bericht von OD etwas genauer ansieht,
      wird einem durch die dunklen Wolken am Horizont und die etwas, womöglich absichtlich dunkelgefärbten Rauchschwaden der A-Meiler suggeriert, dass Atomenergie etwas Unangenehmes, Gefährliches oder Böses darstellen soll; wenn ich unter diesem Bild dann sehe : Foto (u.a.) DPA, erkenne ich wieso und weshalb, auch wenn Herr Cremer sich meist positiv über DPA äußert , sind das für mich die“ Wölfe im Schafspelz“ der deutschen (Staats-) Medien….

    • Auch wenn man nicht auf die (irre) E-Mobilität umschwenkt, der aktuelle Strombedarf ist ohne Kohle und Erdgas nur mit Kernkraft zu gewährleisten. Wer immer noch glaubt dass das auch mittels Wind und Sonne möglich sei, kann sich gleich eine Tüte Strom beim Weihnachtsmann bestellen…..

      • Grüner Wahnsinn

        „Wer immer noch glaubt dass das auch mittels Wind und Sonne möglich sei, kann sich gleich eine Tüte Strom beim Weihnachtsmann bestellen…..“

        Und dazu noch eine Taschenlampe gleich mitbestellen, um in die Steckdose(n) rein zu leuchten,
        um zu sehen, ob und wie lange der Strom da noch rauskommt

  2. Dieser Gipfel in Brüssel ist das Schauspiel belgischer Politik. Ausgerechnet Premier De Croo, dessen Partei die Verlängerung der KKW jahrelang verhindert hat, und unsere Energieministerin Tina Vanderstraten, die die Entscheidung der Verlängerung der 2 von 7 Reaktoren in Belgien so lange hinausgezögert hat das es uns inzwischen Milliarden kostet (anstatt Geld aufzubringen) und die die Versorgungssischerheit in Belgien in Gefahr gebracht hat und noch bringt, ausgerechnet diese beiden verlogenen Politiker stellen sich in Brüssel als die Heilsbringer und Atombefürworter dar. Schande über ihr Haupt.

    • Karli Dall

      #Joseph
      …verlogene Politiker stellen sich in Brüssel als die Heilsbringer…..

      Ist völlig normal für Politiker. Der Grüne Anton Hofreiter z. B. , ehemaliger Friedensaktivist und Kriegsdienstverweiger, gehört heute zu den schärfsten Ukraine-Kämpfern seiner Partei – verbal.
      Nicht vergebens wird er jetzt „Panzer-Toni“ genannt.

  3. Guido Scholzen

    Zurückblickend in die vergangenen 15 Jahre muss festgehalten werden, dass die Mehrzahl der Politiker, die sich mit Energie befassen ausschliesslich beratungsresistente Nichtswisser waren und sind.
    ok, die Politiker können nicht hexen und sind nicht allwissend (nur die Grünen glauben das noch immer von sich und deswegen neigen viele Berufspolitiker auch in diese Nische), aber wer sich nur mit political Correctness anstatt mit technischen Know-how in diesem Bereich befasst, der sollte doch besser arbeitslos sein als vom Steuerzahler mit üppigen Diäten versorgt werden.
    Man muss sich nicht die grosse Politik in Europa anschauen in der Nuklear-Frage, ein Blick auf die DG und Umgebung genügt.

    Allianz der Regionen für einen europaweiten Atomausstieg gegründet (02.03.2016)
    https://brf.be/national/969817/

    2 Argumente gegen die Nuklearpower sind auf jeden Fall ernst zu nehmen: Reaktorsicherheit (siehe Tschernobyl und Fukushima) und „Atommüll“ (in Wahrheit hochradioaktive Restbestände):
    * Atommüll: dieser „Atommüll“ sollte niemals endgelagert werden, weil dort noch Energie drinsteckt. Reaktoren neuer Generation sind in Planung, die diesen ‚Abfall‘ weiternutzen können. Warum fordern die hier versammelten Politiker keine gemeinsame Aktion, um diese Vorhaben voranzutreiben? Richtig, weil diese Polit-Nasen wie gesagt nichts davon verstehen, es sind und bleiben beratungsresistente Nichtswisser in diesem Bereich.
    * Wem die Nuklearenergie zu risikobehaftet ist, der sollte auf altbewährte Kohlekraftwerke und auch Gasturbinen zurückgreifen. Ach ja, habe fast vergessen zu erwähnen, dass die gleichen Politiker in Sachen Energie auch nichts von Klima verstehen, sonst wären die ja nie von der Notwendigkeit einer Energiewende überzeugt gewesen.

    Dieses Gipfeltreffen ist eine gegenseitige Selbstbeweihräucherung von Ahnungslosen.
    Traurig, aber wahr.

    • neue Reaktoren sind in PLANUNG? Der erste Testreaktor zur Verwertung von Müll muss von mehreren Ländern gemeinsam finanziert werden, ist erst 2036 fertig, und hat eine vergleichsweise minimale Leistung! WENN der funktioniert, DANN kann man den Bau grösserer Anlagen planen, die dann noch einmal eine gewisse Bauzeit und einen Preis haben. Und nach der zweiten Nutzung muss man den Müll aus diesen Reaktoren trotzdem noch 300 Jahre sicher lagern! Glauben Sie, dass wir das noch erleben?

    • Antigegenpol

      „Zurückblickend in die vergangenen 15 Jahre muss festgehalten werden, dass die Mehrzahl der Politiker, die sich mit Energie befassen ausschließlich beratungsresistente Nichtswisser waren.“
      Eine gewagte Behauptung von jemandem, der einer Organisation angehört, die noch nicht mal das Prozentrechnen beherrscht..

      Neue Atomkraftwerke?
      So wie der französische Flamanville 3, ein EPR-Reaktor der dritten Generation, ursprünglich als Demonstrationsobjekt („tête de série“) für den Export dieser Technologie gedacht, Planungsbeginn 2004, Baubeginn 2007, geplante Indienststellung 2012. Jetzt haben wir 2024 und in diesem Monat sollen endlich die Brennstäbe geladen werden. Wenn alles gut verläuft, erreicht der Reaktor am Jahresende seine volle Leistung.
      Aber wie heißt es so schön:
      „La direction du site reste toutefois prudente sur le bon déroulé de ce calendrier. Toutes ces étapes seront soumises à de nombreux contrôles, notamment de la part de l’autorité de sureté nucléaire.“
      Der Herr Scholzen kann ja schon mal eine Kerze vor dem Altar des Schutzpatrons der Atomphysiker anzünden, so es einen solchen gibt.

      Zwanzig Jahre, und von den astronomischen Baukosten wollen wir erst gar nicht anfangen. Die bleiben eh am Steuerzahler hängen: geplant: 3,3 Milliarden €, jetzt rund 20 Milliarden.
      Ja, und vor mehr als zwanzig Jahren ging in Frankreich der letzte Reaktor ans Netz: Civaux-2.
      Außer Flamanville ist auch keiner mehr im Bau.
      Aber vielleicht geschieht ja ein Wunder und die SMR-Reaktoren fallen bald nur so vom Himmel.
      Oder die Schnellen Brüter der Gegenpoler. Ein Prototyp soll im Garten des Herrn Scholzen im Bau sein.

      https://fr.wikipedia.org/wiki/Centrale_nucl%C3%A9aire_de_Flamanville
      Aber das sind ja alles Märchen der Atomkraftgegner.

      • Guido Scholzen

        Richtig, das alles dauert noch Jahrzehnte. Der Alptraum der grünen Energiewirtschaft ist schon lange ausgeträumt weil gescheitert. Viele Ideen der Kernkraft sind hingegen zukunftsweisend.

      • Eines muss man den Grünen zugestehen, sie haben es geschafft die Europäische (eigentlich die Deutsche) Kernenergie zu zerstören. Ein Fadenriss bei dieser Technologie ist fast unumkehrbar. Europa wird den Wiedereinstieg in die Kernkraft nur mit Hilfe anderer schaffen. Traurig genug, aber alles ist besser als die „Energiewende“ die mit Windräder und Sonnenstrom (Energieträger des Mittelalters) unermesslichen Schaden verursacht hat und auch weiter verursacht.
        https://nukeklaus.net/zurueck-in-die-zukunft/
        Der Bau von Kernkraftwerken (KKW) in den USA und Europa ist eine wirtschaftliche Katastrophe. Absurde Bauzeiten (Olkiluoto 16 Jahre, Vogtle 14 Jahre) bei astronomischen Baukosten (Olkiluoto 8000 USD/kW, Vogtle 15 000 USD/kW) und das Rad dreht sich bisher munter weiter. Gerade ist das hoffnungsvoll erwartete Projekt des Kraftwerks Nuscale UAMPS bestehend aus 6×77 MWel in USA schon vor dem Baubeginn gestorben. Kein Wunder, bei einer spezifischen Investition von über 20 000 USD/kW. Wie konnte es dazu kommen? Wie läßt sich diese Entwicklung wieder umkehren?

  4. Peter S.

    Ich habe keine Lust, das Thema zu diskutieren. Wer Argumenten zugänglich ist, ist eh pro Kernenergie, mit dem braucht man also nicht zu diskutieren. Und mit den anderen kann man nicht diskutieren.

  5. Der Titel ist irreführend: „Atomenergie-Gipfel in Brüssel: Schnellerer Ausbau von Nuklearstrom geplant “
    Eines ist sicher, schnell geht da gar nichts. Da haben die grünen Gesellschaftszerstörer ganze Arbeit geleistet, die Kontinuität in dieser Technologie ist fast zusammengebrochen. Es bedarf eines grossen Kraftaktes um hier wieder eine funktionierende Industrie aufzubauen. 20 Jahre grüne Träume haben hier nur Trümmer hinterlassen, leider.

    • Joseph Meyer

      @ Dax
      Diese Diskussionen hatten wir doch schon vor Jahren, rauf und runter … Und dass in Begien die Laufzeiten der eigentlich schon zu alten AKW weiter verlängert werden würden, war vorauszusehen!
      Sicher ist nur Eins, und das wird m.E. immer ausgeblendet: Eine Stromversorgung die auf Atomenergie setzt verabschiedet sich automatisch von den Erneuerbaren, Beides zusammen ist nicht kombinierbar! Die Eine ist gross, zentral und träge bie der Abschaltung, die Andere klein, dezentral und ohne begleitende Nutzung von schnell an- und abzuschaltenden dezentralen Gaskraftwerken bei Dunkelflauten zu unsicher. Man muss sich also entscheiden, für das Eine ODER für das Andere!
      Ich bin ohne Wenn und Aber für Windkraft+Sonnenkraft+Wasserkraft+Biomassekraft und Langzeitspeicher. Das würde gehen, aber nicht mir si einem Larifari wie in Begien oder solchen politischen Traumtänzern wie in Deutschland und anderswo! Da gehen die hin und lassen sich von den USA die Gasleitungen aus Russland sprengen …, das preiswerte russische Gas wäre aber notwendig für die Übergangszeit bis die ausreichenden Kapazitäten an EE-Quellen für eine p-2-g Speicherung aufgebaut ist! Und der blödsinnige mörderische Ukrainekrieg (und gefährlich noch dazu!), hilft da auch nicht grade – anstatt auf die Russen zu zu gehen, lässt man sich von den „Möchte-gern-weiter-alleiniger-Weltausbeuter-bleiben“ aus den USA am Nasenring durch die Manege schleifen! Unglaublich, wann wird das Volk mal endlich wach?! Wann werden die schlauen Leute hier im Forum mal endlich wach? Und realisieren wo überall Young-Global-Leader aus dem WEF-Kader in den Industriestaaten die Regierungen beherrschen – Belgien gehört dazu! -, wer hinter dem WEF und hinter der WHO + NATO + IWF + EU/EZB, usw. steckt, was diese Leute vorhaben mit uns allen, … , kann man alles, glaubhaft, im Internet finden – „Thank you for your Leadership“ – noch jedenfalls?! Und es sind KEINE Theorien … es spielt sich ab vor unseren Augen! Die Staatsverschuldung und die Armut der 80-90% lassen grüßen, Corona und die Massenpanik lassen grüßen, die Kriege lassen grüßen – in der Ukraine gegen Russland und die „Säuberung“ des israelischen Territoriums, [ein Krieg gegen China – man fasst es nicht!!], die Flüchtlingswellen lassen grüßen, die Militarisierung lässt grüßen (so unnötig wie ein Kropf!), die „Ein-Schritt vor- Zwei-Schritt zurück“-Politik bei den Erneuerbaren lässt grüßen, und noch eine lange Liste mehr…!
      OK, ich weiß es, aber das musste jetzt mal sein -so wie in vielen Foren inzwischen sag ich jetzt auch: Das ist meine Meinung zur allgemeinen Wetterlage, sagt mir bitte, wie Ihr darüber denkt …

  6. Antigegenpoler

    Die Herren Meyer und DAX, völlig faktenresistent.
    Dass in Frankreich, dem Atomstaat par excellence, seit Civaux-3 vor mehr als zwanzig Jahren kein Reaktor mehr ans Netz ging, lag bestimmt nicht an den Grünen, die dort nie einen bestimmenden Einfluss ausgeübt haben, auch nicht an der Volksmeinung, die dieser Energie eher positiv gegenübersteht.
    Dieses Fiasko hat die Kernindustrie sich selbst zuzuschreiben.
    Aber auch dort, Makron hat’s versprochen, sollen die Erneuerbaren ausgebaut werden. Schön zu sehen etwa in der Somme-Bucht, wo abends am Horizont wie eine Weihnachtsbeleuchtung die roten Lichter der Windräder blinken.

    Für den Herrn Scholzen, die neueste „Erfolgsmeldung“ aus den USA:
    „In den USA ist ein Plan zum Bau eines neuartigen Kernkraftwerks aus mehreren Minireaktoren vorerst gescheitert. Wie die Fachzeitschrift Science berichtet, zog sich ein Zusammenschluss kommunaler Stromversorger im Westen der USA von einem entsprechenden Vertrag mit der Firma NuScale Power zurück. Grund dafür sind die extrem gestiegenen Kosten für das konzipierte Kraftwerk aus sechs kleinen modularen Reaktoren (SMR). Sie hatten sich mit 9,3 Milliarden Dollar mehr als verdoppelt.“
    (mdr Wissen vom 15.11.2023)
    Ja, die Heilsbringer SMR… Wie sagte er? Jahrzehnte? Ja, und bis dahin einfach die alten Schrottreaktoren weiterlaufen lassen mit etwas Hansaplast auf den durchrostenden Schweißnähten, nicht wahr?

    Wie heißt es so schön: Die Energiewende in ihrem Lauf, halten weder DAX noch Scholzen auf.

    Und der Herr Meyer, der darum bittet, zu sagen, was man über seine wirren Theorien denkt?
    Nur eins:
    „Da gehen die hin und lassen sich von den USA die Gasleitungen aus Russland sprengen …, das preiswerte russische Gas wäre aber notwendig für die Übergangszeit“
    Dazu:
    https://www.tagesschau.de/investigativ/monitor/russland-fluessiggas-lng-eu-100.html
    Und zu Nordstream:
    https://www.nzz.ch/wirtschaft/pipeline-projekt-nord-stream-2-die-neusten-entwicklungen-ld.1483495

    Ja ja, ich weiß, mdr, nzz und tagesschau, diese Mainstreammedien, alles Lügen…

    • Es war François Hollande der Frankreich, nach dem Beispiel Deutschlands, aus der Kernkraft hinaus führen wollte:
      https://www.erneuerbareenergien.de/technologie/solar/frankreich-hollande-setzt-auf-die-erneuerbaren
      Diese Strategie ist gescheitert, aber diese Jahre der grünen Verirrungen hat der (ohnehin schwachen) Französischen Nuklearindustrie schwer geschadet. Es ist zum Glück nicht (wie in Deutschland) zum „Fadenriss“ gekommen und Frankreich scheint noch so gerade die Kurve zu bekommen hinaus aus der grünen Energiefalle. Leider ist mit dem ideologisch total grün-verseuchten Deutschland das einzige Europäische Land aus dieser Technologie ausgestiegen welches Ingenieurstechnisch fähig war KKW zu bauen. Die Franzosen können es nicht – siehe EPR. Von daher ist es bedauerlich (und bezeichnend) dass bei dieser Konferenz ein hochrangiger Chinesischer Vertreter anwesend war, ein Indiz dafür dass Europa ohne Deutschland auf andere Länder angewiesen ist um hier wieder Fuss zu fassen. Eine Katastrophe! Das grüne Europa ist ein technologischer Eunuche der anderen nur noch dabei zusehen kann was man selbst einmal konnte aber nicht mehr kann….

  7. Antigegenpoler

    Schon der erste Satz ist eine Verdrehung der Wahrheit.
    Hollande war von 2012 bis 2017 französischer Präsident (1 Amtsperiode).
    Bei seinem Amtsantritt hat er zwar angekündigt, die fast totale Abhängigkeit seines Landes von importierten Energiequellen herunterzufahren.
    Er hat aber keineswegs einen vollen Ausstieg aus der Nuklearbranche angestrebt, was technisch auch gar nicht möglich gewesen wäre. Das wurde im Vorspann des verlinkten Artikels klar gesagt.
    Lediglich Fessenheim sollte stillgelegt werden, nach 40 Jahren Betrieb und wurde es 2020… unter Macron.

    Von 75 % Nuklearstrom wollte er auf 50 % kommen. Eine lobenswerte Absicht, die nur leider nicht zielstrebig umgesetzt wurde. Wohin das geführt hat, konnte man im Winter 2022-23 sehen, als bis zur Hälfte aller Reaktoren außer Dienst war und das Land nur dank eines milden Winters und massiver Stromimporte aus den Ausland einem Blackout entging.
    Die Abhängigkeit von ausländischem Uran ist übrigens noch größer (100 %), vorwiegend von so unsicheren Kantonisten wie Kasachstan (29%), Usbekistan (26%) und Niger (35%), wo ja vor Kurzem ein Militärputsch stattfand und den Franzosen der Wind ins Gesicht bläst. Die Chinesen reiben sich schon die Hände.

    Nun muss man wissen, dass die letzten Reaktoren schon lange vor Hollandes Amtszeit begonnen und beendet wurden: Chooz-B (1985-2000), Vivaux-1 (1988-2002) und Civaux-2 (und nicht -3 wie von mir irrtümlich angegeben)(1991-2002), unter den Präsidenten Mitterand, Chirac und Sarkozy, alles doch wohl keine „total grün-verseuchten“ Politiker.
    Wer hinderte denn Frankreich daran, schon während der Bauzeit dieser Reaktoren mit der Planung neuer Kernkraftwerke zu beginnen, und sei es auch nur, um die seit 1979-1981 laufenden Uraltmeiler zu ersetzen ?
    Begonnen wurde nur mit dem „revolutionären“ Reaktor in Flamanville, mit dem bekannten Resultat: https://energiestiftung.ch/zerfall-der-atomindustrie-in-europa
    Übrigens, dessen « Endlose Geschichte » setzt sich fort:
    « Nucléaire : un nouveau retard, même minime, se profile pour l’EPR de Flamanville – Le premier chargement du combustible dans la cuve du réacteur ne pourra être effectué, au plus tôt, qu’à partir d’avril. Or, depuis fin 2022, EDF visait cet objectif pour le premier trimestre 2024. » (Le Monde) Na ja, was soll ‘s? Ein Monat früher oder später…

    Zum Schluss eine Frage: Können die Amerikaner es denn besser? Die Antwort:
    https://www.n-tv.de/wirtschaft/Erstes-neues-US-Atomkraftwerk-seit-Jahrzehnten-geht-ans-Netz-article24297023.html

    Weiter braucht man den niveaulosen Beitrag wohl nicht zu kommentieren

    • Ihre Aufzählung hat was? Niveau? Sicher nicht. Viel schreiben um eine Kompetenz zu suggerieren die gar nicht vorhanden ist. Der politisch herbeigeführte Niedergang der Nuklearindustrie im Westen wird von keinem Kenner bestritten (siehe meine Beiträge), glücklicherweise hat ein Umdenken eingesetzt. Der Weg zur Renaissance der Kernkraft wird langwierig, teuer aber letztlich erfolgreich sein. Auch ohne Deutschland. Die Weichen dafür sind gestellt und der Zug rollt los. Windmühlen können ihn nicht mehr stoppen….

      • Antigegenpoler

        „Herbeigesehnt“?
        Das kolossale Scheitern von Flamanville?
        Das von NuScale Power mit seinen SMR-Reaktoren ?
        Das von Hinkey Point C: Staatliche Abnahmegarantie für überteuerten Atomstrom. Zu Lasten von wem wohl?
        Olkiluoto in Finnland 18 Jahre Bauzeit statt 5, das Budget x 4
        Das finanzielle Desaster von AREVA und Co., was letztendlich zur Verstaatlichung der französischen Nuklearindustrie geführt hat? Herbeigesehnt?
        Ganze 9% trägt die Nuklearindustrie weltweit zur Stromproduktion bei (1996 waren es noch 17,5 Prozent) Wie viele neue AKW bräuchte es denn, um sie auf wenigstens die Hälfte zu bringen?
        Ganze 2 % sind es bei der Lieferung von Primärenergie.
        „Renaissance der Kernkraft“? Hääh?
        Im Jahr 2022 ist der Anteil der erneuerbaren Energien am globalen Strommix weiter um 1,5 Prozentpunkte) auf 30 % gestiegen, d. h. 10 Prozentpunkte über dem Niveau von 2010.

        Neue AKW im Bau?
        „Derzeit sind dem WNISR zufolge weltweit 53 Reaktoren im Bau, davon 21 in China, acht in Indien und jeweils drei in Russland, Südkorea und der Türkei. In der EU sind es einer in Frankreich und zwei in der Slowakei, dazu kommen zwei in Großbritannien.“
        Das genügt doch noch nicht mal, um die stillgelegten zu ersetzen:
        „Weltweit sind zurzeit 422 Kernreaktoren mit einem Durchschnittsalter von rund 31 Jahren in Betrieb, 57 Blöcke werden aktuell gebaut, 204 wurden stillgelegt bzw. werden gegenwärtig rückgebaut.“

        „Depuis 20 ans, aucun des grands projets nucléaires ne s’est déroulé comme prévu.“
        Bernard Doroszczuk Président de l’ASN

        Macron hat selbst zugegeben, dass eine privatwirtschaftliche Finanzierung seiner neuesten Nuklearpläne nahezu ausgeschlossen ist.
        Warum wohl, wenn der Nuklearsektor doch so profitabel ist? Da müssten die Bankiers doch Schlange stehen, um ihr Kapital einzubringen?

        „Viel schreiben um eine Kompetenz zu suggerieren die gar nicht vorhanden ist“
        Wenig schreiben, um in seinen Beiträgen viel Unsinn zu produzieren, geht natürlich viel leichter.
        Das enthebt einen dann allerdings der Aufgabe, auf konkrete Fakten ebenso konkret zu antworten und belegbare Argumente zu bringen. So kann man auch „eine Kompetenz suggerieren, die gar nicht vorhanden ist.“

        • KennenSie die Pawlowschen Hunde? Die sabbern auch los sobald die Glocke läutet, genau wie Sie…. Textverständnis bei Ihnen mangelhaft, die politisch herbeigeführte Krise der Nuklearindustrie habe ich ja nie bestritten, siehe meine Beiträge. Man beginnt umzusteuern. Jetzt können Sie wieder sabbern, ich habe ja die Glocke geläutet….

              • Antigegenpoler

                Oh, Soziologe ist unser DAX also auch? Alle Achtung!
                Und wieder keine Argumente…
                Genau wie beim Pressesprecher der Gegenpoler.
                Es muss wirklich schlimm um die Kernkraftlobby hier stehen.
                Nicht lange her, da bekamen sie das Scheitern des SMR-Projektes in den USA um die Ohren gehauen wegen Unwirtschaftlichkeit.
                Ja, die harte Realität der Kostenkalkulation.

      • Karli Dall

        „Die Weichen dafür sind gestellt und der Zug rollt los. Windmühlen können ihn nicht mehr stoppen….“ (#Dax)

        Für die Deutschen ist es existenzsichernd, dass dieser Spezial-Zug Fahrt aufnimmt.
        Können sie doch so vom Ausland teuren Strom zukaufen, wenn die Sonne nicht scheint und kein Wind weht – die sog. „Dichter und Denker“.

        • Guido Scholzen

          hab‘ mich schon oft gefragt, wo dieser Klaf ‚Dichter und Denker‘ herkommen mag.
          Das war vielleicht ebenfalls ein über allen Wolken schwebender Intellektueller, der von sich glaubte, das Denken sei im Deutschtum neu erfunden worden, …oder aber es war ein Satiriker oder Humorist, der sich über das Geitesleben in deutschen Landen einen Scherz erlaubte, weil wirklich nichts Aussergewöhnliches dahinter steckt.

  8. https://www.welt.de/wirtschaft/article250712604/Energie-Europas-grosse-Rueckkehr-zur-Atomkraft.html
    …..
    Der Prämisse vom halbierten Energieverbrauch mochten jedoch die Regierungschefs auf dem Nuklear-Gipfel nicht folgen. Schwedens Regierungschef Ulf Kristersson erklärte, er rechne für sein Land nicht mit einer Halbierung, sondern im Gegenteil mit einer Verdopplung des Strombedarfs – verursacht durch das Vordringen von Elektromobilität, Digitalisierung und industrieller Modernisierung. Mit einem nuklearen Neubauprogramm will Stockholm nun ganz schnell zunächst zwei Reaktoren bis 2035 ans Netz bringen, danach zehn weitere Blöcke bis 2045.
    …..
    //////
    Was viele nicht wissen, Schweden war das erste Europäische Land welches einen „Atomausstieg“ beschlossen hatte. das war 1980 mit Ziel Jahr 2000. Es kam anders, die Laufzeiten wurden immer wieder verlängert und jetzt wird neu gebaut. Deutschland wird immer mehr zum Energiepolitischen Geisterfahrer…..

  9. Antigegenpoler

    „…und jetzt wird neu gebaut.“
    Gebaut wird da zur Zeit noch gar nichts
    „2023 beschloss die neue rechtskonservative Regierung, den Neubau von Reaktoren auch an neuen Standorten zuzulassen, und will bis 2035 zwei neue Reaktoren in Betrieb nehmen – derzeit gibt es jedoch noch keine konkreten Pläne.“
    Und weiter: In Schweden sind derzeit noch sechs Reaktoren an drei Standorten in Betrieb. Atomkraft lieferte 2022 29,5 Prozent der gesamten Stromproduktion. Die meisten sind Siedewasserreaktoren aus den 1970/80er Jahren.“
    (Global 2000 – „Atomkraft in Schweden“)

    Siedewasserreaktoren aus den 70ern, vom gleichen Typ wie der in Forsmark, in dem ein Störfall 2006 fast in einer Katastrophe geendet hätte…
    Der letzte ging 1985 ans Netz. Zwei Neubauten, auch noch „ganz schnell“, um bei deren Inbetriebnahme irgendwann zwischen 2035 und 2045 sechs alte zu ersetzen… Und „danach“ gleich zehn weitere? Respekt !
    Ohne jetzt in übertriebenen Pessimismus zu verfallen, kann man voraussagen, dass sowohl die Bauzeit als auch das Budget da wieder kolossal überschritten werden wie beim Nachbarn Finnland (Olkiluoto 14 Jahre Verspätung)

    „29.5 %“ ? Nun ja, 1995 waren es noch 47%.
    Inzwischen liegen die Erneuerbaren bei 67% (Wasserkraft 42%, Wind 16% (2010 nur 2%), Solar 2% (verständlich, im hohen Norden…), sonstige EE 8%.

    Und in den USA? Sogar in Texas, zwar kein Nuklear- sondern traditionell ein Ölstaat:
    https://www.handelsblatt.com/politik/international/usa-ausgerechnet-erneuerbare-energien-retten-den-oel-staat-texas-vor-dem-hitzekollaps/29242622.html

    „Texas hat seine Solar-Kapazitäten in den vergangenen drei Jahren fast verdreifacht und baut derzeit weitere Anlagen. Aber noch viel wichtiger ist die Windenergie, von der kein US-Bundesstaat mehr produziert als Texas. „Wäre Texas ein eigenes Land, dann wäre es weltweit die Nummer fünf oder sechs unter den Windenergieproduzenten“, sagt Jon Elkind von der renommierten Columbia Universität.“
    Also diese Texaner…

    Ein Ausblick: https://www.tagesschau.de/wissen/forschung/atomausstieg-akw-atomkraftwerke-kosten-proteste-101.html

    Wir sehen uns 2050 wieder…

  10. „Europas große Rückkehr zur Atomkraft

    Auf dem Weltgipfel zur Atomenergie sagten sich 32 Mitgliedstaaten Unterstützung beim Kernkraft-Ausbau zu. Während die deutsche Energiewende bisweilen gar als abschreckendes Beispiel gilt, eröffnet sich Europa mit den AKW-Plänen sogar die Chance auf eine neue Technologieführerschaft.“ (WELT)
    Deutsche Energiewende bisweilen gar abschreckendes Beispiel?
    …und dahinter steckte eine promovierte Physikerin oder ist sie gar keine?

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