Sport

Skifahren im Wüstenstaat: Asien-Winterspiele 2029 gehen an Saudi-Arabien

05.12.2021, Saudi-Arabien, Dschidda: Mohammed bin Salman al-Saud, Kronprinz von Saudi-Arabien. Foto: Hasan Bratic/dpa

Skifahren im Wüstenstaat: Saudi-Arabien soll 2029 die Asien-Winterspiele ausrichten. Die Wüsten und Berge würden „zum Spielplatz des Wintersports“, meldete das asiatische Olympia-Komitee am Dienstag.

Wie die Dachorganisation bekanntgab, wurde die Stadt Neom auf der 41. Generalversammlung im kambodschanischen Phnom Penh einstimmig gewählt. Die Stadt Neom muss allerdings erst noch fertiggestellt werden.

Der wegen Menschenrechtsverletzungen viel kritisierte Golfstaat versucht mit lukrativen Sportveranstaltungen, sein Ansehen aufzubessern.

Für Neom ist ein 26.500 Quadratkilometer großes Gebiet vorgesehen, etwas weniger als die Fläche Belgiens, das im Nordwesten des Landes am Roten Meer und an der Grenze zu Ägypten und Jordanien liegt. Karte: Shutterstock

Mit viel Geld holt Kronprinz Mohammed bin Salman hochkarätige Sport-Events ins Land: Darunter die Formel 1, Boxen, Pferderennen und Golf. Die Entscheidung des asiatischen Olympia-Komitees sei ein weiterer Schritt, das Königreich als eines der führenden Länder im Sport zu etablieren, schrieb Sportminister Prinz Abdulasis bin Turki al-Faisal.

Saudi-Arabien hatte 2017 den Bau der Megastadt Neom am Roten Meer angekündigt, die sich ber eine Fläche von 26.500 Quadratkilometern (etwas weniger als Belgien) erstrecken soll. Die Stadt entsteht im Nordwesten des Landes (siehe Karte).

In Neom sollen dann auch Flugtaxis unterwegs sein. Es ist geplant, dass die Bergregion Trojena, die Teil der Mega-City ist, zum Wintersportgebiet umfunktioniert wird. Dort sollen dann auch die Winterspiele stattfinden. Schnee wird es dort allerdings nur künstlich geben. (dpa)

26 Antworten auf “Skifahren im Wüstenstaat: Asien-Winterspiele 2029 gehen an Saudi-Arabien”

  1. Ich brech ab! Wir sollen mit Ressourcen sparen, unsere Wirtschaft an die Wand fahren, und auf unsere Grundbedürfnisse verzichten wegen Klima und die Araber organisieren die Winterolympiade in einer künstlich angelegten Winterlandschaft bei 40 Grad im Schatten…..Die Show wird immer besser. ;O) Hoffentlich ist die Baerbock und der Habeck zur Eröffnung eingeladen…….dann könnten die sofort noch ein paar Hinrichtungen beiwohnen, und Steinigungsorte besichtigen. Außerdem brauchen die Araber sicher auch noch ein paar Angriffswaffen um den Jemen zu überfallen. Den Knicks hat der Robert ja schon drauf…….

    • Robin Wood

      @Alibaba
      Leider ist es so. Hier sollte der Westen doch auf „klimaneutral“ und Menschenrechten bestehen.

      Aber nein, auch Scholz übt schon das Knicksen und es werden auch wieder Waffen geliefert!

      Tagesspiegel online 06.10.22
      „Olaf Scholz bat Riad um Hilfe bei der Energie. Waffenlieferungen wurden genehmigt. Nun drosselt die Opec die Öl-Fördermengen. Putin freut sich.
      Am Nasenring durch die Manege: Selten zuvor ließ sich eine deutsche Regierung kraft- und machtloser vorführen als in diesen Tagen. In Abwandlung eines Zitates von Wilhelm Busch kann ihr Zustand so charakterisiert werden: Ohne Hören, ohne Sehen stehen Scholz und Habeck da; und sie fragen, was geschehen, und warum ihnen das geschah. Es geht um die Energiekrise, den nahenden Winter, die Inflation und die Sanktionen gegen Russland.

      Eine Schlüsselrolle in der Bewältigungsstrategie der sich auftürmenden Probleme spielt Saudi-Arabien. Das ist unangenehm. Im Königreich gibt es Massenexekutionen und Enthauptungen, Ehebrecherinnen werden gesteinigt, Homosexuelle gehängt. Die erzkonservative Klerikaldiktatur rangiert auf dem Freedom-Hose-Index als „worst of the worst“ hinter dem Iran. Nach dem Mord an dem saudisch-amerikanischen Journalisten Jamal Khashoggi waren deutsche Rüstungslieferungen vor vier Jahren ausgesetzt worden.

      Nun wurden sie wieder genehmigt. Vor einer Woche stimmte die Ampelkoalition, unter Berufung auf eine Ausnahmeregelung, dem Export von Ausrüstung und Munition für Kampfjets zu. Kurz zuvor war der Bundeskanzler in Riad zu Gast bei Thronfolger Mohammed bin Salman. Inständig warb er darum, dass die Öl-Führungsmacht alles tut, damit die Weltmarktpreise nicht weiter steigen. Hätte die Bittstellerei Erfolg gehabt, wäre sie womöglich als weiteres Stück dreckiger Realpolitik durchgegangen.

      Doch was war der Dank? Unter Führung von Saudi-Arabien und Russland beschlossen am Mittwoch die Mitglieder der Gruppe Opec-Plus eine drastische Kürzung ihrer Ölförderung. Just zu Beginn der kalten Jahreszeit werden die Preise folglich weiter steigen, was Wladimir Putins Kriegskasse weiter füllt. Fairerweise muss notiert werden, dass nicht nur Scholz, sondern auch US-Präsident Joe Biden und Frankreichs Präsident Emmanuel Macron auf Saudi-Arabien eingewirkt hatten. Entsprechend deutlich wurde der Beschluss vom Weißen Haus als „feindseliger Akt“ und „totales Desaster“ kritisiert.
      Die internationale Dimension dieser Demütigung mindert aber nicht die Begründungsnot, die auf der Bundesregierung wegen der Wiederaufnahme von Rüstungsexporten lastet. Schlimmer noch als eine dreckige Realpolitik ist eine dreckige Realpolitik, die zu nichts anderem führt als einer großen Blamage.“

      Ich nenne es immer westliche Heuchelei.
      Während ein Diktator (Russland) verdammt wird, wird der andere Diktator (Saudi-Arabien) hofiert und der Westen liefert diesem Waffen, damit noch mehr Menschen ermordert werden können. Also der Westen liefert Waffen in die Ukraine, damit diese sich gegen einen Kriegstreiber verteidigen kann, andererseits liefert der Westen Waffen an einen Kriegstreiber, damit dieser weiter andere Völker ermorden kann. Das ist doch krank.
      Greift der Westen (USA) aufgrund einer dreisten Lüge (angebliche Waffenvernichtungswaffen) ein Land an, ist das Morden von Zivilisten in Ordnung, greift der Osten (Russland) ein Land ein, ist es menschenverachtend.

  2. Herr Arimont und seine Gefährten machen die EU klimaneutral ,d.h. uns alle arm, um das „Klima zu retten“, derweil die Scheichs es in der Wüste schneien lassen. Energieverbrauch, egal…. Ausserhalb Europas lacht man sich kaputt über die bekloppten „Klimaretter“….

  3. Jetzt haben wahrscheinlich alle sich zum Thema Geld, Ressourcen und so weiter geschrieben?

    Ohne den Text gelesen zu haben bin ich davon überzeugt das es typisch MBS Klima und Co2 neutral sein soll!

  4. Es bleibt abzuwarten, ob das Projekt Neom ökologisch gesehen ein Erfolg wird, oder die dort angewandten Technologien auch für andere Kontinente fortschrittlich sein werden.
    Zumindest wird das Geld in Gebiete investiert, die ansonsten nutzlos sind.
    Das ist mir lieber, als z.B. die schrittweise Zerstörung des Mittelmeeres.

  5. schlechtmensch

    Ich gehe davon aus, dass diese Veranstaltung von den EU-Staaten wegen massiver Energieverschwendung boykotiert wird. Alles andere wäre ein fatales Signal. Ich vertraue da voll und ganz auf Ursula von der Leyen!

  6. Neneewaa

    Hab mir Mal eben einen Globus genommen und geschaut wie klein West-Europa bzw EU ist . Auf Mercator Weltkarten erscheint Europa ja immer so groß und wichtig. In Wahrheit haben wir mit unserer abendländischen Moral nix mehr zu melden.Wenn wir hier ökologisch CO2 einsparen wollen, dann wir der Petrol eben woanders verfeuert. Das muss ja sein denn ohne Klimawandel läge Europa im Eis und wir in Belgien könnten klimaneutral olympische Winterspiele veranstalten.

  7. Der kleine Belgier

    wieso sollen und dürfen sich andere Länder dieses Vergnügen nicht leisten.
    Sind wir denn besser?
    Nein:
    Skihallen für den Sommer gibt es auch bei uns.
    künstlicher Schnee in den angeblichen Skigebieten in Hülle und Fülle.
    Vergnügungspark überdach oder im Freien
    usw…….
    Wer sind wir, dass wir das dürfen und die Anderen nicht.
    Evtl. sind wir neidisch, weil manche Länder das besser und grösser können.

  8. Robin Wood

    Geld regiert die Welt – es ist nur noch widerlich. Vor der Wahl grosse Töne spucken und nach der Wahl ist alles vergessen. Es geht immer nur ums Geld, nie um den Menschen/das Volk.

    https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/us-regierung-empfiehlt-immunit%C3%A4t-f%C3%BCr-kronprinz-bin-salman-im-fall-khashoggi/ar-AA14gvwl?cvid=1e89daf7ead0442695badaf57b2482ec

    AFP – 19.11.22
    „US-Regierung empfiehlt Immunität für Kronprinz bin Salman im Fall Khashoggi
    Die US-Regierung hat sich dafür ausgesprochen, dem saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman in einem Zivilverfahren um die Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi Immunität zu gewähren. Bin Salman sei amtierender Regierungschef „und damit immun“, heißt es in einer am Donnerstag bei einem US-Gericht eingereichten Stellungnahme der Regierung. Das Außenministerium verurteile jedoch den „abscheulichen Mord“ an Khashoggi. Die Empfehlung ist für das Gericht nicht bindend.
    Der einflussreiche Kronprinz, der bereits seit Jahren als De-facto-Herrscher Saudi-Arabiens gilt, war erst im September zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Zuvor war er Vize-Regierungschef und Verteidigungsminister gewesen. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes hatte bin Salman persönlich Khashoggis Ermordung im saudiarabischen Konsulat in Istanbul vor vier Jahren gebilligt.
    Das Zivilverfahren in den USA war von Khashoggis Verlobter Hatice Cengiz angestrengt worden. Sie verurteilte die Empfehlung der US-Regierung. „Jamal ist heute noch einmal gestorben“, schrieb sie auf Twitter. Wieder einmal sei „das Geld wichtiger“ gewesen als die Gerechtigkeit. Amnesty-Generalsekretärin Agnès Callamard sprach von einem „Verrat“.
    Der Mord an dem Journalisten hatte international Entsetzen ausgelöst und die Beziehungen zwischen dem ölreichen Saudi-Arabien und vielen westlichen Ländern erheblich belastet. Inzwischen ist der Kronprinz aber nicht zuletzt infolge der Energiekrise wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wieder ein gefragter Gesprächspartner. Im Juli hatte sich auch US-Präsident Joe Biden mit bin Salman getroffen. Vor seiner Wahl hatte Biden noch gesagt, dass Saudi-Arabien wegen der Ermordung Khashoggis im Oktober 2018 wie ein „Paria“-Staat behandelt werden sollte.“

    Den USA zufolge müsste dann doch jeder Verbrecher, der gerade regiert, Immunität geniessen. Also auch Putin?

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