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AS Eupen nutzt ihre Chancen nicht und verliert durch ein Gegentor in der Schlussphase in Charleroi 0:1

Ein Bild aus dem Hinspiel: Charlerois Modou Diagne (l) und Eupens Jonathan Bolingi (r) kämpfen um den Ball. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Samstag nach drei Siegen und einem Unentschieden noch einmal eine Niederlage kassiert. Die Schwarz-Weißen verloren in Charleroi 0:1. Der Siegtreffer für die Gastgeber fiel erst in der Schlussphase. Davor hatte Eupen mindestens zwei Großchancen ausgelassen.

Wie schon im Vorbericht bemerkt, handelte es sich für die AS Eupen um ein Schlüsselspiel. Bei einem Sieg im Stade du Pays de Charleroi konnte sich die Mannschaft von Trainer Beñat San José weiter nach oben in der Tabelle orientieren und bisweilen sogar von einer Teilnahme an den Playoffs I träumen.

Sowohl Charleroi als auch Eupen holten in den letzten fünf Spielen 10 von 15 möglichen Punkten. Nur der FC Brügge und der RSC Anderlecht waren zuletzt noch erfolgreicher.

Die beiden AS-Spieler Siebe Blondelle (l) und Zarandini Ebrahimi (r) kämpfen gegen Shamar Nicholson (M) von Charleroi. Foto: Belga

AS-Trainer San José hatte keinen Grund, die Elf, welche die drei letzten Auswärtsspiele gewinnen konnte, zu ändern. Folglich sah die Eupener Anfangsformation wie folgt aus: De Wolf – Beck, Blondelle, Verdon, Schouterden – Cools, Ebrahimi, Amat, Milicevic – Bautista, Bolingi.

Beim SC Charleroi war Marco Ilaimaharitra gesperrt. Der Spieler aus Madagaskar hatte sich beim KV Mechelen über rassistische Rufe gegen ihn empört und war dafür mit einer Gelben Karte bestraft worden, was viele nicht verstehen konnten. Jedenfalls war Ilaimaharitra durch diesen Vorfall für das Spiel gegen Eupen nicht spielberechtigt.

Die erste ganz große Torchance hatten die Gäste aus Eupen bei einem Freistoß von Milicevic, den Blondelle neben das Tor von Penneteau köpfte. Die ganz in Rot spielende Eupener Mannschaft trat in der Anfangsphase sehr selbstbewusst auf.

Nach 20 Minuten spielte Eupen gleich mehrere Eckstöße heraus. Bei der AS lief viel über die rechte Seite, also über Beck und Milicevic. Von Charleroi war bis dahin fast nichts zu sehen. Erst in der 28. Minute prüfte Gholizadeh AS-Torhüter De Wolf.

Langweilige erste und sehr interessante zweite Halbzeit

Danijel Milicevic ist übrigens einer von sieben Profis, die bisher für beide Clubs gespielt haben. Der Bosnier stand von 2011 bis 2014 bei den „Karolos“ unter Vertrag. Die anderen Spieler sind Rainer Gebauer, Enes Saglik, Clinton Mata, Mamadou Fall, David Pollet und Ivan Yagan.

Die Mannschaft von Charleroi tat sich im ersten Durchgang sehr schwer gegen die sehr kompakt spielenden Gäste, die jedoch im letzten Drittel der ersten Halbzeit im Spielaufbau wenig zustande brachten.

In der 42. Minute konnte Charleroi seinen zweiten Torschuss verbuchen durch Bruno, bevor Rezaei eine wirklich gefährliche Aktion hatte. Jedoch ging der Ball knapp am Tor von De Wolf vorbei. Es blieb beim 0:0 bis zur Pause in einem Spiel, das bis dahin die Erwartungen nicht erfüllt hatte.

AS-Eupen-Cheftrainer Beñat San José. Foto: Belga

Zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff hatte die AS den ersten Torschuss durch Ebrahimi. In der 53. Minute versuchte auch Morioka für Charleroi sein Glück mit einem Distanzschuss. Unterdessen war Milicevic bei der Ausführung von Frei- und Eckstößen nicht so effizient wie in den letzten Wochen.

In der 56. Minute gelang Bolingi ein Tor für die AS, das aber zu Recht wegen Abseits aberkannt wurde. In der 68. Minute hatte Eupen eine Riesenchance durch Cools, der im Strafraum überhastet den Ball über das Tor von Penneteau donnerte. Nur zwei Minuten später hatte Eupen eine weitere erstklassige Möglichkeit durch Bautista. Die Gäste waren jetzt klar die bessere Mannschaft auf dem Platz. Im Gegensatz zur ersten Halbzeit lief bei Eupen im zweiten Durchgang viel über Schouterden auf der linken Seite. Und Eupen erspielte sich nach wie vor viele Eckstöße, die aber nichts einbrachten.

20 Minuten vor Schluss wurde bei Charleroi Fall eingewechselt, der noch in der letzten Saison an die AS ausgeliehen worden war. Eine Viertelstunde vor Schluss kam Charleroi zu mehreren Möglichkeiten, die aber ebenfalls nicht genutzt wurden.

Jetzt war es für beide Mannschaften ein Festival der ausgelassenen Chancen – bis zur 83. Minute, als Rezaei aus der Drehung heraus mit einem fulminanten Schuss das 1:0 erzielte. Für die Gäste aus Eupen rächten sich damit die ausgelassenen Chancen.

Erst kurz vor Schluss nahm AS-Trainer San José drei Wechsel vor: Marreh für Blondelle, Toyokawa für Ebrahimi und Embalo für Cools. Der Spanier hatte wohl auf ein 0:0 spekuliert, mit dem Eupen auch zufriedengestellt worden wäre, statt auf frische Kräfte zu setzen.

Ganz zum Schluss hatte Bolingi noch eine sehr gute Tormöglichkeit, jedoch wurde auch diese nicht genutzt.

Diese Niederlage ist kein Drama, aber dennoch ärgerlich, weil nicht nötig. In einer Woche ist Standard Lüttich im Kehrweg-Stadion zu Gast. (cre)

Nachfolgend ein Foto, das die AS Eupen vor dem Spiel in Charleroi auf Twitter veröffentlichte:

21 Antworten auf “AS Eupen nutzt ihre Chancen nicht und verliert durch ein Gegentor in der Schlussphase in Charleroi 0:1”

  1. Das Auftreten über den größten Teil des Spiels gefiel mir gut und untermalte die positive Entwicklung der vergangen Wochen.

    Bei aller Freude über die Steigerungen und zuletzt guten Leistungen muss ich jedoch sagen, dass der Trainer heute wieder nicht souverän wirkte.
    Wie kann man in einem Spiel, dass sich seit der 65ten Minute immer mehr gegen einen entwickelt erst in der 89ten auf die Idee kommen zu wechseln??? Spätestens in der 75ten wäre ein Impuls von außen ZWINGEND nötig gewesen.
    Der Punktverlust geht auf die Kappe des Trainers!!

  2. Der Trainer hätte schon merken müssen, dass in der 2. Halbzeit bei einigen Spielern die Kräfte nachließen. Drei Einwechslungen erst in der 89. Minute, nachdem Charleroi in.Führung gegangen war, kamen zu spät. Schade.

  3. Ghostrider

    Leider vergessen Punkte mit zunehmen . Ab der 70 Minute vergessen frische Spieler zu bringen da Charleroi stärker wurde ! Eupener Trainer diesmal mit einer schwachen Leistung in sachen einwechseln.
    Schlechter Spieltag für Eupen den die letzten drei der Tabelle fahren Punkte ein .

  4. Propaganda

    Erneut wichtige Punkte gegen den Abstieg verschenkt dank unseres Supertrainers. In der 89 Minute !! drei Spieler einzuwechseln das hat es in der Pro League wohl noch nicht gegeben. Wenn das Schiff versunken ist wacht unser toller Trainer auch mal auf. Dieser Mann ist einfach unfähig ein Spiel in die richtige Richtung zu lenken. Auch im Spiel gegen Anderlecht hat er auch erst in der 85 Minute Emballo eingewechselt, viel zu spät denn auch gegen Anderlecht wäre mehr drin gewesen. Wenn man sieht was ein Bernd Hollerbach in Mouscron für tolle Arbeit abliefert. Gestern hat er im Spiel gegen Ostende in der 75 Minute den Spieler Peritza eingewechselt und dieser Spieler hat dann noch zwei Tore zum 2:2 geschossen. In Brügge hat Bernd Storck auch richtig reagiert und die richtigen Spieler eingewechselt. Hätte wir einen von diesen beiden Trainer hätten wir schon jetzt nichts mehr mit dem Abstieg zu tun. In dieser Saison haben wir eine gute Mannschaft doch leider einen miserablen Trainer der erstmal fünf Spieltage gebraucht hat um zu sehen was Mili und Nils für gute Spieler sind. Sollten wir gegen Standard verlieren hängen wir wieder unten drin denn Cercle Brügge und Waasland werden uns bald eingeholt haben wenn dieser Trainer weiterhin solche Fehler macht.

    • @Propaganda: Absolut richtige Analyse. Benat San José beherrscht nicht die Trumpfkarte Einwechslungen. Nachdem er wochenlang Milicevic und Schouterden auf der Bank hat versauern lassen, glaubt er jetzt, er hätte nur im Fall einer Verletzung mehr als 11 Spieler nötig. Der ist sogar überzeugt, dass er mit 11 Spielern ein ganzes Spiel bestreiten kann. Dabei weiß man, dass im modernen Fußball oft die Bank und die Breite des Kaders entscheidend sind. Außerdem setzt er zu sehr auf ein Zufallstor. Wenn das fällt, macht er hinten dicht. Das hat auch 1-2 Mal geklappt. Wenn die AS doch ein Tor kassiert, gerät er wieder mal in Panik und wechselt in der 89. Minute drei Spieler ein. Es ist wirklich so, dass die Spieler der AS heute sehr gut sind, aber wir haben wirklich nicht den Trainer, den wir bräuchten, um zumindest von den Play-Offs 1 träumen zu können. Wenn wir gegen Standard verlieren, sind wir schnell wieder ganz unten, denn Waasland-Beveren und Cercle sind im Aufwind.

  5. Schade dass anscheinend keiner gemerkt hat dass wir gegen den 5. der Meisterschaft gespielt haben und keine schlechte Leistung gebracht haben. Klar ist es unverzeihlich erst in der 89. Minute erst auszuwechseln. Jedoch scheint sich keiner daran zu erinnern wo wir vor 1 Monat noch sranden.
    Man kann jetzt nicht erwarten dass wir belgischer Meister werden und alles gewinnen

    • Propaganda

      @ Jan
      Darum geht es nicht belgisicher Meister zu werden. Wir kämpfen für den Klassenerhalt. Charleroi hatte gestern nicht den besten Tag und zudem zwei Leistungsträger nicht dabei. Gestern hatte die AS die große Chance das Spiel für sich zu entscheiden aber mit diesem Trainer kannst du das vergessen. Der ist einfach nicht fâhig das Spiel positiv zu gestalten.

  6. Ostbelgien Direkt

    Anlässlich des Spiels der AS Eupen in Charleroi hatte OD eine kleine Statistik vorbereitet über die Spieler, die bisher sowohl für die AS als auch für einen der beiden Clubs aus Charleroi (Sporting und Olympic) gespielt haben. Zu einer Veröffentlichung ist es schließlich nicht gekommen. Damit die Arbeit nicht ganz umsonst war, veröffentlichen wir die Liste nachträglich an dieser Stelle:

    Spieler, die vor oder nach ihrer Zeit bei der AS Eupen für Sporting oder Olympic Charleroi spielten:

    SPORTING CHARLEROI:
    – Rainer Gebauer (AS Eupen: 1973-1974; SC Charleroi: 1974-1980)
    – Enes Saglik (AS Eupen: 2009-2012; SC Charleroi: seit 2014)
    – Danijel Milicevic (AS Eupen: 2009-2011 und 2018-2019; SC Charleroi: 2011-2014)
    – Clinton Mata (AS Eupen: 2011-2014; SC Charleroi: 2014-2017)
    – Mamadou Fall (SC Charleroi: 2016-2018 und seit 2019; AS Eupen: 2018-2019)
    – David Pollet (SC Charleroi: 2015-2018; AS Eupen: 2018-2019)
    – Ivan Yagan (SC Charleroi: 2011-2012; AS Eupen: 2018-2019)

    OLYMPIC CHARLEROI:
    – Horst Heider (Olympic Charleroi: 1967-1969; AS Eupen: 1969-1972)
    – Ulrich Kallius (AS Eupen: 1972-1973; Olympic Charleroi: 1973-1975)
    – Helmut Graf (AS Eupen: 1971-1973; Olympic Charleroi: 1973-1975)

  7. "Unruhestifter"

    Karl Heinz Calles ist ein „Unruhestifter“ Er sollte besser seine Pension genießen.
    Ohnehin kommt er gegen die „klerikalen Dunkelmänner“ nicht an.
    Der Karren „Kirche“ ist total verfahren.

    • Horst G. Laber

      Da hast du dich wohl im Thema verlaufen …… :-D

      Zur AS: gute Leistung, aber leider das Tor nicht als Erster gemacht. Nach dem 1:0 für Charleroi war der Karren wieder mal fest gefahren. Aber bei der Leistung (falls sie denn konstant wird) wird die Klasse locker gehalten.

  8. Gestern hat effektiv der Trainer das Spiel verloren. Er hätte unbedingt nach 1 Stunde 2 neue Spieler bringen müssen. Dann hätten wir mindestens 1 Punkt geholt. Charleroi würde erst nach 70 Minuten stärker.

  9. Trotzdem keine Panik. Sind gerade an die Hälfte der Spielzeit angelangt. Das heisst dass nicht weil wir dieses Spiel verloren haben, und weiss Gott , das nächsten Spiel wir auch nicht einfach. Wir haben bei Mannschaften wie FC Brügge, Anderlecht, Genk sehr wichtige Punkte geholt und die für den Klassenerhalt wichtigsten Spiele gewonnen, obschon das Zusammenspiel noch nicht funktionierte. Die Spielweise und Motivation ist auf dem steigenden Ast. Also abwarten

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