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AS Eupen nach 0:1-Niederlage beim RSC Anderlecht trotz starker Leistung definitiv in der Abstiegsrunde

03.03.2024, Belgien, Anderlecht: Anderlechts Thorgan Hazard (l) und Eupens Aleksander Filin (r) kämpfen um den Ball. Foto: Belga

Trotz einer über weite Strecken starken Leistung hat die AS Eupen beim RSC Anderlecht die sechste Niederlage in Folge kassiert. Die ganz in Rot spielenden Schwarz-Weißen verloren am Sonntag im Lotto Park wegen eines frühen Gegentors von Thorgan Hazard 0:1 und nehmen damit definitiv an der Abstiegsrunde teil.

Wegen der Siege von Charleroi und Standard Lüttich war die AS Eupen verpflichtet, beim Rekordmeister zumindest ein Unentschieden zu erzielen, was schwer genug war, denn seit dem Aufstieg in die Jupiler Pro League im Jahre 2016 konnte Eupen auswärts beim Rekordmeister in 8 Spielen nur 1 Punkt erzielen. Eigentlich waren die Gäste sogar zum Siegen verdammt, denn nur mit einem Sieg konnten sie noch darauf hoffen, die Abstiegsrunde zu verhindern.

Für die Partie im Lotto Park konnte AS-Coach Florian Kohfeldt auf Neuzugang Renaud Emond zurückgreifen, dessen Einsatz fraglich war.

Die Eupener Startelf: Slonina – Paeshuyse, Palsson, Filin, Davidson – Lambert, Baiye, Keita – Pantovic – Charles-Cook, Emond.

AS-Eupen-Torhüter Gabriel Slonina. Foto: Belga

Beim RSC Anderlecht fehlte der gelbgesperrte belgische Rekordnationalspieler Jan Vertonghen. Der Rekordmeister wollte als Tabellenzweiter unbedingt verhindern, dass der Rückstand auf Spitzenreiter Union Saint-Gilloise bereits 11 Punkte beträgt.

Vor dem Anpfiff wünschten die Spieler des RSC Anderlecht mit einem Transparent dem schwedischen Mittelfeldspieler Kristoffer Olsson gute Besserung (siehe VIDEO unten). Der 28-Jährige liegt seit der vergangenen Woche im Krankenhaus und muss sogar beatmet werden. Der ehemalige Spieler von Anderlecht, der im vergangenen Sommer zum dänischen Verein Midtjylland gewechselt war, leidet an einer plötzlich aufgetretenen Hirnerkrankung.

Schon nach 11 Sekunden sorgte Hazard im Eupener Strafraum für Gefahr. In der 8. Minute war Hazard der Flankengeber bei einem Kopfballversuch von Augustinsson. Und in der 9. Minute war es bereits um die AS Eupen geschehen, als Hazard nach Vorlage von Dreyer das 1:0 erzielte. Kurz danach wäre fast das 2:0 gefallen, als Slonina einen Schuss von Dreyer parierte.

Anderlecht war anfangs der erwartete übermächtige Gegner, Eupen musste Schadensbegrenzung betreiben. Für die erste Szene der AS im Strafraum von Schmeichel musste man bis zur 17. Minute warten. In der 22. Minute versuchte Keita mit einem Distanzschuss sein Glück, doch der Ball ging neben das Anderlechter Tor. Auf der Gegenseite konnte Dreyer einen schnellen Konter nicht erfolgreich abschließen.

Anderlechts Torhüter Kasper Schmeichel hatte gegen die AS Eupen mehr zu tun, als man es vor dem Spiel erwartet hatte. Foto: Shutterstock

Nach ungefähr einer halben Stunde gelang es Eupen, den Rekordmeister in dessen Hâlfte zu beschäftigen. War Anderlecht durch die frühe Führung etwa zu selbstsicher geworden? In der 35. Minute hatte Pantovic nach einer mustergültigen Flanke von Davidson die bis dahin beste Eupener Chance, doch sein Kopfball ging übers Tor.

Dann eilte AS-Keeper Slonina etwas leichtsinnig aus seinem Tor bei einem Angriff von Dolberg. Das hätte auch ins Auge gehen können. Auf der Gegenseite konnte sich wieder Pantovic in Szene setzen, aber kein Problem für Schmeichel. Es blieb beim 1:0 bis zur Pause. Die AS hatte sehr schlecht begonnen, war aber nach etwa 20 Minuten mutiger geworden und hätte durch Pantovic den Ausgleich erzielen müssen.

Eine noch größere Chance als die von Pantovic im ersten Durchgang hatte Eupen nur zwei Minuten nach Wiederanpfiff, als AS-Angreifer Emond nach einem Freistoß und einem Durcheinander im Anderlechter Strafraum den Ball an die Latte setzte. Der Ausgleich wäre für Eupen zu diesem Zeitpunkt dicke verdient gewesen.

Nach knapp einer Stunde Spielzeit gab es einen ersten Wechsel bei der AS Eupen: Nuhu kam für Pantovic. Die weiterhin mutig spielende Eupener Mannschaft hielt die Partie auch nach 70 Minuten weiter offen. Für Charles-Cook kam Déom ins Spiel. In der 76. Minute konnte sich AS-Torhüter Slonina nach langer Zeit noch einmal auszeichnen bei einem Knaller von Sardella.

In der 83. Minute brachte Kohfeldt Finnbogason für Paeshuyse, Van Genechten für Baiye und Marechal für Emond. In der 89. Minute ging ein Kopfball von Palsson nach einem Eckstoß von Nuhu knapp am Tor von Schmeichel vorbei.

Es blieb beim 1:0-Sieg für Anderlecht. Die im Lotto Park gezeigte Leistung müsste der AS Mut machen im Hinblick auf die Abstiegsrunde, die sich jetzt nicht mehr verhindern lässt. Zuvor stehen noch zwei Spiele an, bevor die Playoffs 3 starten: gegen Sint-Truiden und bei Standard Lüttich.

Die Punkte der klassischen Phase der Meisterschaft nimmt man mit in die Abstiegsrunde, der neben Eupen auch der KV Kortrijk angehört, der am Sonntagabend das Kellerduell gegen RWDM 3:2 gewann und damit nach Punkten zur AS aufschloss, die allerdings einen Sieg mehr zählt.

Wahrscheinlich wird Molenbeek der dritte Teilnehmer an den Playoffs 3 sein, auch wenn sich die Brüsseler zumindest theoretisch noch retten können, ebenso wie OH Löwen. (cre)

Nach 28 von 30 Spieltagen sieht es im Tabellenkeller der Jupiler Pro League folgendermaßen aus:

10. Standard Lüttich 28/7/31 (Spiele/Siege/Punkte)
11. Westerlo 28/7/29
12. Sporting Charleroi 28/7/28
——————————
13. OH Löwen 28/6/26
14. RWD Molenbeek 28/5/23
15. AS Eupen 28/6/21
16. KV Kortrijk 28/5/21

30 Antworten auf “AS Eupen nach 0:1-Niederlage beim RSC Anderlecht trotz starker Leistung definitiv in der Abstiegsrunde”

  1. Ostbelgien Direkt

    ZUSATZ – Die Punkte der klassischen Phase der Meisterschaft nimmt man mit in die Abstiegsrunde, der neben Eupen auch der KV Kortrijk angehört, der am Sonntagabend das Kellerduell gegen RWDM 3:2 gewann und damit nach Punkten zur AS auf Schloss, die allerdings einen Sieg mehr zählt.

    Wahrscheinlich wird Molenbeek der dritte Teilnehmer an den Playoffs 3 sein, auch wenn sich die Brüsseler zumindest theoretisch noch retten können, ebenso wie OH Löwen. (cre)

    Nach 28 von 30 Spieltagen sieht es im Tabellenkeller der Jupiler Pro League folgendermaßen aus:

    10. Standard Lüttich 28/7/31 (Spiele/Siege/Punkte)
    11. Westerlo 28/7/29
    12. Sporting Charleroi 28/7/28
    ——————————
    13. OH Löwen 28/6/26
    14. RWD Molenbeek 28/5/23
    15. AS Eupen 28/6/21
    16. KV Kortrijk 28/5/21

  2. Es war in der Tat ein besseres Spiel der KAS, was zeigt, dass die Mannschaft schon spielen kann und so schlecht wie Trainer und alle die darstellt nicht ist, wenn die Einstellung und richtige taktische Vorbereitung da sind. Leider war das über weite Strecken nicht der Fall. Auch wenn Anderlecht nicht sein bestes Spiel gezeigt hat, konnte man der Mannschaft weh tun.

    Ich bleibe dabei, man hätte im Winter einen neuen Trainer verpflichten müssen, der neues Feuer entfachten und die Mannschaft allgemein besser einstellt. Ich denke man hätte die Abstiegsrunde vermeiden können, auch wenn es schwer geworden wäre. Jetzt muss man schauen in den letzten 2 Spielen noch mindestens 3 Punkte zu holen, damit man nicht komplett angeschlagen ist.

    Fakt ist : Saisonziel verfehlt!

    • Ziel natürlich klar verfehlt. Vier Teams hinter sich zu lassen um den Play Downs zu entgehen war zwar schwer aber das die AS Punkte-, Tore- und Leistungs-schwach Vorletzter ist und so wenig begeistern konnte, ist sehr ernüchternd.
      Vor der Saison schon empfand ich lediglich Kortrijk schwächer als Eupen und evtl noch Molenbeek. Die beiden hinter sich zu lassen in der Endrunde um dann die Relegation spielen zu können muss das Ziel jetzt sein. Der vierte Teilnehmer ob Leuven, Charlerloi oder jemand anders könnten Punktemässig schon weiter vorn sein und uneinholbar sein.
      Gegen Stvv muss gewonnen werden damit man nicht ganz schlecht da steht. Es ist bei dem Restprogramm nämlich durchaus wahrscheinlich dass Kortrijk und RWDM beide Spiele verlieren werden.

      Gestern war es zwar endlich mal ganz ordentlich aber der Sturm ist schon echt enorm schwach. Man kann nur beten dass Emond für die Endrunde endlich ganz fit ist, ein Wunder geschieht und Bialek noch helfen kann oder dass Nuhu, Finnbogason oder Pantovic endlich mal das Tor treffen.
      Ich halte Platz 2 in der Endrunde für möglich, Platz 1 aber eher nicht, denn Eupen gewinnt sicher nicht alle Spiele. Einmal musste die AS übrigens eine Abstiegsrunde spielen als Erstligist gegen 3 Zweitligisten um drin zu bleiben und verlor…..alle 6 Spiele.
      In einer Relegation, die Zweitligisten oft für sich entscheiden, drohen der AS Gegner wie FC Lüttich, Eisen mit Stef Peeters und Kevin Kis, SK Beveren oder Zulte Waregem mit Brüls. Der Angstgegner schlechthin, gegen den Eupen einen noch schlechtere Bilanz hat als wie gegen Brügge, Anderlecht oder Standard……
      Auf einem Aufstiegsplatz in die D1 stehen nebenbei wenig überraschend Beerschot und sensationell Deinze (was wollen die in der D1?) Deren Stadion ist in keinster Weise ein Mehrwert und Zuschauer sind dort auch kaum. Sportlich aber stehen sie wohl verdient da.

  3. askiebitz

    Die AS steht nun da, wo die Verantwortlichen sie hingemanagt haben, nämlich perspektivlos am Tabellenende. Spätestens seit Spätherbst, als reihenweise Spiele v.a. gegen direkte Konkurrenten verloren gingen, war deutlich, dass in der Winterpause entschlossen nachgesteuert werden musste. Man hat sich explizit dagegen entschieden und bekommt jetzt – in Folge von Negativrekordserie mangels Stürmern die Quittung. Mir scheint es völlig müßig, über eventuelle Minimalstchancen in der Abstiegsrunde zu spekulieren. Sinnvoller wäre, diejenigen (Nachwuchs)spieler jetzt zu fördern, die kommende Saison in der D2 verhindern sollen, dass wir durchgereicht werden.

  4. Die ersten 20 Minuten wurden leider wiedermal verpennt. Danach habe ich eine bessere Leistung gesehen. Davidson wurde teilweise zurecht viel kritisiert, gestern hat er für mich ein sehr gutes Spiel gemacht. Hoffentlich holt die AS jetzt endlich noch Punkte. Die Konkurrenz hat auch sehr schwierige Spiele vor der Brust. Psychologisch wäre es schon wichtig, zwei Mannschaften vor Beginn der Relegationsrunde hinter sich zu lassen. Aber ohne Tore geht dies natürlich nicht. Wenn man von der gestrigen zweiten Halbzeit ausgeht, ist die AS auf Augenhöhe mit RWDM und Kortrijk. Charleroi und OHL sind stärker, vor allen Dingen zuhause.

  5. Alter Fan

    Ich frage mich selber immer wieder woher diese ganzen Spezialisten und Fachleute hier ihren Optimismus herholen. ASE gehört nicht in die D1. Hoffen kann man nur, dass dieser Verein sich wenigstens in der D2 beweisen kann und nicht noch tiefer abstürzt. Freue mich auf die kommenden Jahre und will nur hoffen, dass nicht wie in den vergangenen Jahren immer wider nur der Klassenerhalt das einzige Ziel ist welches man erreichen will. Sehe lieber ein gutes Spiel in der D2 als solche . . . . (ich erspare mir hier die ganzen Namen welche mit gerade einfallen).

  6. Irgendwo steht anscheinend geschrieben dass die AS keine Tore schiessen soll. Wieder ein Lattenschuss von Emond. Er hat vielleicht vier Spiele gemacht und ein Tor und zwei Lattenschüsse, was die Willenskraft dieses Spielers beweist. Für mich der beste Einkauf der AS dieses Jahr.
    Was ist eigentlich mit dem hochgelobten deutschen Stürmer der sich beim ersten Freundschzaftsspiel verletzte?? wird er nicht-nie mehr spielen??

  7. Totales Scheitern der Direktion und des Trainers. Alle geholten Spieler bis auf Palsson ein Flopp! Spielidee Fehlanzeige! Begeisterung Fehlanzeige!
    Danke Herr Kohfeldt – Danke Herr Henkel

  8. Peter Müller

    Wer Jahre lang selber Fussball gespielt hat, weiss das nur der Spieler selbst für seine Leistung verantwortlich ist. Selbstkritik gibt es nicht, immer die andern sind Schuld, Sogar die Mitspieler werden dann als Schuldige ausgesucht, wenn es nicht läuft.

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