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Ein schwacher Trost: Wird die AS Eupen „Walloniemeister“?

In der letzten Saison erreichte die AS Eupen im Landespokal sogar das Halbfinale. Das Bild zeigt Eupens Amara Baby (l) und Merveille Bokadi von Standard Lüttich im Duell. Foto: Belga

AKTUALISIERT – Das Heimspiel der AS Eupen von diesem Freitag, 9. April, um 20.45 Uhr im Kehrweg-Stadion gegen Standard Lüttich wäre für die Schwarz-Weißen normalerweise das Spiel des Jahres. Aber ohne Zuschauer und ohne eine reelle Chance auf das Erreichen der Playoffs 2 geht es nur noch um Prestige und Ehre.

Wenn sich die Eupener denn vor den beiden letzten Spieltagen der klassischen Phase der Meisterschaft noch ein Ziel stecken möchten, dann könnte dieses allenfalls darin bestehen, sich gegen Standard für die 0:1-Niederlage im Halbfinale des Landespokals zu revanchieren und gleichzeitig sowohl die „Rouches“ als auch den SC Charleroi, bei dem die Schwarz-Weißen am letzten Spieltag antreten, in der Tabelle zu überholen und sich sozusagen zum inoffiziellen „Walloniemeister“ zu küren.

Eupens Stef Peeters nach seinem Freistoßtor zum 1:2 bei Standard Lüttich im November 2020. Das Spiel endete 2:2. Foto: Belga

In der Tabelle liegt Standard nach 32 Spieltagen auf Platz 9 mit 44 Punkten, Charleroi auf 11 mit 42 Punkten und Eupen auf 13 mit 40 Punkten.

Mit Siegen gegen Standard und in Charleroi könnte die Mannschaft von Trainer Beñat San José noch vor den beiden wallonischen Clubs landen, insofern Charleroi am vorletzten Spieltag bei AA Gent und Standard am letzten Spieltag gegen Beerschot nicht gewinnen. Dann hätte Eupen 46, Standard höchstens 45 und Charleroi höchstens 43 Punkte.

Allerdings wäre dieser inoffizielle Rang als „Walloniemeister“ nur ein schwacher Trost für eine Saison 2020-2021, die mit dem Erreichen des Klassenerhalts und dem Einzug ins Pokalfinale noch als erfolgreich hätte bezeichnet werden können.

Wenn es aber nur zum Klassenerhalt gereicht hat, wenngleich mit einem Punkterekord, dann ist dies aufgrund der Stärke des Spielerkaders, der zu Saisonbeginn formulierten Erwartungen und der beträchtlichen Finanzmittel, die eingesetzt wurden, einfach zu wenig.

Standard-Coach Mbaye Leye. Foto: Edgar Hungs

Für dieses Prestigepartie gegen die „Rouches“, die möglicherweise sein letztes Heimspiel als Trainer der Schwarz-Weißen ist, muss Beñat San José weiterhin auf Rocky Bushiri und Gary Magnée und auch auf Jens Cools sowie auf den gesperrten Emmanuel Agbadou verzichten.

Standard Lüttich ist nur noch einen Tabellenplatz besser als die schlechteste Platzierung, seit es in Belgien Profifußball gibt. In den Spielzeiten 1986-1987 und 1987-1988 landeten die „Rouches“ auf Platz 10. Vor dem Spiel in Eupen waren sie Neunter.

Das Hinspiel in Lüttich endete übrigens 2:2. Eupen führte bis zur allerletzten Szene der Nachspielzeit, als Standard-Torhüter Arnaud Bodart Sekunden vor dem Schlusspfiff der Ausgleichstreffer gelang. (cre)

HINWEIS – Das Spiel zwischen der AS Eupen und Standard Lüttich beginnt am heutigen Freitagabend, 9. April, um 20.45 Uhr. Liveübertragung im Fernsehen auf Eleven Sports Pro League (auf Proximus-TV Kanal 111, VOO oder Orange). Spielbericht beim Schlusspfiff gegen 22.35 Uhr hier auf „Ostbelgien Direkt“.

6 Antworten auf “Ein schwacher Trost: Wird die AS Eupen „Walloniemeister“?”

  1. Ok,noch 2 Spiele und dann fängt wieder das gleiche Drama an,das wie alle Jahre wieder der halbe Kader ausgewechselt wird und die Mannschaft dann bis zur hälfte der Session braucht um sich wieder zu finden und einigermasen eingespielt ist.

  2. Immerhin die Klasse gehalten und noch eine Saison in der D1.
    Aber angesichts der groß gesteckten Ziele war diese Saison einfach nur enttäuschend!
    Den Landespokal klammere ich da mal aus, da war ebenfalls deutlich mehr drin.

    Es hat viel zu lange gedauert, den Kader einspielen zu lassen, da man quasi die halbe Mannschaft getauscht hat und der Trainer hatte mehr als einmal ein unglückliches Händchen gezeigt. Soviel Potential, so wenig draus gemacht.

    Gerade deswegen muss, sollte man wirklich für die nächste Saison Ambitionen haben, ein Trainer mit weitaus mehr Erfahrung und Siegeswillen her. Zwar unrealistisch, aber ein Trainer wie Steffen Baumgart (SC Paderborn), der eine Mannschaft innerhalb von zwei Jahren von die 3. in die Bundesliga geführt hat, wäre ideal für Eupen.

    Ohnehin wird es interessant, da nächstes Jahr die WM in Katar stattfinden und es mehr als realistisch ist, dass die Kataris Eupen ins Schaufenster stellen. Wird sich dann zeigen, wie es weitergeht..

  3. Kalter Weutgen

    Das Geld das der Emir in den Gemeinden Bütgenbach und Malmedy ausgibt ist nicht weniger schmutzig als das Geld was er in Eupen ausgibt, aber ständig wird der Sponsor der AS kritisiert. Ich finde auch zu Recht, aber man sollte nicht auf einem Auge blind sein.
    Es ist nicht die KAS Eupen welche kritisiert werden sollte, es ist das ganze System. Fussball kennt keine Ethik, dort herrscht der Dschungel, und jeder klatscht Beifall.
    Alle Mannschaften, welche vom Ausbeuten der Menschen profitierne sollten boykottiert werden. Da käme Einiges zusammen.

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