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Mit Bernd Storck stirbt die Hoffnung zuletzt – AS Eupen vor ihrer vielleicht schwierigsten Saison [Fotogalerie]

Der Kader der AS Eupen vor Saisonbeginn. Foto: Belga

Am kommenden Samstag bestreitet Fußball-Erstligist AS Eupen auswärts beim SC Charleroi sein erstes Spiel in der Jupiler Pro League. Die Schwarz-Weißen starten mit vielen Fragezeichen in diese siebte Saison in Folge in der höchsten Spielklasse.

In den zehn Jahren unter der katarischen Flagge von Aspire hat Eupen erstmals eine Mannschaft, die sich bis auf Stef Peeters und Smail Prevljak fast ganz aus Nobodys zusammemsetzt. Ein bekanntes Gesicht ist hingegen der Trainer. Er ist jetzt der Star. Auf Bernd Storck ruhen alle Hoffnungen.

Um eine Verpflichtung des Deutschen hatte sich die Vereinsführung schon vor einem Jahr bemüht, nachdem man vorher auf drei Spanier (Bartolomé Marquez Lopez, Jordi Condom und Beñat San José) und einen Franzosen (Claude Makélélé) gesetzt hatte. Statt Storck kamen Stefan Krämer und Michael Valkanis.

Der neue Cheftrainer der AS Eupen, Bernd Storck, bei seiner Pressekonferenz zum Trainingsauftakt 14. Juni 2022 im Kehrweg-Stadion. Foto: Belga

Jetzt hat es mit Wunschtrainer Storck geklappt. Der heute 59-Jährige hat bereits mit Excel Mouscron und Cercle Brügge gezeigt, dass er eine Mannschaft aus einer fast aussichtslosen Situation heraus zum Klassenerhalt führen kann. Diese Kunst muss er jetzt in Eupen unter Beweis stellen.

Zu Storcks Motivationskünsten gehört, dass er gleich von Beginn an ein großes Selbstbewusstsein an den Tag legt. Er sei überzeugt, dass die AS Eupen mit den Abstiegsrängen nichts zu tun haben werde, stellte der neue AS-Coach gleich zum Trainingsauftakt klar.

Inzwischen ist Storck noch selbstbewusster geworden. Gegenüber dem Grenz-Echo gab er sich vor wenigen Tagen resolut optimistisch: „Wir wollen gemeinsam erfolgreich sein und dadurch auch die Menschen in der Region begeistern, sie ins Stadion holen. Jeder Punkt ist ein Gewinn. Und das sollen auch die Zuschauer so realisieren. Sie sollen mit einem zufriedenen Gefühl nach Hause gehen und wissen, dass die Mannschaft alles versucht hat. Wir wollen offensiven Fußball spielen. Nur hinten rein stellen? Das ist nicht meine Spielweise. Auch bei Mouscron und Cercle Brügge ging es um den Klassenerhalt. Und trotzdem haben wir Fußball gespielt, waren mutig. Wir wollen uns nicht verstecken, sondern mitspielen.“

In ihn setzt Trainer Bernd Storck große Hoffnungen: AS-Stürmer Smail Prevljak. Foto: Belga

Beobachter des belgischen Fußballs sind indes weniger zuversichtlich. Nachdem zu Beginn der letzten Saison der ehemalige belgische Nationalspieler Philippe Albert, Fußballexperte von Eleven Sports, RTBF, Sudpresse und Le Soir, Eupen als Absteiger gesehen hatte, setzt diesmal das Fußballportal Voetbalkrant die AS auf einen Abstiegsplatz (Rang 17). Nur der RFC Seraing schneidet noch schlechter ab (,Platz 18). Selbst Platz 16 würde nicht zum Klassenerhalt reichen, denn es gibt in dieser Saison drei Direktabsteiger.

„Sind die sieben fetten Jahre nach dieser Saison vorbei? Das könnte der Fall sein“, schreibt Voetbalkrant. Eupen habe „reinen Tisch gemacht“ und sich für junge Ausländer entschieden, die keine Erfahrung in der belgischen Liga haben. Bernd Storck werde seine Jungs auf eine harte Saison vorbereiten müssen.

Ganz chancenlos ist Eupen aber auch für Voetbalkrant nicht: „Für die Pandas spricht, dass Bernd Storck ein Trainer ist, der in der Vergangenheit bewiesen hat, dass er das Maximum aus einem (mittelmäßigen) Kern herausholen kann. Der Deutsche hat Cercle Brügge und Mouscron trotz aller Widrigkeiten in der Jupiler Pro League gehalten. In den Ostkantonen hofft man auf das gleiche Szenario, sonst gehen sieben tolle Jahre in der 1A zu Ende.“

Eupens Mittelfeldstratege Stef Peeters. Foto: Gerd Comouth

Aus den Vorbereitungsspielen der AS Eupen kann man nicht wirklich brauchbare Schlüsse ziehen. 4:1-Sieg gegen die U21 des 1. FC Köln, ebenfalls 4:1 gegen Regionalligist Alemannia Aachen, 1:4 gegen Zweitligist 1. FC Kaiserslautern und 1:1 gegen Ajax Amsterdam.

Erst nach den ersten Meisterschaftsspielen gegen SC Charleroi, FC Brügge, KRC Genk und RFC Antwerp, also gegen vier Anwärter auf einen Platz in den Champions Playoffs, wird man etwas besser einschätzen können, was der Mannschaft von Bernd Storck zuzutrauen ist. Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt… (cre)

Was die Transfers betrifft, die es bisher gegeben hat, so ergibt sich bisher folgende Übersicht:

Zugänge – Jan Gorenc (NS Mura), Rune Paeshuyse (KV Mechelen), Isaac Christie-Davies (Barnsley), Regan Charles-Cook (Ross County), Lennart Moser (Union Berlin via Klagenfurt), Jason Davidson (Melbourne Victory), Jan Kral (Hradec Kralove), Yentl Van Genechten (KRC Genk).

Abgänge – Jordi Amat (Johor DT), Julien Ngoy (KV Mechelen), Benoît Poulain (Nîmes), Robin Himmelmann (Vertragsende), Leonardo Rocha (Vertragsende), Carlos Embalo (Vertragsende), Emmanuel Sowah (Vertragsende), Mamadou Koné (Deinze), Jens Cools (Vertragsende), Silas Gnaka (FC Magdeburg), Jonathan Heris (RWDM), Andreas Beck (Vertragsende), Romain Matthys (Maastricht), Emmanuel Agbadou (Stade Reims), Marciano Aziz (UMF Afturelding via Maastricht, Leihe).

Ende der Leihe – Torben Müsel (Borussia Mönchengladbach), Mohammed Essahel (Académie Mohammed VI), Anass Nanah (Académie Mohammed VI), Ioannis Konstantelias (PAOK Saloniki), Teddy Alloh (Paris Saint-Germain).

Nachfolgend eine FOTOGALERIE mit Bildern von Patrick von Staufenberg von der offiziellen Präsentation der AS Eupen auf dem Sommermarkt in der Unterstadt (Zum Vergrößern Bild anklicken):

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