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0:4 gegen Standard – Der AS Eupen geht die Luft aus

09.04.2021, Belgien, Eupen: Knowledge Musona (l) von der AS Eupen und Selim Amallah (r) von Standard Lüttich kämpfen um den Ball beim 0:4 der AS gegen Standard im Kehrweg-Stadion. Foto: Belga

Die AS Eupen hat am Freitag ihr letztes Heimspiel in der Saison 2020-2021 bestritten. Die Schwarz-Weißen verloren gegen Standard Lüttich 0:4. Es bleibt nur noch ein Auswärtsspiel in Charleroi am 18. April. Danach ist Schluss. Die Enttäuschung im Eupener Lager ist groß.

Für dieses Derby gegen Standard, das seiner Meinung nach keine Revanche war für das verlorene Pokalhalbfinale am 13. März, musste AS-Trainer Beñat San José seine Startelf etwas umstellen.

Wegen der Sperre von Emmanuel Agbadou rückte Jonathan Heris in die Startelf. Außerdem kam der von Standard nach Eupen gewechselte Aleksandar Boljevic für Konan N‘Dri zum Zuge.

Die Eupener Anfangsformation war folgende: Defourny – Heris, Amat, Miangue, Adriano – Boljevic, Kayembe, Peeters, Musona – Ngoy, Prevljak.

Der Eupener Abwehrspieler Benoît Poulain wurde für den verletzten Adriano eingewechselt. Foto: Belga

Die Eupener Spieler betraten in T-Shirts mit der Aufschrift „Good Luck Rocky & Gary“ zu lesen war, den Platz. Die Botschaft war als Aufmunterung an die beiden Langzeitverletzten Bushiri und Magnée gerichtet.

Der Rasen des Kehrweg-Stadions befand sich in einem etwas prekären Zustand nach den Schneefällen in der ersten Wochenhälfte.

In der Anfangsphase brannte es einige Male lichterloh im Strafraum von Standard Lüttich. Zwei Mal verhinderte Torhüter Bodart einen Gegentreffer – erst bei einem Schuss von Ngoy, dann bei einem Versuch von Boljavic, bevor Ngoy alleine vor Bodart den Ball neben das Tor setzte. Es sollte die größte Eupener Chance in diesem Spiel sein.

In der Folge sorgte Standard für Gefahr vor Defourny. In der 10. Minute hatte Bastien das 0:1 auf dem Fuß.

Nach 17 Minuten ging ein Feuerwerk los, aber nicht auf dem Platz, sondern in der Luft. Es war wohl eine Aktion der Eupener Fans anlässlich des wahrscheinlich letzten Heimspiels in dieser Saison. Kurz danach verletzte sich Adriano. Für den Brasilianer kam Poulain. Miangue wechselte auf die linke Abwehrseite.

Eupens Julien Ngoy hatte die größte Chance im ersten Durchgang, konnte sie aber nicht nutzen. Foto: Belga

Danach verflachte das Spiel, beide Teams leisteten sich etliche Fehlpässe, die nicht nur auf die Platzvehältnisse zurückzuführen waren.

In der 35. Minute konnte Defourny bei einem Schuss von Balikwisha den Ball nur ins Feld fausten. Zum Glück für den Eupener Torwart war kein Lütticher Spieler zur Stelle. In der 43. Minute war es dann doch um Defourny geschehen, denn auf Zuspiel von Cimirot erzielte Amallah, der beste Mann auf dem Platz, die Führung für Standard, 0:1. Amallah hatte schon im Pokalhalbfinale den Siegtreffer für die „Rouches“ erzielt.

Kurz vor dem Halbzeitpfiff reklamierten die Eupener einen Handelfmeter, weil Sissako bei einem Schuss von Musona den Ball mit dem Arm berührt haben soll. Nach Meinung des VAR gab es jedoch keinen Regelverstoß.

Der Unterschied der ersten Halbzeit: Die AS Eupen hatte ihre Großchance durch Ngoy nicht genutzt, während die Gäste sehr wohl ihre beste Aktion mit einem Treffer krönten. 0:1 der Pausenstand.

In der Halbzeitpause wurde von Eleven Sports ein Interview mit Adriano eingespielt, der bekanntlich eine imposante Karriere hinter sich hat und trotzdem von einer großen Bescheidenheit ist. Die AS-Fans würden es sicher begrüßen, wenn der Brasilianer ein weiteres Jahr in Eupen bleiben würde.

Die erste Chance nach dem Wiederanpfiff hatte Peeters, jedoch ging bei dessen Schuss aus der zweiten Reihe der Ball daneben.

Beñat San José: War die Partie gegen Standard sein letztes Heimspiel als Eupener Cheftrainer? Foto: Belga

In der 60. Minute erzielte Balikwisha das 0:2, das aber wegen Abseits aberkannt wurde. Kurz danach kam auf der Gegenseite Musona einen Tick zu spät.

In der 68. Minute fiel die Vorentscheidung, wieder war Amallah der Torschütze, 0:2. Nur drei Minuten später erhöhte Muleka auf 0:3. Amallah und Muleka waren zweifelsohne die besten Spieler in den Reihen der „Rouches“.

In der Zwischenzeit waren auf Eupener Seite Baby für Ngoy und N‘Dri für Boljevic ins Spiel gekommen, aber die Wechsel wurden wohl viel zu spät vorgenommen. Eupen hatte sich längst aufgegeben. In der 85. Minute fiel noch das 0:4 durch den eingewechselten Lestienne.

In der Schlussphase war bei der AS Eupen nur der eingewechselte N‘Dri ein Aktivposten. Der schnelle Außenspieler holte noch einen Freistoß für die AS Eupen direkt vor der Strafraumgrenze heraus, jedoch konnte Bodart den Schuss von Peeters parieren. Dann war Schluss. Im letzten Spiel in Charleroi am Sonntag, dem 18. April, geht es für die AS Eupen – und vermutlich auch für Charleroi – nur noch um die „Goldene Ananas“… (cre)

Nachfolgend im VIDEO die beiden Treffer von Selim Amallah, der schon im Pokalhalbfinale für Standard getroffen hatte:

21 Antworten auf “0:4 gegen Standard – Der AS Eupen geht die Luft aus”

  1. Dies grenzte bei manchen Spielern schon an Arbeitsverweigerung. 15 Minuten gut gespielt, danach bevorzugten einige Spieler in Urlaub zu gehen. Ein Spieler wie Peeters muss auf die Bank. Eine Ohrfeige wie ein so talentvoller Spieler total lustlos auf dem Platz spaziert. Kein Spieler der die anderen mitreisst sowie Garcia das machte. Und ein ratloser Coach der seine Koffer packen kann. Denn mit einem solchen Kader mussten die Play Off 2 geschafft w erden.

    • Ulrich Kallius

      Wie immer, alles richtig erkannt, klasse!!!
      Für mich spielte Standard in der 1. Halbzeit Mittelklassen, wenn nicht sogar schlecht. In dieser Phase hätte Eupen mehr machen müssen.
      Liebe Grüße nach Eupen!!!!

  2. Eine herbe Niederlage, aber doch etwas zu hoch. Standard war nicht besser als die AS, nur effektiver vor dem Tor. Das 0:1 kurz vor der Pause war schon so etwas wie ein Genickschlag für die AS. Man merkte der Offensive an, dass sie kaum ein Mittel in der Hand hatte, um zu guten Torchancen zu kommen. Ngoy, Boljevic und Prevjlak waren Totalausfälle. Dann ist es besser, N´dri von Anfang an zu bringen, auch wenn der ebenfalls oft nur brotlose Kunst abliefert. Baby trifft auch nichts, was kleiner als ein Elefant ist. Sein Kopfball in der letzten Minute war schwieriger daneben zu köpfen als ins Tor unterzubringen. Leider ist die gesamte Offensivabteilung in den letzten Wochen viel zu harmlos. Gegen halbwegs gute Gegner ist man in dieser Verfassung leichte Beute.

  3. Frank mit der Delle

    Der Herr Peeters. In Anbetracht seines Talents und seines Alters/Erfahrung betrachte ich ihn als den Totalausfall dieser Saison. Hin und wieder ein sehr guter Pass. Verteidigt viel zu wenig und hat nicht die Einstellung um sich selber ud einen Mitspieler zu motivieren.

  4. Raerener

    Schreibt doch wie es ist, diese Spieler sind nur in Eupen um Geld zu kassieren, der Rest interessiert sie nicht die Bohne. Das gleiche gilt für den Trainer inklusive Team. Ich wünsche trotzdem dem eingefleischten AS Fan eine bessere und vor allen Dingen, eine schöner anzusehende neue Saison in der 1A.

  5. Ich kann Herrn Frank mit der Delle zu 120 Prozent beipflichten.
    Wenn Adriano ausfällt sieht man wie schwach Peeters als Chef da steht.
    Wieviel Fehlpässe und Alibizweikämpfe der Junge über die ganze Saison hat, und nie ausgewechselt wurde !!!!
    Aber eigentlich ist es dennoch gut, das wir die Klatsche bekommen haben, das macht alles einfacher in der Trainerfrage.

  6. Diese Aussagen (Quelle Sporza) von BJS belegen, dass er selbst immer ein anderes Spiel und andere Spieler sieht als Fans, Journalisten, Fussballexperten… Zu sagen, dass sie fantastisch gespielt und dauerhaft dominiert und Druck ausgeübt haben,, ist wohl die beste Erklärung warum die Spieler nicht das bringen, was man von ihnen erwarten darf. Sie machen ja alles richtig.
    Benat San José (Eupen): „Als je de score ziet, zou je denken dat Standard de match gedomineerd heeft, maar het tegendeel is waar. In de eerste tien minuten had het al 1-0 of 2-0 kunnen zijn, maar we scoren niet. Dat is het probleem dat we al het hele seizoen hebben. Maar ik ben heel tevreden over ons spel. We hebben fantastisch gespeeld en voortdurend druk gezet. Maar Standard is een ploeg met aanvallend sterke spelers, die de weinige foutjes die wij maakten, meteen afstraften. We hebben de wedstrijd gedomineerd, alleen niet in de zestien meter.“

  7. Versteh irgendwie den Titel nicht.
    Luftpumpen sind doch genug im Verein.
    Dann noch ein Wort zum Trainer.
    Bin froh, dass der nicht die Impfkampagne organisiert. Ich würd mich aus dem Kellerfenster stürzen.

  8. M der Block

    Schaue mir die Spiele noch nicht mal mehr am TV an . Und glaubt mir man hat nicht den Ärger nach dem Spielende und nichts verpasst .
    Und die Phrasen des Trainers nach dem Spiel mit seiner Analyse sind nur noch Peinlich für den gesamten Verein AS Eupen . Was für eine Lachnummer .

  9. askiebitz

    Für die Saison bezeichnende Spiele zum Abschluss: Viel zu wenig aus der Situation geholt, wenig Effizienz, vermeidbare Fehler, kein Aufbäumen oder taktisches Eingreifen und ein Trainer, der sich die Spiele schön redet, damit er seinen fürstlichen Posten behält. Nicht abzusteigen bleibt wohl weiterhin das höchste der Gefühle. Immerhin. Wie in den Vorjahren wird die personelle Vorbereitung der kommenden Spielzeit vmtl. erst wieder nach Saisonbeginn gestartet. BSJ hockt weiter fest und frech im Sattel. Spannend wird es vmtl. erst wieder 2023, wenn die Wüsten-WM im Land der Fußballschande vorbei ist und die Scheichs ihre Promokampagne in Europa überprüfen.

  10. Peter Müller

    Was mit dem Trainer passiert, entscheiden andere. Ihr müsst die Verantwortlichen ansprechen, nicht immer den Trainer, der macht nur seine Arbeit. Ob die als gut, oder schlecht empfunden wird bestimmen nur Sie.

  11. Politikmüll

    Beste Saison aller Zeiten ! Was für ein Erfolg ! Weiss jemand warum die U21 der A.S. Freundschaftsspiele bestreiten darf, und der restliche Amateurfußball nichts machen darf?Liebe Politiker, öffnet den Breitensport für alle bitte, sofort !

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