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AS Eupen heute zu Gast beim Krisenklub Charleroi – Nur nicht zu viel Respekt zeigen – Kortrijk überrascht

Ein Fan der „Zebras“, wie die Spieler des SC Charleroi genannt werden. Die AS Eupen ist heute im Stade du Pays de Charleroi zu Gast. Foto: Shutterstock

Fußball-Erstligist AS Eupen bestreitet heute am frühen Abend ein Schlüsselspiel im Kampf um den Klassenerhalt. Nach zwei Siegen bei RWDM und gegen Meister Antwerp treten die Schwarz-Weißen in einem Sechs-Punkte-Spiel beim SC Charleroi an, von dem zum Beginn der Saison niemand erwartet hatte, dass er acht Spieltage vor dem Ende der klassischen Phase der Meisterschaft zu den Abstiegskandidaten gehören würde.

Die „Zebras“ machen die schwerste sportliche Krise der letzten 10 Jahre durch. Die beiden Spiele gegen die AS Eupen und in Kortrijk sind für Charleroi von größter Bedeutung. Mindestens 4 von 6 möglichen Punkten sollten in diesen beiden Begegnungen gewonnen werden: 3 im Heimspiel gegen Eupen und 1 auswärts in Kortrijk.

Kurzum, wenn die AS Eupen heute Abend um 18.45 Uhr (live auf Eleven/DAZN) im Stade du Pays de Charleroi aufläuft, trifft sie auf eine Mannschaft, die mit dem Rücken zur Wand steht.

28.10.2023, Belgien, Eupen: Jan Kral (l) erzielt das 1:0 im Hinspiel. Die AS gewann 2:0. Foto: Belga

Doch Achtung! In dieser Saison hat Eupen schon einige Male gegen einen Krisenklub gespielt – und verloren! Das war zum Beispiel der Fall beim Spiel gegen Standard Lüttich. In den sechs Partien davor hatten die „Rouches“ nicht einmal gewonnen und nur dreimal unentschieden gespielt gegen Teams, die heute zu den Abstiegskandidaten gehören (RWDM, Kortrijk und Charleroi). Im Eupener Kehrweg-Stadion gelang Standard jedoch der Befreiungsschlag: Eupen verlor 1:3.

Auch RWD Molenbeek befand sich in einer Krise, bevor die Brüsseler im November 2023 nach sieben Spielen ohne Sieg in Eupen antreten mussten. Dennoch gelang ihnen im Kehrweg-Stadion der Befreiungsschlag: Eupen verlor das Heimspiel gegen RWDM 1:3.

Auch jetzt spielt Eupen gegen einen Krisenklub, für den eine Teilnahme an der Abstiegsrunde (oder Playoffs 3) schon so etwas wie eine kleine Katastrophe wäre, hatte man die „Carolos“ doch zu Saisonbeginn eher zu den Kandidaten auf eine Teilnahme an den Champions Playoffs gerechnet. Die Playoffs 2 waren jedenfalls das Minimum.

Inzwischen wurde ein neuer Aktionär angeworben, und der Bau eines neuen Fußballstadions in Charleroi nimmt Formen an. Unter diesen Umständen gegen den Abstieg zu spielen, macht keinen Sinn – und ist trotzdem Realität.

Charlerois Geschäftsführer Mehdi Bayat machte am Montagabend als Gast des Fußballtalks „La Tribune“ der RTBF aus seiner Frustration über den miserablen Saisonverlauf seines Klubs keinen Hehl. Er versicherte allerdings, dass der Verein nach wie vor Vertrauen in Cheftrainer Felice Mazzu habe. Gegen Eupen und in Kortrijk will man die Kurve kriegen.

Mehdi Bayat, Geschäftsführer des Sporting Charleroi. Foto: Belga

Die größte Schwachstelle bei Charleroi ist die Abwehr. Die AS Eupen wäre gut beraten, den äußerst verunsicherten Gegner sofort unter Druck zu setzen und ihm nicht – wie zum Beispiel im Heimspiel gegen Standard Lüttich – mit zu viel Respekt zu begegnen. Die Heimpartie gegen Antwerp hat schließlich gezeigt, dass es von Vorteil ist, ein Spiel immer auf Augenhöhe zu bestreiten.

Auf Augenhöhe spielte auch der KV Kortrijk am Dienstagabend auswärts beim FC Brügge. Völlig überraschend gelang dem Tabellenletzten im Jan-Breydel-Stadion nach einem spektakulären Spiel ein 3:3. Unter ihrem neuen Trainer, dem Isländer Freyr Alexandersson, holte Kortrijk in den letzten drei Partien fünf Punkte.

Was die AS Eupen betrifft, so sind Jan Kral und Renaud Emond noch immer nicht im Vollbesitz ihrer Kräfte, aber das waren sie auch nicht am Sonntag beim Sieg gegen den Landesmeister. Amadou Keita und Regan Charles-Cook sind ebenfalls noch nicht zu 100 Prozent fit.

Das Hinspiel in Eupen gewann Ende Oktober 2023 die AS 2:0 durch Treffer von Jan Kral und Kevin Möhwald. Danach folgte für die Schwarz-Weißen eine lange Durststrecke, die erst mit den beiden Siegen in Molenbeek und gegen Antwerp beendet wurde. Jetzt gilt es für die Mannschaft von Florian Kohfeldt nachzulegen. (cre)

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