Politik

Antoniadis Europakandidat der SP – Lambertz will mehr als 20% (Aktualisierung)

Dieses Archivbild zeigt Karl-Heinz Lambertz, Antonios Antoniadis und Edmund Stoffels (v.l.n.r.). Foto: OD

Am Donnerstagabend hat die SP ihre Spitzenkandidaten für den Super-Wahl-Sonntag am 25. Mai vorgestellt. Regionalpräsident Antonios Antoniadis führt die Europaliste an. Bei der Pressekonferenz in Eupen äußerte sich Ministerpräsident und PDG-Spitzenkandidat Karl-Heinz Lambertz auch über Oliver Paasch und eine etwaige Fortsetzung der heutigen Koalition von SP, ProDG und PFF.

Im Europawahlkampf bekommt es Antoniadis mit Pascal Arimont (CSP), Erwin Schöpges (Ecolo), Lydia Klinkenberg (ProDG), Axel Kittel (PFF) und einem Vertreter von Vivant, dessen Name noch nicht bekannt ist, zu tun.

Karl-Heinz Lambertz (links) und Antonios Antoniadis bei der Vorstellung der Spitzenkandidaten der SP. Foto: OD

Karl-Heinz Lambertz (links) und Antonios Antoniadis bei der Vorstellung der Spitzenkandidaten der SP. Foto: OD

Aufgrund seines familiären Umfelds und wegen seines starken Interesses für Europafragen, insbesondere die Euro-Krise, galt Antoniadis schon lange als prädestiniert für die Spitzenkandidatur bei der Europawahl.

1985 wurde er in Aachen geboren und verbrachte von 1987 bis 1997 zehn Jahre in Griechenland, bevor es ihn und seine Familie nach Eupen zog.

Nach seinem Studium in Aachen ist Antoniadis heute politischer Berater im Kabinett von Ministerpräsident Karl-Heinz Lambertz und seit 2012 Fraktionsvorsitzender der SPplus im Eupener Stadtrat.

Lambertz für PDG und Stoffels für Region

Dass Karl-Heinz Lambertz erneut die Liste für die PDG-Wahl anführen wird, nach eigenen Aussagen zum letzten Mal, ist schon lange bekannt. Präsident Antoniadis bezeichnete den Ministerpräsidenten als „erfahrenen Kapitän“. Seit 1990 ist Lambertz Minister und seit 1999 Regierungschef.

Am Donnerstagabend erklärte Lambertz, die SP werde mit zwei Zielsetzungen in den Wahlkampf ziehen. Zum einen wolle sie ihr Ergebnis von 2009 (19,3%) auf über 20% verbessern und zum anderen für weitere fünf Jahre Regierungsverantwortung übernehmen.

Nicht per Zufall fand die Pressekonferenz der SP in den Räumlichkeiten des Eupener Schachklubs statt. Zwischen dem Schachspiel und der Politik gibt es einige Gemeinsamkeiten... Foto: OD

Nicht per Zufall fand die Pressekonferenz der SP in den Räumlichkeiten des Eupener Schachklubs statt. Zwischen dem Schachspiel und der Politik gibt es einige Gemeinsamkeiten… Foto: OD

Der Regionalabgeordnete Edmund Stoffels wird seinerseits Spitzenkandidat der PS im Bezirk Verviers bei der Wahl zum Wallonischen Parlament sein.

Lambertz machte am Donnerstag einige interessante Aussagen zu möglichen Koalitionen nach der Wahl und zu der Ankündigung seines heutigen Stellvertreters Oliver Paasch (ProDG), ebenfalls das Amt des Ministerpräsidenten anzustreben.

In Bezug auf Paasch versicherte Lambertz, es gebe kein Stillhalteabkommen zwischen ihm und dem Unterrichtsminister bzw. zwischen SP und ProDG. Er sei sogar froh, dass es diesmal mehrere Bewerber um das Amt des Regierungschefs gebe.

Koalition mit ProDG und PFF kein Muss

Lambertz schloss keine Koalition aus – nicht einmal mit Vivant: „Im Prinzip ist jede ostbelgische Partei ein möglicher Partner.“

Der Ministerpräsident sagte zudem auf eine Journalisten-Frage noch etwas Wichtiges: Selbst wenn SP, ProDG und PFF ihre Mehrheit von derzeit 13 Sitzen behalten sollten, sei eine Fortsetzung der heutigen Mehrheit zwar logisch, aber keineswegs ein Muss.

Edmund Stoffels (rechts) ist Spitzenkandidat der PS im Bezirk Verviers bei der Regionalratswahl. Foto: OD

Edmund Stoffels (rechts) ist Spitzenkandidat der PS im Bezirk Verviers bei der Regionalratswahl. Foto: OD

An einem Wahlabend, so Lambertz, müssten viele Faktoren berücksichtigt werden – allen voran das Wahlergebnis, aber nicht nur das. Es komme auf viele Dinge an, sagte er und verwies mit einem Schmunzeln darauf, dass der Ort dieser Pressekonferenz – die Räumlichkeiten des Eupener Schachklubs am Kehrweg – nicht per Zufall ausgesucht worden sei. Wie beim Schachspiel seien auch in der Politik Taktik und Strategie gefragt.

Natürlich machten Lambertz, Antoniadis und Stoffels auch inhaltliche Aussagen zur DG, zu Europa und zur Region, auf die wir in den nächsten Wochen und Monaten noch näher eingehen werden. (cre)

Siehe dazu auch einen neuen „Standpunkt“-Artikel „Langweiliger Wahlkampf, spannender Wahlabend?“

32 Antworten auf “Antoniadis Europakandidat der SP – Lambertz will mehr als 20% (Aktualisierung)”

  1. Réalité

    Da haben wohl einige vorschnell zur Feder gegriffen für gewisse Kandidaten vorher…..!???
    -Alle wollen Sie an die „Futterkrippe“….die „so wohlbezahlte“!–Da darf ganz sicher nicht die „rote Farbe“ fehlen!

  2. senfgeber

    Der Antoniopoulos schreibt regelmäßig Leserbriefe, hat ein Facebook Account und einen Migrationshintergrund, das sind Eigenschaften, die in unserer Gesellschaft händeringend gesucht werden.

    Ja und dann gibt es noch das Know how aus Griechenland kostenlos dazu.

    Antoniopoulos ist für mich der Favorit.

    Jetzt frage ich mich nur noch, was seine guten alten Freunde von der „Jungen Mitte“ davon halten.

  3. Jugendlicher

    Ja hat er denn schon die Nase voll vom eupener Stadtrat??? Die Stimmung muss ja echt unterirdisch sein in unserem Stadtrat. Ich hätte nicht gedacht, dass der so schnell aufgeben würde, bzw sich eine massive Ablenkung/Ausrede wünscht…

  4. senfgeber

    20 Prozent ??

    Wie gut diese Clique mit Prozentsätzen umgehen kann, sieht man am Bau des Stadtschlösschens Go$$$pert 42.

    Die Kosten gingen von 5,57 Millionen Euro auf 7,38 Millionen Euro nach oben.

    Das ist eine Steigerung von sage und schreibe 32,5 Prozent.

    Pro Einwohner, vom Säugling bis Greis in der DG, sind das über 100 Euro.

    Dazu kommen ungefähr 25 Millionen Euro inklusive Finanzierungskosten für das „Sanatorium“, das sie abnickten.

    Nicht zu vergessen eine schmierige Selbstbedienungsmentalität, die glaubt, der Öffentlichkeit fast 2 Jahre lang über ihr Ausgabegebaren keine Rechenschaft abgeben zu müssen und ein wild gewucherter Apparat.

    Hier geht es wieder einmal um den banalen Wunsch der Politfunktionäre, es sich einfach nur auf Kosten der Steuerzahler gut gehen zu lassen

    Die beste Möglichkeit, der DG mit der Stimmenabgabe etwas Gutes zu tun, ist dem Grömaz die Möglichkeit zu geben, der Öffentlichkeit zu beweisen, dass er sein Geld auch auf privatwirtschaftlicher Basis verdienen kann anstatt sich von den Steuerzahlern durchfüttern zu lassen.

    • R.A. Punzel

      @senfgeber: Selbst als Justitiar hat der Grömaz keine Chancen mehr. Es sei denn, eine Behörde sucht die größte Niete aller Zeiten. Ansonsten liegt er den fleißig steuerzahlenden Bürgern als Pensionär immer noch im Portemonnaie; aber nicht zu knapp.

  5. Dr. W. Speckschwarte

    Wo Sie Recht da haben Sie Recht.

    Ihrer Kalkulation folgend werden das so um die 25,5 % werden.

    Da hat die SP sich aber bescheiden dargestellt.
    Na j a man will den Übrigen nicht im Vorfeld schon die Illusionen nehmen.

  6. Aha, auch Herr Antoniadis hat verstanden das er gegen Lambertz nicht gewinnen kann und geht daher einen anderen Weg; der des großen Geldes.
    Eigentlich aus seine Sicht hat er Recht, in Eupen/DG gibt es keine Zukunft solange Lambertz an der Spitze ist, bzw.sich Kandidat stellt.

      • senfgeber

        Die Frage zu den Themen ist wohl als karnevalistische Einlage zu verstehen. Schreiben Sie uns doch mal hier, was konkret aus Programmen geworden ist, dass das Papier mit den Themen in den Müll gelandet ist brauchen Sie uns nicht zu sagen.

        Ansonsten sehe ich das mit den Themen so: Themen werden zum Anfüttern des Stimmviehs gemacht. Mit den Stimmen des Stimmviehs werden dann Personen gewählt, die sich um die Themen dann nicht mehr zu scheren brauchen weil sie mit ihrem Hauptthema beschäftigt sind.

        Und wenn nicht alles täuscht ist das Hauptthema der haupt“beruflichen“ Polit-Apparatschiks der Tanz ums Goldene Kalb, persönliche Pfründe. Das sagen sie zwar nicht offen, aber lassen Sie sich besser nicht von irgendwelchen „Themen“ blenden.

        Sie können aber hier mal gern konkrete andere Themen präsentieren wenn Sie meinen dass ich falsch liege.

  7. politisch interessiert

    Frage an Herrn Antoniadis : Soweit mir bekannt gibt es im europäischen Parlament zwei von insgesamt sieben Fraktionen die man als „links“ bezeichnen könnte: Zum einen die PES(Koalition) unter dem deutschen SPDler Martin Schulz, die eher eine Politik der Mitte mit dezent linkem Eischlag betreiben und die European Left(Opposition) unter Herrn Cipras, die weitaus radikaler gegen kleinbürgerfeindliche Beschlüsse der Kommission protestiert und gegen so manchen Beschluss des Parlamentes gewesen ist. WO würden sie sich einordnen?
    Wäre für mich eine absolut entscheidend wichtige Info. Bitte verzeihen sie mir, sollte ich eine bereits durch sie getätigte Aussage zu diesem Sachverhalt übersehen haben.
    Vielen Dank, ein interessierter, unentschlossener Wähler.

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