Politik

DG-Minister Antoniadis (SP) zum Korruptionsskandal: „Ich glaube nicht, dass das typisch für Sozialisten ist“

DG-Minister und SP-Spitzenkandidat Antonios Antoniadis. Foto: Linda Zwartbol

In Zusammenhang mit dem EU-Korruptionsskandal, in den auch der PS-Europaabgeordnete Marc Tarabella verwickelt ist, und dem Rücktritt des wallonischen Parlamentspräsidenten Jean-Claude Marcourt (PS) hat „Ostbelgien Direkt“ DG-Minister Antonios Antoniadis (SP) um eine Reaktion gebeten.

OD wollte von Antoniadis unter anderem wissen, wie seiner Ansicht nach zu erklären sei, dass in Belgien immer wieder Sozialisten in Fälle verwickelt seien, in denen es um Korruption (wie jetzt Marc Tarabella) oder um Verschwendung von Steuergeldern (wie Jean-Claude Marcourt) gehe.

„Der Skandal auf europäischer Ebene widert mich an“, antwortete Antoniadis. „Ich verurteile das auf Schärfste und erwarte eine lückenlose Aufklärung und Bestrafung. Bis dahin gilt sicherlich die Unschuldsvermutung.“

Pressekonferenz der SP in Eupen (v.l.n.r.): Abgeordneter Patrick Spies, Parlamentspräsident Karl-Heinz Lambertz, SP-Präsident Matthias Zimmermann, Minister Antonios Antoniadis, Abgeordnete Kirsten Neycken-Bartholemy und SP-Regionalsekretär Jean-Pierre Wetzels. Foto: OD

Korruption führe zum „Zerfall von Demokratien und ist Wasser in den Mühlen der Populisten“, betonte der DG-Minister weiter: „Wie soll ein Viktor Orban, der übrigens kein Sozialist ist, in seinem Land die Korruption bekämpfen, wenn im EU-Parlament solche Praktiken möglich sind?“

Antoniadis fügte hinzu: „Ich glaube nicht, dass das typisch für Sozialisten ist. In Deutschland gehen die meisten aufgedeckten Korruptionsaffären auf das Konto der Christdemokraten. Das kann man öffentlich nachlesen. Ich käme aber nicht auf die Idee, Christdemokraten unter Generalverdacht zu stellen.“

Im Endeffekt geht es laut Antoniadis „um Menschen mit zu viel Macht und um zu wenig Kontrollmechanismen“. Dass solche Dinge immer wieder aufgedeckt würden, sei immerhin ein Beleg dafür, dass nicht alles schief läuft. „Besser wäre es, es würde nie dazu kommen, so viel Anstand sollte man als Politiker haben.“ (cre)

Zum Thema siehe auch folgende Artikel auf OD:

42 Antworten auf “DG-Minister Antoniadis (SP) zum Korruptionsskandal: „Ich glaube nicht, dass das typisch für Sozialisten ist“”

  1. Oh doch Herr Minister

    Er glaubt das nicht.
    Ich, und auch viele andere Menschen, jedoch sehr wohl.
    Wo waren denn in den letzten z.B. 30 Jahren immer widerkehrende und die größten Korruptions- Bestechungs- oder Selbstbedienungsskandale? Mal überlegen,…. ach ja, bei den Sozi’s

  2. „Ich glaube nicht, dass das typisch für Sozialisten ist. In Deutschland gehen die meisten aufgedeckten Korruptionsaffären auf das Konto der Christdemokraten. Das kann man öffentlich nachlesen. Ich käme aber nicht auf die Idee, Christdemokraten unter Generalverdacht zu stellen.“
    Erstmal leugnen und auf andere zeigen, nur um es wieder zu relativieren.. bitte was?!
    Gerade bei Deutschland und Sozialdemokraten wäre ich angesichts von „Schließfach-Kars“ und „Senil-Scholz“ ganz vorsichtig mit solchen Aussagen. Ohne Worte

  3. Erhard Spotzkyt

    Herr Minister, Ihre Rausrederei zieht in Belgien nicht, denn hier sind es schon ihre Parteigenossen die (fast) immer dabei sind. Der Lütticher Sirup und der Rost in Charleroi sind immer dabei. Das komischste dabei ist trotzdem, denen geschieht nicht viel. Schamlos wird weiter gemauschelt und kassiert. Der Bürger wird betrogen und muss es auch noch bezahlen! Wären hierbei vor Jahren bereits Exempel statuiert worden, dann wäre vieles verhindert worden. Ausserdem ist hier dies wieder eine Blamage für unser Land, da wird etwas aufgedeckt, was scheinbar Routine in gewissen Etagen der Berufssparte geworden ist!?

  4. Aha „nicht typisch für Sozialisten“

    Korruptionsskandal Agusta ist zwar schon länger her ….

    Les pots-de-vin d’Agusta font chuter le ministre des Affaires étrangères belge LE MINISTRE BELGE des Affaires étrangères et vice-premier ministre <> a annoncé hier soir sa démission, en raison de nouvelles révélations publiée par l’hebdomadaire Knack con-cernant le scandale de pots-de-vin Agusta. Ce magazine flamand révèle que Frank Vandenbroucke, à l’époque président du <> a ordonné en 1991 au trésorier de son parti de brûler cinq millions de francs belges déposés dans un coffre bancaire. Cet argent, dont la provenance lui semblait douteuse, était vraisemblablement une partie des 51 millions de francs belges de pots-de-vin payés au SP, en 1988, par la firme italienne Agusta après l’obtention d’un marché concernant l’achat d’hélicoptères par l’armée belge. Franck Vandenbroucke a tout d’abord, hier après-midi, confirmé l’information puis a préféré démissionner vers 19 heures. Il prétend avoir agi ainsi à l’époque afin de ne pas placer son parti hors des lois: «J’ai été informé de l’existence de cet argent douteux dont je ne connaissais pas la provenance. Je n’ai pas voulu en savoir d’avantage. Ce n’était pas à moi d’enquêter sur le passé de mon parti. J’ai ordonné qu’on brûle cet argent.» Les millions sales n’ont finalement pas été détruits, car le trésorier du SP, Etienne Mangé, aujourd’hui incarcéré, a pris sur lui de les aiguiller vers une société proche du SP. Il apparaît donc que le ministre des Affaires étrangères a finalement caché la vérité à la justice jusqu’au 27 février dernier. Avec la démission du socialiste Frank Vandenbroucke, c’est désormais tout le gouvernement du chrétien-démocrate Jean-Luc Dehaene qui est mis en danger par le scandale Agusta.

  5. Kölscher Genossen Klüngel

    Was ist mit dem Kölner Müllskandal, hier gingen die illegalen Dankeschön Spenden der Entsorgungskonzerne auch direkt an die damaligen Größen der Kölner SPD. Die preisgekrönte Reportage zu dieser Affäre unter dem Titel, die Stadt der Müll und die Spenden erschütterte das Vertrauen in die Politik bis in ihre Grundfesten und das nicht nur in der Millionenstadt Köln.

    • Das stimmt, und der Klüngel ist nicht auf Kölle beschränkt. Aber das ist kein Sozi-Gen. Siehe Kohls Parteispenden-Affäre, ein CDU-Minister in eben dieser Sache als Meineid-Bauer („Old-Schwurhand“), Barschel mysteriös in der Badewanne, die Aserbaidschan-Connection in der CDU-Bundestagsfraktion, Franz-Josef Strauß mit verschiedenen Unregelmäßigkeiten, die CDU–Abgeordneten als Maskenhersteller-Profiteure, und mit ein wenig längerer Erinnerungsforschung fallen einem sicher noch mehr schräge Affären ein.

  6. Krisenmanagement

    Schaut euch diesen Pharmaverkäufer genau an. Überraschung die Ostbelgischen Sozialisten sollen nicht käuflich sein? Das wäre wirklich etwas neues. Was war eigentlich mit der Bürgermeisterin aus Verviers? Der derzeitige Krankheitsminister Belgiens hat nichts für die Gesundheit getan, aber war in zahlreiche Affairen verwickelt. „Agusta“. Warum ist eigentlich Herr Stoffels aus der SP und der PS raus? Können sie uns sagen, was da vorgefallen ist? Wie siehts aus Herr Antoniades? Übernehmen sie Herr Antoniades eigentlich Verantwortung für ihr Handeln in der Coronazeit? Warum bekommen eigentlich die Ostbelgischen Senioren keine Pflegeplätze??? Zu Risiken und Nebenwirkungen fragen sie A. A.

  7. L’arrière-chambre de la maison du peuple

    Herr Minister, was Sie « glauben » sei Ihnen überlassen, doch sonst bezieht die DG Regierung sich auch gerne auf Fakten, Zahlen und (teure) Studien… eine Auflistung der belgischen Skandale und politischen Affären spricht da eine deutliche Sprache… vom « System Lambertz » in der DG über « Agusta », « Netsys » bis zu Genossenmorden im Lütticher SP-Milieu … Klüngel kommt in der Tat leider überall vor, bei den Sozialisten gehört er aber zum Machtsystem (auch wenn sie sich als « Sozialdemokraten » tarnen…).

  8. Komtrolle

    wieso wollen Politiker die Sache klein reden oder tun so, als hätten sie keine Ahnung.
    Falls sie für korrektes Handeln der Kolegen / innen wären müssten sie schnellstens
    dafür sorgen, dass es unabhängige Kontroll-Systeme gäbe.
    Aber es ist bequemer sich hinzustellen und so zu tun, als wäre man empört. Und der Mafia-
    Betrieb geht weiter. Und das in unserer Hauptstatt in Belgien, in Europa.
    Und wir zeigen ständig auf andere Länder mit dem Finger, wahrscheinlich um vom Klüngel bei uns abzulenken. So ein EU Parlament braucht keiner, also geht in Rente und schliesst diesen
    Selbstbedienungsladen.

  9. Guido Scholzen

    Die Polit-Macher sprechen über Korruption !?
    Hochinteressant !
    Moral-Diskussion in der Hohen Politik. 😁😁😁

    Zur allgemeinen Erinnerung: In der Politik gibt es keine Moral, es gibt nur Interessen. Alles andere könnte Desinformation oder Fake-News sein.

    Bei Risiken und Nebenwirkungen fragen Sie bitte Ihren EU-Abgeordneten oder Ihren Regionalpolitiker des Vertrauens oder schauen Sie bei Correctiv. Da werden Sie geholfen! 🤐

  10. https://www.tichyseinblick.de/daili-es-sentials/giorgi-eu-parlament-ngo/
    ….
    Einer der Beteiligten im Bestechungsskandal im EU-Parlament redet offenbar mit den Ermittlern. Die Menschenrechts-NGOs der sozialistischen Politiker erscheinen als Geldwaschanlagen.
    Die NGOs „Fight Impunity“ und „No Peace Without Justice“ hatten offiziell den Zweck, Menschenrechtsverletzungen anzuprangern. Doch ihr wirklicher Zweck für die Dahinterstehenden war das „Waschen“ von Schmiergeld, das sozialistische EU-Politiker offenbar von Katar und womöglich anderen Regierungen erhalten haben.
    ////

  11. Rot wie in "erröten"

    Marie Arena, welche Partei?
    Die Skandale um den Bahnhof in Mons: Wer ist Bürgermeister und Großmufti der Sozialisten? (man denke auch an die anderen Skandale, die dem dR anhaften)
    Anton, bitte…
    Usw.

  12. Anonymos

    DG-Minister Antoniadis (SP) zum Korruptionsskandal: „Ich glaube nicht, dass das typisch für Sozialisten ist“

    Ich sag nur noch !
    Dass sagt der Richtige !!! LOL

    Besonders der Antondinadis müsste es besser Wissen.

  13. Antonios Kanixnixfüritiokonis

    Sozialistische Griechen in der Politik ? Haben wir das nicht auch in der DG …? Natürlich stehen weder « Sozialisten » (siehe Wallonische Skandale) noch griechische Politiker (siehe Korruptions- und Pleiteland Nummer eins in Europa) für solche Skandale, neiiiin sicher nicht … Ironie Ende.

  14. Unser K-H L weiss es besser !

    Herr Antoniadis, fragen sie doch mal ihren Kollegen K-H. Im Grundsatz ist es die von den Parteien, seit der von ihnen gewollten und forcierten liberalisierung des Markes, dass die Grundlagen (inklusive Verweigerund von Ethik und Moral) geschaffen wurde, der Kurruption Tür und Tor zu öffnen, in allen Bereichten, in Wirtschaft und Politik. Ein Beispiel auf das unsere Regierung so immens Stolz ist, ist der sogenannte Bürgerdialog, der ja auch noch von den EU-Parlamentariern beklascht und zur Immitation abgekupfert wurde. Ein anderes gutes Beispiel ist die, unter Federführung der PS 2004 eingeführte ‚chasse aux chômeurs‘. Per Gesetz organisierte Kriminalität/Versicherungsbetrug und Unterschlagung von Sozialversicherungsrechten (national als auch EU-weit), so muss man das nennen. Ihr Parteifreund K-H, Ihr MP Oli und EU-Arimont können alle ihnen das bestätigen, und nach Nachfrage bei Ihrem Parteifreund Paul Magnet, warum man in der Sache konspiratif schweigt, antwortete dieser mir am 20/08/2021 : „Cher Monsieur,
    Nous accusons bonne réception de votre mail et le transmettons à notre bureau d’études.
    Sans avoir accès au dossier évoqué, et sachant qu’il fait l’objet de procédures de justice, nous serons toutefois tenus par un strict devoir de réserve. Nous vous remercions, d’ores et déjà, de bien vouloir le comprendre.
    Bien cordialement,
    L’équipe PS “
    Das steht ‚équipe PS‘ ! Mithin sind vielen die Probleme bekannt, aber alle schauen weg!
    Den IchweissvonNix zu geben ist daher Verlogenheit u/o sie werden von der eigenen Partei verarscht! Es sieht so aus, dass die Kultur ‚wir reden nicht mit dem Bürger‘ auch PS intern bestens funktionniert !
    Zum Glück war ein geschädigter Arbeisloser so mutig, nachdem der Ombusman sich weigerte die Atker zur Staatanwaltschaft zu senden, und nachdem das ONEM den Betroffenen aus dem Sozialsystem gekickt hat, und nachdem die juristische Beratung der CSC St. Vith Frau Schröder U. keine Lust vorgab haben zu brauchen, sich mit dem Straftatbestannt (auch ihres Personals das dem Staat zuarbeitet) beschäfigen zu müssen, das ganze mal zur Anzeige zu bringen! … affaire a suivre, die Staatanwaltschaft Eupen ist am untersuchen…. (mit richtericher Nachdruck) ! Alle Politiker die sich heute hinstellen und so tun als ginge sie das alles nichts an, und ach oh schreck, sich demonstrativ bestürzt zeigen über die aufgeflogene EU-Korruption, demonstriert reine politische Verlogenheit! Gewisse Krakenarme von Korruption sind auch in OB existent und sie werden mit Absicht kultiviert, zum Schaden vieler anständiger Bürger !
    MfG vom geschädigten Opfer einer Bel-Lux-EU-Korruption !

  15. Constatation

    Man kann es drehen wie man es will, in Belgien ist so vieles invers und verdreht wie es nur so sein kann! Der Ursprung davon liegt einzig und allein bei der Politik. Es sind für alle Parteien und deren Mitarbeitern so viele Krippenlöcher geschaffen worden, dass zum Schluss keiner mehr richtig weiss wo Hintenvorn (Louis Siquet’s Wortschatz) ist. Die hohe Verschuldung der ganzen Institutionen zeugen von schlechter Arbeit und -Kenntnis. Das alles wird so wie jetzt danach auch noch Schön geredet, ohne Rücksicht noch ehrlicher Ansage an die Wähler und Bürger.
    Nein, im Gegenteil, die Leute werden vertröstet und umwickelt von grossen Versprechungen und Vorhersagen.
    Alleine der Eupener Berg von Schulden, der macht den Leuten Angst vor der Zukunft.
    Wann soll der je mal abgetragen sein?! Das werden die grossen Probleme unserer Zukunft sein, die Bürger sind sehr sehr skeptisch!

  16. deuxtrois

    Immer diese nichtssagende Orban-Vergleiche.

    Diejenigen die sagen, dass Orban einen Wähleranspruch erfüllen möchte: Das mag sein, aber wenn es gegen EU-Verträge verstößt, muss er eben schauen woher die EU-Gelder sonst kompensiert werden können. Aus der Argumentation heraus begeht Orban aber gerade Verrat, denn die Strafsumme wurde abgemildert, weil Ungarn bereits einige Punkte, die von der EU kritisiert wurden, geändert hat.

    Diejenigen die mit Orban laut lachen: Der Korruptionsskandal konnte nur aufgeklärt werden, weil Belgien und andere Staaten genug dafür tun, um Korruption zu verhindern. In Ungarn dürften solche Fälle wie hier an der Tagesordnung sein, und niemals aufgeklärt werden.

    Dass gerade EU-Gegner sich mit den Federn von Orban schmücken, mag der Häme gegenüber EU-Institutionen geschuldet sein, aber sonderlich intelligent ist das mitnichten.

  17. Robin Wood

    „Der Skandal auf europäischer Ebene widert mich an“, antwortete Antoniadis. „Ich verurteile das auf Schärfste und erwarte eine lückenlose Aufklärung und Bestrafung. Bis dahin gilt sicherlich die Unschuldsvermutung.“

    Der Skandal auf belgischer und europäischer Ebene in Sachen Corona-Politik (sms Impfstoff-Verträge VdL/Pfizer, Maskendeals usw.) und Desinformation (die Impfung hat keine Nebenwirkungen) widert mich an. Ich verurteile das aufs Schärfste und erwarte eine lückenlose Aufklärung und Bestrafung aller Beteiligten. Bis dahin gilt sicherlich die Unschuldsvermutung, Herr Antoniadis.

  18. Bürgsreicher

    Na da können wir aber alle glücklich und erleichtert darüber sein, dass sich Antoniadis gar nicht so indirekt selbst zu einem anständigen Politiker erklärt.
    Ich wette, das hätte Marcourt im Sommer auch noch von sich behauptet und der mit so ziemlich jedem Freimaurer-Orden ausgestattete Vandenbroucke würde das bis heute tun.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern