Aufgrund des medizinischen Fortschritts steigt nicht nur die Lebenserwartung der Menschen, sondern auch die Zahl der Menschen mit Demenz. Der Umgang mit Demenz wird eine der besonderen zukünftigen Herausforderungen der Seniorenpolitik sein. Zu deren Bewältigung sieht Sozialminister Antonios Antoniadis (SP) in der Erarbeitung einer Demenz-Strategie für die DG ein Schlüsselinstrument. Interessante Ideen und Impulse fand er im saarländischen Saarlouis.
Im März dieses Jahres stand bei der ersten gemeinsamen Regierungssitzung zwischen der DG und dem Saarland das Thema Demenz ganz weit oben auf der Tagesordnung. So weit, dass Sozialminister Antoniadis mit seiner Amtskollegin Monika Bachmann ein Folgetreffen in Saarlouis organisierte, das Anfang dieser Woche stattfand.
Gemeinsam besuchten die beiden Minister das Demenz-Zentrum „Villa Barbara“ – eine Tagesbetreuung für Menschen mit Demenz -, den Demenz-Verein Saarlouis und einen Pflegestützpunkt. „Auch wenn wir in Ostbelgien bereits zahlreiche Angebote haben, so lohnt sich immer wieder der Blick über den Tellerrand“, sagte Antoniadis.
„Der demografische Wandel führt dazu, dass ein lange Zeit tabuisiertes Thema immer mehr in den Vordergrund der gesellschaftspolitischen Diskussionen rückt. Das ist nicht zuletzt auch das Verdienst der AG Demenz, die wichtige Sensibilisierung auf diesem Gebiet betreibt,“ so der Minister weiter. Die Regierung der DG habe diese unumkehrbare Entwicklung erkannt. Nun gehe es darum, die Weichen für eine inklusive Gesellschaft und ein selbstbestimmtes Leben zu stellen.
Ein wichtiges Mosaiksteinchen auf diesem Weg sei eine Demenzstrategie für die DG, die derzeit ausgearbeitet und nach Konzertierung mit den relevanten Akteuren in der DG im 2. Halbjahr 2016 vorgestellt werde.
„Das Saarland hat bereits Ende 2015 einen eigenen Demenz-Plan präsentiert. Vor diesem Hintergrund möchte ich die grenzüberschreitende Zusammenarbeit vorantreiben, um die wertvollen Erfahrungen des Saarlandes für eine Demenzstrategie für Ostbelgien zu nutzen“, so Antoniadis.
Die Demenz-Strategie der DG werde verschiedene Maßnahmen zum öffentlichen Umgang mit der Thematik beinhalten. Außerdem soll bei der künftigen Dienststelle für Selbstbestimmtes Leben (DSL) ein Demenzreferent angestellt werden. Die bestehenden Angebote sollen zudem dem reellen Bedarf entsprechend gestaltet werden. Eine vernetzte Zusammenarbeit der Akteure sei vor diesem Hintergrund entscheidend.
Auf Erfahrungen und Expertisen aus dem In- und Ausland, so der Minister abschließend, könne und wolle man auch in Zukunft auf keinen Fall verzichten. Es sei denkbar, dass sich die DG einer Austauschplattform zwischen Luxemburg, Rheinland-Pfalz, dem Saarland und Lothringen zu dieser Thematik anschließen werde.
Die Pharmaindustrie hat erreicht das die Leuten älter werden , aber leider entstehen hierdurch auch andere Problemen .