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Anti-Terror-Übung am Flughafen Köln/Bonn: Polizei simuliert einen islamistisch motivierten Anschlag

20.11.2018, Köln: Ein angenommener Terrorist erschießt während einer Anti-Terror-Übung am Flughafen Köln/Bonn ein am Boden liegendes Opfer. Foto: Marius Becker/dpa

Bei der bisher größten Anti-Terror-Übung auf einem deutschen Flughafen haben rund 1.000 Polizisten den Ernstfall geprobt. Am Airport Köln/Bonn wurde in der Nacht zum Mittwoch ein islamistisch motivierter Terroranschlag simuliert, bei dem schwer bewaffnete Täter mit Sturmgewehren auf Reisende schießen und Sprengsätze zünden.

An der Übung beteiligten sich rund 1.000 Beamte der Bundespolizei und der Polizei Köln. In einem der Übungsdurchgänge trainierten die GSG 9 der Bundespolizei und ein SEK der Polizei Köln ein gemeinsames Vorgehen gegen mehrere Terroristen, wie die Bundespolizei am Mittwoch mitteilte. Auch Zoll und die Flughafensicherheit waren in die Übung eingebunden.

„Es ist wichtig, dass wir im Fall eines tatsächlichen Anschlags bestmöglich vorbereitet sind“, sagte der Präsident der Bundespolizeidirektion Sankt Augustin, Wolfgang Wurm. Das Szenario sei aus den Erfahrungen der terroristischen Anschläge in Frankreich und Belgien entwickelt worden und für die Übenden sehr realitätsnah gestaltet. Auch wenn es derzeit keine konkreten Hinweise auf Anschlagspläne gebe, sei eine ähnliche Situation angesichts der abstrakt erhöhten Gefährdungslage in Deutschland jederzeit denkbar.

20.11.2018, Köln: Polizisten gehen während einer Anti-Terror-Übung am Flughafen Köln/Bonn gegen angenommene Terroristen vor. Im Hintergrund stehen Beobachter der Übung. Foto: Marius Becker/dpa

Die Bundespolizei berichtete nach der Anti-Terror-Übung auf dem Flughafen Köln/Bonn von einer Vielzahl von Erkenntnissen, die in den nächsten Wochen und Monaten ausgewertet würden. Vergleichbare Übungen habe es bereits an sieben Bahnhöfen im gesamten Bundesgebiet gegeben.

Der Flughafen nutzte die groß angelegte Übung der Bundespolizei zu einem Notfalltraining, zu dem Verkehrsflughäfen alle zwei Jahre durch die Internationale Zivilluftfahrtorganisation (ICAO) verpflichtet seien.

“Während die Bundespolizei in Terminal 1 ein fiktives Szenario probte, bei dem es zu zahlreichen Verletzten und Toten kam, ging es bei der ICAO-Übung des Flughafens um die Bergung und die medizinische Erstversorgung der betroffenen Personen“, teilte der Airport mit. Während Teile des Terminals 1 für die Polizeiübung gesperrt waren, wurde der Flugbetrieb über den Terminal 2 abgewickelt. (dpa)

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