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Friedensnobelpreis für Anti-Atomwaffen-Organisation

06.08.1945, Japan, Hiroshima: Ein vom Hiroshima Peace Memorial Museum zur Verfügung gestelltes Bild zeigt die Atombombenexplosion in Hiroshima, fotografiert vom US-Militär am 06. August 1945. Foto: Hiroshima Peace Memorial Museum/HIROSHIMA PEACE MEMORIAL MUSEUM/dpa

Der Friedensnobelpreis geht in diesem Jahr an die japanische Organisation Nihon Hidankyo. Die auch als Hibakusha bekannte Organisation wird damit für ihre Bemühungen um eine Welt frei von Atomwaffen geehrt, wie das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt gab.

Die japanische Friedensorganisation Nihon Hidankyo wird in diesem Jahr mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet. Die Organisation wird damit für ihren Einsatz für eine Welt frei von Atomwaffen geehrt und auch dafür, dass sie durch Zeitzeugen-Aussagen demonstriert hat, dass solche Waffen nie wieder eingesetzt werden sollten.

Das gab das norwegische Nobelkomitee in Oslo bekannt. Man habe die Organisation noch nicht erreichen können, um ihr von ihrer Auszeichnung zu berichten, sagte der neue Vorsitzende des Komitees, Jørgen Watne Frydnes, bei der Preisbekanntgabe.

09.08.1945, Japan, Nagasaki: Überlebende des Atombombenangriffs gehen durch Trümmer, während im Hintergrund Feuer wüten. Am 9. August 1945 um 11.02 Uhr warf ein US-Bomber die Atombombe „Fat Man“ über Nagasaki ab. Allein hier wurden damals etwa 70 000 Menschen durch direkte Einwirkung getötet, 75 000 weitere verletzt. Foto: Uncredited/AP/dpa

In Zeiten von Nahost-Konflikt, Ukraine-Krieg und Dutzenden weiteren gewalttätigen Konflikten in der Welt hatte sich in diesem Jahr vor der Preisbekanntgabe kein klarer Favorit auf den Friedensnobelpreis abgezeichnet. Nominiert wurden diesmal insgesamt 286 Kandidatinnen und Kandidaten, unter ihnen 197 Persönlichkeiten und 89 Organisationen. Das waren deutlich weniger als in den Vorjahren. Die Namen der Nominierten werden von den Nobel-Institutionen traditionell 50 Jahre lang geheim gehalten.

– Zuletzt wurden mehrere Menschenrechtler ausgezeichnet: Das Nobelkomitee hat in den vergangenen Jahren mehrmals Menschenrechtler statt klassische Friedensstifter mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Im vergangenen Jahr war die Auszeichnung an die inhaftierte iranische Frauenrechtsaktivistin Narges Mohammadi gegangen. Sie wurde damit „für ihren Kampf gegen die Unterdrückung der Frauen im Iran und ihren Kampf für die Förderung der Menschenrechte und der Freiheit für alle“ geehrt.

In dieser Woche sind in Stockholm bereits die diesjährigen Nobelpreisträger in den Kategorien Medizin, Physik, Chemie und Literatur verkündet worden. Am Montag folgt zum Abschluss noch die Auszeichnung in Wirtschaftswissenschaften, die als einzige nicht auf das Testament des Dynamit-Erfinders Alfred Nobel (1833-1896) zurückgeht, sondern seit Ende der 1960er Jahre von der schwedischen Zentralbank gestiftet wird.

Feierlich überreicht werden die Nobelpreise allesamt traditionell an Nobels Todestag am 10. Dezember, der Friedensnobelpreis dabei als einziger nicht in Stockholm, sondern in Oslo. Dotiert sind die Auszeichnungen mit einem Preisgeld in Höhe von elf Millionen schwedischen Kronen (knapp 970.000 Euro) pro Kategorie. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

3 Antworten auf “Friedensnobelpreis für Anti-Atomwaffen-Organisation”

    • @ – Alfons van Campernolle 12:34 – Hier stimme ich Ihnen zu .

      Aber wie sagt man so schön ?
      – Fortschritt lässt sich nicht aufhalten –

      Der Mensch ist nun mal so blöd , dass er an Sprüche glaubt , die von den Profiteuren mancher miserablen Produkte erfunden werden .

      https://www.morgenpost.de/politik/article407427120/nobelpreistraeger-hinton-warnt-ki-kann-ausser-kontrolle-geraten.html

      Ausnahmen soll es natürlich geben .
      Hier zeigt wenigstens jemand , dass er Angst vor seinem teils eigenen Produkt hat .
      Mit der Zeit dürften wir uns dann wohl streiten, welche Erfindung schlimmer ist .
      Die Atombombe ?
      Oder die künstliche Intelligenz ?
      Das irgendwann beides gemeinsam eine Rolle spielen wird , würde mich dann auch nicht wundern .

    • Joseph Meyer

      @Alfons von Compernolle
      Die Atomwaffen wurden immer als Übel angesehen, welches man notgedrungen akzeptieren müsse, weil ja die Atomkraft angeblich den Energiebedarf der Menschheit würde decken können – eine glatte Lüge.
      Der Abwurf der Atombomben auf Hiroshima und Nagazaki war ein Verbrechen, und schliesslich auch die Aufkündigung der Atomwaffen-Sperrverträge. Bei der Autogeschwindigkeit hat die gesamte Bevölkerung begriffen, dass die Menschen vor den technischen Möglichkeiten geschützt werden müssen, bei der Atomenergie, der KI, der Glasfaser + 5G/6G – Strahlung, usw. scheint das jetzt nicht mehr zu gelten. Keine echten Anstrengungen für einen Waffenstillstand und Friedensverhandlungen sowie Provozierung der Russen ohne Ende und gleichzeitig dauerndes mediales Kleinreden der Gefahren durch angeblich „kleine“, „begrenzte“, also „harmlose“ Nukes! Das ist doch heller Wahnsinn!

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