Politik

Annegret Kramp-Karrenbauer CDU-Chefin: Sieg im zweiten Wahlgang gegen Friedrich Merz

07.12.2018, Hamburg: Annegret Kramp-Karrenbauer, CDU-Generalsekretärin und Kandidatin für den Parteivorsitz, kommt zum CDU-Bundesparteitag. Foto: Kay Nietfeld/dpa

CDU-Generalsekretärin Annegret Kramp-Karrenbauer löst Kanzlerin Angela Merkel als Parteivorsitzende ab. „AKK“ setzte sich am Freitag auf dem CDU-Parteitag in Hamburg in einer Stichwahl gegen Ex-Unionsfraktionschef Friedrich Merz durch.

Die Delegierten des Parteitages in Hamburg wählten die bisherige CDU-Generalsekretärin am Freitag in Hamburg mit knapp 52 Prozent der Stimmen zur Nachfolgerin von Angela Merkel, die aber Bundeskanzlerin bleiben wird. Für den früheren Unionsfraktionsvorsitzenden Friedrich Merz entschieden sich gut 48 Prozent der Delegierten.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn war im ersten Wahlgang ausgeschieden. Er erhielt 157 Stimmen und damit deutlich weniger als Kramp-Karrenbauer (450 Stimmen) und Merz (392 Stimmen).

07.12.2018, Hamburg: Die Kandidaten für den Parteivorsitz, Annegret Kramp-Karrenbauer, Friedrich Merz und Jens Spahn (vorne) nehmen beim CDU-Bundesparteitag ihre Plätze auf dem Podium ein. Foto: Kay Nietfeld/dpa

Kramp-Karrenbauer hatte in ihrer Bewerbungsrede erklärt, die CDU müsse eine Partei sein, die Mut hat – anstatt „ängstlich nach rechts und nach links zu schauen“. Die CDU müsse sich mutig gegen Populisten, Egoisten und Autokraten stellen. Sie gab sich betont fair und sagte: „Keiner von uns drei Kandidaten wird der Untergang für diese Partei sein.“

Merz forderte, von diesem Parteitag müsse „ein Signal des Aufbruchs und der Erneuerung“ ausgehen. Er sagte: „Ohne klare Positionen bekommen wir keine besseren Wahlergebnisse.“ Spahn sagte, Deutschland sollte „Digitalweltmeister“ werden und endlich wieder in der Lage sein, Brücken rechtzeitig zu sanieren und funktionstüchtige Flughäfen zu bauen.

Kramp-Karrenbauer wollte noch auf dem Parteitag verkünden, mit wem sie als Generalsekretär der CDU zusammenarbeiten will. Sie reagierte gerührt auf das Vertrauen, dass ihr die Delegierten mit dem Wahlergebnis ausgesprochen haben.

Es war das erste Mal seit 1971, dass die CDU-Delegierten bei der Wahl ihres Vorsitzenden zwischen mehreren Kandidaten entscheiden konnten. (dpa)

Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:

20 Antworten auf “Annegret Kramp-Karrenbauer CDU-Chefin: Sieg im zweiten Wahlgang gegen Friedrich Merz”

  1. Ekel Alfred

    Gut das Merz nicht gewonnen hat….Kramp-Karrenbauer wird die Linie der Merkel natürlich in deren Sinn weiterführen….ist also auch nicht gut…Söder wird sich bestimmt freuen….auf das Duell….das ihn erwartet….

    • Hop Sing

      Ein Sieg der mitte-links-pseudochristlichen Mittelmässigkeit. AKK hat durchaus die Ausstrahlung eines nicht immer gut angezogenen, jedoch wohl erzogenen Bürovorstehers, der womöglich gut klassieren und verwalten, jedoch keineswegs gestalten kann. Wenn Frauchen im Kanzleramt pfeift, wird Hündchen Männchen machen. Merkel verstand es stets, substanz- und perspektivlose Mitleidsgestalten in Position zu bringen….Eine glänzende Zukunft scheint den Extremen zur Linken wie zur Rechten gelobt.

      • Merkel verstand es stets, substanz- und perspektivlose Mitleidsgestalten in Position zu bringen…

        @ Hop Sing

        Viel schlimmer ist das Sie es verstanden hat jeden der ihr konkurrenz machen könnte „wegzubeissen“.
        Die Liste ihrer „Opfer“ ist lang, zu lang um gesund zu sein.

    • schlechtmensch

      Ich kann ihnen sagen wer sich darüber am meisten freut. Bei der AFD knallen jetzt die Sektkorken. Und zwar zu Recht. Jetzt werden auch die letzten verbliebenen Konservativen von der CDU zur AFD wechseln. Die CDU wandert weiter mit Riesenschritten auf SPD-Ergebnisse zu.

  2. Klon und Klönchen an der Parteispitze. Die CDU ist noch nicht tief genug gefallen um zu verstehen wie wirkliche Erneuerung geht. Nach den nächsten Landtagswahlen wird in der CDU wieder neu gewählt werden müssen…..

  3. Pensionierter Bauer

    Jetzt geht es mit dem, ganz Europa in Mitleidenschaft gezogenen, Merkelismus in Deutschland weiter. Schade, ich hatte gehofft die Delegierten hätten den Knall gehört. Aber was soll man von den Delegierten einer C Partei auch anders erwarten.

    • schlechtmensch

      Richtig analysiert. Die Etablierten haben ihre Seilschaften in den Parteien, im öffentlich rechtlichen Rundfunk, in den (System)Medien fest installert. Vorstände, Gewerkschaften, Schulen nicht zu vergessen. Wird Zeit dass mal ordentlich ausgemistet wird!

  4. Zum redaktionellen Teil:
    – Die 52% als gerundetes ERgebnis für AKK sind korrekt.
    – Dieser Prozentsatz ergibt sich aus dem Ergebnis von 517 / 482
    – Der angeführte bedeutende Unterschied von 157 Stimmen bleibt zu hinterfragen.

    Interpretation:
    – AKK wurde ähnlich souverän gewählt wie Brexit.

    Meine Reaktion:
    – Ich hätte mir das anders gewünscht
    – Zur Überraschung meiner Lieblingskontrahenten.

    Kommentar zu Kommentaren:
    – @Fakt: den Punkt getroffen -> AKK ist bedeutend kleiner
    – @Beobachter -> das Saarland ist auch bedeutend kleiner

  5. Ekel Alfred

    Es wird bestimmt bald Neuwahlen geben….die SPD muss sich selbst neu finden, wie auch immer….dann ein mehr als enttäuschter Schäuble, der nur den Merz will….sowie die gespaltene CDU….die bohrenden Fragen der Reporter in den TV-Sendungen wurden, wie immer, ausweichend beantwortet….die Lösung der Probleme lässt weiterhin auf sich warten….

  6. Gratulation an unsere Nachbarn. Aus ihrer Sicht eine gute Wahl für die CDU. Eine gute Wahl für die AfDioten. Eine schlechte Wahl für die SPD.

    Hätte die CSP mal so gutes Personal, dann könnte man sie sogar ernst nehmen und wählen. Vielleicht sollten sie Angela Merkel verpflichten. Die ist auf Jobsuche ;)

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