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Angst vor Atomunfall: Aachener Initiative will Radioaktivitäts-Messnetz

Foto: Shutterstock

Auch wenn die vielen Aktionen in Aachen für eine sofortige Schließung des belgischen Kernkraftwerks Tihange nicht wenige Bürger in Ostbelgien irritieren, weil sie irgendwo auch von einem Mangel an Vertrauen in die belgische Atomsicherheit zeugen, werden inzwischen im Aachener Raum fast wöchentlich immer neue Initiativen gestartet.

So baut eine Aachener Initiative aus Sorge vor einem Atomunfall in Belgien ein Messnetz zur Überwachung der Radioaktivität in der Luft auf, berichtete am Dienstag die Aachener Zeitung (AZ). Die Sensorstationen sollen zunächst rund um das Kernkraftwerk Tihange bei Lüttich und in der Aachener Region installiert werden, später auch in Doel bei Antwerpen.

Dazu suche die Initiative weiterhin Privatleute, die die Technik auf ihren Grundstücken aufbauen, hieß es. Die Messdaten sollen auf einer eigenen Internetseite veröffentlicht werde?

Laser-Protestaktion deutscher Atomkraftgegner Ende September 2016 in Tihange. Foto: epa

Laser-Protestaktion deutscher Atomkraftgegner Ende September 2016 in Tihange. Foto: epa

Jodtabletten müssten drei bis sechs Stunden vor Eintreffen der radioaktiven Wolke eingenommen werden. Aber bestehende Messnetze hinkten mit ihren veröffentlichen Daten Stunden hinter der Realzeit her, begründete Professor Alfred Böcking von der Vereinigung Internationale Ärzte in sozialer Verantwortung (IPPNW) das Vorhaben.

An der Sicherheit der Atomkraftwerke Tihange bei Lüttich und Doel bei Antwerpen gibt es erhebliche Zweifel. Die Städteregion Aachen klagt mit Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen vor einem belgischen Gericht gegen den Betrieb.

Das Messnetz sei ein unabhängiges von Bürgern getragenes Projekt, stellte die Arbeitsgemeinschaft aus Informatikern, Ärzten und Atomgegnern fest. Das Netz sei derzeit im Testbetrieb und werde am 12. Dezember freigeschaltet. (cre/az)

Siehe auch Artikel „Angst vor Atomunfall in Tihange: NRW verteilt noch mehr Jodtabletten“

Siehe auch Artikel „AKW Tihange kann jetzt jeder selbst ausschalten – symbolisch“

34 Antworten auf “Angst vor Atomunfall: Aachener Initiative will Radioaktivitäts-Messnetz”

    • Mischutka

      @ Petz :
      Hallo ¨“Bärenkollege“ : wie oft konnte man lesen/hören, daß Jodtabletten tatsächlich viele -auch schlimme- Nebenwirkungen haben.
      Wenn dieses Theater so weitergeht, muss man sich nicht wundern, wenn die Aachener & Co. demnächst nur noch in Raumfahrtanzügen durch die Gegend laufen. Und zu Hause auch. Tag und Nacht .Das hat aber auch eine „Nebenwirkung“ : da kann das Geburtenmeldeamt schließen ……..
      MfG.

  1. Was sind das doch für Idioten da in Aachen! Als wenn Belgien auf das Aachen Aktionsbündnis gewartet hätte um ein Meßnetz aufzubauen. Das gibt es schon längst…
    http://www.fanc.fgov.be/fr/page/comment-fonctionne-exactement-le-reseau-telerad/1388.aspx
    Comment fonctionne exactement le réseau TELERAD ?

    Le réseau TELERAD est composé de plus de 200 balises qui mesurent en permanence la radioactivité de l’air et des eaux de rivières. Une partie de ces balises est répartie sur l’ensemble du territoire national, tandis que les autres sont installées autour des installations nucléaires belges (Doel, Mol-Dessel, Tihange et Fleurus) et de la centrale de Chooz en France.

    Ces balises génèrent toutes les 10 minutes une valeur mesurée qui est transmise automatiquement vers les serveurs centraux où les experts de l’agence les analysent. Pour chaque balise, 2 niveaux d’avertissement ont été définis. Au cas où le niveau de radiation atteint ces valeurs prédéterminées, un message d’avertissement est envoyé, 24h sur 24h, par le système central vers l’expert de garde, qui a pour mission de faire une analyse détaillée de la cause de l’augmentation du niveau de radiation. En fonction des résultats de cette analyse, le plan d’urgence nucléaire et radiologique peut être activé.

  2. Alemannia4ever

    Das Ganze nimmt schon kafkaeske Züge an. Will jetzt nicht von Paranoia sprechen, um tatsächlich erkrankten nicht unnötig auf den Schlips zu treten. Vielleicht sollten sie mal schauen wie sie die Probleme im eigenen Land in den Griff kriegen ehe sie auf andere zeigen

  3. Natürlich muss man sich ungebremst über ALLE laufenden Atomkraftwerke aufregen…hüben wie drüben. Ich frage mich allerdings warum das in Aachen und beim WDR erst jetzt und dann so vehement geschieht (Tihange kränkelt wohl schon seid 2001).
    Was vor allem jedoch nervt, ist die Tatsache das es scheinbar nur wenige interessiert, wie der Müll aus den Dingern „gesund“ gelagert werden kann. Es gibt bis dato noch KEINE plausible Lösung zur Lagerung des Mülls aus den AKW´s! Das ist als steigt man in den Flieger und weiß das der Flugplatz am Zeil erst noch gebaut wird (sicher der BER) Das ist einfach irre! Bis 2031 will man lt. aktuellster Kommission ein Endlager gefunden haben und das soll dann ab 2050 auch betriebsfähig sein?! Na, das beruhigt dann aber auch. Aber zum Glück gibts ja Jod-Tabletten. Muss man leider dann nur wirklich Punktgenau einnehmen um eine wirksame Blockade zu erreichen. Egal die Firma Merck wird sich freuen!

    • Natürlich gibt es Konzepte für den Umgang mit den abgebrannten Brennstäben. Von der irreversiblen Lagerung im Salz, über die rückholbare Lagerung in Gaphitstollen bis hin zur Transmutation. Nur werden ALLE diese Konzepte ideologisch blockiert damit Leute wie Sie weiter schreiben können es gäbe keine Lösung und deswegen müsse man die KKW bekämpfen. Das ist ein wesntlicher Teil der Angstmache rund um dieses Thema, eine Angstmache die die Grünen als politische Bewegung erst hat entstehen lassen, und an der sie festhalten werden bis in’s Grab….

      • Ohje, warum wohl:
        – Transmutation verringert den Müll, aber beseitigt ihn nicht. Langwierig und teuer ist die Methode auch. Es ist logisch, dass man solche unsinnige Ansätze nicht weiter verfolgt.
        – Eindringendes Wasser verhindert in fast allen Fällen die sichere Verwahrung und macht das Zurückholen des Atommülls nahezu unmöglich, ein geeigneter Standort ist nicht gefunden.
        – Graphitstollen haben ihre eigenen Nachteile und bieten auch nur wenig Sicherheit.
        Ideologisch ist nur ihr Versuch, hier Lösungen zu präsentieren, die absolute Bastelarbeit sind und eher dem „vergrabe es und es ist weg“ gleich kommt.

        • Ach, Bastelei, und was machen die Grünen denn so mit den abgebrannten Brennstäben? Sie lagern sie in Wellblechhallen, mit Sondergenehmigung (siehe Jülich), bis zum Sankt Nimmerleinstag, und kritisieren derweil alle anderen! Das nennt sich dann grüne Politik! Verlogenen Bande…..

          • @ Dax

            Ist es nicht mehr Aufgabe der Verursacher den Müll den sie über Jahre produziert haben zu entsorgen? Wahrscheinlich darf das am Ende auch der Steuerzahler. Der darf ja auch für entgangengene Phantasiegewinne der von ihm bezahlten Kraftwerke aufkommen.

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