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„Nation unter Schock“: Angriff auf Kleinkinder in Frankreich

08.06.2023, Frankreich, Annecy: Krankenwagen und Rettungsfahrzeuge stehen am Einsatzort nach einem Messerangriff in einem Park. Foto: Florent Pecchio/L'Essor Savoyard/AP/dpa

Ein Mann hat vier kleine Kinder und zwei Erwachsene völlig unvermittelt auf einem Spielplatz im Osten Frankreichs mit einem Messer attackiert und schwer verletzt.

Das Verbrechen erschüttert Frankreich zutiefst – und auch deutsche Spitzenpolitiker sind fassungslos. In dem Park spielten sich dramatische Szenen ab, Menschen rannten um ihr Leben, andere halfen, um den Täter zu überwältigen – der Verdächtige wird schließlich festgenommen. Zwei Kinder und ein Erwachsener kämpften nach dem Angriff in Annecy zunächst um ihr Leben. Was trieb den Mann, der kleine Kinder attackierte, an?

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron schreibt auf Twitter: „Die Nation steht unter Schock.“ Doch was genau sich am Donnerstagmorgen in der ostfranzösischen Stadt nahe der Schweizer Grenze ereignete, war zunächst unklar. Der Täter ging nach Videobildern, deren Echtheit die Zeitung „Le Parisien“ eigener Aussage zufolge überprüfte, mehrfach auf kleine Kinder los, die sich in Kinderwagen befanden. Eine Frau schrie und versuchte, den Täter von den Kindern zurückzudrängen.

08.06.2023, Frankreich, Annecy: Soldaten patrouillieren nach einem Messerangriff in Annecy. Foto: Florent Pecchio/L’Essor Savoyard/AP/dpa

„Zwei Stadtangestellte haben versucht den Täter zu stoppen, als dieser seine Taten ausführte“, sagte der Bürgermeister von Annecy, François Astorg. Er lobte den Mut der Helfer, eine psychologische Betreuung sei eingerichtet worden.

Auch Ex-Profifußballer Anthony Le Tallec wurde Zeuge der Attacke. Beim Joggen am See habe er plötzlich Menschen auf sich zu rennen sehen. «Plötzlich sagte mir eine Mutter, rennen Sie, rennen Sie, da ist jemand, der alle niedersticht.» Dann habe er den Täter über die Wiese rennen sehen, der von Polizisten verfolgt wurde. Der Täter sei auf ein Rentnerpaar zugelaufen und habe den alten Mann angegriffen und zweimal auf ihn eingestochen. Schließlich habe die Polizei den Angreifer überwältigt. Weiter unten am See habe er dann die angegriffenen Kinder auf dem Boden liegen gesehen.

Die Ermittlungen wegen des Verdachts des versuchten Mordes stehen zwar erst am Anfang, wie Staatsanwältin Line Bonnet-Mathis betonte, und das Motiv sei noch unklar. Sie sagte aber auch: «Zurzeit haben wir keine Anhaltspunkte, die ein terroristisches Motiv erkennen lassen würden.» Medien hatten zuvor berichtet, der Angreifer habe bei der Festnahme ein Kreuz und ein Gebetsbuch bei sich gehabt. Angeblich soll er vor dem Angriff «Im Namen Jesu Christi» gerufen haben. Zum Profil des Angreifers sagte Staatsanwältin Bonnet-Mathis aber: «Es ist heute viel zu früh, um dazu etwas zu sagen.» Auf jeden Fall habe der Täter nicht unter dem Einfluss von Alkohol oder Drogen gestanden. „Wir versuchen, sein Motiv zu begreifen.“

08.06.2023, Frankreich, Annecy: Polizisten versammeln sich am Tatort nach einem Messerangriff. Foto: Jean-Christophe Bott/KEYSTONE/dpa

Bekannt ist jedoch, dass der Täter sich erst seit wenigen Monaten in Frankreich aufhält. Zuvor habe der Syrer jahrelang in Schweden gelebt, sagte Borne. In Frankreich sei er ohne festen Wohnsitz gewesen. Für die europäischen Sicherheitsbehörden sei der Mann ein Unbekannter, es liege nichts zu ihm vor. Es gebe auch keine Hinweise auf eine psychiatrische Behandlung in der Vergangenheit. Medienberichten zufolge soll der Mann in Schweden mit einer Frau verheiratet gewesen sein und ein dreijähriges Kind haben – seine Frau und er hätten sich kürzlich getrennt.

Bei dem Angriff verletzte der Täter vier Kinder im Alter von 22 Monaten bis 3 Jahren und zwei Erwachsene schwer. Zwei der Kinder waren auf einer Urlaubsreise und kommen aus Großbritannien und den Niederlanden. Die anderen beiden sind Medienberichten zufolge ein französisches Geschwisterpaar. «Heute ist die Zeit der Ergriffenheit», sagte Premierministerin Borne. Sie sei nach Annecy gereist, um die volle Solidarität und die volle Unterstützung der Nation auszudrücken. «Wenn das Kinder trifft, glaube ich, dass wir alle in unserem tiefsten Inneren getroffen sind.» (dpa)

15 Antworten auf “„Nation unter Schock“: Angriff auf Kleinkinder in Frankreich”

    • 9102Anoroc

      @ – HansA 20:49

      Wegen seiner (normalerweise) abzusitzenden Strafe; Hofft er persönlich sicher auch;
      dass man ihn als solchen identifiziert.
      Abstreiten kann man es in diesem Falle ja sowieso nicht.
      Wenn Kinder Opfer von Gewalt sind , hat es ja meistens mit Kranken Erwachsenen zu tun.
      Weshalb ausgerechnet diese Erwachsenen Sonderbehandlungen erhalten, dürfte ein Rätsel bleiben;
      und wir dürfen das nicht verstehen und müssen es auch nicht.

  1. Traurig diese Welt.
    Macht nix in 15 Jahren is der wieder frei,Kost und Logis gratis auf Kosten des alten Kontinents.
    Weiter so euer Kultur Mischmasch funktioniert, seht ihr doch täglich.
    Der arme kranke Mann,Spendenkonto??oder Festkleben vorm Gefängnis,das könnt ihr doch so gut.

  2. DearAugenblick

    Ich wünsche den Opfern dieser Erlebnisseg

    Hart , echt hart , wenn man sich mal vorstellt wozu Menschen in der Lage sind…
    Ich wünsche von ganzem Herzen Gute Genesung allen Betroffenen dieses Geschehens …

  3. Robin Wood

    Und wieder einmal ein so genannter „Einzelfall“…
    Es wird sich bestimmt herausstellen, dass der Täter psychisch gestört ist und nicht ausgewiesen werden „kann“.
    Nach solchen „Einzelfällen“ bekunden die Politiker ihre „Trauer“, unternehmen aber nichts, um die Situation in den Griff zu bekommen, sprich harte Strafen und/oder sofortige Ausweisung.

  4. Robin Wood

    Wenn Sie meinen Beitrag als „unsinniges Geschwafel“ ansehen, lesen Sie doch einfach drüber. Wenigstens bin ich im Gegensatz zu Ihnen höflich und beleidige nicht gleich jemanden, der anderer Meinung ist.

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