Notizen

Alexander Miesen verteidigt erneut Ausstellung im PDG

Alexander Miesen (2.v.l.) und Dirk Vandriessche (l.) bei der Präsentation der Ausstellung im PDG. Foto: OD

PDG-Präsident Alexander Miesen (PFF) hat abermals die Kosten für die Dauerausstellung im Parlamentagebäude verteidigt. Nach der Eröffnung vor drei Wochen hatte es hier bei „Ostbelgien Direkt“ heftige Kritik gegeben.

Umstritten ist nicht nur die Tatsache, dass die Firma eines Parteikollegen von Präsident Miesen, nämlich das Unternehmen Talking Circles von Dirk Vandriessche, den Auftrag für die Konzipierung der Expo „Parlamentarische Demokratie und Autonomie in der Deutschsprachigen Gemeinschaft“ erhielt. Stein des Anstoßes sind vor allem die Kosten von 150.000 Euro.

150.000 Euro seien viel Geld, sagte Miesen dem Grenz-Echo, jedoch sei man im Präsidium der Meinung gewesen, dass sich diese Investition lohnt. Angesichts dessen, was geboten werde, sei die Summe gerechtfertigt. Man dürfe auch nicht vergessen, dass es sich um eine Dauerausstellung handele.

Die Dauerausstellung ist multimedial konzipiert. Foto: OD

Die Dauerausstellung ist multimedial konzipiert. Foto: OD

In den Kosten sind laut Miesen nicht nur die eigentlichen Ausstellungselemente enthalten. Vielmehr dienten die 150.000 Euro zudem für die Produktion von zwei Filmen: den Dokumentarfilm „40 Jahre Autonomie“ und einen didaktischen Beitrag, der sich mit der parlamentarischen Demokratie befasst. Miesen: „Wer schon mal einen Film gedreht hat, weiß, dass dies kostenintensiv ist. Die Produktion der beiden Filme alleine hat fast ein Drittel der Kosten ausgemacht.“

In Bezug auf die Vergabe des Auftrags an die Firma Talking Circles seines PFF-Kollegen Dirk Vandriessche sagte der Parlamentspräsident: „Die Tatsache, dass Herr Vandriessche Mitglied meiner Partei ist, darf ihm natürlich kein Vorteil sein. Es darf ihm aber auch keine Nachteile einbringen. Hätte man ihn aufgrund seiner Parteizugehörigkeit vom Vergabeverfahren ausgeschlossen, wäre dies diskriminierend und vermutlich rechtlich anfechtbar gewesen.“

Siehe auch „Standpunkt“-Artikel „150.000 Euro für eine Ausstellung?“

Siehe auch „Dauerausstellung im DG-Parlament“ in „Alles nur Satire“

 

27 Antworten auf “Alexander Miesen verteidigt erneut Ausstellung im PDG”

  1. Lächerlich. Besonders interessant wird jetzt sein wer diese Filme jetzt produziert! Sprich aus welchem Umfeld die Filemacher kommen.. Wie wärs mit ZimmermannMedia ? Da war doch mal was..

  2. Eupenmobil

    Wann hat mal ein Politiker den Mut, den Bürgern offen zu sagen: „Wir haben uns geirrt. Wird nicht wieder vorkommen.“ Hier in der DG wird alles rücksichtslos durchgezogen: Erhöhung Ministergehälter, neues Parlamentsgebäude, Ausstellung… Und das Schlimme ist: Bei der nächsten Wahl haben die meisten Bürger alles wieder vergessen und wählen genau die Leute, die die Entscheidungen, über die die Bürger sich so sehr empört haben, zu verantworten haben.

  3. Réalité

    Es ist schon ein Ding was unsere Parlamentarier sich da leisten!?
    Gerade z Zeit wo jeder hart rechnen muss!
    Viele Leute an der Armutsgrenze leben!
    Sehr viele um ihre Arbeitsplätze bangen müssen,siehe u a bei den Banken und anderen Branchen!
    Und dann das Geld im Werte von einem ganzen Reihenhause,so einfach zum Fenster raus werfen!?
    Und das alles für ein 40tes Jubiläum!
    Hoffentlich erinnern sich da einige Kandidaten der Wahllisten in den nä Wochen daran.
    Sie sollten sich was schämen!

  4. senfgeber

    „Gelohnt“ hat sich diese Investition vor allem für
    Miesens Parteifreund Vandriessche.

    Wer das anstößig findet, sollte sich im Mai daran erinnern. Abgenickt haben diese Ausstellung PFF, ProDG und SP.

      • Réalité

        @ ohje ohje

        Sie sind sicher noch nicht ganz zurück vom „AuWiever“!?Vivant hat sicher auch mitgemacht???
        Die Konsequenz werden ganz sicher alle Bürger und Wähler im Mai selber tun!

        Da „weiss“ ein jeder bestimmt wo er sein Kreuzchen macht!

        Es gibt wahrlich viel bessere Gründe soviel Steuergeld aus zu geben!
        Die erste Dauerausstellung hat schon nichts gebracht,und jetzt soll noch so eine folgen!

        Total überdimensioniert und Geldverschwendung das ganze!

      • senfgeber

        Einer, der dabei war hat es so beschrieben:

        „Soweit ich mich erinnere basiert der Präsidiumsbeschluss auf 4 Ja-Stimmen (2xSP, 1xProDg, 1xPFF), einer Nein-Stimme (CSP) und einer Stimmenthaltung (Ecolo). VIVANT ist nicht stimmberechtigt. Gruss“

        https://ostbelgiendirekt.be/150-000-euro-fuer-eine-ausstellung-36856

        Wer weiß oder ungültig wählt unterstützt die Systemparteien die dieses Geldverschleudern zu verantworten haben, wer auf Nummer sicher gehen will, sollte die wählen, die den Blockparteien am besten in den Hintern treten.

        Was hier noch keiner erwähnt hat: es spricht Bände, wenn es die steuerfinanzierte „Verwaltung“ dieses Parlaments nicht schafft, eine solche „Ausstellung“ selbst auf die Beine zu stellen und das dann extern ausgeschrieben wird.

        Und dann geht der Auftrag auch noch an einen, der dasselbe Parteikärtchen wie der Miesen hat.

  5. Politenttäuscht

    Noch trauriger ist die Tatsache dass diese
    „Mini-Regierung“ mit „Mini-Parlament“ nichts anders nachahmen können als das nach zu machen was die anderen Politiker auf Landesebene im großen Stil treiben !
    „Das Geld des Bürger ausgeben ohne Überlegung und Rücksicht „.

  6. Blickzurück

    Es ist wichtig, dass die Geschichte in Form der Dauerausstellung festgehalten wurde – und jedem zu jedem Zeitpunkt zugänglich ist, in einer Zeit als viele schon vergessen haben und andere es nicht wissen können, wie es hier war vor der Autonomie. Manchmal genügt es aber auch mit offenen Augen Vergleiche mit den anderen Regionen Belgiens anzustellen.

  7. Zaungast

    Wenn man sich die gezeigten Fotos so ansieht, dann fällt einem auf, dass da viel Leere herrscht: weisse Wände, ein paar Konsolen mit Bildschirmen, sonst nichts.

    Keine Vitrinen mit allerlei Devotionalien, wie sonst üblich, nichts, was sonderlich anziehend erscheint, zumal für Kinder und Jugendliche, die ja en masse diese Ausstellung besuchen sollen.

    Ach ja, zwei Filme gibt es, …

    Das alles nötigt einen ja direkt, sich das Ganze mal anzusehen, zumal der Eintritt kostenlos ist.

  8. Über eine Ausstellung zur DG hätten wohl die wenigsten Kritiker ein Wort verloren. Wäre da nicht der horrende Preis dieser Ausstellung der einen normalverdienenden Bürger die Nackenhaare hoch stehen lässt.
    Gerade diese unerhörten Kosten lassen dann Zweifel aufkommen ob da alles mit korrekten Dingen gelaufen ist oder ob da nicht doch irgendwelcher ostbelgischer Klüngel hinter steckt. Und dann so etwas vor den Wahlen….ist doch richtig peinlich für eine PFF.

    • @ Toll. Also es ist mehrheitlich beschlossen worden eine Ausstellung zu machen, das Lastenheft ist mehrheitlich angenommen worden, die Verwaltung hat die Angebote in Empfang genommen, analysiert und eine Mehrheit ist wieder zum Schluss gekommen, dass wohl das Angebot von Talking Circles, das billigste und beste war. Wenn sie von Klüngel sprechen, dann wissen sie sicherlich auch was nicht korrekt gelaufen ist. Dann mal raus mit der Sprache, nur Mut, ehe sie hier Behauptungen aufstellen. Und übrigens, es werden in der DG und den Gemeinden hunderte Lastenhefte pro Jahr ausgeschrieben und Lieferungen und Arbeiten vergeben und nirgendwo steht vermerkt, dass der Unternehmer keiner politischen Partei angehören darf. Aber erklären sie zuerst mal was hier nicht korrekt verlaufen ist.

  9. Schlimmer

    Ist es so schwierig zu verstehen? Diese Realitätsverweigerung der Entscheidungsträger – politisch korrekt ausgedrückt – grenzt fast an Autismus… Es geht doch gar nicht darum ob diese Ausstellung “legal” ist oder nicht, es geht um die Unsumme, die dafür ausgegeben wurde – es geht also einmal mehr um den allgemeinen Grössenwahn der Stadt und der DG. Und dann Dinge tot diskutieren, Dinge relativieren, Dinge rechtfertigen ohne gesunden Menschenverstand, usw.: Das alles bringt alle – ausser der abgehobenen Nutzniesser-Minderheit auf dem Hügel und im Rathausanscheinend -, zum Kochen. Teeren und Federn!!!

  10. Marc Van Houtte

    PDG-Präsident Alexander Miesen reagiert indem er die Legalität der Kosten darstellt
    Die 150.000 passen im Verhältnis zu dem Baukosten des Parlament, sie sind beide weit weg von Gut und Böse.
    Aber die DG hat es ja und warum sollte man zum Ende der Legislaturperiode nicht auch über die Verhältnisse leben?

  11. Gehaltskürzung

    Wenn ich am Ende des Monats auf meinen Gehaltszettel schaue und feststelle, dass ich (und übrigens alle anderen Lehrer, Erzieher,…) seit Januar 2014 zwei Prozent Gehaltskürzung hinnehmen muss, finde ich es immer wieder schockierend wofür in der DG trotzdem immer noch Geld ausgegeben wird. Ich hoffe das gesamte Schulpersonal weiß wem es diese Kürzung zu verdanken hat und bedankt sich dafür bei den Wahlen.

    • Ist hier der Begriff „Gehaltskürzung“ eigentlich korrekt? Dann müsste ja ein
      bestimmtes, bereits angewandtes Gehalt, welches man in den Monaten zuvor erhalten hat, im Nachhinein gekürzt worden sein. Das wäre in meinen Augen im Öffentlichen Dienst aber illegal. Ist hier nicht eher gemeint, dass eine „normale“ Erhöhung des Gehaltes, sei es die Laufbahnentwicklung oder die Index-Anpassung, nicht angewandt bzw ausgesetzt wird?

  12. Ja, das gilt für alle Beamte. Nicht nur für Lehrer. Auch für uns Beamte im Ministerium! Man hat uns das eine Prozent, das wir letztes Jahr mehr bekommen haben, jetzt wieder weg genommen. Das Beste ist, dass die Gewerkschaften das vor 2 Jahren akzeptiert haben… Nee, nee

    • heinrich.b

      Könnte mir bitte an dieser Stelle ein(e) Politiker(in) erklären wie diese Gehaltskürzungen gerechtfertigt werden? Auf der einen Seite Gehaltskürzungen, auf der anderen, Erhöhung der Minister-Gehälter und hunderte Millionen aus dem Fenster geschmissen. Verstehe ich nicht. Wie kann sowas sein?

  13. Auf den Schulminister müssen wir nicht abwarten. Der ist nicht mal zuständig, weil ja alle Beamten betroffen ist. Wir wissen im Ministerium, was passiert ist. Unsere Oberen haben 2012 mit den Gewerkschaften ausgehandelt, dass wir von 2 Indexierungen nur eine bekommen würden. 2012 ist unser Gehalt um 2% gestiegen, 2013 um 1% gestiegen und 2014 um 1% gesunken. Macht also +2% statt +4%. Erst im September 2014 steigt unser Gehalt wieder um 2%. Das haben die 2012 beschlossen. Toll, wa?

  14. Réalité

    Ist schon ein dicker Happen,diese Summe für eine Ausstellung!Fragt sich da der Bürger ob das viele Geld dies der Wert ist!
    Nehme an,dass da noch Nachfragebedarf bei der Oposition ist diesbezüglich!?

    Die Verhältnisse Politik-Bürger sind in der DG dermassen überzogen und desolat,dass die Bürger dem ganzen Theater ohnmächtig und desinteressiert nicht mehr folgen können.

    Wo steuern wir wohl hin….??

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