Helge Hohl ist nicht mehr Cheftrainer bei Fußball-Regionalligist Alemannia Aachen. Noch in der Nacht von Freitag auf Samstag haben sich Geschäftsführung und Aufsichtsrat getroffen, um auf das desaströse Spiel gegen Rot-Weiß Oberhausen zu reagieren.
„Wir haben immer gesagt, dass wir Helge den Rücken freihalten wollen, weil wir ihn menschlich sehr schätzen“, sagt Sportdirektor Sascha Eller laut einer Pressemitteilung des Vereins zu der Entscheidung. „Die 1:4-Niederlage in Oberhausen hat uns aber gezeigt, dass sich die Mannschaft nicht in die Richtung entwickelt, die wir angestrebt haben. Vier Punkte aus vier Spielen sind zu wenig. Und deswegen brauchen wir jetzt dringend neue Impulse.“
Die Kritik treffe nicht nur den Trainer allein. Auch die Mannschaft stehe voll dafür in Verantwortung, dass die Saisonziele bisher klar verfehlt worden seien, heißt es in der Mitteilung der Aachener Traditionsvereins.
„Für jeden einzelnen Spieler sollte es verdammt noch mal eine Ehre sein, vor diesen unglaublichen Fans spielen zu dürfen“, so Eller. „Menschen nehmen sich frei, fahren kilometerweit, geben ihr hart verdientes Geld aus, um ihre Alemannia spielen zu sehen und bekommen dann so eine Leistung? Das ist absolut indiskutabel! Wir werden uns diese Woche sehr genau ansehen, wer das begriffen hat und wer nicht.“
Der Aufstieg in die 3. Liga ist klar das Ziel der Alemannia, die seit 2013 in der Regionalliga spielt. Beim ersten Heimspiel gegen den Wuppertaler SV am 18. August, das unglücklich in der Nachspielzeit 1:2 verloren ging, gab es 27.300 Zuschauer auf dem Tivoli. In der Folge erreichten die Schwarz-Gelben einen 3:1-Sieg in Lippstadt, bevor es im zweiten Heimspiel gegen die zweite Mannschaft von Borussia Mönchengladbach ein enttäuschendes 2:2 gab. Erneut mussten die Aachener in der Schlussphase einen Gegentreffer hinnehmen. Und jetzt die 1:4-Schlappe bei Rot-Weiß Oberhausen, nachdem die Alemannia bereits zur Pause mit 0:4 im Rückstand gelegen hatte.
Mit Helge Hohl wird auch Co-Trainer Gabriele Di Benedetto gehen. Bis auf Weiteres wird Reiner Plaßhenrich das Team übernehmen. „Reiner ist durch und durch Alemanne und hat schon in der Saison 2013/2014 gute Arbeit mit der ersten Mannschaft geleistet“, so Eller. „Wer ihn kennt, weiß, dass Reiner ein Team nach vorne peitschen kann. Mit ihm setzen wir das richtige Zeichen.“
Das nächste Spiel bestreitet Aachen am Freitag, dem 25. August, um 19.30 Uhr gegen die zweite Mannschaft von Schalke 04. Wenn jetzt nicht eine Siegesserie gelingt, könnte der Traum von der Rückkehr ins Profilager schon bald geplatzt sein. (cre)
Zum Thema siehe auch folgenden Artikel auf OD:
Alemannia ? Ist das der Amateurverein der da gelegentlich spielt, wo normalerweise auf hohem Niveau geritten wird? Zukünftig Gegner von FC Knabbe oder Schluckspechte EV ?
Fußball ist kein Wunschkonzert. Sich als Saisonziel den Aufstieg zu wünschen, ist legitim. Aber dann müssen aber auch alle Weichen schon vor der Saison richtig gestellt werden. Das heißt, die Mannschaft muss entsprechend verstärkt worden sein. Die letzten Jahre war die Alemannia Mittelmaß. Da war sie ja schon froh nicht abzusteigen. Und jetzt soll es plötzlich mit dem Aufstieg klappen? War vielleicht doch etwas optimistisch. Aber die Saison ist ja noch jung. Da kann man noch einige Trainer verschleißen.
Danke, danke gute Analyse. Andere Vereine haben sich auch verstärkt und haben ihre Qualität gezeigt.
Ich werfe der Vereinsführung Naivität vor, die bringen nur mehr Unruhe ins Team, mit solchen Reaktionen.
Herr Kraft sollte deren Manager werden, der rockt das Baby und kann parallel als Sponsor agieren !
..und zieht sich hier aus der Politik zurück
ab in die bunte Liga…..
Schade um das schöne Stadion.
Es ist erstaunlich,wieviele Zuschauer die Alemania,trotz Dauergeklüngel und Mittelmass,noch mobilisiert.
Da hat man sich ein wenig zu weit aus dem Fenster gelegt. Gute Spiele,r macht noch keine gute Mannschaft. Aber was da abgeht ist schon einmalig mit den Zuschauern.
Allzweckwaffe und Sympathieträger Plasshenrich soll es wieder mal (zumindest vorübergehend) richten.
Wusste gar nicht, dass man in der Liga (Profi)trainer hat, ich dachte das macht ein Spielervater nebenberuflich?
Ich nehme ja an, dass es ironisch gemeint ist. Das mal eben der „Vater“ trainiert ist vorbei, sogar in den Provinzklassen.