Leserbrief

Alain Mertes und Michael Balter: Sexuelle Mündigkeit ab 14?

Schon seit einigen Monaten ist das Thema der sexuellen Mündigkeit von Kindern bzw. Jugendlichen Thema in der belgischen Öffentlichkeit. Hintergrund ist die Ankündigung der föderalen Regierung, die Gesetzgebung in diesem Bereich abzuändern. Dazu äußerte sich letzte Woche auch die OpenVLD-Parlamentarierin Sabien Lahaye-Battheu, welche die Herabsetzung der sexuellen Mündigkeit von 16 nach 14 Jahren fordert.

Die VIVANT-Fraktion möchte hierzu Stellung beziehen. Wir drücken uns ganz klar gegen diesen Vorschlag aus.

Aus dem einfachen Grund, da wohl niemand ernsthaft behaupten kann, dass die 14-Jährigen Mädchen und Jungen sexuell mündig seien. Mündig zu sein, bedeutet, dass jemand die Konsequenzen seines Handels abschätzen kann und somit für sich selbst entscheiden, sprechen und sorgen kann.

Dies können wir nicht von 14-Jährigen, die teilweise noch Kinder und teilweise schon Jugendliche sind, behaupten bzw. erwarten. Welche Last, welche Verantwortung bürden wir unseren Kindern damit auf? Und welchen Druck erzeugen wir damit?

Bin ich altmodisch, zurück geblieben, wenn ich nicht schon mit 14 Sex habe, könnten einige folgern.

Es geht nicht darum, Sex oder Geschlechtsverkehr für Jugendlichen unter 16 Jahren zu verbieten. Das kann ein Gesetz nicht leisten. Jugendliche, die es tun wollen, werden sich wohl kaum von einem Gesetz aufhalten lassen. Und das ist auch nicht die Aufgabe des Gesetzgebers. Die Sexualerziehung gehört in die Familie und sollte in erster Linie Aufgabe der Eltern bleiben.

Der Gesetzgeber ist dafür verantwortlich, Gesetze zu erlassen, welche unsere Kinder und Jugendliche vor Missbrauch schützen, und die Täter zu bestrafen.

Gerade in Belgien, wo ein bekannter Pädophilieskandal bis heute nicht wirklich aufgeklärt wurde, sollten wir hellhörig werden, wenn in diesem Bereich Gesetze geändert werden. Die Herabsetzung des Alters zur sexuellen Mündigkeit erleichtert den Missbrauch Minderjähriger. Dies weiß natürlich auch der Gesetzgeber und will deshalb weitere Regeln einführen, um dem entgegenzuwirken.

Ja, warum dann überhaupt das Alter herabsetzen? Weil die 14-Jährigen auf die Straße gegangen sind und endlich zu den 16-Jährigen gehören und gleichberechtigt sein wollen?

Uns ist davon nichts bekannt.

Wenn die Föderalregierung etwas ändern möchte, dann bitte Folgendes: Wie kann es sein, dass ein Basketballtrainer, der die ihm Schutzbefohlenen jungen Sportlerinnen mit seiner Handykamera beim Duschen filmt, vom Gericht freigesprochen wird? So geschehen Anfang dieses Jahres in Antwerpen.

Und dann noch mit dem Argument, dass es keine gesetzliche Grundlage dafür gebe. Dies ist ein Skandal. Solche demütigenden, verletzenden und traumatisierenden Handlungen müssen verurteilt werden!

Sicher stellt das veraltete Gesetz ein Problem dar und sollte schleunigst abgeändert werden.

Was aber immer mehr in Politik und Gesellschaft zu verschwinden scheint, ist der gesunde Menschenverstand! Sowohl die Herabsetzung des Alters der sexuellen Mündigkeit von 16 auf 14 Jahre als auch der Freispruch des Basketballtrainers sind deutliche Zeichen dafür.

10.6.2015 Alain Mertes und Michael Balter, Vivant-Fraktion

21 Antworten auf “Alain Mertes und Michael Balter: Sexuelle Mündigkeit ab 14?”

    • Johann Klos

      Genau Herr Van Houtte. Der gesunde Menschenverstand sollte einem sagen ja sie haben recht. Betrachtet man vereinzelte Länderregulierungen in Europa so erstaunt mich doch wie unzeitgemäß wir scheinbar sind.

      Dies ist im Recht der Mitgliedstaaten unterschiedlich geregelt und reicht von 13 Jahren in Spanien bis zu 17 Jahren in Irland (Österreich 14, Belgien 16, Tschechische Republik 15, Dänemark 15, Estland 14, Finnland 16, Frankreich 15, Deutschland 16, Ungarn 14, Irland 17, Italien 14, Lettland 16, Litauen 14, Luxemburg 16, Niederlande 16, Polen 15, Slowakei 15, Slowenien 15,
      Spanien 13, Schweden 15, Vereinigtes Königreich 16).

      Vor allem das kath. Spanien fällt ganz aus der Rolle.

      Ein vernünftiges Argument für eine Absenkung des Alters fällt mir auf Anhieb nicht ein.

      • Marc Van Houtte

        Schön Herr Klos wir sind einer Meinung. Die 16 halte ich für angemessen.Die 16 halte ich für angemessen.
        Ob jetzt zwei 15 jährige Kinder unbedingt die „Die volle Härte des Gesetzes erleben müssen steht auf einen anderen Blatt“

    • Ulrich Küpper

      Ich finde nur lustig, was sich nur einige KM von uns bei Euch abspielt. Aber Michael, mach bitte so weiter, bei Euch gibt es noch viele blödsinnige Ideen.
      Gruß aus Monschau auch an Deinen Vater

        • Réalité

          Ald werens,was über Kalle Berens

          -Kalle geht manchem auf den Leim
          und macht ab und zu einen Reim.
          Er liebt die linken Griechen
          obschon die auf den Knien kriechen.
          Die halten ganz Europa zum jeck
          und lachen sich ins Fäustchen keck.
          Kalle legt viel Wert auf seine Glatze
          manche möchten die auch,er aber hat se.
          Hier oben spielt er auch den Oswald Kolle
          im Vegder Gemeinderat ist er nicht so dolle.
          Die Frauen mögen ihn wegen dem Bart
          nicht wegen seiner Politik,da ist er weniger appart.
          Sein Schnurres,ein richtiger Blinker
          spart damit an seinem Wagen die Winker.
          Nach der Sitzung des Rats geht’s rüber in den Keller
          Da jibt es e paar Biercher,der heller.
          Ab und zu lässt er auch einen sausen
          und danach wieder zurück nach Galhausen.
          Manch einer wünscht ihm Gift und Galle
          er aber hinterm Fäustchen,auslacht sie alle!

  1. Merowinger

    @ Alain Mertes und Michael Balter

    Was bedeutet sexuelle Mündigkeit mit 14?

    Ist ein Verhältnis zweier 14 Jähriger Teenies nicht strafbar oder bedeutet es das ein(e) 14 Jährige(r) mit einem über 18 Jährigen ein sexuelles Verhältnis eingehen kann? Oder nur mit einem unter 18 Jährigen?

    Wenn eine 14 Jährige mit einem 16 Jährigen Sex hat ist dies anders zu bewerten als eine 14 Jährige mit einem Volljährigen.

  2. Störenfried

    Sagt mal, Jungs von Vivant, sind euch die gemeinschaftspolitischen Themen etwa schon ausgegangen oder wirkt schon das süße Gift der Finanzspritze, die sich die Vivant-Fraktion verpassen ließ ?

    Nehmt euch mal ein Beispiel an Herrn Klos, der wenigstens an der weiteren Diskussion seiner Leserbriefe teilnimmt.

  3. ist doch so!

    mit ihrem bericht treffen sie den nagel auf dem kopf. die Gesellschaft baut sich ab. wenn eine dreizehnjährige nicht sexuelle ERFAHRUNG!!! vorweisen kann, wird sie geoutet. traurig, aber wahr….

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