Gesellschaft

„Akte Espeler“ vor Gericht: Wurde für Erhalt der Dorfschule getrickst oder nicht?

Blick in den Sitzungssaal des Eupener Gerichts. Foto: OD

Am Montag wurden die mysteriösen Umstände, die im Jahre 2008 zum Erhalt der Dorfschule in Espeler (Gemeinde Burg-Reuland) führten, vor dem Eupener Strafgericht verhandelt. Angeklagt sind ein Schulleiter, ein Schöffe und der Vater eines Kindes. Sie werden u.a. der Fälschung und des Betrugs beschuldigt. Das Urteil wird nach der Sommerpause am 2. September 2013 verkündet.

Der Vater des Kindes hatte sich bereit erklärt, mit seiner Tochter von Deiffelt (Gemeinde Gouvy) nach Espeler umzuziehen, damit dort die Mindestzahl von 12 Schulkindern erreicht wurde. Allerdings war der Mann bereits 6 Wochen später wieder nach Deiffelt zurückgekehrt.

Fiktiver Wohnsitzwechsel

Nach Auffassung der Staatsanwaltschaft ist dies ein klarer Fall eines „fiktiven Wohnsitzwechsels“. Fiktiv sei ein Wohnsitzwechsel dann, wenn man nicht die Absicht habe, in der Gemeinde dauerhaft seinen Lebensmittelpunkt einzurichten.

Eine Vorderansicht der Schule von Espeler, deren Fortbestand 2008 möglicherweise nur aufgrund von Tricksereien gesichert wurde.

Eine Vorderansicht der Schule von Espeler, deren Fortbestand 2008 möglicherweise nur aufgrund von Tricksereien gesichert wurde.

Die Staatsanwaltschaft ist überzeugt, dass der ihrer Ansicht nach fiktive Wohnsitzwechsel nur dazu diente, die gesetzlichen Bestimmungen zu unterlaufen. Deshalb würden allen 3 bzw. 2 von 3 Angeklagten (in diesem Fall dem Schulleiter und dem Schöffen) Fälschung, betrügerische Absicht und Mittäterschaft vorgeworfen. Dass sich die Beschuldigten nicht persönlich bereichert hätten, ändere nichts daran, dass man sich im vorliegenden Fall sehr wohl einen Vorteil habe verschaffen wollen.

Laut Staatsanwaltschaft hätten die Angeklagten zumindest der DG eine Mitteilung machen müssen – spätestens Anfang November 2008, als der Wohnsitzwechsel vom Vater des Kindes wieder rückgängig gemacht worden sei.

Die Verteidiger der Angeklagten sahen dies natürlich ganz anders. Sie forderten für ihre Mandanten einen „glatten Freispruch“ (oder hilfsweise eine Aussetzung der Urteilsverkündung). In diesem Zusammenhang erinnerten die Anwälte des Schöffen und des Schulleiters daran, dass der Wohnsitzwechsel des Vaters und seiner Tochter vom Reuländer Bürgermeister unterzeichnet worden sei. Soll heißen: Wenn das Gericht denn zu der Auffassung gelangen sollte, dass es sich hier tatsächlich um einen „fiktiven“ Wohnsitzwechsel zum Erhalt einer Dorfschule handele, so hätte dies in erster Linie der damalige (und heutige) Bürgermeister zu verantworten.

Überzeugt, nichts Illegales gemacht zu haben

Die "Akte Espeler" ist umfangreich, die Verhandlung am Montag dauerte mehrere Stunden. Foto: OD

Die „Akte Espeler“ ist umfangreich, die Verhandlung am Montag dauerte mehrere Stunden. Foto: OD

Zudem erinnerten die Verteidiger daran, dass es nur zwei Jahre zuvor in Lascheid einen ähnlichen Fall gegeben habe, der – anders als 2008 in Espeler – zu keinem strafrechtlichen Verfahren geführt habe. Der Fall Lascheid habe die 3 Angeklagten in ihrer Überzeugung bestärkt, nichts Illegales unternommen zu haben, so die Verteidigung.

Die DG hat sich als Zivilpartei konstituiert. Im Fall Espeler sei ein „Konstrukt“ geschaffen worden, um in den Genuss von Subsidien zu kommen, die man nicht erhalten hätte, wenn alles korrekt gelaufen wäre, so der Anwalt der DG.

Die Staatsanwaltschaft beantragte für den Vater eine Aussetzung der Urteilsverkündung und für den Schulleiter sowie für den Schöffen eine Strafe von 1 Monat Gefängnis mit Strafaufschub zuzüglich einer Geldstrafe von je 3000 Euro (ohne Strafaufschub). Die Zivilpartei forderte für die DG die Zahlung des Jahresgehalts einer Lehrperson im Primarschulwesen mit 0 Dienstjahren: 41.250 Euro. (cre)

Siehe dazu auch Artikel „Akte Espeler am Montag vor dem Eupener Strafgericht“

 

40 Antworten auf “„Akte Espeler“ vor Gericht: Wurde für Erhalt der Dorfschule getrickst oder nicht?”

    • Eastwind

      Ist ja nicht, weil es um den Erhalt einer Dorfschule geht, dass man die Gesetze missachten darf. Ein Gesetz ist da, um respektiert zu werden. Und das Gesetz schreibt vor, dass für eine Dorfschule mindestens zwölf Kinder erforderlich sind. Stellt sich sowieso die Frage, ob es noch zeitgemäß ist, dass es für zwölf Kinder eine Schule gibt.

  1. unzufrieden2013

    Haha, das ist ja köstlich! Maraite hat die Sache unterschrieben und somit die Urkundenfälschung und Trickserei genehmigt? Ist er denn „The Godfather of Belgium and the Universe“? Hier ist doch Amtsmissbrauch und Selbstüberschätzung der eigenen Macht offensichtlich… So wird eine Urkundenfälschung gar als lapidar dargestellt… wo leben wir denn? Alles andere als eine „glatte Verurteilung“ (und hier ist das geforderte Strafmaß gelinde gesagt noch mehr als milde) wäre ein Betrug an den Bürger und auch an der Rechtsprechung. Alles andere würde der Anarchie Tor und Tür öffnen! Merkwürdig nur, weshalb das Ganze jetzt wieder einmal für drei Monate „vertagt“ werden muss – da brat mir mal einen Storch! Oder geht es irgendwie darum, erneut Fristen verstreichen zu lassen oder gewisse Personen so lange wie möglich in Amt und Würden zu halten?

  2. die wahrheit

    Ich finde es super, dass die Leute sich für die Dorfschule einsetzen. Ein Kind mehr oder weniger macht den Bock auch nicht fett. Wem dient dieser ganze Gerichtskramm???? Das Gericht urteilt sowieso blind, Ich habe auf keinen Fall VERTRAUEN in Justicia.

    • unzufrieden2013

      Es geht ja nicht um den Einsatz, sondern vielmehr um die Legalität der ganzen Aktion. Der besagte „Bock“ kostete der DG und demnach auch uns als Steuerzahler stolze 42000 € – Wenn das so einfach hingenommen wird, dann möchte ich auch ab jetzt von der Steuer befreit werden. Auch wenn Sie kein Vertrauen in Justitia haben, Gesetz ist Gesetz! Und das müssen die Politiker besonders vorleben!

          • Altweltenaffe

            Die meisten Kommentatoren hier wissen anscheinend nicht wie viel Bruttogehalt sie selbst verdienen. Es ist auf jeden Fall zu wenig, wie ich finde. Fakt ist, dass die Schulträger mehr und mehr Probleme haben qualifizierten Lehrer zu finden. Unsere Schulen sind sehr gut, dank des Einsatzes unserer Lehrer die mehr Einsatz geben als sie müssten, aber es wird ihnen aus Eupen nicht gedankt. Die Anforderungen steigen (auch von den Eltern) und die Löhne steigen NICHT, im Gegensatz zu anderen Branchen. Paasch gibt lieber Millionen für Neubauten, Tablett-Computer, etc… aus, jetzt ziehen die Lehrer die Konsequenz. Jeder Mensch hat Ziele und jeder arbeitet um diese Ziele zu erreichen. Wenn aber der Verdienst nicht stimmt, dann sucht man sich eben eine andere Arbeit. Irgendwann reicht die Motivation dann doch nicht mehr um diesen verantwortungsvollen Job weiter für einen niedrigen Lohn zu machen! Dann doch lieber ne Arbeit mit festen Arbeitszeiten, ohne Lehrplan, Weiterbildungen, Vorbereitungen und Verbesserungen und ohne die ganze soziale Verantwortung! Und ohne den Neid der Menschen, die glauben das Lehrer nur faule Säcke sind!

      • die wahrheit

        Zwar ist Gesetz Gesetz, aber wie oft werden die Gesetze übertreten und es passiert nichts. Hier geht es um einen politischen Krieg einiger Personen, dessen Namen ich nicht nennen will und sonst nichts.
        Es wäre sinnvoller die DG würden ihre Festlichkeiten(Karneval in Bruxelles, Berlin….), die auch Unsummen von Steuergelder verschlingen, streichen und es den Dorfschulen geben. Dann wäre dies nicht passiert.und das Geld wäre über Jahre sinnvoll angelegt, anstatt es durch „Fresserei und Saufgelage“ auszugeben.

        • unzufrieden2013

          Also nur weil die Minister in Berlin und Brüssel ein Glas Sekt trinken, können Bürgermeister, Schöffen, Schulleiter & Co. Straftaten begehen – Tja dann gute Nacht. Also nur, weil ich mit 100 km/h durch die Ortschaft nicht erwischt wurde, kann ich das jedes Mal tun? Logik lässt grüßen!

          • die wahrheit

            Wie oft machen sie Gesetzesübertretungen zum Beispiel beim Autofahren? oder haben Sie ihre Steuererklärung richtig ausgefûllt? Oder etwas für jemand anderes unterschrieben, vielleicht schon einen Einschreibebrief für ihren Mann oder Frau oder Kinder? Dies sind auch Urkundenfälschungen.
            Ich sage immer, wer noch nicht gesündigt hat, werfe den ersten Stein.

            • unzufrieden2013

              Ja das meine ich doch! Wenn ich eine Gesetzesübertretung wie beim Autofahren, bei der Steuererklärung oder dergleichen mache, muss ich auch die volle Härte des Gesetzes in Kauf nehmen. Es ist meine eigene, freie Entscheidung gewesen. Wenn ich dann erwischt werde, kann ich doch nicht auf „Freispruch“ plädieren, oder wie sieht Ihre „WAHRHEIT“ aus? Alles andere wäre eine Gesetzesbeugung und Begünstigung. Ich kenne Fälle aus dem Alltag, in denen das Gericht nicht so „schonend“ gehandelt hat und recht schnell, drakonisch urteilte – aber das waren ja auch „normal Sterbliche“ und keine „politischen Sonnenkönige“.

  3. unzufrieden2013

    Heute das GE schon gelesen? Wie naiv müssen Schöffe und Schulleiter denn sein, wenn beide sagen, nichts von dem „Getrickse“ gewusst zu haben? Glaubt denn jemand im Staate Dänemark, dass ein Vater einfach so mal zum Gemeindehaus pilgert um sein Kind zur Rettung einer Dorfschule Wohnsitz technisch umzumelden? Das fußt doch eindeutig auf „taktische Spielereien“ der Gemeindeverantwortlichen unter Bürgermeister Maraite. Sowohl Maraite, als auch seine „Mittäter“ – aus meiner Sicht auch „Mitwissen“ – müssen die Konsequenzen aus ihren Verfehlungen ziehen. … und dann auch noch die Argumentation der Anwälte, die „Sache Lascheid“ habe die Besagten erst zu diesem Schritt bewegt grenzt doch ans absolut Lächerliche! Wie ich meine zu wissen, wurde die Sache Lascheid damals abgemahnt, jedoch nicht bestraft, so dass die Klasse aufrechterhalten werden konnte. Eine solche Abmahnung kann aber nicht als Freifahrtschein für weitere Delikte missbraucht werden… oder kann ich stets betrunken fahren nur weil ein freundlicher Polizist einmal ein Auge zugedrückt hat und mich mit der Aussage „es ist gut für das eine Mal“ weiterfahren ließ? Mann, oh Mann – wo leben wir eigentlich?

    • Es kann doch sein, dass die politisch Verantwortlichen nichts davon wussten. Da müsste man Akteneinsicht haben, ehe man hier vom Leder zieht. Rein theoretisch hatten doch die anderen Familien ein weitaus größeres Interesse an der Weiterführung der Schule als die Gemeindeverantwortlichen selbst. Die stehen auch immer unter massivem Druck einiger Eltern. Vielleicht war es eine „Gefälligkeit“ unter Bekannten? Zusatzfrage, ist es überhaupt pädagogisch sinnvoll solche Kleinstschulen aufrecht zu erhalten? Da liegt nämlich der Hase im Pfeffer.

      • Altweltenaffe

        Sind Kleinst-Schulen besser oder schlechter, die Frage darf gestellt werden. Diesen Frage stellen sich auch die Eltern und das macht es diesen Schulen noch schwerer zu bestehen, weil viele denken grösser wäre auch besser. Die Pisa Studie hat gezeigt, dass die ostbelgischen Schüler allgemein besser abschneiden als der belgische Durchschnitt. Ich sehe also kein Indiez dafür, dass Zwergenschulen schlecht sein sollen, im Gegenteil. Es kommt nur alles darauf an ob das Ministerium den Fortbestand dieser Schulen zusichert und deren Lehrer fördert und ermutigt oder nicht. Was gerade geschieht ist eine Ohrfeige für alle Lehrer und Schulträger die sich jeden Tag für ihre Schule und die Schüler einsetzten. Das Ministerium fordert Schadenersatz, das ist eine klare Aussage! Das zeigt, dass es dem Ministerium lieber wäre die Schule wär geschlossen worden! Egal wie über die betroffenen Leute hier geurteilt wird, ich hab mein Urteil über das Ministerium schon gefällt!

        • Ich unterstütze Ihre Ansicht „Altweltenaffe“
          ( Aber Verzeihung, was haben Sie für ein Pseudonym! Bin immer geneigt, Allerweltsaffe zu schreiben).Das nur am Rande. Wie gesagt, bin derselben Meinung wie Sie. Was aber diese Kriterien angehen, die da eingehalten werden müssen: Gibt es da keine anderen Möglichkeiten, als die Verpflichtung des Wohnsitzes in dem Ort, wo sich die Schule befindet, zum Kriterium zu machen?
          Frage mich, ob beispielsweise nicht die Gesamtschülerzahl innerhalb einer Gemeinde in Betracht gezogen werden könnte, und somit eine einzelne Dorfschule nicht in „Gefahr“ gerät, geschlossen zu werden.
          Und wieso die Mindestschülerzahl 12
          und nicht 13 oder 11 oder sonst irgendeine Zahl? Das Ganze kommt einem
          doch sehr nach Quoten vor, die man aus anderen Bereichen kennt. Wie gesagt, stelle mir da nur einige Fragen, ob diese
          Probleme nicht anders gelöst werden könnten, als mit Zahlen zu“ jonglieren“

          • Altweltenaffe

            Ich bin ähnlicher Meinung wie Sie! Das es Mindestgrössen geben muss ist verständlich, aber wieso ändern man diese Regelung von vor 15 Jahren nicht mal ab. Ein Dorf in Grenzlage hat es durch diese Regelung sehr viel schwerer, und die beiden Ortschaften, über die berichtet wurde, liegen in absoluter Grenzlage. Es leben die Kooperationsabkommen, aber wenn es dann konkret wird ziehen sie den Schwanz ein? Seltsam nur, dass in Sankt-Vither Schulen die ausländischen Schüler sehr willkommen sind und sogar mit mehreren Bussen täglich pendeln, nur in den Dorfschulen zählen sie nicht. Wer kann denn dafür das die Eifel Ortschaften so klein sind und zwischen mehreren Grenzen liegen? Man will im Unterrichtsministerium sparen und diese kleinen Schulen schliessen, man braucht Geld für die grossen Schulen, und darum will man jetzt hart durchgreifen, egal was der Minister sonst auch immer behauptet. Das ist meine Meinung und die Forderung nach Schadensersatz belegt ja wie sehr das Ministerium hinter seinen Schulen steht!

            • Senfgeber

              Weshalb sollten Ortschaften in Grenznähe denn benachteiligt sein? Das ist doch paradox, denn die Luxemburger suchen doch vehement nach Wohnungen und Baustellen. Leider hat hier die Kommunalpolitik seit Jahren Tiefschlaf gepflegt oder wie ist es zu erklären, dass die Schülerzahlen in den größeren Ortschaften wie Grüfflingen/Thommen und Oudler in den vergangenen Jahren in den absoluten Keller geraten sind und die Schulen dort ebenfalls bedroht sind. Zu den „Zwergschulen“ noch eins: natürlich ist es interessant, Einzelunterricht zu bekommen. Aber glauben Sie wirklich, dass eine Einklassen-Schule in der KInder aller sechs Jahre zusammengefasst werden, besser funktioniert? Wo bleibt da beispielsweise der soziale Kontakt zwischen „Gleichaltrigen“, wenn es diese überhaupt nicht gibt? Bedeutet der betriebene Mehraufwand des Lehrers, der alle sechs Jahre bedienen muss, auch einen bildungstechnischen Mehrwert für den Schüler? Ich wage dies jedenfalls zu bezweifeln. Und im Übrigen, die Schadensrückforderung der DG bezieht sich doch nicht auf die Lehrer, sondern vielmehr auf die Kommunalpolitiker, die offensichtlich getrickst haben. Das Gehalt wäre ohnehin für diese Lehrkraft bezahlt worden, aber dann vielleicht am Standort X und nicht in Espeler. Also bitte von Verklärungen und Falschaussagen hinsichtlich des betriebenen Lokalpatriotismus Abstand nehmen.

              • Ihre Argumentation, werter“ Senfgeber“ ist
                nachvollziehbar. Trotzdem macht es einen traurig, wenn man sieht, wie einige Dorfschulen mangels Schüler und in Verbund mit den entsprechend vorgegebenen Regeln,
                von einer Schließung bedroht sind. Bin kein Experte um sagen zu können, welche Schulen in der DG, außer jetzt Espeler da noch betroffen sein könnten. Spontan fällt mir ein, dass es mal Probleme in Herresbach gab, Die Schule der Ortschaft Berg in der Gemeinde Bütgenbach wurde schon vor Jahren geschlossen. Wobei ein Kuriosum zu erwähnen wäre : Die Ortschaft Bütgenbach „betrieb“ seinerzeit sogar zwei sog. Primarschulen, eine Gemeindeschule und eine Staatliche (Athenäum). Das hatte
                beispielsweise zur Folge, dass sich (gleichaltrige) Kinder gar nicht kannten und das in einem Dorf! Das erste „Kennenlernen“ fand dann oftmals beim Erstkommunion-Unterricht statt. Kaum zu glauben….

              • Altweltenaffen

                „Das Gehalt wäre ohnehin für diese Lehrkraft bezahlt worden, aber dann vielleicht am Standort X und nicht in Espeler“. Bitte? Eh man anderswo einen Lehrer zusätzlich einstellt müssen aber mehr als 12 Kinder, die auf mehrere Jahrgänge verteilt werden, bei einer anderen Schule hinzu kommen. Pro Lehrer rechnet man meines Wissens nach 20 Kinder, und erst dann kann man eine zweite Lehrkraft einstellen.
                „Aber glauben Sie wirklich, dass eine Einklassen-Schule in der KInder aller sechs Jahre zusammengefasst werden, besser funktioniert?“ Ich weiss es nicht und Sie auch nicht, aber ich weiss das zB an der Hochschule der DG in Eupen auch EIN Lehrer den Jahrgang über 3 Jahre (während der gesamten Studiendauer) begleitet (für die Hauptfächer). Ein Zufall, und das ausgerechnet an unserer HOCHschule, wo man Pädagogen ausbildet? Das hat den Vorteil, dass der Lehrer seine Schüler kennt und besser auf Stärken und Schwächen eingehen kann. Natürlich ist es aufwendiger für den Lehrer sich immer an 6 verschiedene Altersstufen anzupassen, aber das Nebeneinander scheint doch zu funktionieren.

              • Altweltenaffen

                Ja, die Luxemburger suchen nach Baustellen, die Belgier aber auch, und selbst die bekommen keine (das ist oft keine Frage des Geldes). Und die Luxemburger sehen auch was man in Belgien an Steuern zahlt und die verlieren sehr viele Vorteile wenn die ihr Land verlassen (weniger Kindergeld, …). Was bitte soll denn ein Kommunalpolitiker da dran ändern? Und was soll die daran ändern, dass Eltern ihre Kinder nicht in die kleine Dorfschule schicken WOLLEN. Wenn aber die Mindestanzahl Kinder da ist, dann hat diese Schule ein Recht zu bestehen, auch wenn ein Kind aus der Wallonie kommt.

  4. Anonymous

    Jetzt muss mir mal einer erklären, warum so ein Kaff wie Espeler eine eigene Schule braucht. Damit die Eltern morgens nicht den Umweg über Sankt Vith fahren müssen, um die Kinder zur Schule zu bringen, bevor sie nach Luxemburg fahren?

    • die wahrheit

      Hallo, warum soll Espeler keine eigene Schule haben. Fakt ist, dass das familiäre Umfeld für ein Kleinkind für die weitere Entwicklung von größter Wichtigkeit ist. UNd aus diesem Grund bin ich für eine Dorfschule.
      Und jeder redet von CO2 Austoss, also der Umwelt zuliebe auch.

      • Senfgeber

        Ja, wenn es denn noch ein familiäres Umfeld gibt! Die Eltern sind meist auf Arbeit, die Kinder bleiben oftmals über Mittag in der Schule… und der CO2-Ausstoß ist doch ein schlechter Witz, wenn ich beobachte, dass Mütter mit ihren PS-Karossen morgens und abends zur Schule fahren und dort oftmals bei laufendem Motor Kaffeekränzchen abhalten.

        • ………..und mit 70 „Sachen“ an der Schule vorbei flitzen. Wobei im September noch oftmals ein Aufkleber an der Heckscheibe angebracht ist, mit der Aufschrift : „Vorsicht, Schule hat begonnen“…..

  5. Zaungucker

    „Heute das GE schon gelesen? Wie naiv müssen Schöffe und Schulleiter denn sein, wenn beide sagen, nichts von dem “Getrickse” gewusst zu haben?“
    Dieser Gedanke kam mir auch bei der morgendlichen Zeitungslektüre.
    So viel Blauäugigkeit ist schwer zu glauben.
    Aber man wird ihnen erst mal das Gegenteil beweisen müssen…

  6. Réalité

    Wie die Zeiten doch ändern!?Unsere Eltern und Grosseltern waren damals,vor einigen Jahrzehnten in Ihren Familien umgeben von +- 3-5 Geschwistern.Heut zu Tage,ist zumeist 1 Kind angesagt.Daher können kleinere Dorfschulen unmöglich Ihre Quoten erreichen!Andernfalls wäre die Lösung:1 komplette Volksschule pro Gemeinde,von Kindergarten an.Oder zumindest ab dem 1 Schuljahr.Der Anweg würde per Bus gemacht.Die Schulqualität würde insgesamt steigen,da höhere Schülerzahl,und mehr Wettbewerb steigert das Selbstbewusstsein,Durchsetzungsvermögen usw!Und unterm Strich würde vieles gespart!Sprit,Zeit,Heizöl,Schulmaterial usw..!Wenns denn die Jugend schon seit sehr vielen Jahren sowieso tun muss,mit Bussen n St Vith,Weismes,Malmédy,Eupen usw,dann sollte man sich diesen Lösungsvorschlag für die Jüngeren mal überdenken!?

      • Réalité

        @ „Stuss“
        Sehr verehrte,liebe Frau Stuss,
        Sehr geehrter,lieber Herr Stuss,
        …ob Weiblein,oder Männelein,lassen Sie sich mal keine grauen Haare wachsen um Angst,dass ich Entscheidungsträger im Unterichtswesen würde!?Dafür bin ich leider viel zu alt.Da wir ja in einem demokratischen Land leben,“mit Meinungsfreiheit“,benutze ich letzere ganz einfach,und schreibe dem gemäss.Übrigens der Name „Stuss“ steht Ihnen sehr gut!Passen Sie immer gut auf,und ziehen des öfteren Ihren Kopf ein,damit der nicht zuviel „Stuss“ mitkriegt…denn das ist nicht gut für „die obere Etage“!

        • @ viel zu alter Realité: Warum so aufgebracht? Der „stuss“ hat doch recht! Eine Schule pro Gemeinde, Anfahrt per Bus, Schulqualität und Selbstbewusstsein würden steigen: das ist der wahre STUSS!

  7. Der.Punkt

    Die Geschichte der Dorfschulen ist ja wohl keine Entwicklung des 21. Jahrhunderts. In der Regel war das schon vor 40 Jahren keine Erfolgsstory. Die Sinnhaftigkeit der 12-er-Regel mag ja noch diskutiert werden. Das aktive Umgehen jedwelcher Regel jedoch nicht. Da hilft auch nicht die Wahrheit, dass schon jeder mal gefehlt hat. Und sofern ein Urteil (respektive eine Meinung) nur dem zusteht, der noch nie gefehlt hat, dann Willkommen in der Anarchie und in froher Erwartung des jüngsten Tages.
    Hier sollten die Verantwortlichen die Verantwortung nicht scheuen. Nicht zu vergessen, Chancen auf Märtyrerstatus.

  8. senfgeber

    DEN AUTHENTISCHEN

    senfgeber

    GIBT ES HIER NUR in kleinbuchstaben

    und nicht als den Trittbrettfahrer

    „Senfgeber“ mit großem „S“

    Oft kopiert, nie erreicht.

    Ich muss jetzt mal das Fenster zumachen, es mieft nach Nomenklatura.

  9. Der.Punkt

    Die Existenzberechtigung Belgiens ist also die DG. Die Existenzberechtigung der DG ist also das (wallonische) Deiffelt. Unsere Avantgarde-Ökologen sind auch nicht auf der Dorfschule gescheit geworden.
    Zum BM von BR ( das eigentliche Problem): dumm gelaufen.

Antworten

Impressum Datenschutzerklärung
Desktop Version anfordern